Warum mögen sich Alice Weidel und Sarah Wagenknecht nicht besonders?

7 Antworten

Die beiden Damen teilen zwar fast alle Positionen, stehen auch mit Vorliebe in der Öffentlichkeit. Aber es gibt Unterschiede, Wagenknecht ist für die Erbschafts- und Vermögenssteuer, möchte vor allem geringe Einkommen entlasten. Bei Weidel ist eher die Entlastung von hohen Einkommen das Ziel. Aber ich vermute eher, die beiden Damen empfinden sich persönlich als Konkurrenten um die gleiche Zielgruppe.

Wäre ich Anhänger einer der beiden Damen, würde ich es abfällig als Stutenbissigkeit bezeichnen. Aber ich bin ja kein Macho.

Weil sie sich gegenseitig die Sympathisanten und Wähler wegnehmen.

Sahra Wagenknecht ist links und demokratische Sozialistin.

Alice Weidel ist rechts und extrem kapitalistisch.

Sie sind von Grund auf verschieden.

Essentiell definiert sind

  • Linke gegen eine Hierarchie in der Gesellschaft und für die Gleichheit (Gleichberechtigung) aller Menschen und
  • Rechte für eine Hierarchie in der Gesellschaft und für Ungleichheit der Menschen.
Sie haben doch in manchen Themen die selbe Meinung.

Früher wollten sowohl Grüne als auch AfD die direkte Demokratie fördern. Warum mögen sich Alice Weidel und Annalena Bärbock nicht besonders?

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Anthropologie,Orientalistik & Bio-Studium, Flüchtlingshelfer
IanGaepit  07.09.2023, 12:37
Sahra Wagenknecht ist links und demokratische Sozialistin.

Ich würde sie nicht als demokratische Sozialistin bezeichnen. Das würde schon implizieren, dass sie tatsächlich etwas an den Produktionsverhältnissen ändern wollte. In diese Richtung ist von der heutigen Wagenknecht allerdings nichts zu hören.

Es wäre denke ich korrekter sie als Sozialdemokratin zu bezeichnen.

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leChatNoir267  07.09.2023, 15:39
@IanGaepit

Ich würde keine neuen politischen Positionen implizieren, solange dazu nichts bekannt ist. Bisher war sie immer relativ standfest demokratische Sozialistin, absolut antikapitalistisch und Kritikerin des Neoliberalismus. Bis da eine klare Umpositionierung käme, bliebe das der letzte Stand.

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IanGaepit  07.09.2023, 16:24
@leChatNoir267

Ich sage nicht sie habe sich neu positioniert, zumindest nicht in den letzten 10-20 Jahren. Mein Argument ist mehr, dass sich aus ihrer (vorhandenen) Positionen nicht erkennen lässt, dass sie tatsächlich eine Transition Kapitalistischen Systems selbst anstrebt, sondern lediglich seine "Zügelung." So eine Perspektive passt eher in die linken Sozialdemokratie als zum demokratischen Sozialismus, der letztlich auch die Überwindung des Kapitalismus anstrebt.

Insbesondere den Neoliberalismus kritisch zu betrachten, bedeutet bspw. nicht automatisch auch andere Formen (Keynesianismus/Ordoliberalismus) abzulehnen.

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leChatNoir267  07.09.2023, 18:44
@IanGaepit

Nicht unmöglich, aber da ihre Ausgangsposition faktisch der demokratische Sozialismus war, sie seitdem die Meinung nicht offiziell geändert hat, die aktuellen Querelen mit ihrer Partei die generelle Einstellung zur Wirtschaft nicht betreffen, die Linke offiziell den demokratischen Sozialismus zum Ziel hat und das rein aktuelle Fehlen von eindeutigen Bekundungen zum demokratischen Sozialismus keine Zuwendung zur Sozialdemokratie impliziert, würde ich sie weiterhin in ihrer politischen Heimat vermuten. Für eine Sozialdemokratin halte ich sie persönlich auf gar keinen Fall und ich sehe keinen Grund, warum sie ihre frühere Position geändert haben sollte.

Aber es bringt uns nichts, hier zu spekulieren, solange wir es nicht genau wissen. Sollten die Gerüchte sich bewahrheiten und sie tatsächlich eine eigene Partei gründen, werden wir spätestens dann wissen, ob sie ihrem wirtschaftspolitischen Fundament weiterhin treu bleibt.

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sassi357  10.09.2023, 14:41
@IanGaepit

Das, was Du über Sarah Wagenknecht behauptest, hat diese selbst 1992 in ihrer Schrift „Marxismus und Opportunismus – Kämpfe in der Sozialistischen Bewegung gestern und heute“ an der damaligen PDS selbst kritisiert!

Also entweder hat Sarah ihre Meinung mittlerweile geändert und ist selbst dem von ihr damals so scharf kritisierten Trend zur Versozialdemokratisierung der Linken verfallen oder aber Du sagst die Unwahrheit.

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IanGaepit  14.09.2023, 19:44
@sassi357
Also entweder hat Sarah ihre Meinung mittlerweile geändert und ist selbst dem von ihr damals so scharf kritisierten Trend zur Versozialdemokratisierung der Linken verfallen oder aber Du sagst die Unwahrheit.

Exakt ersteres ist passiert... Spätestens im 2013 erschienen Buch "Freiheit statt Kapitalismus" hat sie sich effektiv für eine sozialdemokratische Mischökonomie ausgesprochen, die höchstens mit der Verstaatlichung des Wohn- und Banksektors etwas weiter geht als das "Nordische Modell (Sozialdemokratie)" Auch wenn du ggf. der persönlichen Meinung bist, dabei handele es sich bereits um "Sozialismus," so ist Privateigentum (zu unterscheiden von persönlichen Eigentum) abgesehen von bestimmten Sektoren hier weiterhin in privater Hand. Sprich lediglich ein etwas "gezügelter Kapitalismus." Eben genau das was ich oben sage. Das sie 1991 noch andere Ansichten vertrat adressiere ich bereits mit der Aussage:

Ich sage nicht sie habe sich neu positioniert, zumindest nicht in den letzten 10-20 Jahren.
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Lassen wir sie doch zur BTW koalieren.

Dann vlt noch ein bischen Freie Wähler dazu ...

Ein Rollenspiel,eine Art Theatervorführung. Hinter den Kulissen sieht es wohl ganz Anders aus. Linke und echte mögen sich im Prinzip von Natur aus nicht.Da Beide Radikalinskys sind.