Welche Argumente GEGEN Bitcoin habt ihr?

9 Antworten

Das Hauptproblem von Bitcoin besteht darin, dass es sich aufgrund seiner deflationären Struktur nicht als funktionierende Standardwährung in unserem Wirtschaftssystem eignet. Eine Währung, deren Kaufkraft kontinuierlich steigt, entmutigt Konsum und Investitionen, was Innovationen hemmt und langfristig das Wirtschaftswachstum ausbremst. Darüber hinaus erlaubt Bitcoin kein aktives Krisenmanagement. Das mag zwar für den Einzelnen zunächst kein Nachteil sein, kann aber für Staaten in echten Notlagen (z. B. Kriegen, Pandemien oder schweren Wirtschaftskrisen) gravierende Folgen haben, da ihnen die geldpolitischen Steuerungsinstrumente fehlen. Fiat-Geld hingegen ermöglicht dem Staat aktive Konjunktursteuerung und nicht umsonst hat es sich am Ende als globale Währungsform durchgesetzt.

Meiner Ansicht nach wird sich das Konzept von Bitcoin als alltägliche Währung daher nicht durchsetzen.

Ich sehe Bitcoin hingegen langfristig als eine Art Digitales Gold - als einen global verfügbaren, tragbaren und zensurresistenten Wertespeicher, der im Bedarfsfall auch als Zahlungsmittel genutzt werden kann.

(Übrigens, weil ich das hier jetzt schon mehrmals gelesen habe: was die relative Anzahl an Transaktionen angeht, ist Bitcoin mittlerweile in weniger kriminelle Aktivitäten involviert als das klassische Bargeld)

Woher ich das weiß:Hobby – Ich beschäftige mich täglich mit Aktien, ETFs, Krypto etc.

Bitcoin generiert keine Einnahmen (Zinsen, Dividenden), hat keinen hinterlegten Sachwert (Gold, Immobilien, Maschinen); wächst nicht. Er kann im Grunde beliebig kopiert; sicherlich auch verbessert werden. Es ist nur in Bruchteil seiner Marktkapitalisierung ins System geflossen; genau so wird auch nur ein Bruchteil der Marktkapitalisierung an die Besitzer zurückgehen, wenn es eine Verkaufswelle gibt.

Ich zitiere mich mal selbst:

So funktionieren Kryptowährungen:

1) Ich gründe den Napolonicoin (NPC) und sage, davon gibt es 20.000.000 Stück. Dir schenke ich 10 Millionen davon; dann haben wir beide die Hälfte.

2) Weil ich gerade drei Euro in der Hosentasche habe, biete ich dir an, von dir einen NPC zurückzukaufen. Du willigst ein, weil du gewinnst drei Euro.

3) Durch diesen Handel ist ein Kurs entstanden: 1 NPC = 3 Euro. Dadurch sind die 20 Millionen NPCs nun 60 Millionen Euro wert (Marktkapitalisierung). Dieser Wert ist durch ein Transaktionsvolumen von 3 Euro entstanden.

4) Weil du das System verstanden hast, bietest du mir jetzt an, für einen Euro 0,1 NPC von mir zu kaufen. Der neue Kurs ist dann 1 : 0,1 = 10 Euro. Wir beide haben jetzt zusammen auf dem Papier 200 Millionen Euro. Und das Transaktionsvolumen ist 4 – oder sogar nur 2 Euro, weil wir uns die Dinger hin und her verkauft haben. Also haben wir mit 2 Euro 200 Millionen geschaffen.

5) Du gibst spaßeshalber im Internet „Napolonicoin“ ein und findest eine Website, in der steht, Sensation; Napolonicoin steigt von 3 auf 10; jetzt aufspringen und zugreifen, bevor es zu spät ist. Verlinkt ist eine Handelsplattform. Möglich, dass Website und Plattform von mir sind; das Geschäft will ja ans Laufen gebracht werden.

6) Ein paar Azubis, Studenten und Kryptofans springen an, dir gelingt es, 3000 NPC am Markt zu verkaufen und etwas über 30.000 Euro einzunehmen. Ich hab ebenfalls etwa 3000 NPC verkauft. Wir treffen uns, beschließen gemeinsam auf See zu feiern und chartern uns dafür eine ordentliche kleine Yacht. Dabei werden wir unglücklicherweise von einem russischen Spionage-Uboot gerammt, erleiden Schiffbruch und geraten auf eine zivilisationsferne einsame Insel irgendwo bei Mecklenburg-Vorpommern. Wir sind dann erst einmal ein paar Jahre verschollen.

7) Derweil handeln die NPC-Fans weiter. Auf dem Markt sind aber nur unsere verkauften 6000 NPCs vorhanden, so dass das Angebot sehr knapp ist und der Kurs ins Unermessliche steigt. Dieser stetige Kursanstieg wiederum lockt weitere Anleger an.

8) Ein Ausflugsdampfer aus Peenemünde entdeckt zwei verwahrloste Gestalten auf einer Sandbank – das sind wir. Als wir an Land gebracht werden, liegt der Napolonicoin bei 102.000 Euro; die Marktkapitalisierung beträgt 2040 Milliarden Euro (2.040.000.000.000). Es sind aber letztlich nur 6000 NPC hin und her gehandelt worden, womit effektiv maximal 612 Millionen ins System geflossen sein können (in Wirklichkeit nur ein Bruchteil davon) und einen 3333fachen Wert erzeugt haben.

9) Einer von uns beiden, wer auch immer der Schnellere ist, gelangt als erstes auf die Handelsplattform und versucht, seine noch immer fast 10 Millionen NPCs zu verkaufen. Alle Kaufgesuche werden auf der Plattform sofort befriedigt; der Kurs fällt sofort ins Bodenlose. Der erste von uns hat noch etwas Geld rausgeschlagen; der zweite geht schon leer aus. Und alle anderen Anleger, die bis zu 612 Millionen in den Markt getragen haben, haben plötzlich nichts mehr.

Dasselbe Schicksal könnte und sollte auch dem Bitcoin blühen. Auch bei dem ist nur ein Bruchteil der Marktkapitalisierung ins System geflossen und nur ein kleiner Teil der Coins (verknappter Markt) wird mehr oder weniger von denselben Akteuren hin- und her gehandelt.

Der Bitcoin wird weiter steigen, solange kein großer Verkäufer (wie in Fall 9) auf den Markt tritt und die Leute das Ding weiter lustig hin- und her handeln und stetig einzahlen. Aber das mögliche Endszenario ist immer der Totalverlust.


KaffeemitMilf  30.07.2025, 19:52
So funktionieren Kryptowährungen:

Schöne Geschichte, aber soll ich dir was sagen? So funktionieren nicht nur börsengehandelte Kryptowährungen, sondern ALLE börsengehandelten Produkte, deren Preis durch Angebot und Nachfrage bestimmt wird.

Ein Argument gegen Bitcoin erkenne ich darin leider nicht.

napoloni  30.07.2025, 20:35
@KaffeemitMilf

Bei anderen börsengehandelten Produkten hast du aber den Sachwert und die generierten Kapitalerträge. Wenn der Goldpreis auf Null fiele, könnte ich zum Nulltarif Gold kaufen und daraus Ketten und Zähne basteln. Wenn die Aktien von Vonovia auf Null fielen, könnte ich zum Nulltarif ein paar hunderttausend Wohnungen besitzen und vermieten. Logischerweise wird der Preis von Gold oder Aktien funktionierender Unternehmen deshalb nie auf Null fallen.

Beim Bitcoin gibt es dieses Auffangnetz nicht. Fällt der Kurs auf Null, hab ich nichts und kriege ich nichts.

KaffeemitMilf  30.07.2025, 21:11
@napoloni
Wenn die Aktien von Vonovia auf Null fielen, könnte ich zum Nulltarif ein paar hunderttausend Wohnungen besitzen und vermieten. 

Nein, eben nicht. Eine Aktie verbrieft Beteiligungsrechte am Eigenkapital eines Unternehmens (also Passiva-Seite), nicht aber Eigentumsrechte an einzelnen Vermögenswerten.. die gehören immer noch dem Unternehmen selbst, auch wenn der Aktienkurs auf nahe null gefallen ist.

Und selbst wenn das Unternehmen insolvent ist und seine Vermögenswerte liquidiert werden, stehst du als Aktionär ganz am Ende der Verwertungskette - also hinter allen Gläubigern.

Logischerweise wird der Preis von Gold oder Aktien funktionierender Unternehmen deshalb nie auf Null fallen.

Auf null nicht, aber das Aktien unter dem Buchwert pro Aktie notieren, ist bei pessimistisch eingestellten Aktionären durchaus möglich.

Beim Bitcoin gibt es dieses Auffangnetz nicht. Fällt der Kurs auf Null, hab ich nichts und kriege ich nichts.

Du hast dann immer noch deine Bitcoin - der Wert in Euro gemessen, ist halt null. Genauso wie du als Aktionär noch deine Aktien (nicht Vermögensgegenstände) hättest, die dann aber halt nichts mehr in Euro wert wären.

napoloni  30.07.2025, 22:16
@KaffeemitMilf

Wenn die Aktien auf Null wären, könnte ich alle Aktien zum Nulltarif erwerben. Könnte ich nicht? Doch, natürlich, weil wenn da nicht maximales Angebot bei null Anfrage wäre, wäre der Kurs nicht Null. Ich wäre dann 100%iger Eigentümer und könnte mit der AG machen, was ich wollte. Auch sie auflösen. Alle ihre Besitztümer gehörten mir. Klar, Aktiengesellschaften können auch pleite gehen... aber das gehört nicht zum Szenario. Zumal ich mein Risiko auf tausende Aktiengesellschaften verteilen kann.

Aktien unter Buchwert gibt es regelmäßig. Commerzbank, Deutsche Bank, Bayer, Klöckner. Das ist jetzt kein Schreckgespenst.

Mit Aktien bin ich Miteigentümer an echten Werten, die daran arbeiten, jährlich einen Gewinn zu erwirtschaften, der anteilig mir gehört, und zu wachsen, wovon ich ebenfalls profitiere.

Der Bitcoin wirft nichts ab, er hat keine echten Werte, er wächst nicht. Wenn da alle Leute verkaufen, hab ich nichts, auch wenn nachher alle 21 Millionen Bitcoins mir gehören.

KaffeemitMilf  31.07.2025, 00:01
@napoloni
Wenn die Aktien auf Null wären, könnte ich alle Aktien zum Nulltarif erwerben. Könnte ich nicht?

Ähm.. nein? Du könntest auch dann nur die Aktien kaufen, die auch tatsächlich im Streubesitz zum Verkauf angeboten werden. Nur weil der Kurs nahe null liegt, heißt das doch nicht, dass plötzlich jeder Aktionär seine Aktien an dich verschenken will :D

Doch, natürlich, weil wenn da nicht maximales Angebot bei null Anfrage wäre, wäre der Kurs nicht Null

Der Aktienkurs beträgt nahe null, wenn der letzte Handel zu diesem Preis ausgeführt wurde. Wenn es 100 Aktien gibt und genau eine davon für 1 € verkauft wird, liegt der Kurs bei 1 €, auch wenn die übrigen 99 Aktien gar nicht gehandelt wurden.

(Natürlich existieren in der Praxis Schutzmechanismen wie Preisgrenzen, Mindestumsätze und Volatilitätsunterbrechungen - also so ist es in der Realität nicht! Das ist nur für das Verständnis)

Aber ganz abgesehen davon, ist das jetzt sowieso so ein extrem hypothetisches, praxisfernes Modellszenario, dass es glaube ich nicht wirklich Sinn macht, da jetzt großartig weiter zu diskutieren. Wenn eine Aktie bei nahe null notiert, kannst du dir sicher sein, dass der Insolvenzverwalter die Kontrolle über das Unternehmen hat und nicht mehr die Aktionäre. Selbst wenn du dann also irgendwie an 100% der Aktien kommst, wäre auch der Substanzwert praktisch null.

Daher nochmal:

Fällt der Kurs auf Null, hab ich nichts und kriege ich nichts.

Das gilt sowohl für Bitcoin als auch für Aktien.

napoloni  31.07.2025, 00:07
@KaffeemitMilf

....nur dass der Kurs von Aktien funktionierender Unternehmen nicht auf Null fallen wird, weil diese durch ihre Werte und den Geschäftsbetrieb abgesichert sind, während eine solche Absicherung bei Bitcoin fehlt. Das war mein Punkt.

WojakInvestiert 
Beitragsersteller
 30.07.2025, 12:56

1. Bitcoin generiert keine Einnahmen (Zinsen, Dividenden): Korrekt, aber nicht unbedingt ein Nachteil. Gold generiert ebenfalls keine Einnahmen und dennoch wird es seit Jahrtausenden als Wertaufbewahrungsmittel geschätzt. Oder ein Haus das nicht vermietet wird, ist es jetzt auch wertlos? Bitcoin ist kein Investment wie eine Aktie, sondern ein digitales, dezentralisiertes Asset, das primär für Wertaufbewahrung (digitales Gold) genutzt wird.

2. Kein Sachwert hinterlegt (Gold, Immobilien, Maschinen): Stimmt, aber das gilt für viele Assets. Der Euro oder der US Dollar ist auch durch keinen physischen Sachwert gedeckt. Trotzdem hat er einen Wert, weil ein System dahintersteht und Menschen daran glauben. Bitcoin basiert auf Vertrauen in mathematische Knappheit (max. 21 Mio. Coins), einem stabilen Netzwerk und einem Open Source Code, den jeder überprüfen kann. Der Wert von Bitcoin ergibt sich nicht aus hinterlegten Maschinen, sondern aus einem weltweit funktionierenden, dezentralen System mit Konsensmechanismus und einem riesigen Energiekosten Backbone.

3. Kann beliebig kopiert: Bitcoin wurde tausendfach kopiert, Litecoin, Bitcoin Cash, etc., doch keiner dieser Coins konnte auch nur annähernd die Netzwerksicherheit, Bekanntheit, Liquidität und Akzeptanz von Bitcoin erreichen. Beispiel: Du kannst Wikipedia technisch kopieren, aber du baust nicht einfach mal die weltweite Community, den Trust und die Reichweite nach.

4. Nur Bruchteil der Marktkapitalisierung ist ins System geflossen: Das gilt für alle Märkte mit Angebot und Nachfrage. Aktienmärkte funktionieren ähnlich. Wenn eine Apple Aktie für 200$ gehandelt wird, ist Apple „2 Billionen Dollar“ wert, obwohl nicht 2 Billionen Dollar tatsächlich investiert wurden. Marktkapitalisierung ist immer eine Multiplikation aus Preis x Umlaufmenge, sie ist eine theoretische Bewertungsgröße, kein eingezahlter Gesamtbetrag. Das ist also kein spezifischer Nachteil von Bitcoin, sondern ein normaler Mechanismus in jedem Markt.

5. Dein Szenario: Dein Beispiel beschreibt einen künstlichen Markt ohne Vertrauen, Sicherheit, Dezentralisierung oder Netzwerkeffekte. Bitcoin hat: Über 1 Million aktive Wallets täglich. Eine globale Infrastruktur mit tausenden Nodes und Minern. Institutionelle Akteure, die investieren (z. B. BlackRock, MicroStrategy). Einen klaren Code, ein stabiles Geldmengenmodell, das seit 15 Jahren nicht verändert wurde. Eine Begrenzung auf 21 Millionen Coins mathematisch garantiert. Ein dezentrales System, das gegen staatliche Kontrolle resistent ist.

6. Totalverlust durch Verkaufswelle möglich?: In der Theorie: Ja. In der Realität: sehr unwahrscheinlich. Natürlich kann der Preis stark fallen, wie jede andere volatile Anlage auch. Aber: Die Bitcoin Liquidität ist global verteilt. Viele Coins liegen in Cold Wallets, sind seit Jahren nicht bewegt worden. Bitcoin ist nicht zentral steuerbar. Niemand kann einfach „alle Coins auf den Markt werfen“. Institutionelle und langfristige Anleger akkumulieren zunehmend, was das Marktverhalten verändert.

Fazit: Dein Szenario trifft perfekt auf Meme Coins oder Betrugsprojekte zu, aber nicht auf Bitcoin, das sich als digitales, deflationäres, zensurresistentes Asset etabliert hat :) Bitcoin ist nicht perfekt. Aber: Es ist nicht beliebig replizierbar. Es basiert auf realer Energie und dezentraler Infrastruktur. Es funktioniert seit 2009 ohne zentrale Instanz, ohne Ausfall. Es ist heute in vielen Ländern gesetzlich reguliert und akzeptiert (z. B. ETFs in den USA).

napoloni  30.07.2025, 13:33
@WojakInvestiert
Gold generiert ebenfalls keine Einnahmen

hat aber immerhin einen Sachwert; ebenso dein nicht vermietetes Gebäude. Bitcoin generiert keine Einnahmen und hat keinen Sachwert. Von der Logik her wäre es am besten, ein Anlage zu haben, die etwas abwift und in der Sache etwas wert ist. Das wäre z.B. Private Equity, eine vermietete Immobilie, eine Obstwiese oder einfach Aktien.

2. Kein Sachwert hinterlegt (Gold, Immobilien, Maschinen): Stimmt, aber das gilt für viele Assets. Der Euro oder der US Dollar ist auch durch keinen physischen Sachwert gedeckt.

Das macht den Bitcoin aber doch nicht besser. Ich würde mein Geld ja nicht in Euro oder Dollarscheine anlegen, weil auch das keine Zinsen bringt und kein Sachwert hinterlegt ist. In Gold übrigens auch nicht.

Trotzdem hat er einen Wert, weil ein System dahintersteht und Menschen daran glauben. Bitcoin basiert auf Vertrauen in mathematische Knappheit (max. 21 Mio. Coins), einem stabilen Netzwerk und einem Open Source Code, den jeder überprüfen kann.

Glauben. Ja, deshalb ist Bitcoin fiat money. Wenn die Leute nicht mehr dran glauben, ist er wertlos. Ich weiß nicht, wie alt du bist. Aber aus meiner Erfahrung gibt es einen Grundsatz: Was heute hipp ist, ist morgen old school. Irgendwann ist Bitcoin für Dinosaurier; dann kannst du damit im Altenheim Rommikub spielen; die jungen Leute haben dann anderes.

Der Wert von Bitcoin ergibt sich nicht aus hinterlegten Maschinen, sondern aus einem weltweit funktionierenden, dezentralen System mit Konsensmechanismus und einem riesigen Energiekosten Backbone.

Es gibt keinen Energiekosten-Backbone. Das wäre ja ein Sachwert; aber ich kann aus einem Bitcoin keine Energie generieren, nicht demit heizen und nichts damit bewegen. Die Energie ist weg :)

3. Kann beliebig kopiert: Bitcoin wurde tausendfach kopiert, Litecoin, Bitcoin Cash, etc., doch keiner dieser Coins konnte auch nur annähernd die Netzwerksicherheit, Bekanntheit, Liquidität und Akzeptanz von Bitcoin erreichen. Beispiel: Du kannst Wikipedia technisch kopieren, aber du baust nicht einfach mal die weltweite Community, den Trust und die Reichweite nach.

Da sind wir wieder bei den Dinosaurieren. Der Bitcoin ist eine Sache vornehmlich der (zukünftig) alten weißen Männer. Warum sollte ein aufstrebender indischer Gutverdiener in ein System einzahlen, in welchem alle Züge schon abgefahren sind, wenn vielleicht gerade eine andere, neue Kryptowährung im Land floriert, die gerade auch durch einen landesweit beliebten Bollywoodstar promotet wurde? Du bist als Bitcoinbesitzer darauf angewiesen, dass die Welt statisch ist und sich nicht verändert. Aber sie verändert sich. Immer.

4. Nur Bruchteil der Marktkapitalisierung ist ins System geflossen: Das gilt für alle Märkte mit Angebot und Nachfrage. Aktienmärkte funktionieren ähnlich.

Ja, das gilt zum Beispiel auch für meine Aktien. Seit Trump haben die 20% zugelegt. Aber die Unternehmen dahinter machen drastisch schlechtere Geschäfte, so dass ihr innerer Wert tatsächlich eher gesunken ist. ABER: es gibt eben diesen inneren Wert und es gibt weiterhin einen mit Gewinn abschließenden Geschäftsbetrieb. Und beides setzt einem Kursverfall eine Grenze. Diese Grenze gibt es beim Bitcoin nicht.

5. Dein Szenario:

Beschreibt die reale Situation des Bitcoin. Dieselben Akteure handeln einen kleinen Teil; Leute kaufen und verwahren = verknappen das Angebot. Und irgendwo sitzt ein Satoshi Nakamoto mit 1 Million Bitcoin und könnte die jederzeit auf den Markt werfen.

Bitcoint wird aktuell für nichts ernsthaft verwendet außer:

  • Zum zocken
  • Für kriminelle Geschäfte und Geldwäsche (was allerdings ein riesen Markt ist den man nicht unterschätzen sollte).

Alles andere, und vor allem das worauf sich die Bitcoinjünger immer so stützen - überlegenes Transaktionssystem usw... NICHTS ist davon aktuell Realität, und wir sind davon noch genau so weit weg wie vor 8 Jahren.

Das Transaktionsvolumen ist mit jeder Fiat-Währung n Witz und der Energieverbrauch der Blockchain enorm.

Ein System mit einem derartig negativem Cashflow wie Bitcoin funktioniert in dem Stand wie ein klassisches Schneeballsystem -> Immer mehr Leute (wie du auch) müssen immer mehr Geld hineinpumpen, andernfalls bricht es zusammen, da in sich ausschließlich Geld verbrannt wird.

Die "klassischen" Methoden ein Asset zu bewerten gehen eigentlich immer von den aktuellen und zukünftigen Cashflows des Assets aus, eine Immobilie die Mieteinnahmen, eine Aktie der aktuelle und zukünftige Unternehmensgewinn usw.

Bewertet man Bitcoin allerdings mit solchen Methoden (die eigentlich der absolute Standard sind wie z.B. DFC), kommen alle zum Ergebnis dass Bitcoin wertlos ist.

Das heißt ich muss mir dann noch ne "gesonderte" Bewertungsmethode raussuchen um dem Bitcoin irgendeinen Wert zuzuschreiben...

Diese "Wette" auf die Zukunft, dass mir jemand mein Bitcoin abkaufen will weil man damit das Fiat Geldsystem ersetzen kann, überzeugt mich nicht, allein schon weil der Bitcoin dadurch erstmal seine volatilität verlieren müsste.


WojakInvestiert 
Beitragsersteller
 29.07.2025, 23:04

Bitcoin wird nicht nur zum Zocken oder für Kriminalität genutzt. In Ländern wie Venezuela, Nigeria oder Argentinien dient es Millionen Menschen als Schutz vor Inflation und als Zahlungsmittel, oft über das Lightning Network. Auch international kann man mit Bitcoin legal zahlen, z. B. über Dienste wie Bitrefill, Strike oder OpenNode.

Die Behauptung, Bitcoin sei für Kriminelle, ist statistisch nicht haltbar: Laut Chainalysis machen illegale Aktivitäten unter 1 % des Krypto Volumens aus, im traditionellen Finanzsystem liegt der Anteil deutlich höher.

Das Transaktionsvolumen ist niedriger als bei Fiat-Währungen, weil Bitcoin der Basislayer ist , wie das Internetprotokoll TCP/IP, auf dem weitere, skalierbare Lösungen (z. B. Lightning) aufbauen. Der Energieverbrauch wird oft verzerrt dargestellt; er ist transparent, kalkulierbar, und Miner nutzen zunehmend überschüssige oder erneuerbare Energie.

Bitcoin ist kein Schneeballsystem, weil es niemandem eine fixe Rendite verspricht und keine zentrale Instanz profitiert. Es gibt keine garantierten Ausschüttungen, keine Struktur, in der alte Investoren von neuen bezahlt werden. Der Preis entsteht rein durch Angebot und Nachfrage am offenen Markt, wie bei Gold. Wer kauft, kauft einen knappen digitalen Vermögenswert, kein „Versprechen“. 😁

Klassische Bewertungsmethoden wie DCF greifen hier nicht, weil Bitcoin kein Unternehmen mit Cashflows ist. Wie bei Gold ergibt sich der Wert aus Knappheit, Akzeptanz, Sicherheit und Netzwerkeffekten , nicht aus Einnahmen.

Volatilität ist da, aber das war bei Amazon, Tesla oder Apple in den Anfangsjahren genauso. Bitcoin ist ein junges Asset, kein fertiges Zahlungssystem. Dass es sich entwickelt, bedeutet nicht, dass es wertlos ist.

Also deine Argumente greifen nicht 🫡

Valentin1720653  29.07.2025, 23:13
@WojakInvestiert
 In Ländern wie Venezuela, Nigeria oder Argentinien dient es Millionen Menschen als Schutz vor Inflation und als Zahlungsmittel, oft über das Lightning Network. Auch international kann man mit Bitcoin legal zahlen, z. B. über Dienste wie Bitrefill, Strike oder OpenNode.

Ein so volatiles Asset als "Inflationsschutz" zu bezeichnen, das meinst du doch nicht ernst?

Das Transaktionsvolumen ist niedriger als bei Fiat-Währungen, weil Bitcoin der Basislayer ist , wie das Internetprotokoll TCP/IP, auf dem weitere, skalierbare Lösungen (z. B. Lightning) aufbauen.

Ich habe selbst Informatik studiert - das hat überhaupt gar nichts miteinander zu tun. Dazu ist die Aussage dass viele das Lightning Netzwerk Nutzen einfach falsch.

Aktuell hast du bei Bitcoin pro tag ca.

  • On‑Chain-Transaktionen: ca. 27,8 Mrd. USD/Tag
  • Lightning Network (geschätzt): < 0,1 Mrd. USD/Tag

Dazu im Vergleich, mal den US Dollar:

  • Fedwire: ≈ 2,7 Billionen USD/Tag
  • CHIPS: ≈ 1,8 Billionen USD/Tag
  • ACH Network: ≈ 250 Mrd. USD/Tag
  • Kartenzahlungen (Visa, Mastercard, etc. in USD): ≈ 50–100 Mrd. USD/Tag

Und nein, das sind nicht die Englischen Billionen, sondern die Deutschen.

Übersetzt, Bitcoin WIRD aktuell für nix ernsthaftes benutzt, egal wie du dir die Realität zurechtlügst.

Der hohe Energiebedarf ist ein Nachteil. Und es ist keine sichere Anlageform.

Zum spekulieren taugt er aber. Und wer ihn tatsächlich als Zahlungsmittel nutzt, kann die entsprechenden damit einhergehenden Vorteile nutzen, wenn er auf diese denn Wert legt.

Ich bin insgesamt weder dafür noch dagegen.

Es ist nicht wirklich sicher so wie andere Kryptowährungen.


Martin001988  30.07.2025, 17:45

Welche Geldanlage ist wirklich sicher?

Martin001988  30.07.2025, 18:25
@MasterGano

Sowie man sämtliche Währungen auch als Geldanlage sehen kann "Als Geldanlage sind Währungen wie der Schweizer Franken (CHF), der US-Dollar (USD) und der Euro (EUR) aufgrund ihrer Stabilität und weltweiten Akzeptanz beliebt. Insbesondere der Schweizer Franken gilt als "sicherer Hafen" in Krisenzeiten. Neben diesen etablierten Währungen können auch andere Währungen wie das Britische Pfund (GBP), der Japanische Yen (JPY) oder der Singapur-Dollar (SGD) interessant sein, je nach individueller Risikobereitschaft und Anlagezielen"

Ich bin sogar der Meinung der Bitcoin wird hauptsächlich als Geldanlage genutzt und weniger als Währung gesehen.

MasterGano  30.07.2025, 22:11
@Martin001988

Das ist schön für dich, hat nur Null mit meinen Kommentar zutun und ist völlig fehl am Platz.