Warum zögern die Deutschen, über die Fehler des Zweiten Weltkriegs nachzudenken?
7 Antworten
Wie kommst Du denn darauf?
Wenn eine Nation ihre dunklen Punkte in der Vergangenheit aufgearbeitet hat, dann allen voran die Deutschen.
Und zwar viel mehr, als alle anderen.
was meinst du. Dass die Naziverbrechen seitens der Nazis nicht benannt wurden, ist ja wohl klar, oder?
Ganz ehrlich, was zum Henker laberst du? Ja es gibt in Deutschland sicherlich Idioten die sich diese Zeiten zurückwünschen und nichts falsches sehen.
Aber Idioten hast du überall.
Ich behaupte in Deutschland wird der erste und zweite Weltkrieg extrem stark aufgearbeitet. In der Schule werden beide Weltkriege im Geschichstunterricht durchgenommen und der Völkermord wird dabei ebenfalls behandelt. Wir haben Gedenkstätten und Gedenktage die daran erinnern. Ich weiß ja nicht wies dir geht aber ich finde als Deutscher wird man permanent damit konfrontiert. Selbst wenn man es vergessen wöllte ginge es nicht. Die Flut an Filmen und Dokus die es zu dem Thema gibt ist ebenfalls immens.
Ich frage mich also wo du da keine Aufarbeitung bzw. kein Nachdenken siehst.
Die Verbrechen des 2WK sind unverzeihlich und man kann Deutschland ja vieles vorwerfen aber fehlende Geschichtsaufarbeitung ist meiner Meinung nach völlig fehl am Platz, denn die gibt es zur genüge. Wenn du oder andere Menschen das ignorieren kann man auch nichts machen.
Schau doch mal als Vergleich in andere Länder wenn es um aufarbeitung geht.
Die Amis mit dem Genozid an den Einheimischen. Und was werden da für Filme gemacht? Western, die bestenfalls neutral sind. Ich bezweifle auch dass dort die negativen Aspekte der Amerikanischen Geschichte ausser eventuell Sklaverei aufgearbeitet werden.
England mit ihrem Empire und den unterdrückten Kolonien, da sind auch millionen verendet. Da wird dem Empire und der Weltmachtstellung eher hinterher getrauert als das wirkliche Reue da ist.
Japan war im 2WK unser Verbündeter die ebenfalls Kriegsverbrechen begangen und systematisch Menschen getötet haben. Kommt Japan in den meisten 2WK filmen vor wenn es nicht gerade um Pearl Harbor oder die Atombomben geht? Nein. Und ich bin mir auch ziemlich sicher das in Japan dieses Thema eher tot geschwiegen wird.
Was andere machen ist natürlich kein Maßstab, nur finde ich es in diesem Fall mal sinnvoll zu vergleichen, denn meines Erachtens nach, ist dein Statment ungerechtfertigt und falsch. Deutschland hätte es wie so viele andere Länder machen können und es weg ignorieren können aber das haben Sie nicht. Und es wäre unfair das nicht auch irgendwo anzuerkennen.
Wenn ich ehrlich bin, meine ich alles genau so wie ich es geschrieben habe.
Globke., Lübke u. A. zuvorderst die alten Nazirichter, welche eine Aufarbeitung in den ersten Jahren, verhinderten, das meine ich dazu.
Ja ich bin mir durchaus bewusst, dass direkt nach dem Krieg nicht jeder sofort interessiert an einer Aufarbeitung war und um den eigenen Arsch zu retten, auch viel vertuscht wurde.
Ich meine bis heute kommen noch Dinge ans Tageslicht. Es gab bestimmt viele Deals in Hinterzimmern und Dinge von denen man wenig bis gar nichts mitbekommen hat usw. Eine lückenlose Aufklärung ist schwierig, wenn es Menschen gibt, die dagegen arbeiten und das bis heute.
Sowas bestreite ich auch gar nicht.
Ich sage nicht, dass der zweite Weltkrieg fehlerfrei aufgearbeitet wurde und dass damit nicht vielleicht auch verspätet angefangen wurde.
Aber trotzdem wird und wurde mehr aufgearbeitet als in so manchen anderen Ländern. Wir werden bereits in jungen Jahren damit konfrontiert und über die Dinge die wir wissen aufgeklärt. Es wird sich damit auseinandergesetzt und es wird akzeptiert, dass das eigene Land ein gigantisches Verbrechen begangen und großes Leid verursacht hat.
Das ist weitaus mehr als andere tun.
Man kann Fehler kritisieren aber man sollte dann auch respektieren was gemacht wurde. Nur, weil die Aufarbeitung nicht sofort begonnen hat und vielleicht nicht fehlerfrei war, macht es ja nicht die Dinge zunichte, die gemacht wurden. Wäre dass der Fall hätte man es auch sein lassen können, denn Recht macht man es eh nie allen.
Wenn man nur auf allem rumhackt und es nie gut genug ist besteht auch kein Interesse mehr sich damit zu befassen.
Ich frage mich also wo du da keine Aufarbeitung bzw. kein Nachdenken siehs
Der Fragesteller dürfte ein rechter Whataboutism Vertreter sein und findet, eher, dass die dt. Aufarbeitung falsch war,
Was meinst Du mit den Fehlern?
Wenn Du die militärtaktischen Fehler meinst, so sieht man vielleicht keine Notwendigkeit, weil man irgendwie ganz froh ist, den Krieg verloren zu haben.
Meinst Du die Verbrechen der Wehrmacht? Das wurde lange Zeit unter dem Motto "Schwamm drüber" gehandhabt und ist heute schwer aufzuklären, andererseits gibt es keine Armee, in der es nicht zu illegalen Handlungen kommt.
Oder was meinst Du sonst?
Aber das US-amerikanische und chinesische Militär hat nie einen systematischen Völkermord an anderen Völkern wie der deutschen Armee durchgeführt, was nicht allein durch "gibt es keine Armee, in der es nicht zu illegalen Handlungen kommt” erklärt werden kann
Die Wehrmacht war zwar an manchen Dingen beteiligt, der systematische Mord geht aber auf das Konto der SS. Und was die chinesische Volksarmee im eigenen Land anstellt, erfahren wir womöglich gar nicht, denke an den Platz des himmlischen Friedens, die Uiguren ... und was die Amerikaner in Vietnam teilweise getan haben, war auch mehr als grenzwertig.
Mao hat die größten Opferzahlen in der Geschichte zu verantworten, dicht gefolgt von Stalin. Herr H. ist "nur" auf Platz 3 was Völkermord betrifft.
Auch die Wehrmacht hat sich an der Ostfront zum Beispiel an Massenerschießungen beteiligt.
warum? sind die Opfer des Holocausts wichtiger als die Opfer unter Stalin oder Mao? An den Zahlen kanns wohl nicht liegen, die sind verschwindend gering im Vergleich. An der Tötungsweise kanns auch nicht liegen, alle haben lange genug gelitten.
Du weisst offensichtlich nicht, dass dort ca. 100 Mio Menschen umgebracht wurden.
Deine rhetorischen Fragen finde ich fehl am Platz.
Niemand sonst hat einen industriellen Massenmord an 6 Millionen Menschen auf dem Gewissen. Niemand sonst ist für ca. 60 Millionen Opfer eines von Hitler vom Zaun gebrochenen Kriegs verantwortlich.
Du solltest dir solch unsinnige Unterstellungen sparen.
Es wurden keine 100 Millionen "umgebracht", und es gab dort keinen industriell organisierten staatlichen Völkermord wie bei den Nazis.
Die Aufarbeitung der Geschichte begann zwar spät, aber direkt nach dem Krieg hatte man andere Sorgen. Spätestens mit der 68-er Bewegung begann die kritische Aufarbeitung der Geschichte.
Deutschland ist so ziemlich die Achsenmacht, die sich heutzutage noch am Meisten mit ihrer Vergangenheit beschäftigt und diese auch bereut. Unsere moderne nationale Identität und gesamter Staat sind teils auf dem Fall des Dritten Reichs aufgebaut.
Und dadurch die Möglichkeit, mit der Nazikeule zu drohen, falls Deutschland etwas anderes will als die Siegermächte.
So erzieht man sich eine immer funktionierende Melkkuh.
Und sogar solche, die nur nachträglich verdunkelt wurden.