Warum ist HBr ein Dipol?

3 Antworten

Von Experte indiachinacook bestätigt

Ein deutlich elektronegatives Atom, das die Bindungselektronen zu sich herzieht und eines, das sich nicht dagegen wehren kann...

Dadurch entsteht halt am einen Atom eine negative und am anderen eine positive Partialladung.

HBr hat doch eine lineare Struktur?

Erstens ist das bei einer Struktur, die nur eine einzige Bindung hat, eine ziemlich witzlose Aussage: Es geht gar nicht anders.

Und zweitens können auch "richtige" lineare Moleküle mit mehreren Bindungen Dipole sein (wenn sie asymmetrisch sind), weshalb das nicht wirklich ein Unterscheidungskriterium ist.

Sind dipole nicht immer unsymmetrisch?

HBr ist asymmetrisch... Wie übrigens jedes Molekül, das aus nur zwei unterschiedlichen Atomen besteht.

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Bei Molekülen, die symmetrisch und linear sind, heben sich die Polaritäten der polaritäten gegenseitig auf, sodass sie trotz polarer Bindungen keine Dipole sind. Das funktioniert aber nicht im Umkehrschluss.


Antwortdanke303 
Fragesteller
 23.05.2024, 19:01

Ahhhhh. Dankeschön ich glaube ich habs jetzt verstanden !

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Voraussetzung für einen Dipol ist, dass die Ladung ungleich verteilt ist - es muss also mindestens eine polare Atombindung geben. HBr ist asymmetrisch. Brom hat die höhere Elektronegativität, bekommt also die negative Partialladung, und der Wasserstoff die positive:

δ+ H◀Br δ-

Das HBr-Molekül ist unsymmetrisch. Und das Br-Atom hat eine relativ hohe Elektronegativität, das H-Atom eine niedrige. Daher werden sich die Bindungselektronen tendenziell eher in der Gegend des Br aufhalten. Br ist partiell negativ und H partiell positiv geladen, wodurch ein Dipol zustande kommt.


Antwortdanke303 
Fragesteller
 23.05.2024, 18:59

Hallo danke für deine Antwort. Aber die Lewis Formel sieht doch so aus: H- B | (und eben die epb oben und unten beim br). Oder ist das falsch? Weil so ist es ja eigentlich symmetrisch soweit ich weiß

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Picus48  23.05.2024, 21:06
@Antwortdanke303

Die Lewisformel ist nur eine sehr grob vereinfachte, modellhafte Schreibweise, mit der die freien und bindenden Elektronen den entsprechenden Bindungungspartnern zugeordnet werden. Mit ihr können echte Ladungen Ladungsverteilungen im Molekül beschrieben werden, aber sie ist nicht tauglich die Polarität einer kovalenten Bindung zu erklären. Hierzu dienen die Elektronegativitäten der Bindungspartner.

Ich weiß nicht, was Du unter Symmetrie verstehst. Ein Spieß, auf dem an einem Ende ein Weißkohl steckt und auf der anderen eine Olive, ist für mein Verständnis bestenfalls rotationssymmetrisch um die Spießachse, aber nicht bezüglich einer dazu senkrecht-stehenden Ebene. Und darauf kommt es bei den Molekülpolaritäten an. Beim CO2-Molekül gibt es so eine Symmetrieebene senkrecht zu den C=O-Bindungen mitten durch das Sauerstoffmolekül. Daher ist CO2 nicht polar, obwohl jede C=O-Bindung für sich sehr polar ist.

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