Was denkt ihr vom Grundsatzprogramm der AfD?


02.03.2024, 20:56

Nein ich wurde weder von der AfD bezahlt, noch wähle ich sie.

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Das Grundsatzprogramm erzählt mir folgendes: Die Partei ...

  • ist konservativ.
  • ist traditionell.
  • unterstützt Werte wie Familie und das Leben.
  • will niemand aus diesem Staat werfen, der sich nichts hat zuschulden kommen lassen.
  • möchte die Kultur der Bundesrepublik und ihrer Bürger pflegen, schützen und bewahren.
  • ist NICHT rechtsextrem.
  • ist NICHT rechtsradikal.
Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Das Leben war eine harte Schule!
Funship  03.03.2024, 10:44

Und wenn das Parteiprogramm was vom Weihnachtsmann erzählt, glaubst du das wahrscheinlich auch.

3
Traveller5712  03.03.2024, 14:06
@Funship

Ich habe nichts vom Weihnachtsmann gelesen ... und bei der Gelegenheit: Was erzählen denn die anderen Parteiengrundsatzprogramme so? FDP? Grünen? CDU? CSU? SPD?

1
Floki55  04.03.2024, 04:59
@Funship

Deine Argumentation ist wie immer nur Zweck zum pöbeln. Was ist denn mit den ganzen anderen Parteien und ihren Wahlprogrammen? Das ist bestimmt alles nur die pure Wahrheit. Natürlich lügt nur die ach so schlimme rechtsradikale AFD🤦

0
Nicki996  04.03.2024, 10:45

1. Konservativ gleich hängen geblieben in alten Zeiten, zusammen mit dem zweiten Punkt also bloß gegen Fortschritt sein.

2. Die Werte, dass Frauen Zuhause kochen und sich um Kinder kümmern.

3. Doch, wollen sie. Siehe Höckes Buch und darin besprochene Deportationspläne

4. Welche Kultur? Bier Trinken und Rassismus?

5. Ist laut Verfassungsschutz in Teilen gesichert Rechtsextrem und wird wohl demnächst als komplett Rechtsextrem gewertet

6. Rechtsradikal ist milder als Rechtsextrem, somit sind sie deutlich schlimmer als Rechtsextrem

1
Von Experte Kessie1 bestätigt
Was denkt ihr vom Grundsatzprogramm der AfD?

Das werde ich gleich darlegen.

Zunächst ein Hinweis: Das vom Fragesteller verlinkte Grundsatzprogramm der AfD ist nur eine Kurzfassung. Interessant ist daher die ausführliche Fassung des Programms (https://www.afd.de/wp-content/uploads/2018/01/Programm_AfD_Online-PDF_150616.pdf) und noch interessanter ein Vergleich beider Texte. Denn auch bewusste Auslassungen im Kurzprogramm sind bezeichnend!

Ich beziehe mich in meinen folgenden Ausführungen auf das ausführliche Programm.

Schon in der Präambel des Grundsatzprogrammes der AfD steht vollkommen eindeutig, dass die AfD-Mitglieder einen "souveränen Nationalstaat des deutschen Volkes" wollen - für Ausländer, seien es Flüchtlinge, Asylbewerber oder Migranten, ist da nicht wirklich Platz. Ein umfangreiches Kapitel widmet das AfD-Programm daher auch den Themen Asyl und Einwanderung, die beide sehr restriktiv gehandhabt werden sollen. Selbst die Abschaffung des individuellen Asylrechts des Grundgesetzes ist für die AfD kein Tabu! Abschiebungen sollen rascher und ungeprüfter erfolgen, als unser Rechtssystem vorschreibt, menschliche Nachsicht soll keinen Raum finden. Deutlicher kann man "Ausländer raus" eigentlich nicht programmatisch festlegen. Ein von AfD-Anhängern viel bejubelter, von rechtsstaatlich orientierten Demokraten aber heftig kritisierter Herr Gauland, der ihm und der AfD unliebsame Ausländer gerne in der Türkei oder sonstwohin "entsorgen" möchte, formuliert in Konsequenz die entsprechenden konkreten Vorschläge. Herr Höcke wurde in seinem Machwerk: "Nie zweimal in denselben Fluss" von 2018 noch deutlicher, wenn er bei der Ausweisung von Menschen aus Deutschland auch "wohltemperierten Grausamkeit" nicht ausschließt: "Das heißt, daß sich menschliche Härten und unschöne Szenen nicht immer vermeiden lassen werden"! (https://www.riffreporter.de/de/gesellschaft/remigration-afd-plane-das-schrieb-bjoern-hoecke-schon-vor-jahren)

Im Kapitel über innere Sicherheit wird vorallem Ausländern viel Raum gewidmet, über andere Straftätergruppen, u. a. Links- und Rechtsradikale, wird kaum bzw. kein Wort verloren. So wird bewusst der Eindruck geweckt, dass kriminelle Ausländer, auch wegen Mängeln bei Ordnungskräften und Justiz, ein sehr bedrohliches, ohne die AfD nicht zu bewältigendes Problem wären. Selbst ausländische Software wird als bedrohlich dargestellt.

Eine "Masseneinwanderung", eine "Völkerwanderung" gar soll angeblich die Existenz unserer Gesellschaft gefährden. In umfangreichen Ausführungen wendet sich die AfD vorallem gegen den Islam und Muslime, die zusammen mit anderen Zuwanderern unsere "deutsche" bzw. "abendländische christliche Kultur, unsere Sprache und Tradition" zu beseitigen drohen, nur beiläufig werden die gut integrierten Muslime erwähnt. Dass vorallem Muslime und andere Ausländer unser Sozialsystem dem Untergang weihen würden, ist für die AfD natürlich naheliegend.

Schließlich - und hier wird es staatsgefährdend! - will die AfD Deutschland nicht nur an den Grenzen von anderen Ländern abschotten, sondern huldigt wieder einem extremen Nationalismus, der auf Distanz zur EU (Austritt bzw. Auflösung) und der NATO geht. Die NATO wird nur insofern akzeptiert, als sie deutschen Interessen dient. Unter diesem Vorbehalt steht auch die Frage der Gewährung von Hilfen für Entwicklungsländer. Die internationale Verflochtenheit Deutschlands mit zahlreichen anderen Ländern und die daraus resultierende gemeinsame Interessenlage aller dieser Länder ist für die AfD nichts, woran sie einen programmatischen Gedanken verschwenden will.

Das soll genügen, nachlesbar im Grundsatzprogramm der AfD

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Manu2007het 
Fragesteller
 03.03.2024, 11:05

Endlich mal jemand der sich auskennt und wirklich gute Argumente hat. Aber da muss man sagen, dass der Linksextremismus von der Ampel zu wenig bekämpft wird. Extremismus ist Extremismus. Das Problem ist, dass man theoretisch jeden Regierungsgegner als Extremist bezeichnen kann, auch wenn der Staat selbst totalitär ist und damit der Widerstand berechtigt. Ein Extremist will die Regierung stürzen und damit wäre Nawalny wirklich ein Extremist gewesen, nur halt ein "Guter", weil er ein Demokrat war und einen Diktator stürzen wollte.

0
ArnoldBentheim  03.03.2024, 21:08
@Manu2007het
Aber da muss man sagen, dass der Linksextremismus von der Ampel zu wenig bekämpft wird.

Das kann ich nicht bestätigen. Der Eindruck mag sich deshalb einstellen, weil der Linksextremismus keine so bedrohliche Parlamentspräsenz vorweisen kann wie der Rechtsextremismus.

Extremismus ist Extremismus.

Grundsätzlich ja.

Das Problem ist, dass man theoretisch jeden Regierungsgegner als Extremist bezeichnen kann, auch wenn der Staat selbst totalitär ist und damit der Widerstand berechtigt.

Die Bundesrepublik Deutschland ist natürlich nicht "totalitär".

3
Floki55  04.03.2024, 04:51

Aber dann passt eins so garnicht in deine Argumentationen. Warum will dann die AFD die Volksabstimmung per Schweizer Vorbild einführen? Würde dann doch keinen Sinn machen wenn sie nur rechtsradikale Absichten hätte. Das Volk hat dann wirklich Mitspracherecht bei Entscheidungen und nicht wie es immer bis jetzt lief, über unsere köpfe hinweg.

0
ArnoldBentheim  04.03.2024, 16:59
@Floki55
Warum will dann die AFD die Volksabstimmung per Schweizer Vorbild einführen?

Das verbrecherische Putinregime gibt auch vor, eine Demokratie zu sein und freie Präsidentschaftswahlen abzuhalten. Als Russlandfreunde orientieren sich die AfDler an diesem Regime, nicht an einer freiheitlichen Demokratie!

2
Floki55  05.03.2024, 01:41
@ArnoldBentheim

Als Russlandfreund orientiert sich die AFD an Russland, will aber das Schweizer Abstimmungs-Model. Aha, ok, finde den Fehler. Die AFD ist dann logischerweise wohl eher der "Schweizfreund" wenn sie das Model von der Schweiz als Vorbild nehmen. Finde es auch immer bemerkenswert wer die Ukraine nicht unterstützt, ist automatisch direkt der "Russlandfreund".

0
ArnoldBentheim  05.03.2024, 17:07
@Floki55
Finde es auch immer bemerkenswert wer die Ukraine nicht unterstützt, ist automatisch direkt der "Russlandfreund".

Ich finde es verabscheuungswert, dass man sich gegen die Ukraine als den angegriffenen Staat und auf die Seite des angreifenden Staates Russland stellt, dessen verbrecherisches Putinregime auf brutalste Weise einen völkerrechtswidrigen Vernichtungskrieg gegen die ukrainische Zivilbevölkerung führt. "Russlandfreund" ist vor diesem Hintergrund eine sehr schmeichelhafte Charakterisierung!

1

Ich denke, es geht vor allem darum, die Besserverdienenden zu schützen. Die angesprochene Steuerpolitik ist für mich Normalverdiener ein Nachteil.

Bild zum Beitrag

Aber ich sehe gewaltige Unterschiede zwischen dem eher vagen Programm und den oft hasserfüllten Äußerungen der Führungskräfte. Eine Partei ist nicht an unseren Grundwerten orientiert, weil sie ein an diesen Werten orientiertes Programm hat. Wer das glaubt, glaubt auch daran, dass Klimawandel eine Erfindung und Einhörner Wirklichkeit sind.

Als Pflegekraft habe ich die AfD als besonders feindlich gegen unseren Beruf erlebt. Und das bezieht sich nicht nur auf die Haltung während der Pandemie.

 - (Geschichte, Wahlen, Partei)

Parteiprogramme haben es so an sich, dass sie im wesentlichen aus Weichspüler bestehen - man will ja niemanden damit abschrecken.

Daher muss man im wesentlichen zwischen den Zeilen lesen, um die Bedeutung solcher Programme zu erfassen.

Manu2007het 
Fragesteller
 03.03.2024, 10:54

Das muss man bei allen Parteiprogramme

0

Das Parteiprogramm ist nicht radikal, unter anderem deswegen haben viele Zweifel dass z.B ein Patreiverbotsverfahren Erfolg hätte, weil sie schwarz auf weiß nicht wirklich radikal sind, das Problem sind die Aussagen von Personen, oft von der Führung selber die Zweifel an der Verfassungstreue der AfD aufwerfen

Manu2007het 
Fragesteller
 02.03.2024, 20:29

Genauso wie bei den Grünen

3
Crack  02.03.2024, 20:37
@Manu2007het

Die Grünen sind aber keine in Teilen rechtsradikale Partei, die vom Verfassungsschutz beobachtet wird..
Außerdem wüsste ich nicht, welche Aussagen grüner Politiker sich vom Parteiprogramm abheben sollten. Du vielleicht?

5
Nicki996  04.03.2024, 10:11
@Manu2007het

Was haben die damit zu tun🤨. Und wo sind die so schlimm wie die AgD🤨

1
Nicki996  04.03.2024, 10:42
@Manu2007het

Okay, das war in den 80ern. Also in einer Zeit, wo die meisten Grünen Politiker*Innen der heutigen Zeit entweder noch nicht geboren oder Kinder waren. Sagt nichts über die heutigen Grünen aus

1