Warum legt die Schule so wenig Wert auf die Vermittlung sozialer Kompetenzen?
Wer akademische Probleme hat, erhält Zugang zu zahlreichen Nachhilfe- und Auffangprogrammen. Bei fehlenden Sozialkompetenzen, Schüchternheit und psychischen Problemen sieht das anders aus. Betroffene fallen hier oft einfach durchs Raster. Und niemand hilft ihnen.
4 Antworten
Es kommt auf die Schule an, denke ich. Es ist möglich, das manche Schulen in diesem Bereich nicht genügend Ressourcen/ Lehrer haben um dies optimaler zu gestalten.
Ich habe in dieser Richtung nur gute Erfahrungen sammeln können bei den Schulen meines Nachwuchses. Sowohl im Grundschulbereich als auch in der weiterführenden Schule. Recht enge und zeitnahe Zusammenarbeit mit den Eltern, wenn ein Kind verstärkt auffiel (durch aktive Handlungen oder Rückzug), Schulpsychologen. In der weiterführenden Schule deutlich mehr - und die Schüler nahmen das Angebot auch an.
So das dann im Endeffekt beispielsweise Eltern nahegelegt/ empfohlen wird zusätzliche Hilfe durch entsprechende Therapien (Kinderpsychologe, Ergotherapie, Logopädie beispielsweise) zu suchen.
Allgemein Sozialkompetenzen, .... da ist das Elternhaus in der Grundpflicht dies dem Kind zu vermitteln. Die Schule ist in erster Linie dazu da um erweiterte Fähigkeiten zu lernen (schreiben, lesen, rechnen, Fremdsprache, Allgemeinwissen, Lebensumgebung kennenlernen, Geschichte, Sport, künstlerische Gebiete, etc). Die paar Stunden Schule pro Tag/ 5 Tage pro Woche, 36 Schulwochen pro Schuljahr - da kann nicht noch zusätzlich Unterrichtszeit abgezwackt werden um grundlegende Sozialkompetenzen beizubringen.
Und doch, genau das müssen Grundschullehrer oft leisten. Nicht nur das, auch "wie benutze ich einen Stift, wie benutze ich eine Schere, ich darf nicht rennen während ich eine Schere halte...." Auch in der weiterführenden Schule wird (idR zu Unterrichtszeiten mit dem Klassenlehrer) Zeit festgelegt um gezielt Sozialkompetenzen zu stärken, die Struktur der Klassengemeinschaft herauszufinden und damit zu arbeiten.
Weil die Schule nicht dafür da ist.
Das ist Aufgabe der Eltern, nicht der Lehrer. Die Schule hat schulisches Wissen zu vermitteln, nichts anderes.
Die Schule ist kein Ersatz für ein funktionierendes Elternhaus und ist gar nicht in der Lage bei solchen Problemen zu helfen.
Es gibt ja schon zu wenig Personal und Mittel um die Kernaufgabe ausreichend zu erfüllen.
In die Schule geht man, um „gebildet zu werden“…
Das Soziale „müssen“ die Eltern übernehmen.
Aber ich finde, jede Schule sollte ein paar Sozialpädagogen haben, die gut zugänglich sind.
Dann ab zum Jugendamt, da die Eltern den elterlichen Pflichten nicht nachkommen
Es ist schwer bis unmöglich nachweisbar, dass die Eltern das Vermitteln von Sozialkompetenzen vernachlässigen.
Schließlich ist nicht klar formalisiert, wie eine "Sozialkompetenz-Erziehung" auszusehen hat - geschweige denn, dass sie zu existieren hat.
Dem Kind wird also vonseiten des Jugendamts nicht geholfen werden.
Das müssen die Eltern beweisen können, ansonsten wird dem Kind geglaubt. Das Kind kann sich in solchen Problemfällen immer an das Jugendamt, an Psychologen, den Hausarzt usw. wenden. Jeder wird dem Kind helfen & nicht das Problem einfach abwinken
Fehlende soziale Kompetenzen sind kein Problem, das sich laut äußert. Es führt oft "nur" dazu, dass das Kind zunehmend sozial isoliert ist. Und das ist zwar psychologisch katastrophal, aber kein objektiver Missstand, der den Eltern angelasted werden könnte.
Dem Kind, das alleine ist, weil ihm nie beigebracht wurde wie es sich in Gruppen verhalten muss, wird also nicht geholfen werden.
Wenn sich das Kind dann nicht darum selber kümmert & weigert einzusehen, dass es soziale Probleme hat, es aber hinnimmt anstatt etwas dagegen zu machen, dann ist es so. In dem Fall trifft es selber die Entscheidung dies zu behalten anstatt diese Probleme in Angriff zu nehmen.
Heißt in dem Fall ist es Entscheidung der Eltern, wie dem Kind das Verhalten beigebracht wird, wenn es diesem nachkommen will.
Oft wird sowas aber nicht unbemerkt bleiben in Vereinen, Schule etc & bei zu großen Auffälligkeiten, wird dies zwangsweise sowohl mit den Eltern als auch mit den entsprechenden zuständigen externen Parteien besprochen.
Du glaubst, dass ein 9-jähriges Kind selbst Entscheidungen trifft. Aber in dem Alter ist ein Mensch noch gar nicht dazu in der Lage, die Tragweite der eigenen Isolation zu überblicken.
Im akademischen Bereich wird dem 9-jährigen Kind auch nicht die Eigenverantwortung in die Hand gelegt (keiner würde sagen "wenn das 9-jährige Kind nicht für die schule lernt, dann ist das eben seine Entscheidung und wir greifen da jetzt besser nicht proaktiv ein").
Warum dann im sozialen Bereich?
Nein, denn es wurde nicht gesagt um welches Alter es sich handelt. Zudem ist mit 9 eine "soziale Kompetenz" noch lange nicht definierbar, da dies erst am Anfang ist dies überhaupt selbst zu verstehen und zu adaptieren.
Und wie gesagt, sofern zu auffällig > 3. Absatz vorherige Antwort
Zu Auffälligkeit: Soziale Isolation ist nicht auffällig. Anders als Probleme wie impulsives oder erratisches Verhalten geht sie leise daher und bleibt daher oft unthematisiert. Und das obwohl sie zerstörerische Langzeitfolgen haben kann.
Nein, denn es wurde nicht gesagt um welches Alter es sich handelt
Es kann sich doch bspw. auch um einen 9-jährigen Handeln, der in den Pausen immer allein ist und nicht weiß wie er Freunde findet. Diesem 9-jährigen wird nicht geholfen, während ein anderer 9-jähriger, dessen schulische Leistungen schwächeln, Nachhilfe angeboten bekommt.
natürlich ist Soziale Isolation auffällig & auch für pädagogische Einheiten leicht auffällig im breiten Spektrum einer klasse (beispielsweise). Und natürlich wird in dem Fall auch eingegriffen von diesen. Wilde Behauptungen deinerseits hier.
Da ich mich hier wiederhole, du es aber einfach nicht verstehen willst, beende ich diese Diskussion hier. Es bringt offensichtlich nichts gegen eine Wand wie deine zu reden & Realität reinzubringen.
Ich kann aus eigener Erfahrung bestätigen, dass sich das Eingreifen meist auf ein ermuterndes Gespräch mit den Eltern beschränkt. Danach wird nicht weiter eingegriffen - schließlich fühlt sich ja von der Isolation des Kinds keiner gestört, anders als bei erratischen Verhaltensweisen. Die Gesellschaft geht vor allem Probleme an, die sich laut und gut sichtbar äußern.
Schade dass du nicht bereit bist, dich der von mir dargestellten Sichtweise anzunehmen.
Dazu gibt es z.B. den Sportunterricht.
Und wenn die Eltern daran scheitern? Dann wird dem Kind - anders als im akademischen Bereich - nicht geholfen.