Warum sprechen manche das Wort "durch" so als "dürch" aus?
6 Antworten
Schaut man sich mal das Vokaldreieck an (siehe hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Vokal), so stellt man fest, dass es nicht nur ein [i] und ein [u] gibt und ein [ʉ], sondern auch:
einen Laut, der zwischen i und ü liegt, das kurze [ɪ] in Fisch
(bei manchen Leuten fast wie "Füsch") und
einen Laut, der zwischen ü und u liegt, das kurze [ʊ] in durch
(bei manchen Leuten fast wie "dürch").
Diese kurzen Vokale werden "zentraler" gesprochen als die prägnanten langen i und u in "Igel" oder "Uwe". Sie nähern sich einem ü an, erreichen dies aber in der Standardaussprache nicht so ganz.
Bei manchen Sprechern können sie aber einem ü sehr nahekommen.
Im Schwäbischen gibt es einen Diphthong ue.
https://de.wikipedia.org/wiki/Schw%C3%A4bische_Dialekte#Diphthonge
Schwäbisch kennt auch Diphthonge wie ue und ui, die es im Hochdeutschen nicht gibt. Auch andere alemannische Dialekte haben ue (nicht mit ü verwechseln).
"Vo Luzern uf Wäggis zue"
(Luzern liegt in der Schweiz)
Aussprache von 'durch' als 'dürch'
Ein Ü zu artikulieren ist leichter als ein U, denn für ein U muss die Muskulatur der Zungenwurzel sich anstrengen. Bei der Aussprache von dürch hat es die Zunge leichter, da das Ü mit dem darauffolgenden R weniger Aufwand erfordert, was gleichbedeutend ist mit Ökonomie.
Dass man diese Aussprachevariante als Faulheit interpretieren kann, habe nicht ich gesagt! :-))
weil andere in ihrer Mundart "dursch" sagen. und das dürfen sie, zumindest im Alltagsleben. Im Job kann der Arbeitgeber gewisse Forderungen stellen, zB. an Nachrichtensprecher oder an Lehrkräfte.
Schludrige Aussprache. Vielen ist genaues Artikulieren zu mühsam. Wenn man den Mund weniger bewegt, verändert sich die Aussprache, in einer Gegend so, in anderer anders.
Das kenn ich noch nüsch ma von'n Sachsn. Wö solln das her sinn?
Ich kenn von duich bis duare so ziemlich alle Schattierungen von Nord bis Süd