Was macht die AfD gut und was nicht?
Seid bitte ehrlich, welche Punkte der AfD findet ihr gut und welche nicht?
Bitte bleibt sachlich.
8 Antworten
Die AfD ähnelt einem Tai-Ginseng-Verkäufer, sie redet von einfachen Lösungen für komplexe Probleme. Andere Probleme ignoriert sie (Umweltschutz, Klimaschutz).
"Nehmen Sie Tai Ginseng, und ihre Gedächtnisprobleme verschwinden."
Das klingt toll, aber derjenige, der so etwas sagt, will etwas verkaufen (im Falle der AfD: will gewählt werden), allerding stellt man später fest, dass das alles gar nicht so einfach ist oder gar nicht so furchtbar wirksam ist.
Andere rechtspopulistische Regierungen sind schon bei vielen Problemen gescheitert: Ungarn bekommt die Inflation und die Wirtschaftskrise trotz rechtspopulistischer Regierung NICHT in den Griff. Auch, dass kaum Ausländer in Ungarn sind, hilft bei diesem Problem nicht.
Italien kürzt bei den armen Bevölkerungsanteilen. Dass Rechtspopulismus eben den armen Menschen NICHT hilft, erleben gerade viele Italiener (die in Napoli auch schon gegen Meloni protestiert hatten).
Das UK ist mit dem Brexit deutlich gescheitert. Mehr Bürokratie, aber weniger Wirtschaftswachstum waren die Folge. Viele Briten wollten schon vor dem Brexit in der EU bleiben, und viele wollen es weiterhin (aber es ist nun mal zu spät, der Populismus hat dort gesiegt, mit negativen Folgen für die Briten).
Wer wissen will, wie sehr der Rechtspopulismus den armen Menschen hilft oder auch nicht hilft, soll mal nach Ungarn oder nach Süditalien fahren und die Menschen fragen. Oder einfach mal ein paar Engländer nach dem Brexit fragen (um zu hinterfragen, was die AfD von der EU hält).
Die AfD vermarktet sich sehr gut:
- Eine nicht übersehbare Präsenz in den socialmedias
- Einfach verständliche, populistische Slogans
- Relativ klare Ansagen/Vorwürfe in Reden bekannter Vertreter zu den anstehenden Problemen in Gesellschaft und Politik - allerdings ohne jedwede realistische Lösungsvorschläge
Eher schlecht finde ich:
- keinerlei Abgrenzung zu rechtsextremen Mitgliedern und Anhängern
- keine wirklichen Lösungsansätze im Parteiprogramm - alleine das Thema "Umwelt" ist "aussagekräftig aussagearm"
- keine gesamtheitliche Betrachtung der Politikfelder sondern Konzentration auf "gängige" Themen des Mainstreams und damit nicht für eine Regierungsverantwortung geeignet
Ich bin Deiner Meinung, deswegen siehe Spiegelstrich 2 unter "schlecht". Dennoch sind die Ansagen "dem Volksmund folgend" m.E. eine Stärke im Bereich der Vermarktung. Dass hier die Ampel bzw. im speziellen Rot/Grün täglich Steilvorlagen liefert, ist natürlich bedauernswert. Solange aus Berlin "warme Luft", "Deutschlandpakte ohne Aktionen" oder sogar kompletter Unsinn kommt, tut sich die AfD eben extrem leicht - zum Leidwesen des überwiegenden Teils der Bevölkerung.
keinerlei Abgrenzung zu rechtsextremen Mitgliedern und Anhängern
Stimmt nicht, zahlreiche Mitglieder wurden rausgeschmissen/ausgeschlossen, wie in jeder Partei üblich.
Das stimmt für Teile in u.a. BW und Sachsen, aber ich meine hier nicht Einzelpersonen sondern einen nennen wir es "extrem-rechten Flügel".
Ich bin kein Fan von rechter Marktwirtschaft, aber ich finde es gut einige konservative Werte in der Gesellschaft zu behalten.
Im Programm sprechen sie zumindest auch von einigen Steuersenkungen, wie bei Pharmaprodukten.
Ich finde es gut, dass sie Probleme ansprechen, für die man hier sofort angeprangert werden würde.
Wir sehen nunmal bei vielen Problemen in Deutschland einen gemeinsamen Nenner.
Allein wenn man sich ansieht, was heute und die letzten Tage in Hamburg passiert ist.
Das sind immer dieselben Menschen…
Leider zieht das halt sehr viele radikal rechte Menschen an, bzw. einige von ihnen sind ja in der Partei. Die AFD hat auch leider kein Problem damit, sich mit „Nazi-Parteien“ zu umgeben.
Letzteres und die rechte Marktwirtschaft sind ein Grund für mich, die AFD nicht zu wählen.
Die AFD hat auch leider kein Problem damit, sich mit „Nazi-Parteien“ zu umgeben.
Falsch, sie grenzt sich stark von der NPD ab!
Mir ist eigentlich jede Partei suspekt.
Viele haben viel vor, aber es ist immer leichter gesagt als getan. Politik ist so komplex und wichtige Beschlüsse können immer nur mit der Mehrheit der Stimmen anderer Parteien durchgesetzt werden, da kommen mir Wahlversprechen oft wie Produktversprechen von z.B. WC-frisch-Herstellern vor!
Alles frisch, schön bunt, riecht gut und die giftigen Substanzen darin landen im Abwasser!
Sie hat sich klar gegen den Politischen Islam positioniert und ist gegen das Geburtsortprinzip bei der Staatsbürgerschaft bzw. möchte die Hürden generell erhöhen. Das sind Punkte, die mir gefallen. Negativ finde ich, dass sie zu weit rechts steht und Extremisten in der Partei duldet, etwa Björn Höcke.
Ich denke, dass Du die Ansicht eines nicht unerheblichen Teils repräsentierst. Das Problem ist eben nur, dass Politik nicht nur aus den 2 Feldern besteht.
Was soll an Björn Hocke negativ sein ?
Was vielen Linken in Deutschland aufstößt ist, das Höcke an den Ursachen ran möchte und sich nicht nur mit dem Symptomen beschäftigen möchte. Er ist jemand der die Probleme und Ursachen klar benennt. Durch seine eloquentheit, seiner Stellung im rechten Lager, seinem stabilen Auftreten, der Zusammenarbeit mit konservativen NGOs und dem Festhalten an konservativen Positionen macht er sich für die Linken zur Hauptzielscheibe.
Gerade Bjön Höcke ist ein Grund die AfD zu wählen. An ihm kann man gut den Zustand unserer Demokratie (Opposition) ablesen.
Eine AfD die sich dem linken Zeitgeist unterwerfen würde wäre nichts anderes als eine zweite CDU. Ein Indikator für eine gesunde Demokratie sind stabile Gegenspieler.
Auch stellt sich mir bei deiner Äußerung die Frage was ist eigentlich Rechtsextrem ? Viele Menschen in Deutschland setzen mittlerweile Rechts mit Rechtsextrem gleich.
Björn Höcke ist keiner der die Demokratie abschaffen möchte, der die Meinungsfreiheit einschränken möchte, der Gewalt gegen den politischen Gegner legitimiert, der zu Gewalt aufruft, die Zusammenarbeit mit anderen Parteien ablehnt.
Sie hat sich klar gegen den Politischen Islam positioniert und ist gegen das Geburtsortprinzip bei der Staatsbürgerschaft bzw. möchte die Hürden generell erhöhen. Das sind Punkte, die mir gefallen.
Für die Linken (Grüne, SPD, Linke) wärst du damit auch ein Rechtsextremist. Selbst FDPler und CDler würden dich als solch einen bezeichne, da es halt für sie opportun ist. Gerade wer Positionen vertritt welche die Linken nicht vertritt sollte zweimal überlegen wem er als Rechtsextremist markiert.
Diese relativ klaren Ansagen oder Forderungen ohne einen Lösungsweg vorzuschlagen, finde ich nicht positiv und hätte ich unten aufgelistet. Wer Forderungen stellt, soll doch bitte auch sagen wie er sich die Lösung vorstellt und wie das finanziert werden soll.