Warum heizen wir immer noch nicht mit Wärmepumpen?

10 Antworten

Weil Wärmepumpen vor allem dort effizient sind, wo eine niedrige Vorlauftemperatur ausreicht - und das ist meist nur in neuen oder entsprechend nachgedämmten Häusern der Fall. Davon abgesehen ließen sich definitiv viele Häuser nachrüsten, aber eine Wärmepumpe bedeutet einen kompletten Umbau des Heizungssystems der ist - leider - noch immer weit teurer als eine vorhandene Gasheizung durch eine neue Gasheizung zu ersetzen.

Sandlerkoenig07  11.06.2023, 16:06

Und für das Brauchwasser braucht man eine zusätzliche Wärmequelle (Gas, Öl oder Strom).

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Sandlerkoenig07  11.06.2023, 16:08
@HugoHustensaft

Kaum eine handelsübliche Wärmepumpe schafft 65°C Wassertemperatur - die lt. Verordnung aus Legionellschschutzgründen notwendig ist.

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HugoHustensaft  11.06.2023, 17:28
@Sandlerkoenig07

Das schaffen die durchaus, wobei es aber gar nicht notwendig ist, diese Temperatur dauerhaft zu haben, sondern nur in den vorgesehenen Intervallen diese Temperatur zu erreichen - und in Einzelhäusern ist das nicht einmal vorgeschrieben.

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Gerade wenn zum Beheizen eines Gebäudes eine höhere Vorlauftemperatur erforderlich ist, ist eine Wärmepumpe keine gute Idee. insbesondere keine Luftwärmepumpe.

EIn Ingineur den ich kenne, hat seinen Altbau entsprechend saniert. Dazu zählen auch massiv überdimensionierte Radiatoren in den Räumen, So kann er mit seiner Wärmepumpe auch bei einer sehr niedrigen Vorlauftemperautr die Räume gut beheizen.

Heizen mit Gas kann duchaus Zukunftsfähig sein. schon alleine weil man Schritt für Schritt fossiles Gas durch Wasserstoff ersetzen kann. damit wäre dann auch eines der dringensten Probleme der Energiewende, das Speichern von Energie gelöst.

Auch lokale Wärmenetze sind duchaus EIN! Puzzleteil der Lösung. Klar werden die Anlagen z.B. mit Gas betrieben, aber die Kombination aus Strom- und Wärmeerzeugung macht eine gute Verwertung des Gases möglich und wie gesagt, Umstieg auf Wasserstoff nicht ausgeschlossen.

Unterm Strich ist es also genauso problematisch, sich alleine auf Wärmepumpen zu sturzen, wie alleine auf Gas. Schon alleine weil wir nicht nur nicht wissen, woher der ganze Strom dafür kommen soll, sondern auch nicht, wie er denn auch dort hin kommen soll, wo er gebraucht wird. Noch dazu wo auch noch gleichheitig alles elektrifiziert werden soll.

wie blauäugig die Politik an die Sache heran geht, hat man schon gesehen, als die Regieruing ein Projekt gefördert hat, bei dem das vorhandende Stromnetz für die Straßenlaternen als Versorgung für Ladesäulen dahergenommen werden soll.

Wer auch nur für 5 Pfennige Verstand in der Birne hat, muss doch sehen, dass das vielleuicht mit zwei oder drei Ladepunkten pro Straßenzug gehen könnte, was aber nicht zielführend ist.

lg, Anna

  • Im Altbau ist die Wärmepumpe wenig effizient.
  • Dazu kommt dass wir Strom immer noch zum Teil mit fossilen Brennstoffen herstellen. Höherer Energieverbrauch durch Altbau kombiniert mit teils fossilen Brennstoffen ist fast gleich wie nur mit Gas
  • Paart man Geothermie mit Wärmepumpe spart man Energie ein, das Problem ist dass Deutschland überwiegend Karstböden hat mit hohem Kalkanteil, tritt hier im Innern der Erde Wasser aus wird Kalk ausgeschwemmt und es droht die Erde einzustürzen.
  • Ferner gibt es auch häufig Gips Vorkommen im Untergrund. Tritt hier Wasser aus, quillt der Gips auf und die Erde hebst sich an, es entstehen Risse in Wände wenn nicht sogar Häuser zusammenbrechen - so geschehe im Schwarzwald.

Wir haben auf Pellet umgestellt.

Grund: Wir müssten sonst

  • Fassade isolieren
  • Böden und Decken isolieren
  • Fenster erneuern (machen wir eh noch)
  • Fußbodenheizung installieren

Alles zusammen würden 100.000 € nicht ausreichen.

Wir haben stattdessen

  • eine der größten privaten PV Anlagen am Ort 13,5 KW Peak (15-16 Megawartt)
  • Pelletheizung co2 neutral
  • und andere Maßnahmen getroffen

und leben heute schon co2 neutral

Länder wie Island, Norwegen und andere sind im Vorteil weil diese regenerative Energie und damit auch günstigen Strom im Überfluß haben. Dort macht WP mehr Sinn.

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Aber Gas ist besser als sein Ruf!!!!

Zum einen ist es weniger Umweltschädlich als Erdöl

Aber viel wichtiger ist, dass man Gasleitungen, Gaskraftwerke nd Gastanks auch auf grünen Wasserstoff umstellen kann.

Dies ist der Grund wieso schon vor der aktuellen Regierung in ganz Deutschland der Gasleitungsausbau so stark vorangetrieben wird.

Wir schaffen die Infrastruktur für grünen Wasserstoff.

Dieser kommt dann wiederum aus Ländern die bessere Möglichkeiten haben regenerative Energie zu gewinnenn.

Man darf dabei auch nicht vergessen, das das Windrad das in Deutschland gebaut wird nicht an anderer Stelle gebaut werden kann. Alle Welt will Windkraft ausbauen und das treibt nicht nur die Preise hoch, sondern es gibt auch nur eine begrenzte Anzahl an Windrädern die jährlich gebaut werden. Mehr zu bauen ist nicht nur wegen weltweitem Handwerkermangel ein Problem sondern auch weil nur begrenzte Ressorcen im Jahr gefördert werden.

Das ist auch der Grund wieso man in ärmeren Ländern nur wenige Windräder finden kann - sie können es sich nicht leisten.

grisu2101  14.02.2023, 05:47

Seit wann ist denn eine Pelletheizung bitte Co2 neutral ?!?!
Das musst Du mir aber mal erklären....

Es heisst ja: Das liegt daran, dass bei der Verbrennung von Holz nur so viel CO2 frei wird, wie der Baum im Laufe seiner Wachstumsphase gebunden hat.

Aber allein zum Pressen benötigt man Energie. Darum ist der Satz doch Unsinnig.
Oder aber mein Holzkamin ist auch Co2 neutral, und die Kohle sowieso !!
Es kann ja nicht mehr co2 rauskommen als beim wachsen gebunden wurde !

Demzufolge sehe ich so eine Aussage als nette Werbelüge.

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WAYKOW  14.02.2023, 06:25
@grisu2101

Du liegst nicht ganz falsch !!!!

Daz kommt noch die anfahrt, und die Energie zum zerkleinern usw. Ganz co2 neutral ist natürlich eine Lüge.

Einige Pressen hier in der Region arbeiten mit einer gigantischen PV Anlage. Aber zumindest im Winter brauchen diese dann dennoch zusätzliche Energie.

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Aber du liegst auch falsch!

Der Unterschied zwischen einer modernen Pelletanlage oder einer modernen Holzheizung zu den früheren Heizungen mit Holz und Kohle liegt darin, dass diese wesentlich effizienter sind.

Das eigentliche was am Holz brennt sind die Gase die im Holz eingeschlossen sind. Bei alten Öfen werden diese Gase nicht vollständig verbrannt bei neuen Anlagen erfolgt die Verbrennug wesentlich effizienter und es entweicht auch nur minimal Feinstaub.

Ferner wird Holz immer noch zum Teil aus Abfallstoffen der Holz verarbeitenden Industrie gewonnen. Der große Anteil aber auch aus Abfallholz. In der Holzindustrie wird aus gutem Holz Möbel und andere wertvolle Produkte gefertigt. Aber unsere wälder sind stark geschädigt. Dabei ist der Klimawandel nur der Auslöser des Problems Ursache ist die Misswirtschaft der Aufforstung vor 100 Jahren. Zu dichte Bestände und falsche Baumarten und Monokultur Wälder sind die Gründe. Problem ich kann das nur ändern wenn die Bäume gefällt werden und es Flächen gibt für gesunde Mischwälder. Aber ich kann die Bäume nur fällen, wenn es einen Absatzmarkt dafür gibt.

Hier trägt dann die Pelletheizung dazu bei dass wir gesunde Mischwälder anbauen können.

PROBLEM DABEI!!!!! Viele Pellets stammen aus Kostengründen aus Russland Finland etc. und damit aus gesunden Waldbeständen.

Damit ich keine gesunde Waldbestände gefährde kaufe ich die Pellets nur von regionalen Quellen, bei denen ich weiß, dass diese nur kranke Bäume nutzen. Ich bin dafür extra mit meinem eBike zu mehreren Anbietern gefahren. Bei dem wo ich es gekauft habe hatt man die zerfressenen Baumstämme auf dem Grundstück gesehen.

Ferner verwendet er auch das Sägemehl aus dem hauseigenen Sägewerk.

Im gespräch versicherten sie mir, dass die versuchen soviel wie möglich der kranken Bäume noch sinnvoll zu vermarkten und der Rest wird zu pellet und Hackschnitzel. Ferner forsten sie auch selber auf mit gesunden Mischwäldern.

Laut Schätzungen gibt es alleine in Deutschland noch für an die 100 Jahre Totholz bzw. krankes Holz

Damit sind Pelletanlagen aktiver Umweltschutz wenn man es richtig macht.

PS: Ich musste für die regionalen Pellets aus nachhaltigem Anbau nur 40 € mehr die Tonne bezahlen. Liegt sicher auch am kürzeren Anfahrtsweg, wobei kurz relativ ist, denn 80km ist mir eigentlich schon fast zu weit für regionale Produkte, aber hier konnte ich zumindest keine NAchweise dafür finden, dass es wirklich nachhaltig ist.

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WAYKOW  14.02.2023, 06:31
@WAYKOW

4 Jahre ging die Planungsphase der Heizung und ich habe all Varianten durchgespielt.

Am liebsten wäre mit heizen mit Photovoltaik. PV bringt im Winter zu wenig Energie nur vollisolierte Betonbunker könnten damit evt beheizt werden wenn man viel Strom noch dazu kauft.

Daher ist eine funktionierende PV Anlage eigentlich eine Wasserstoffheizung. Dabei wird im Sommer überschüssige Energie in Waserstoff umgewandelt und so gespeichert und dann im winter verbrannt. Also grüner Wasserstoff Do it Yourself. Problem dabei sind

  • hoher Aufwand für Isolierung
  • Erweiterung der PV Gewinnung
  • Heizung
  • Speichersystem
  • ...

Weit mehr als 150.000 € würde der Spaß kosten dafür kann man schon ein Fertighaus bauen.

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Peppie85  14.02.2023, 06:46
@grisu2101

Das im Baum gebundene CO2 ist aber wenigstens kurzfristig gebunden worden. und angesichts der Tatsache, dass wir immernoch einen eher dreckigen Strommix haben, ist Holz zum Heizen EINE alternative. wohl vermerkt nicht DIE Alternative. würden das alle machen, hätten wir das Problem, dass der Wald nicht schnell genug wächst.

lg, Anna

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WAYKOW  14.02.2023, 06:50
@Peppie85

Richtig .... wir brauchen den Energiemix.

und das nicht nur in Deutschland sondern weltweit.

Es ist damit ok dass wir sagen keine Atomkraft mehr, aber Frankreich und andere Länder sagen noch mehr Atomkraft.

Würden alle nur mit Windenergie heizen und Strom erzeugen wollen könnte wir uns Windräder gar nicht mehr leisten und die Rohstoffe und die Herstellung wären ebenfalls ein Problem. Wir hätten erst im Jahre 2500 co2 neutrale Welt - oder auch NIE.

Würden alle Wärmepumpen kaufen würden auch unser Stromnetz zusammenbrechen.

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Ich heize nicht mit einer Wärmepumpe, weil ich dann überwiegend mit Strom heizen würde und das noch viel teurer wäre als Gas,(neben den ganzen Kosten, die ein Umbau kosten würde). Mir wurde extrem von einer Wärmepumpe abgeraten

Aber ich heize zur Zeit auch nicht mit Gas, weil ich kein Gas geliefert bekomme (anderes Thema), sondern mit Holz (ausschließlich).

Andere, wo eine Wärmepumpe durchaus sinnvoll wäre , haben oft nichtmal das Geld für eine Umrüstung. Das kostet echt. Dafür kann man schon VIELE Jahre mit Gas heizen (selbst bei den teureren Gaspreisen)

Woher nehmen? Die Dinger müssen auch gebaut und installiert werden. Dann brauchen die Strom, der eigentlich nicht da ist. Und für viele Gebäude eignen die sich auch nicht wirklich. Ach ja, es kostet auch viel Geld, dass nicht da ist.