Warum kommen immer solche Kommentare?

10 Antworten

Wäre mir noch nie aufgefallen... Was sich, gerade in den Ferien, häuft sind eher fragen zu "Wie schleichen ich mich weg?" gefolgt von "Ich wurde erwischt. Was jetzt".

damit wir Schuldgefühle bekommen

Unwahrscheinlich. Eher, damit der FS mal durchatmet, seinen Ärger für einen Augenblick vergisst und sein Problem nicht als Weltuntergang betrachtet, sondern als normalen Konflikt, der in 90% der Fälle mit normaler Kommunikation wieder gelöst werden kann.

Weil es ein richtiges Argument ist!

Den verwöhnten Kinder in Deutschland, die sich über Sachen beklagen, um die Millionen andere Kinder sie beneiden, muss man immer wieder bewusst machen, wie gut sie es haben und dass es in den meisten Fällen, überhaupt keinen echten Grund zum Jammern gibt.

Es geht nicht darum, Schuldgefühle zu produzieren, sondern darum, ein globales Verständnis für die Realität zu bekommen.

Z.B. darüber zu jammern, dass man viele Hausaufgaben machen muss, dass man zu wenig Taschengeld bekommt, oder dass es nicht jeden Tag das Lieblingsessen gibt, das ist halt völlig unangemessen, wenn man bedenkt, wie viele Kinder auf dieser Welt 12 Stunden am Tag richtig hart arbeiten müssen, oder wie viele Kinder verhungern.


g4mingh0st 
Fragesteller
 25.06.2023, 13:04

also darf sich praktisch niemand hier in deutschland über irgendwas beschweren, oder?

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Rubezahl2000  25.06.2023, 13:37
@g4mingh0st

Natürlich darf man sich beschweren. Das kann niemand verbieten.

Aber man muss dann halt mit entsprechenden Antworten rechnen.

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Zum einen ist es eine Art von Spruch mit dem man selbst aufwuchs, der einem quasi unbewusst in Fleisch und Blut überging (genauso wie beispielsweise "Wenn man aufisst, scheint am nächsten Tag die Sonnne" - Blödsinn, und das weiß man als Erwachsener sowieso.... aber es hängt in den Gedanken fest).

Zum anderen ist ein wahrer Kern enthalten. Je mehr der Mensch hat/ sich leisten kann/ sich leisten könnte/ von Konsumgütern umgeben ist... um so mehr will der Mensch auch. Man wird weniger vorsichtig mit dem (beispielsweise) Gegenstand,, denn man könnte es sich ja neu kaufen oder kaufen lassen. Man beginnt unbewusst dem Neuesten hinterherzuhecheln.

Ich finde es gut, wenn Kinder/ Jugendliche sich trauen könnnen ihren Eltern zu sagen was sie sich wünschen/ was sie gerne hätten/ was sie erleben möchten - ohne Sorge zu haben das sie ausgelacht werden/ nicht ernst genommen werden (davor hatte ich als Kind ziemliche Angst, mich daher nie getraut offen und gradeheraus zu sagen was ich mir wünschte).

Aber bei Wünschen gibts eben doch Grenzen. Finanzielle Grenzen, zeitliche Grenzen, oder aber "gefühlte" Grenzen. "Gefühlte Grenzen": Wenn man als Erwachsener weiß "das Handy ist grade mal ein Jahr alt" oder "Der Kleiderschrank ist voller Klamotten die dem Nachwuchs passen" - und man daher nicht einsieht da etwas Neues zu finanzieren.

Man kann es auch anders sehen. Denkt mal darüber nach, was du alles hast: genug zu essen zu trinken, du musst niemals hungern, Freiheiten, genügend Freizeit, du musst als Kind nicht arbeiten, ein gutes Elternhaus, Eltern, die alles dafür geben, dass du gesund und glücklich bleibst, du kannst in die Schule gehen, solange du willst, du lebst nicht in Armut, bekommst fast alles, was du dir wünschst, ........

Dafür solltest du dankbar sein, denn dein Leben ist nicht selbstverständlich. Du kannst glücklich sein, dass du in diesem Land geboren bist und wohnst und nicht in einem armen Land, wo fast nichts wächst. Du solltest dankbar sein, dass deine Eltern Arbeit haben und sich gut um dich kümmern können. Eltern in armen Ländern hätten das auch gerne, aber sie kommen nicht weg, sie können sich nicht helfen, sie können ihren Kindern nicht helfen, weil sie nichts haben.

Sei dankbar und helfe anderen und gebe von deinem Reichtum etwas ab, dann wirst du noch glücklicher.


g4mingh0st 
Fragesteller
 25.06.2023, 10:12

Ja aber dasselbe Argument kann man doch bei einer depressiven Person die in Deutschland lebt bringen, oder nicht?

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Volkerfant  25.06.2023, 10:29
@g4mingh0st

Bei psychisch kranken Menschen, muss man mit der Argumentation extrem sensibel sein.

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Damit ihr euch eure Köpfchen zerbrecht.

Natürlich ist es manchmal erstmal angenehme und auch wichtig, sich mit seinen Sorgen verstanden und ernstgenommen zu fühlen.

Mit solchen Kommentaren wird in Richtung "nun komm, nimm das Leben nicht so hart/erst" - der Haken an alledem ist l, dass soetwas seitens des Teenies selten "richtig" verstanden werden kann. Zu viele Pflichten, deren Sinn man nachvollziehbarerweise nicht erkennt, zu viel Stress, oft zu viel Eifern müssen für nichts. Es bleibt ein Widerspruch.

Es geht also eigentlich nicht darum, dass sie primär Schuldgefühle erzeugen wollen, sondern viel mehr darum, deine Wahrnehmung bezüglich Wertschätzung deiner Freiheit gewissermaßen zu schulen.

Alles Liebe