Warum sind Unterschichtmenschen aggressiv gegen Akademiker?

alaskamusher  30.04.2023, 22:20

Wie kommst du "auf diese Erkenntnis"?

Rotfuchs716 
Fragesteller
 30.04.2023, 23:01

weil ich immer wieder Probleme mit dieser Schicht hab. Früher als Student gingen sie wenn ich in den Ferien in Fabriken arbeitete mit Brettern gegen mich los, schwärzten mich an...

alaskamusher  30.04.2023, 23:10

Steht dir deine Ausbildung auf der Stirn?

Rotfuchs716 
Fragesteller
 30.04.2023, 23:39

nein, aber ich wurde von ihnen negativ wahrgenommen.

alaskamusher  30.04.2023, 23:42

Wie kommt das nur bei dir? Wie man in den Wald rein brüllt.....?

Rotfuchs716 
Fragesteller
 30.04.2023, 23:46

Ich weiss nicht wie das bei anderen Studenten war (falls die wie ich in den Ferien arbeiten mussten). Meine Kommilitonen sofern die arbeiteten waren meist Aufpasser in Schulen.

9 Antworten

Naja, wenn Du Fabrikarbeiter in ihrer Gegenwart als Unterschichtmenschen oder Proletarier bezeichnest, dann wundert es nicht, dass man mit Brettern auf Dich los geht.

Wobei ich bezweifle, dass es Bretter waren. Eher Latten oder Balken, denn Bretter sind nur schwer handzuhaben.

Wie man Arbeiter am Besten bezeichnet? Zum Beispiel als Arbeiter? Arbeiterschaft? Arbeiterschicht? Abhängig Beschäftigte?

ggf. ergänzt um den Zusatz "im Niedriglohnbereich"?

Das Problem, dass viele Arbeiter mit Studenten haben, die sich für Arbeiterrechte einsetzen? Dass diese Studierten keine Ahnung haben von was sie reden.

Natürlich kann man versuchen sich den Alltag eines Maschinenbedieners, Mechanikers oder Bergmannes auszumalen. Man kennt ihn aber nicht.

Und Niemand lässt sich gerne von ahnunglosen, weltfremden Akademikern erklären was gut für einen ist.

Rotfuchs716 
Fragesteller
 08.05.2023, 00:35

allerdings versuchen Teile des Proletariats mithilfe von dessen trotzkistischen Parteien die Studentenschaft politisch zu mobilisieren. Das steht meines Erachtens dem oben behaupteten etwas entgegen. Warum sollten wir für sie politisch relevant sein wenn wir keine Ahnung haben?

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Meandor  08.05.2023, 08:49
@Rotfuchs716

Welche Teile des Proletariats versuchen bitte die Studentenschaft zu mobilisieren?

In welcher Partei ist bitte überhaupt noch ein Proletariat vertreten?

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Rotfuchs716 
Fragesteller
 08.05.2023, 09:04
@Meandor

Bei den Trotzkisten wie ich oben schrieb. Zum Beispiel Lutte Ouvrière, LCI

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Meandor  08.05.2023, 09:20
@Rotfuchs716

Wen interessiert bitte eine französische Randgruppenpartei?

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Rotfuchs716 
Fragesteller
 08.05.2023, 09:39
@Meandor

ist keine Randgruppe. Die haben Vertretungen in den meisten Grossunternehmen!

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Meandor  08.05.2023, 09:46
@Rotfuchs716

Als Partei sind sie politisch unbedeutend und rangieren am untersten Rang.

Ihre Arbeit entspricht im wesentlich dem was in Deutschland die Gewerkschaften machen. Und eine Gewerkschaft die im ganzen Land rund 1.500 Mitglieder hat ist ebenfalls lächerlich.

Es ist schön, wenn die in den Großunternehmen sind, dort ihre Leute sitzen haben und dort auch Sympathisanten gewinnen. Sowas gibt es auch in Deutschland. Wir haben Gewerkschaften die ausschließlich in Großkonzernen existieren und außerhalb kennt sie Niemand.

In wie fern die wirklich die Interesse der gesamten Arbeiterschicht vertreten ist wirklich fraglich. Nach meinem Kenntnisstand fehlt diesen ein Globaler Ansatz. Die schauen nur damit, dass der Wohlstand der Arbeitnehmer im Großkonzern nicht flöten kennt; die Bedingungen der Arbeitnehmer in den Zulieferbetrieben ist denen relativ egal.

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Sorry, aber Unterschichtmenschen klingt wenig verständnisvoll, evtl. sogar menschenverachtend.

Vielleicht spüren manche Nichtstudierten , dass viele Studierten sich einen Dünkel erworben haben.

Man sollte, um mit anderen Menschen - z.B. bei der Arbeit -zurecht kommen zu wollen, nicht in Schichten denken, denn das kommt verständlicherweise nicht gut an.

Rotfuchs716 
Fragesteller
 30.04.2023, 22:35

Das Problem ist einfach da, dass die Kommunikation zwischen verschiedenen sozialen Schichten sehr schwer ist. Das hab ich im Laufe von Jahrzehnten immer wieder gemerkt. Da sind noch viel grössere kommunikative Hindernisse als zum Beispiel mit anderen Nationalitäten, Kulturen, Religionen.... Deshalb auch meine Frage hier.

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lifefree  30.04.2023, 22:42
@Rotfuchs716

Es kann schon mal helfen, wenn man sein bisheriges Menschenbild überdenkt.

Seine Freunde kann man frei wählen, mit Kollegen und Nachbarn muß man lernen auszukommen, wenn man das will.

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Erstens: "Unterschichtsmenschen" ist ein negativ besetzter Begriff und diskriminiert eine Menge Leute. Kein Wunder, dass Dich Leute nicht mögen, die Du so nennst.

Zweitens: In Deutschland gibt es auch für Kinder aus bildungsfernen Schichten die Möglichkeit, zu studieren. Das heißt: Man kann durchaus Akademiker sein und aus der -wie Du sie nennst - "Unterschicht" kommen.

Drittens: Wenn man studiert, ist man nicht besser als jemand, der nicht studiert. Im Gegenteil: Die Leute, die eine Lehre machen und 40 Jahre arbeiten, die halten Deutschland am Laufen. Studieren hat auch nichts mit Intelligenz zu tun. In verschiedenen Studiengängen kriegt man den Abschluss geradezu nachgeworfen. Also gibt es überhaupt keinen Grund, sich als "Akademiker" als was besseres zu fühlen.

Viertens: Aus der "Akademiker"- Welt kommen zur Zeit sehr erstaunliche Entwicklungen, wie das Gendern, die Wokeness, dass viele Wörter, die jahrelang täglich ohne Hintergedanken gebraucht worden sind plötzlich nicht mehr gesagt werden dürfen - zum Teil mit abstrusen Begründungen. DAS können viele normal denkende und arbeitende Leute nicht verstehen, vor allem jene nicht, die um ihre Existenz bangen und keine Zeit für diese Art von Problemen haben -eben jene, die Du als "Unterschicht" bezeichnest. Dass die auf das, was sie als Sprechverbote bezeichnen, auch mal aggressiv reagieren, ist durchaus verständlich.

Rotfuchs716 
Fragesteller
 07.05.2023, 22:28

welche Terminologie wäre besser?

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ACBRE  07.05.2023, 22:45
@Rotfuchs716

Am besten wäre, Du würdest aufhören, in Schubladen zu denken, eine Einteilung der Menschen nach „Schichten“ ganz unterlassen, und alle Menschen als das sehen, was sie sind: Menschen.

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Rotfuchs716 
Fragesteller
 08.05.2023, 00:37
@ACBRE

das tun jedoch die soziologischen Forscher auch nicht obwohl diese links sind. Vielmehr differenziert man alle denkbaren sozialen Schichten für Forschungszwecke und nimmt dann Muster davon um deren Lebensgewohnheiten zu erforschen.

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Rotfuchs716 
Fragesteller
 08.05.2023, 00:39
@Rotfuchs716

Wie sollte man zum Beispiel etwa die Kleinbourgeoisie analysieren wenn man die Forschungskategorien der Soziologie aufhebt?

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ACBRE  08.05.2023, 08:28
@Rotfuchs716

Indem Du aus dem überholten marxistischen Klassenschema, dem Du anhängst, ausbrichst und zur Analyse und Einteilung andere Kriterien ansetzt.

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Rotfuchs716 
Fragesteller
 08.05.2023, 12:23
@ACBRE

Durch welche Kriterien würdest du die Schichten in der soziologischen Forschung denn ersetzen wollen?

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ACBRE  08.05.2023, 15:18
@Rotfuchs716

Je nachdem, was Du erforschen willst, hast Du die freie Auswahl. Nur dass mit den „Schichten“ ist Blödsinn.

Kategorien könnten sein:

  • Beruf
  • Einkommen
  • Herkunft
  • Religionszugehörigkeit
  • Stadt/Land
  • Stadtteile
  • Ausbildung….
  • Neue Länder/Alte Länder
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Die Frage ist jetzt, wer für dich "Unterschicht" ist.
Für manchen überkandidelten Akademiker ist das ja schon jeder, der nicht selbst einen Hochschulabschluss hat, egal wie es sonst mit der Bildung aussieht. Da wird auch ein Handwerksmeister mal schnell zum "Pöbel" gezählt weil er halt nur die Volksschule / Hauptschule besucht hat, je nach Altersklasse... Das kommt natürlich nicht sehr gut an.

Zu meinem Bekanntenkreis zählt eine breitgefächerte Gruppe, da finden sich sowohl Studierte als auch Menschen ohne Schulanschluss oder Ausbildung und wir kommen miteinander klar.
Vielleicht muss der eine mal sein Fachchinesisch runterfahren und der andere überlegen, was gemeint ist aber im Großen und Ganzen funktioniert es. Als Person mit gutem Realschulabschluss und abgeschlossener Ausbildung stehe ich so in der Mitte. Beim großen Latinum komm ich nichtmehr mit, altgriechisch ist mir völlig fremd aber ich bin auch nicht unbedingt die, die jedes 2. Wort googeln muss ;)

Das gibt es manchmal. Es kann ein gewisser Neid auf mangelnde Bildung sein. Besonders schlimm wird es, wenn die eigene Unwissenheit auch noch aggressiv mit Besserwisserei vertreten wird, was man sehr schön auf vielen Querdenkerdemos beobachten konnte.

Das grenzt dann oft an Dunning Kruger.

https://de.wikipedia.org/wiki/Dunning-Kruger-Effekt