Kann die politische Haltung von Jugendlichen ein Ergebnis von Vernachlässigung von Seite der Eltern sein?

6 Antworten

Naja, dass es zu Extremismus, egal in welche Richtung, kommt, dafür kann erzieherische Vernachlässigung durchaus eine (von sicherlich mehreren) Ursachen sein. Aber es kann genausogut umgekehrt sein, nämlich dass sich Jugendliche durch eine "zu starke" (wann ist etwas "zu stark" und wann "zu wenig"?) Fürsorge durch die Eltern einen Ausbruch aus einem strengen Rahmen üben.

Ja, denke das hängt zusammen und wird einer der Hauptgründe sein wenn Jugendliche abdriften!

Warum ich so denke:

Kinder und Jugendliche haben immer das Bedürfnis sich auszutauschen und gerade in der Pubertät einen hohen Bedarf an "Beratung" und Hilfe bei schwierigen Fragen oder Entscheidungen.

Eltern die sich mit ihren Kindern regelmäßig zusammensetzen und mit ihren Schützlingen Reden und Probleme offen angehen - haben ein ganz anderes Verständnis und Vertrauen als Eltern die dies halt nicht tun und können oft die jugendlichen vor schädlichen Demagogen schützen.

Tja, und wenn die Eltern leider ein Totalausfall sind, gehen die Kids halt zu Leuten die ihnen vermeintlich zuhören und "Helfen"!!

Und das sind leider nicht immer die besten Ratgeber, sondern Leute die versuchen die Kids auf ihre Seite zu ziehen oder für ihre radikalen Gedanken zu begeistern. Die ist leider gerade im Alter von 12-17 sehr einfach möglich.

Und hier ist es egal ob es sich um Rechte, Linke oder Islamisten handelt, das Prinzip ist bei allen das gleiche.

Hoffe konnte helfen mit meiner Meinung. Grüße

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Jugendliche werden - wie Kinder im Allgemeinen - nicht nur durch ihre Eltern beeinflusst, sondern auch durch all die anderen Menschen, mit denen sie mehr oder weniger Kontakt haben.

Freunde, Mitschüler, Lehrer usw.
All die wirken auf die betreffenden Jugendlichen ein.
Da das Hirn sich in dieser Zeit mehr oder weniger stark im Umbau befindet, werden halt auch von einigen extremistische Ansichten übernommen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Hobbylektorin - "unerzogen" ist eine Lebenseinstellung

Ja. Allerdings würde ich das nicht mal so sehr mit Autorität verbinden.

Menschen, die Familienprobleme haben, suchen in der Jugend oft Halt in Gruppen, da sie sich nach Zugehörigkeit sehnen. Radikale politische Gruppen werben gezielt um diese Jugendlichen.

Ich glaube, dass extreme politische Ansichten eher mit Unzufriedenheit zu tun haben und dem Wunsch jemand anderem die Schuld für die eigene Misere zu geben. Da kommt die Politik sehr gelegen.

l1na008950 
Fragesteller
 13.10.2023, 11:03

Okay. Wenn ich also radikal gegen Rechtsextremismus vorgehe, um zu verhindern dass sich die Geschichte wiederholt, dann tu ich das um jemandem die Schuld für meine Probleme zu geben?

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Monschi79  13.10.2023, 11:16
@l1na008950

Ja, tatsächlich. Du willst einen Umstand den du nicht möchtest, nicht willst dass er sich wiederholt, mit radikalen Mitteln verändern/verhindern. Das ist immer falsch. Und damit versuchst du deine Angst, dein Leben zu verbessern.

Nur weil du glaubst im Recht zu sein, heißt das ja nicht, dass du jedes Mittel anwenden kannst.

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l1na008950 
Fragesteller
 13.10.2023, 11:20
@Monschi79

Okay. Du hast gerade im Grunde genommen gesagt es ist falsch Diskriminierung und Unterdrückung zu verhindern, oder es zumindest indirekt so dargestellt als könnte man die "Meinung" von Nazis ändern, indem man friedliche Gespräche führt. ( "Meinung" in Anführungszeichen weil Diskriminierung keine Meinung ist.)

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Monschi79  13.10.2023, 15:14
@l1na008950

Es gibt nun mal richtig und falsch. Und ja, durch Aufklärung und Gespräche erreiche ich mehr. Militante Methoden sind zum einen völlig falsch und bringen erwiesenermaßen nichts.

Nur weil man glaubt, ein gutes Ziel zu vertreten, dafür alle Mittel einsetzen zu können, das haben schon viele versucht. Es wurde dadurch nicht richtig.

Man kann sehr gut gegen Diskriminierung und Unterdrückung kämpfen ohne selbst auf falsche Wege zu geraten.

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