Warum sollte für uns Christen der alte Bund nicht mehr gelten?
So etwas wie das Schweinefleischverbot beachten wir ja gar nicht. Ist das christlich überhaupt legitimiert, dass diese Gebote nicht mehr für uns gelten, oder wollen wir Christen das einfach nur nicht?
12 Antworten
für uns Christen der alte Bund nicht mehr gelten?
Er hat noch nie für uns gegolten - also das "nicht mehr" spricht doch nur die an welche in den Gesetzen des AT (mos.Gesetze) involviert waren. (s.dazu auch Hebr. 8,10-13- 13 "Was aber alt wird und betagt ist, das ist dem Ende nahe".
Jesu hat nur im Sinne des "Neuen Bundes" gelehrt und dafür sein "Blut" (Leben) gegeben (Luk.22,20). Auch für die Israelis ist der "Alte Bund" eigentlich passe wenn sie die Aussagen von Jeremia 31,31-34 ernst nehmen würden
Kurze Antwort: Nein! Christen müssen nicht das Gesetz des Mose halten.
Ausführlichere Antwort:
Christen stehen nicht unter dem Gesetz des Mose, das allein dem Volk Israel gegeben wurde und dem das Volk am Berg Sinai auch ausdrücklich zustimmte.
Die 5 Bücher Mose enthalten insgesamt 613 Gebote und Verbote, die dem Volk Israel von Mose gegeben wurden. Wer eines dieser Gesetze bricht, bricht das gesamte Gesetz:
- "Denn wer das ganze Gesetz hält, sich aber in einem verfehlt, der ist in allem schuldig geworden" (Jakobus 2,10).
Jesus hat das Gesetz erfüllt:
- "Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen sei, um das Gesetz oder die Propheten aufzulösen. Ich bin nicht gekommen, um aufzulösen, sondern um zu erfüllen!" (Matthäus 5,17).
Was erfüllt worden ist, müssen andere nicht mehr einhalten. Es ist erfüllt!
Jesus ist das Ende bzw. Endziel des Gesetzes des Mose:
- "Denn Christus ist das Ende des Gesetzes zur Gerechtigkeit für jeden, der glaubt" (Römer 10,4).
Deshalb stehen Christen nicht mehr unter diesem "Lehrmeister":
- "So ist also das Gesetz unser Lehrmeister geworden auf Christus hin, damit wir aus Glauben gerechtfertigt würden. Nachdem aber der Glaube gekommen ist, sind wir nicht mehr unter dem Lehrmeister" (Galater 3,24-25).
Darum ist es kein Widerspruch, wenn Paulus schreibt, dass der Sabbat nicht gehalten werden muss:
- "So lasst euch von niemand richten wegen Speise oder Trank, oder wegen bestimmter Feiertage oder Neumondfeste oder Sabbate" (Kolosser 2,16).
- "Dieser hält einen Tag höher als den anderen, jener hält alle Tage gleich; jeder sei seiner Meinung gewiss!" (Römer 14,5).
Oder Lukas schreibt, dass Christen alle möglichen Tiere essen dürfen, die nach dem Gesetz des Mose verboten waren. In Apostelgeschichte 10,9-15 steht:
- "Am folgenden Tag aber, während jene reisten und sich der Stadt näherten, stieg Petrus um die sechste Stunde auf das Dach, um zu beten. Er wurde aber hungrig und verlangte zu essen. Während sie ihm aber zubereiteten, kam eine Verzückung über ihn. Und er sieht den Himmel geöffnet und ein Gefäß, gleich einem großen, leinenen Tuch, herabkommen, an vier Zipfeln auf die Erde herabgelassen; darin waren allerlei vierfüßige und kriechende Tiere der Erde und Vögel des Himmels. Und eine Stimme erging an ihn: Steh auf, Petrus, schlachte und iss! Petrus aber sprach: Keineswegs, Herr! Denn niemals habe ich irgendetwas Gemeines oder Unreines gegessen. Und wieder erging eine Stimme zum zweiten Mal an ihn: Was Gott gereinigt hat, mach du nicht gemein!"
Beim Aposteltreffen in Jerusalem wurde darüber diskutiert, welche Gesetze aus dem Gesetz des Mose für Christen aus den Nationen gelten sollen. Jakobus, der Halbbruder von Jesus, Autor des Jakobsbriefes und Leiter der Urgemeinde in Jerusalem fasste zusammen:
- "Darum urteile ich, dass man denjenigen aus den Heiden, die sich zu Gott bekehren, keine Lasten auflegen soll, sondern ihnen nur schreiben soll, sich von der Verunreinigung durch die Götzen, von der Unzucht, vom Erstickten und vom Blut zu enthalten" (Apostelgeschichte 15,19-20).
Dabei ist auch zu bedenken, dass das Gesetz des Mose nicht schon vor Mose galt. Also weder Henoch noch Noah, Hiob, Abraham, Jakob oder Josef haben sich an das Gesetz des Mose gehalten.
Auch die Hölle wurde einfach von den Menschen abgeschafft, weil sie nicht mehr ins Bild passte. Jede Fantasy Geschichte kann man einfach umschreiben und sie so anpassen, dass sie einem gefällt. Das klappt auch mit Spiderman und dem Grünen Hulk. Auch dafür gibt es eine Menge Fanfiction. Ebenso verhält es sich mit den Geschichten, die du meinst. Keine von denen stammt von einem Gott. Alle sind der Fantasie von Menschen entsprungen. Es macht also überhaupt keinen Sinn, daran zu glauben und sie für bare Münze zu nehmen. Du hast ja selbst erkannt, dass man sie anpasst, wie es einem gerade in den Kram passt. Wenn das mit dem Schweinefleich funktioniert, warum soll dann alles andere wahr sein? Das ergibt keinen Sinn. Also lass dich nicht veralbern! Leg dieses dämliche Buch zur Seite und wende sich dem wahren Leben zu.
Sehr schöne Antwort. 😄
Und du hast Recht: Im Glauben soll man fragen und hinterfragen. 👍🏻
Kannst du diese Unterstellung beweisen? Du kannst Gottes Existenz nicht einfach ausschließen, weil du es dir nicht vorstellen kannst.
Aber ja! Mit der Wahrscheinlichkeitsrechnung. Die Menschen habe Millionen Götter erfunden. Allein in Indien gibt es 30 Millionen Götter. Du glaubst nur an einen einzigen. Bei allen anderen bist du ein Atheist, genau wie ich. Wenn du aber nur an einen Gott glaubst und alle anderen ausschließt, dann spielst du Götterlotto. Was tust du, wenn du an den falschen Gott glaubst? Und wie wahrscheinlich ist es, dass du den Hauptgewinn gezogen hast?
Ich glaube nicht, dass es den richtigen Gott gibt, wie ihn manche sich vorstellen. Der Gott der 3 monotheistischen Religionen kann der selbe sein (es gibt viele Gemeinsamkeiten), nur unterschiedlich ausgelegt und begegnet. Bloß weil der Hinduismus Millionen Götter hat, treibt das ja nicht die Quote in die Tiefe. Dann würde man ja den Hinduismus hinsichtlich Wahrscheinlichkeit millionenfach mehr werten als z.B. das Christentum. Wenn der Polytheismus als 1 Ereignis gesehen wird, in dem man an die Götter darin glaubt, dann wäre das auch kein Götterlotto mehr, sondern eine 1:2 Chance (Monotheismus:Polytheismus+Atheismus). Allerdings glaube ich nicht, dass man hier mit Wahrscheinlichkeiten argumentieren kann, da man nie alle nötigen Faktoren kennt, die diese Wahrscheinlichkeiten beeinflussen.
Liest du eigentlich die Sachen, die du selbst schreibst? Wenn ja, warum geht dir dann nicht auf, dass du selbst eine Fantasy Geschichte bastelst? Du drehst dir alles so hin, wie du es brauchst. Drei Götter in einem, dazu die Dreieinigkeit macht 6 - Oder sind es nur 5? Egal! Hauptsache eine bessere Quote im Götterlotto! 🤣🤣🤣
Das ist halt meine Ansicht. Die hatte ich auch schon vor dem Gespräch mit dir. Das mit den monotheistischen Göttern war auch schon oft in theologischer Diskussion, das habe ich mir nicht ausgedacht. Die Dreieinigkeit multipliziert Gott auch nicht mit 3, denn der dreeinige Gott ist zusammenhängend, wenn man von deiner Götterlotto-Theorie ausgeht. Man kann nicht an Jesus ohne Gott glauben, denn sie gehören zusammen.
Nein, nicht Fantasy. Fantasy ist zur Unterhaltung da, Religion zum Sinn des Lebens.
Da kann ich nicht zustimmen. Religion ist ein Werkzeug, ganz ähnlich wie ein Hammer. Nägel haben keine eigene Meinung. Die machen genau das, was der Mann mit dem Hammer von ihnen will.
Ich habe eine eigene Meinung und setze mich auch kritisch mit Religion auseinander. Religion ist das Mittel zum Zweck (Leben nach dem Tod) für den individuellen Gläubigen.
Genau an diesem Punkt werden wir uns nicht einig. Denn die Meinung, die du zu haben glaubst, wurde dir verordnet. Stell dir die Zeit deiner Geburt vor. Du wurdest als Atheist geboren und dann wurdest du missbraucht, als Nagel.
Stimmt, Religion wird nicht genetisch vererbt. Aber ich wurde nicht missbraucht, sondern es bringt mir ja etwas. Man könnte jetzt sagen, das sei die indoktrinierte Meinung aller Gläubigen, aber ich habe wirklich schon psychologische Vorteile aus dem Glauben gezogen, die ich als Atheist nicht hätte.
😂
Ich muss sagen, dass mir diese Indoktrination gefällt. Sie gibt mir eine übermäßige Moralvorstellung, Pazifismus und Aussicht auf einen Sinn im Leben.
Komm in die Gruppe, was hast du zu verliern?
Die Freiheit des eigenständigen Denkens. Ich bin in der DDR, einer Diktatur mit kommunistischer Indoktrination aufgewachsen. Meine Mutter hat versucht, mich mit der Religion zu indoktrinieren und mein Vater war ein alter Nazi. Ich kenne mich also aus, mit Indoktrination und weiß, dass die Inhalte austauschbar sind. Es spielt überhaupt keine Rolle, was man glaubt. Am Ende ist man immer der Nagel.
Deshalb würde ich mich lieber umbringen, als Christ, Moslem, Kommunist oder Faschist zu werden.
Wenn du sagst, dass es dir gefällt, dann kann ich dich nur bedauern.
Ja, mit Zwang kann man alles kaputt machen. Er erschafft Ablehnung und das zurecht. Die Entscheidung für/gegen den Glauben sollte frei wählbar sein, sonst ist sie Gott nichts wert. Du hast es immerhin geschafft, aus dem Psychoterror der DDR auszubrechen und damit zu einem freieren Menschen zu werden. Vermutlich würde ich an deiner Stelle auch Religionen ablehnen.
Jesus selbst hat gesagt: "Nicht das, was zum Mund hereingeht, macht uns unrein, sondern das, was herauskommt."
Kann man bei Matthäus nachlesen:
In Matthäus 15,1-20 erklärt Jesus, dass die Pharisäer und Schriftgelehrten sich zu sehr auf äußere Reinheitsgebote konzentrieren, anstatt auf die innere Haltung. Er stellt klar, dass wahre Unreinheit aus dem Herzen kommt und sich in bösen Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsche Zeugenaussagen und Verleumdungen zeigt.
Es ist also nicht die Nahrung, die unrein macht, sondern Worte und Taten.
Also würde Homosexualität (Lev 18,22) als Tat unrein machen?
Die Urchristen haben sich selbstverständlich an die Gesetze des Alten Testaments gehalten. Die Idee, dass sie nicht mehr gelten könnten, stammen von Paulus. Der hat ursprünglich die Christen verfolgt und kannte ihren Glauben nicht gut. Dann hatte er eine 'Erleuchtung', bzw. einen epileptischen Anfall und glaubte, er müsse fortan das Christentum predigen. Die Urchristen erlaubten ihm gnädigerweise, Nicht-Juden zu bekehren.
Paulus hätte bei den Nicht-Juden keinen Erfolg gehabt, wenn er verlangt hätte, dass sie sich beschneiden. Deshalb hatte er die verrückteste Idee, die je eine Religion hervorgebracht hat: Gott lässt seinen eigenen Sohn zu Tode foltern, damit er den Menschen vergeben kann, dass längst verstorbene Vorfahren einmal eine Frucht geklaut hatten. Dadurch seien nun alle Sünden vergeben und die Beschneidung - die ja auch schon eine absurde Idee war - sei nun nicht mehr nötig.
Die Urchristen hatten verschiedentlich heftige Streite mit Paulus, tolerierten ihn aber, weil er ihnen viel Geld spendete. Sie wären entsetzt gewesen, hätten sie gewusst, dass Paulus zum Gründer des Christentums würde. Bei einem Streit musste Paulus von den Römern vor der Wut der Juden und Christen beschützt werden.
Dann aber zerstörten die Römer den Tempel in Jerusalem und vertrieben die Juden und Christen in alle Winde. Der Einzige, der übrig blieb, war Paulus. Das ist der Grund, weshalb wir heute das Christentum nach Paulus kennen.
Da war aber eine Menge Phantasie und eine Wut? auf den Apostel Paulus im Spiel...
"Die Urchristen hatten verschiedentlich heftige Streite mit Paulus, tolerierten ihn aber, weil er ihnen viel Geld spendete. Sie wären entsetzt gewesen, hätten sie gewusst, dass Paulus zum Gründer des Christentums würde."
Frei erfunden.
Vor wem denkst du denn, mussten die Römer Paulus schützen?
Nicht vor Christen. 😉
"tolerierten ihn aber, weil er ihnen viel Geld spendete."
Frei erfunden. 🤷🏻
Es ist immer wieder erstaunlich, dass es bekennende Christen gibt, die über die Geschichte und vor allem über die Anfänge des Christentums nicht Bescheid wissen. Also, lieber „JesusIstRettung“: im Wesentlichen stimmen die Angaben von diderot2019 und sie sind keineswegs frei erfunden.
Du schreibst, als wären das Fakten, die du alle belegen kannst. Ist das der Fall, oder lässt du nur deinen Hass aus?
Ich habe keinen Hass auf das Christentum. Ich lese die Bibel wie jedes andere Buch. Ich frage mich, was da passiert ist. Ich geniesse die schönen Teile. Ich kritisiere falsche Erklärungen und ethisch fragwürdige Ideen. Ich lese das Buch im historischen Kontext. Im Bewusstsein, dass andere Völker andere Bücher für heilig halten. Im Bewusstsein, dass sich die Menschheit in den letzten 2000 Jahren weiter entwickelt hat, sowohl in den Wissenschaften, als auch in der Ethik und Gesetzgebung.
Ich wehre mich gegen die Heiligsprechung veralteter ethischer Vorstellungen. Das ist es übrigens, was die grossen Männer der Bibel wie Moses und Jesus gemacht haben: Sie haben darum gekämpft, dass die Welt humaner wird. Sie haben für Gerechtigkeit und Menschlichkeit gekämpft. Das ist es, was wir von ihnen lernen sollten. Aber aufbauend auf allem, was in den letzten 2000 Jahren auch noch passiert ist.
Ja, das macht Sinn. Ethikvorstellungen sind nicht permanent, sondern im stetigen Wandel. Ich glaube, ich habe deine Antwort falsch interpretiert. Wolltest du sagen, dass Jesu Opfer nur eine verrückte Idee von Paulus war, oder wolltest du sarkastisch die Ansicht der Juden beleuchten?
Ich kenne die Ansicht der Juden nicht. Aber ich finde, Paulus hat das Christentum zum Negativen entwickelt. Jesus hat Nächstenliebe nicht nur gepredigt, sondern gelebt. Das war eine revolutionäre Idee. Jesus hat das Leben genossen und gefeiert, auch mit den Verstossenen. Sein Gott war bedingungslose Liebe. Da ist nichts von: "Es ist Leiden nötig, damit man vergeben kann." - Paulus hat das Körperfeindliche ins Christentum gebracht, und zwar von Platon, nicht von Jesus.
"Es ist Leiden nötig, damit man vergeben kann."
Jesus selbst hat sein Selbstopfer oft angekündigt, z.B. in Johannes 10,11 ; Matthäus 20,28 und Johannes 12,24. Ihm war bewusst, dass er leidvoll für die Menschheit sterben wird. Das hat Paulus nicht nachträglich erfunden.
Du weisst aber schon, dass das Neue Testament erst einige Zeit nach der Kreuzigung geschrieben wurde? - Dramaturgisch ist es zumindest reizvoll, solche 'Ankündigungen' im Nachhinein hinzuzufügen. Selbst wenn so etwas heute gemacht würde, wo die Kontrollen viel besser sind, wäre ich misstrauisch, wenn jemand mir von so einer 'Ankündigung' berichten würde, 70 Jahre, nachdem das Ereignis tatsächlich passiert ist.
Ja, gut, wenn du das NT an sich anzweifelt, dann kann man natürlich alles falsifizieren, was darin ist. Wenn man Jesu wörtlicher Rede nicht vertrauen kann, was ist dann das Christentum wert?
Es ist doch umgekehrt: Was man nicht anzweifelt, wird man immer glauben, auch wenn es falsch ist. Wenn man etwas anzweifelt und trotzdem keine Ungereimtheiten findet, dann ist es solide.
So lese ich alle Bücher. Ich überlege mir, wie der Autor dazu kommt, das so zu schreiben. Im Fall solcher Voraussagen scheint mir die Erklärung recht plausibel, dass der Autor sie erfunden hat. Ich würde sowas wohl machen, wenn ich eine gute Geschichte haben will und mir die Wahrheit nicht so wichtig wäre.
Wenn du schon solche Aussagen zum Selbstopfer für unwahrscheinlich hältst, wie beurteilst du dann erst Jesu Aussagen, dass er von Gott kommt?
Ich glaube nicht, dass Jesus dachte, er sei Gottes Sohn, so wie Christen das heute glauben. Er war eher der Ansicht, wir alle seien Kinder Gottes und Gott sei unser aller Vater. Sein Vorbild war Johannes der Täufer. Er wollte aber nicht asketisch leben. Das lag ihm nicht. Aber er hätte wohl gesagt, er sei von Gott geschickt, wie Johannes der Täufer von Gott geschickt war.
Die Idee, Jesus sei der Sohn Gottes und identisch mit Gott, kam erst nach seinem Tod auf.
Du löschst alles, was das Christentum ausmacht.💀
Er war eher der Ansicht, wir alle seien Kinder Gottes und Gott sei unser aller Vater.
Auch. Aber eben nicht nur:
Schau dir doch mal Johannes 10,36 ; Johannes 8,42 ; Johannes 17,5 ; Matthäus11,27 ; Matthäus 26, 63-64 und Lukas 22, 70 an. Da sprich Jesus selbst davon, dass er von Gott, seinem Vater, gesandt wurde und sein Sohn ist. Natürlich kannst du jetzt wieder sagen, er hätte das nie gesagt und die 3 Evangelisten hätten das nur erfunden, aber so funktioniert Religion nicht. Du kannst dir nicht das aussuchen, was dir gefällt und den Rest als ungültig erklären. Zumindest als Christ sollte man wenigstens der wörtlichen Rede von Jesus vertrauen können, er ist schließlich der "Eckstein" unseres Glaubens geworden.
Die Idee, Jesus sei der Sohn Gottes und identisch mit Gott
Ob er identisch ist, kann keiner wissen, denn wir kennen nicht alle Eigenschaften von Gott und Jesus.
Ach, diderot2019, das ist ja mal wieder eine "Analyse", die mir wirklich die Nackenhaare hochtreibt! Keine Zeit für lauwarme Antworten! Das ist nicht nur eine schiefe Geschichtsbetrachtung, sondern ein echter Angriff auf das Herz des Evangeliums, wie ich, Ela Nazareth, es verstehe und lebe!
Dein Text klingt nach einer Mischung aus Halbwissen und Zynismus, die versucht, die radikale Wahrheit von Paulus' Wirken zu diskreditieren. Das lass ich nicht so stehen – hier gibt's nichts Lauwarmes!
Gehen wir das mal Punkt für Punkt durch, und ich zeige dir, wo deine "Analyse" die Realität und die biblische Wahrheit verfehlt:
* "Die Urchristen haben sich selbstverständlich an die Gesetze des Alten Testaments gehalten."
* Völliger Blödsinn! Ja, die jüdischen Urchristen hielten sich an vieles, aber schon Jesus selbst hat das Gesetz nicht einfach nur bestätigt, sondern erfüllt und neu ausgelegt! Er hat gezeigt, dass es um die Liebe Gottes und des Nächsten geht, nicht um starre Rituale. Und genau das war ja der Kampf in der frühen Kirche: Müssen Heidenchristen Juden werden? Das war die große Frage, die im Apostelkonzil in Jerusalem (Apostelgeschichte 15) entschieden wurde – nicht von Paulus allein, sondern vom Heiligen Geist und den Aposteln gemeinsam. Die haben entschieden: Nein, das Joch des Gesetzes muss den Heiden nicht auferlegt werden! Das war revolutionär und radikal biblisch!
* "Paulus kannte den Glauben nicht gut, hatte einen epileptischen Anfall und durfte gnädigerweise Nicht-Juden bekehren."
* Das ist ja wohl eine ungeheuerliche Verharmlosung der größten Bekehrungsgeschichte überhaupt! Paulus kannte den Glauben sehr gut, er war ein eifriger Pharisäer, der das Alte Testament in- und auswendig konnte. Gerade deshalb war seine Begegnung mit dem auferstandenen Jesus auf dem Weg nach Damaskus kein epileptischer Anfall, sondern eine göttliche Offenbarung, die sein ganzes Leben umgekrempelt hat! Gott selbst hat ihn berufen, das Evangelium zu den Heiden zu tragen (Apostelgeschichte 9). Das war keine "Gnade" von den Urchristen, sondern Gottes klarer Auftrag!
* "Paulus hatte die verrückteste Idee: Gott lässt seinen Sohn foltern, damit Vorfahren für eine geklaute Frucht vergeben werden."
* Das ist so zynisch, dass es wehtut! Die Idee, dass Jesus für unsere Sünden gestorben ist, ist nicht Paulus' verrückte Erfindung, sondern das Herz des Evangeliums! Schon Petrus predigte am Pfingsttag von Jesu Kreuzigung und Auferstehung als Gottes Plan zur Erlösung (Apostelgeschichte 2). Es geht nicht um eine "geklaute Frucht", sondern um die grundlegende Sünde der Menschheit, die uns von Gott trennt. Und Gottes unendliche Liebe ist so groß, dass er den Weg der Versöhnung durch Jesus Christus gegangen ist. Die Beschneidung wurde nicht einfach gestrichen, weil sie unpraktisch war, sondern weil Christus das gesamte Gesetz erfüllt hat! Jetzt zählt der Glaube, die Gerechtigkeit aus Gnade – und das ist keine "verrückte Idee", das ist befreiende Wahrheit!
* "Urchristen stritten heftig mit Paulus, tolerierten ihn wegen Geld, und er sei der eigentliche Gründer des Christentums."
* Ja, es gab theologische Auseinandersetzungen, besonders um die Beschneidung. Aber das waren keine Kriege, sondern theologische Ringen im Licht des Heiligen Geistes! Paulus war kein bezahlter Söldner, sondern ein Apostel mit Autorität. Er hat die Gemeinden nicht gekauft, sondern mit Blut, Schweiß und Tränen gebaut! Und er war nicht der "Gründer des Christentums" – Jesus Christus ist der Gründer! Paulus war der geniale Theologe und Missionar, der das Evangelium so artikuliert hat, dass es für alle Menschen zugänglich wurde. Die Behauptung, die Urchristen wären "entsetzt" gewesen, ist pure Spekulation und ignoriert die vielen Stellen, wo sie Paulus als Bruder und Apostel anerkennen.
* "Die Römer zerstörten den Tempel, alles wurde vertrieben, und nur Paulus blieb übrig – deshalb kennen wir nur das paulinische Christentum."
* Das ist ja wohl eine krude Geschichtsverdrehung! Das Christentum war schon weit vor der Tempelzerstörung (70 n. Chr.) dabei, sich im gesamten Römischen Reich auszubreiten – durch Paulus und unzählige andere Missionare! Die Zerstörung des Tempels war ein Schock, aber sie hat das Christentum nicht ausgelöscht oder auf Paulus reduziert. Es gab weiterhin jüdische Christen und Gemeinden in aller Welt, auch wenn Jerusalem als Zentrum wegfiel. Das Evangelium ist keine politische Randerscheinung, die bei der ersten Katastrophe verschwindet. Es ist Gottes mächtige Wahrheit, die sich durchsetzt, egal was kommt!
Dein Versuch, Paulus' Wirken als eine Reihe von Zufällen und menschlichen Schwächen darzustellen, scheitert am klaren Zeugnis der Geschichte und der Bibel. Das Evangelium ist kein lauwarmer Kompromiss, diderot2019, sondern eine radikale Botschaft der Liebe, Gnade und Erlösung, die durch Jesus Christus in die Welt kam und durch Apostel wie Paulus mit Feuer und Geist verbreitet wurde! Da gibt es nichts zu relativieren!
Würdest du diese Geschichte auch so lesen, wenn sie z. B. von den Azteken geschrieben worden wäre? - Ich glaube nicht.
Kannst du diese Unterstellung beweisen? Du kannst Gottes Existenz nicht einfach ausschließen, weil du es dir nicht vorstellen kannst.
Ich habe noch nichts dazu erkannt, deshalb stelle ich ja die Frage. Auch im Glauben sollte kritisch hinterfragt werden dürfen.
Der Inhalt dieses Buches gibt meinem Leben potenziellen Sinn, über den Tod hinaus. Mein ca. 80 Jahre langes Leben ist vergänglich und damit langfristig nicht erstrebenswert. Der Glaube ist meine einzige Chance auf einen langfristigen Sinn im Leben.