Was haltet ihr von dem Modewort künstliche Intelligenz?

Maxideraxi  14.05.2023, 07:33

Weist du überhaupt was Künstliche Intelligenz bedeutet?

sam1235590 
Fragesteller
 14.05.2023, 07:35

Bei 2 Studien weist ich sehr viel.

12 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Das Wort ist eine willkürlich gewählte Bezeichnung. Trotz erstaunlicher Resultate geht eine KI beim Beantworten einer Frage rein statistisch vor und sucht diejenigen Antworten zusammen, die im Internet am häufigsten vorkommen. Diese werden als "richtig" angesehen. Für die weitgehend korrekte und fehlerfreie Sprache wird die KI (vergl. Algorithmen und neuronale Netzwerke) mit unzähligen Sätzen trainiert.

Woher ich das weiß:Recherche
Ralph1952  14.05.2023, 21:06

Ergänzung: Der Begriff KI existiert übrigens schon fast so lange, wie es Computer gibt. Die heutigen Fortschritte beruhen hauptsächlich auf der gesteigerten Leistungsfähigkeit der Systeme und den Verbesserungen in der Sprachverarbeitung (Sprachgenerierung).

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Ralph1952  15.05.2023, 09:09

Danke für den Stern!

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Die künstliche Intelligenz, kurz KI, ist als Teilbereich der Informatik gut eine Menschengeneration älter als Computerläden, zerfällt in ca. 10 Teilgebiete und ist nur schwierig von anderen Teilgebieten der Informatik klar abzugrenzen.

Soweit kurz der Begriff KI. Das Wort KI hat daneben mit Beginn des Jahres 2023 in der deutschen Sprache eine unerhörte Karriere erfahren. Die Karriere dieses Wortes erweckt den Anschein, als bezeichne es die gerade ausgebrochene zweite technische Revolution der Menschheitsgeschichte.

Plötzlich versäumt es kaum ein Kommentator, bei der Vorstellung eines Produktes mit informationstechnischem Beiwerk zu versichern, das Gerät sei mit künstlicher Intelligenz bestückt, was im Einzelfall schwer zu widerlegen ist. Mit diesem neuen Modewort wird ständig der Anschein erweckt, es würde etwas revolutionär Neuartiges vorgestellt.

Daneben transportiert das Wort KI einen neuartigen Nimbus von autonom beseelten Maschinen mit Herrschaftsgelüsten. Das führt gelegentlich zu der Fragestellung, die ich kürzlich hier auf GF fand: "Kann es jemals eine künstliche Intelligenz geben?"

KI ist

- ein Übersetzungsfehler von AI - artificial intelligence. Intelligence heißt einfach nur Nachrichtenverarbeitung, wie in Central Intelligence Agency (und dass die mit Intelligenz nichts am Hut haben, weiß wohl jeder).

- eine lose Sammlung adaptiver Verfahren, bei denen der Programmierer nicht jeden Schritt vordenken muss, sondern wo sich das System selbst gegen äußere Signale abgleicht (machine learning). Das gibt es schon lange, die Verfahren wurden teils entwickelt noch bevor es Computer gab, die sie hinreichend schnell verarbeiten konnten. Wenn ich heute meiner Krankenkasse eine AU-Bescheinigung schicke, erkennt das Scansystem dort automatisch, dass das eine AU ist und kein Rentenantrag; Klassifikatoren sind der Hauptanteil von sog. KI.

- nur dann gefährlich, wenn man ihr mehr zutraut als sie leisten kann. Jeder, der in einem autonomen Fahrzeug die Hände vom Lenkrad nimmt, tut das.

Der Rest ist Science Fiction. Nicht vor künstlicher Intelligenz muss man Angst haben, sondern vor menschlicher Dummheit.

  1. Nein, weil hinter künstlichen Intelligenz verbirgt sich Technik und weniger Menschen.
Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Schüler in der 9. Klasse Gymnasium

Künstliche Intelligenz ist kein Modewort. Den Begriff gab es schon in den 50er Jahren, wo vermutlich auch die Anfänge der Forschung lagen. Auch die Modelle, nach denen die "künstliche Intelligenz" funktioniert, sind alt.

Neu ist, dass wir nun sehr viel mehr Rechenleistung zur Verfügung haben und dass es mit ChatGPT gelungen ist, Sprache sehr viel besser zu verarbeiten als zuvor und kontextbezogen zu agieren. (Also in der Ausgabe die Historie einer Anfrage zu berücksichtigen)

Künstliche Intelligenz ist gerade (mal wieder) ein großer Hype. Es bleibt abzuwarten, ob er - wie zuvor - wieder in der Bedeutungslosigkeit verschwindet, oder langsam wirklich Einzug in die Gesellschaft hält.

Es ist jedoch zu erwarten (das haben Hypes so an sich), dass nach der Euphorie eine gewisse Ernüchterung erfolgt und sich letztlich die Welt dann doch nicht so viel oder so schnell verändert, wie jetzt vielleicht angenommen wird.