Warum kann man nicht mehr Spezialisierung an Schulen machen?

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Wo liegt das Problem wenn das eigene Interesse auch privat verfolgt wird? Es gibt auch für junge Menschen die Möglichkeit Weiterbildungen in bestimmten Bereichen durchzuführen, abseits der eigentliche Schule.

Die Schule selbst ist als solche erstmal nur dafür zuständig die Schüler auf ihre mögliche Zukunft vorzubereiten, dabei kann aber nicht das Bedürfnis eines jeden einzelnen Schülers berücksichtigt werden, sondern es gilt einen Mittelweg zu finden welcher für alle Schüler gleichermaßen von Nutzen ist.

Natürlich spricht es sich in der Theorie leicht deine Ideen umsetzen zu wollen, aber wie willst du das finanzieren und das ganze mit dem eh schon vorherrschenden Lehrermangel umsetzen?

Wenn du Interesse an einem bestimmten Bereich hast hindert dich nichts daran dich in deiner Freizeit entsprechend zu bilden. Wer etwas möchte muss auch was dafür tun, einfach nur fordern und erhalten ist nicht, auch wenn das die heranwachsende Generation gerne mal anders sieht.

Du kannst dich jetzt ja bereits schon für eine weiterführende Schule umsehen und dich darauf vorbereiten diese Schule auch besuchen zu können.

Auf den normalen Schulen unzählige unterschiedliche Fachrichtungen anzubieten ist logistisch nicht umsetzbar, zudem sind die weiterführenden Schulen dafür zuständig einzelne Fachbereiche abzudecken. Auf diesen Weg hat jeder einzelne die Möglichkeit sich in einer Fachrichtung zu spezialisieren, die er möchte.

Wenn ich Bildungsminister wäre, würde ich es so machen

Gut das es nicht so ist. :D

RicVirchow 
Fragesteller
 01.10.2020, 15:39
Wenn du Interesse an einem bestimmten Bereich hast hindert dich nichts daran dich in deiner Freizeit entsprechend zu bilden. Wer etwas möchte muss auch was dafür tun, einfach nur fordern und erhalten ist nicht, auch wenn das die heranwachsende Generation gerne mal anders sieht.

Wir leben in einem Zeitalter der Digitalisierung. Überall ist Technik. Biologie, Chemie, Astronomie und Raumfahrt, Automobilindustrie, Fabriken, in Geschäften und der digitalen Welt.

Ein Land ohne kompetenten IT Nachwuchs ist aufgeschmissen.

Warum sagst du das nicht über Gedichtanalyse im Deutschunterricht oder Analyse von Kunstgemälden? Wieso müssen sich Schüler damit herumquälen und warum machen es nicht nur die, die es interessiert?

Die Hochschulen sagen schon lange: Die Schüler haben viel zu wenig vorwissen im Bereich Technik und Mathe. Warum sonst sind die Durchfallquoten so hoch?

Wie wollen wir die Digitalisierung voranbringen, wenn wir keinen kompetenten Nachwuchs haben oder junge Menschen nicht für IT begeistern konnten? Wollen wir warten, bis sie es "in ihrer Freizeit" entdecken?

Ich würde als Bildungsminister auch den Lehrermangel beseitigen.

Ich würde Quereinstieg (weil hier pädagogisches Wissen fehlt) verbieten und Anreize für Personen schaffen, die im Bereich MINT studieren.

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olfinger  01.10.2020, 16:03
@RicVirchow
Ein Land ohne kompetenten IT Nachwuchs ist aufgeschmissen.

Damit gebe ich dir vollkommen Recht.

Warum sagst du das nicht über Gedichtanalyse im Deutschunterricht oder Analyse von Kunstgemälden? Wieso müssen sich Schüler damit herumquälen und warum machen es nicht nur die, die es interessiert?

Nun, man muss das ganze etwas anders betrachten. Eine Analyse durch zu führen ist keine einfache Aufgabe wenn man es gerade noch am lernen ist, dennoch sind Analysen ein wichtiger Punkt den es zu erlernen gilt - insbesondere bei den höheren Schulen.

Ob die Umsetzung die richtige ist... Das vermag ich nicht zu beurteilen, wichtig ist die Analyse als solche aber durchaus und muss gelehrt werden.

Die Hochschulen sagen schon lange: Die Schüler haben viel zu wenig vorwissen im Bereich Technik und Mathe. Warum sonst sind die Durchfallquoten so hoch?

Und du suchst das Problem bei der Schule, nicht jedoch bei den Schülern selbst? Jedem Schüler steht es frei die eigenen Interessen auch zu verfolgen, nur bedarf dies für gewöhnlich halt auch einen gewissen Teil der Freizeit und die will kaum ein Schüler opfern. Lernen ist ein langwieriger Prozess und verfolgt uns unser ganzes Leben, man kann mangelndes Wissen jedoch nicht einfach darauf schieben das es nicht gelehrt wurde denn auch der zu lehrende muss sich dafür interessieren.

Die Durchfallquoten also auf die Schulen zu schieben, nicht jedoch auf mangelndes Interesse der Schüler, ist der falsche Weg. In der heutigen Zeit ist es zwar tatsächlich so das die Schuld grundsätzlich erstmal bei den Schulen gesucht wird, wenn man sich aber einfach mal Gedanken darüber macht und sich selbst als Faktor mit zulässt, dann sollte klar werden das zum Durchfallen nicht zwangsläufig nur die Schule schuld ist. Die hohen Durchfallquoten schiebe ich daher durchaus auch auf das mangelnde Interesse der Schüler sich für ihre Zukunft vorzubereiten.

Wie wollen wir die Digitalisierung voranbringen, wenn wir keinen kompetenten Nachwuchs haben oder junge Menschen nicht für IT begeistern konnten? Wollen wir warten, bis sie es "in ihrer Freizeit" entdecken?

Damit liegst du nicht falsch, tatsächlich muss vorab ein Weg gefunden werden um die jungen Menschen für solche Bereiche aufmerksam zu machen.

Das Interesse an der Technik muss bereits im Kindesalter geweckt werden, da sind dann in erster Linie schon mal die Eltern gefordert ihre Kinder zu fördern. Viele Eltern schieben die Verantwortung für die Ausbildung und Förderung auf die Schulen, denn dafür wären die Schulen ja schließlich da. Fakt ist jedoch, wenn die Eltern ihre Kinder nicht unterstützen und die Förderung ihrer eigenen Kinder komplett an andere abtreten, dann sind es nicht die Schulen die Schuld daran haben denn diese müssen mehr als nur das eine Kind "bedienen".

Man könnte den Kindern bereits im Kindergarten verschiedene Bereiche der Technik näher bringen, heutzutage scheint es aber wichtiger zu sein den eigenen Namen tanzen zu können anstelle bereits im jungen Alter spielerisch an solche Bereiche herangeführt zu werden.

Ich würde als Bildungsminister auch den Lehrermangel beseitigen.

Du würdest Quereinsteiger aufgrund mangelnder pädagogischer Ausbildung verbieten wollen um somit noch weniger Lehrkräfte zu haben? Die Quereinsteiger sind mancherorts der einzige Grund wieso überhaupt Unterrichtet werden kann. An diesem Ast sollte man nicht sägen, ganz im Gegenteil, diesen muss man stark fördern und aufbauen.

Anreize schaffen ist ein guter Plan, aber welche Anreize sollte man bieten? Da hat die Schule relativ wenig Einfluss drauf was am Ende in der freien Wirtschaft verfügbar ist. Ein Anreiz der für viele von großer Bedeutung ist wäre das Geld, die Schule hat allerdings keinen Einfluss darauf wie viel davon irgendwann auf dem Konto des Schülers wandert denn das regelt die Wirtschaft.

Ich sehe das Problem mit mangelhafter Bildung nicht nur (Betonung auf nicht nur!) bei den Schulen, besonders sehe ich das Problem bei den Eltern der Schülern. Die jungen Menschen werden immer unselbstständiger (ich habe damit täglich zu kämpfen) und verlassen sich auf äußere Einflüsse viel mehr als auf ihr eigenes Können und ihre eigenen Interessen.

"Meine Eltern werden schon wissen was richtig für mich ist", diesen Satz.... Ich kann ihn nicht mehr hören.

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Die Schulbildung ist leider eine Institution, die nur schwer und vorallem nur sehr, sehr langsam zu ändern ist.

Inzwischen gibt es wichtigen Lernstoff (hast du ja genannt), der schlicht noch nicht angeboten wird, obwohl man weiß, wie wichtig dieser ist um die Kinder von heute fit für das Berufsleben oder ein Studium zu machen. Ich fürchte, es liegt oft am Geldmangel, die Schulen entsprechend auszustatten. Zudem können und wollen viele Lehrer noch auf die altomodische Art Wissen vermitteln, denn ihnen fehlen im Studium bereits diese wichtigen Fächer! Sie sind ja sogar mit Kleinigkeiten, wie AD(H)S bei Kinder und Rechtschreibschwäche schon überfordert und werden im Studium nicht darauf vorbereitet. Wie also sollen Lehrer, die kaum Schulungen .... erhalten die Schüler so modern unterrichten? Da muss man schon viel früher ansetzen. Im Grunde gehört unser ganzes Bildungssystem gründlich modernisiert. Man sieht ja, dass es in anderen Ländern sehr wohl klappt. Deutschland hinkt hier leider stark hinterher.

Es gibt garantiert Möglichkeiten, sich entsprechend zu spezialisieren.

Es gibt auch Leute, denen es ausreicht, zu wissen, wo man einen Computer einschaltet. Nicht jeder will Programmierer werden.

Was auch gut ist! Spätestens, wenn Du mal einen Handwerker brauchst, lernst Du auch diese Berufe zu schätzen.

RicVirchow 
Fragesteller
 01.10.2020, 15:27

Stimmt, deswegen ist es ja nicht verpflichtend, sondern ein Profil, das man freiwillig wählt. Davor kann man sich austesten (ab 8 Klasse 4 Stunden/Woche Informatik wählbar)

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KaffeemitMilf  01.10.2020, 15:44
@RicVirchow

Auf dem mathematischen Zweig hat man ab der 8. Klasse Informatik und als Wahlfach Robotik. Oft ist das auch einfach eine Frage der Lehrkräfte.

Man kann nicht alles anbieten.. soll es dann auch als Wahlfach Kardiologie oder Forstwirtschaft geben?

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Ja finde ich gut aber es macht keinen Sinn darüber so einen grossen Kopf zu machen da ich nicht denke dass du in eine höhere Position kommst und dies durchsetzst

RicVirchow 
Fragesteller
 01.10.2020, 15:23

Mir geht es auch nur darum, andere zum Nachdenken darüber anzuregen

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Funfroc  01.10.2020, 15:30
@RicVirchow

Ist ja nicht so, dass du der erste wärest, der entsprechende Ideen hat... wenn du dich zu entsprechenden Gedanken gerne mal belesen willst, empfehle ich das Buch: Anna, die Schule und der liebe Gott

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RicVirchow 
Fragesteller
 01.10.2020, 15:31
@Funfroc

Die Folgen des derzeitigen Systems sieht man ja daran, dass die Durchfallquoten in Technischen Studiengängen extrem hoch ist. Grund: die Schüler sind 13 Jahre an der Schule aber kommen mit quasi 0 Wissen an die Uni. Nur wer sich schon selbst viel beigebracht hat, kommt da weiter

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RakonDark  01.10.2020, 15:24

lol , deine theorie , besser kopf in sand stecken. so wird sich auf jedenfall was ändern , NICHT .

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ilovehermine  01.10.2020, 15:25

Und warum sollte man sich darüber keine Gedanken machen? Nur weil man nicht selbst Bildungsminister ist? Man kann sich auch über Dinge Gedanken machen, die man nicht direkt selbst verändern kann oder will.

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Die Schule soll einen Basis für alles darstellen und dezent kann man sich ja spezialisieren.

Für alles andere sind fachspezifische Ausbildungen und Studiengänge da.

Und privat oder außerschulisch kann man sich ja auch weiterbilden.