Warum spricht Gott nicht direkt zu uns, wenn wir Fragen oder Leid haben?
Hallo ,
ich habe eine Frage, die mich schon länger beschäftigt und zu der ich gerne eure Gedanken hören würde.
Warum redet Gott scheinbar nicht direkt mit uns? Wenn wir eine dringende Frage haben, eine schwere Entscheidung treffen müssen oder uns in einer tiefen Krise befinden und uns nach einer Antwort oder einem Zeichen sehnen – warum bleibt es dann immer still?
Warum spricht er nicht hörbar zu uns und gibt uns klare Anweisungen oder Trost, wenn wir ihn am meisten brauchen?
Es gibt so viele Momente im Leben, in denen wir uns nach einer göttlichen Intervention oder zumindest einer klaren Antwort sehnen würden. Warum erfahren so viele Menschen diese direkte Kommunikation nicht?
Ich frage mich, ob es an uns liegt, dass wir nicht "hören" können, ob Gott auf andere Weise spricht, die wir vielleicht nicht erkennen, oder ob es andere Gründe dafür gibt, warum eine direkte verbale Kommunikation scheinbar so selten ist.
Ich bin gespannt auf eure Perspektiven und Erfahrungen zu diesem Thema.
Vielen Dank für eure Beiträge!
Liebe Grüße
9 Antworten
warum bleibt es dann immer still?
Gott bleibt nicht immer still. Er "antwortet" nur sehr selten mit "menschlicher" Stimme.
Gebete werden für manche mit Bibelstellen beantwortet.
Oder, wie bei mir, mit einer aufs Geratewohl ausgewählte Predigt (youtube).
Oder durch Mitchristen (die nichts von unserem Anliegen wissen können).
Oder durch die "unnatürliche" Veränderung einer Situation.
Oder wie durch eine innere Stimme (Heiliger Geist).
usw. usw.
Hallo kehlani, eine schöne Frage die du da stellst.
Dazu fällt mir ein Zitat aus dem neuesten Buch von Jordan Peterson ein
"(..)
Elia ist aufs Äußerste frustriert und hoffnungslos, weil er glaubt, dass seine Versuche, treu zu bleiben, nichts als Unglück gebracht haben. Er sagt: «Ach, HERR, du allmächtiger Gott, mit welchem Eifer habe ich versucht, die Israeliten zu dir zurückzubringen! Denn sie haben den Bund mit dir gebrochen, deine Altäre niedergerissen und deine Propheten ermordet. Nur ich bin übrig geblieben, ich allein. Und nun trachten sie auch mir nach dem Leben!» (1. Könige 19,10). Gott spricht zu ihm: «Da antwortete ihm der HERR: ‹Komm aus deiner Höhle heraus und tritt vor mich hin! Denn ich will an dir vorübergehen.› Auf einmal zog ein heftiger Sturm auf, riss ganze Felsbrocken aus den Bergen heraus und zerschmetterte sie. Doch der HERR war nicht in dem Sturm. Als Nächstes bebte die Erde, aber auch im Erdbeben war der HERR nicht. Dann kam ein Feuer, doch der HERR war nicht darin. Danach hörte Elia ein leises Säuseln» (1. Könige 19,11–12). Es gibt viele berühmte Redewendungen und Ausdrücke in der Bibel und «ein leises Säuseln» oder «eine leise, sanfte Stimme» gehören dazu. In diesem Moment begreift Elia – und durch ihn die Menschheit –, dass Gott nicht im Wind ist, egal wie heftig er weht, und auch nicht im Erdbeben, egal wie stark es ist, sondern dass er etwas Innerliches ist. Er ist die Stimme des Gewissens selbst, der innere Wegweiser für das, was richtig und falsch ist, der autonome Geist, der in jeder Seele wohnt und uns vor uns selbst beschämt, uns auf unsere Fehler und Sünden aufmerksam macht und den Impuls zu Reue, Entschuldigung und Wiedergutmachung gibt. Das ist eine Entdeckung von unvergleichlicher Wichtigkeit: die Möglichkeit, eine Beziehung zu Gott aufzubauen, indem man auf sein Gewissen achtet. Gott gewährt Mann und Frau einen freien Willen, obwohl er die Treue seiner Geschöpfe will und sie auch leiten möchte. Wie kann er es am besten schaffen, diese konkurrierenden Wünsche miteinander zu vereinbaren? Nicht durch Befehle, Gewalt oder Angst, sondern durch eine Stimme, ein Bild oder sogar ein Gefühl, das leise und sanft anregt oder beschämt und überführt.
(..)"
LG und Gute Nacht
Interessante Frage. Vielleicht weil wir die Antwort nicht hören wollen oder nicht glauben, dass Gott antwortet, was dann auch allein darauf begründet ist, dass wir die Antwort nicht wahrhaben wollen, also ignorieren. Für mich bezieht sich die Antwort auf Deine Frage auf Jakobus 1,5-6. Ich habe selbst immer wieder erlebt, wie ich Antworten durch Inspirationen und Eingebungen erhalten habe, aber diese wahrzunehmen setzt voraus, sie nicht zu ignorieren. Das ändert nichts daran, dass Gott antwortet, aber ob wir die Antworten wahrnehmen liegt an uns, also dass wir bereit sind, sie wahrzunehmen - nicht an Gott.
Als Atheist braucht man ja keinen Gott und die glorreichen Einfälle kommen durch Wissen, lernen und Freude am Leben! Da braucht man so eine Erfindung wie Gott nicht!
Gott spricht vor allem zu uns durch sein Wort, die Bibel:
- "Die ganze Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes ganz zubereitet sei, zu jedem guten Werk völlig ausgerüstet" (2. Timotheus 3,16-17).
Ich glaube nicht, dass es einen persönlichen Gott gibt, der direkt mit uns spricht und es gibt keine einfachen Antworten oder Zeichen von oben. Menschen suchen nach Trost und hoffen, dass jemand zuhört – aber das ist oft nur eine Illusion.
Wenn Gott existiert, kümmert er sich nicht um unsere Probleme oder gibt uns klare Anweisungen. Wir müssen selbst mit der Realität klarkommen. Ich habe mich das auch immer gefragt und glaube deshalb nicht mehr an einen persönlichen Gott und an Engel.
Ich glaube nicht, dass es einen persönlichen Gott gibt, der direkt mit uns spricht
...
Ich sehe es so ähnlich
Und damit beantwortet sich Deine Frage auch schon mit Jakobus 1,6.
Ich sehe es so ähnlich .
Ich glaube Gott gibt es wirklich aber wir Menschen sind ihm egal .