Was denken alte Menschen eigentlich darüber, dass das Leben schon bald vorbei ist?

27 Antworten

Für andere kann ich das nicht sagen. Aber ich sehe es so: Ich bin alt und war damit einverstanden zu sterben. Dann haben ein Arzt und meine Frau mich davon abgebracht. Das hat dazu geführt, dass meine Frau jahrelang viel zusätzliche Arbeit leisten musste, bis ich wieder leistungsfähiger wurde. Aber dann zeigte sich, dass ich noch manches Sinnvolle tun konnte.

Zwar mache ich weiterhin viel falsch, aber ich habe die Hoffnung, dass ich in der mir verbleibenden Zeit keine schwere Schuld mehr auf mich lade. Weder für Kriegsdienst noch für die meisten Gewaltverbrechen bringe ich noch die zureichenden physischen Voraussetzungen mit.

Natürlich kann die Hoffnung trügen, aber noch begleitet sie mich.

Dankbar bin ich, dass ich nicht die Voraussetzungen mitgebracht habe, jetzt in einer führenden politischen Funktion Entscheidungen zu fällen, die sich schon bald als grundlegend falsch erweisen. Und ich wünsche denen, die solche Fehlentscheidungen treffen, dass sie es früh genug tun, um noch daraus lernen zu können, oder so spät, dass sie es nicht mehr merken.

Und ich habe die Freude, dass meine Kinder und Enkel so vieles so viel besser können, als ich es in ihrem Alter konnte, ganz zu schweigen von dem, was ich schon alles nicht mehr kann.

Aber vermutlich hätte ich besser früher ins Bett gehen sollen, statt noch hier herumzusitzen und zu tippen.

Sie denken viel ueber das erlebte nach, viele leben phasenweise regelrecht in der Vergangenheit. Man schaut zurueck und hat nur Angst, wenn man meint, etwas verpasst zu haben. Deswegen ist es wichtig im Leben, keine Zeit zu verlieren...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Als junger Mensch war der Tod für mich irgendwie unvorstellbar. Meine Oma sagte immer: "Wenn der Hergott mich ruft, dann gehe ich." So war es dann wohl auch. Ich glaube zwar nicht, mochte aber die Vorstellung, dass sie auf einem Wölkchen bei ihrem lieben Gott sitzt und glücklich ist. Sie hat viele schlimme Dinge erlebt.

Dann habe ich die ersten Freunde durch Unfälle verloren, später durch Krankheiten.

Ich bin jetzt 56, und mir ist bewusst, dass mein Leben, wie ich es führe, jeden Tag vorbei sein kann. Menschen, die mir wichtig sind, verlasse ich niemals im Streit. Man weiss ja nicht, ob man sich nochmal sieht.

Vor dem Tod habe ich keine Angst. Viel mehr vor einem langsamen Sterben. Einsam dahinsiechen möchte ich nicht.

Ich hoffe, den richtigen Zeitpunkt nicht zu verpassen, an dem ich mein Leben noch selbstbestimmt beenden kann.

Aber vielleicht habe ich auch Glück und kann bis ans Ende selbstbestimmt leben. Im hier und jetzt. Die Vergangenheit ist vorbei, darin möchte ich nicht leben.

Aber man weiss es eben nicht... ist wohl auch gut so.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Leben an sich vergeht niemals wirklich. Leben ist als Energie göttlichen Ursprungs. Damit ziele ich nicht auf religiöse Anschauungen ab. Diese sind kaum tiefgreifend.

Mit jedem Tod kommt es zur Bewusstseinsumwandlung. Als Mensch gilt es, "sein" nur scheinbares ICH-Sein (EGO) zunehmend zu durchschauen und... loszulassen !

Je früher man damit anfängt desto besser. Für meine Wenigkeit möchte ich absolut ehrlich sagen, der Tod juckt mich nicht wirklich, weil es geht ohnehin immerzu weiter. Da ist mittlerweile auch keinerlei Angst mehr in mir fühlbar und zwar vor gar nichts !

Es würde mich allerdings sehr freuen, die in diesem Lebensdasein mir gefühlt sehr nahen und ans Herz gewachsenen Liebsten - in einer womöglichen umgewandelten Lebensform bzw. Dimension - wiedererkenne. Liebe und Leben untrennbar auf ewig...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Elefantenhirn  04.07.2023, 04:35

Kl. Korrektur zur letzten Zeile : - wiederzuerkennen.

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Kp aber denken vielicht nach was sie falsch und richtig getahen haben. Und wie es weiter geht wird nach dem Tot mit ihrer Seele . Aber egal ob alt oder Jung ist das wichtig weil man jeden Moment sterben kann. Als Muslim denke ich das Leute Mehr lernen sollte wo sie sind und wo sie hin gehen werden