Warum hassen so viele Gendern?


24.07.2025, 23:28

Meine Meinung: FCK Gendern

ichwillswiss88  24.07.2025, 23:33

mir wurde nie richtig erklärt was gendern denn genau ist. Ist das nicht so wie "sie,er,es,"

Benokanto 
Beitragsersteller
 24.07.2025, 23:35

Ich weis es selber nicht genau, aber ich bin dagegen weil es irgendwas linkes ist.

NicCologne  25.07.2025, 01:41

Hä? Du hasst etwas von dem du nicht mal weisst was es genau ist? 🤣🤣🤣 Brüller des Tages. Und jetzt suchst du mit der Frage Bestätigung, oder was ist der Sinn der Angelegenheit?

Benokanto 
Beitragsersteller
 25.07.2025, 23:23

FCK Gendern!

10 Antworten

Ich bin mit einer Sprache aufgewachsen, in der Begriffe wie Zuschauer, Schüler oder Kunde ganz selbstverständlich alle Menschen meinten. Es war völlig klar, dass Frauen genauso gemeint sind wie Männer oder auch Leute, die sich als etwas ganz anderes identifizieren. Niemand hat das sich dadurch ausgeschlossen gefühlt bis einige Aktivisten angefangen haben, künstlich ein Problem daraus zu machen. Wenn früher in einer Durchsage gesagt wurde, dass alle Schüler morgen frei haben, wär niemand auf die Idee gekommen, dass die Mädchen damit nicht gemeint sind.

Das sogenannte generische Maskulinum war nie ein Problem. Es ist auch heute noch ein funktionales, geschlechtsneutrales Sprachmittel, das niemanden ausgegrenzt wenn man es nicht absichtlich missversteht und das einfach in der Anwendung ist. Ein Blick auf die englische Sprache bestätigt das: Dort wird praktisch nie gegendert, und trotzdem fühlt sich niemand ausgeschlossen. Begriffe wie students, visitors oder guests gelten für alle, und das funktioniert auch heute noch genauso problemlos wie es bei uns funktioniert hat bevor Leute angefangen haben, künstlich ein Problem daraus zu machen. Die Ausgrenzung entsteht erst, wenn man anfängt, Unterschiede sprachlich zu betonen, wo vorher keine wahrgenommen wurden.

Gendern wird oft als Maßnahme für mehr Gleichberechtigung verkauft, aber tatsächlich bewirkt es das Gegenteil. Es schafft künstliche Unterschiede, die vorher nicht existiert haben. Anstatt zu verbinden, sorgt es für Spaltung. Menschen diskutieren plötzlich über Sprache, wo früher einfach miteinander gesprochen wurde. Wer sich weigert zu gendern, wird schnell als rückständig dargestellt, obwohl er einfach nur eine klare und funktionierende Sprache nutzen möchte.

Besonders kritisch sehe ich, dass durch die Konzentration auf Sprache von den eigentlichen Problemen abgelenkt wird. Wer sich wirklich für Gleichberechtigung einsetzen will, sollte sich mit Dingen wie Chancengleichheit, Bezahlung und gesellschaftlicher Teilhabe beschäftigen. Diese Themen sind wesentlich wichtiger als Sprachkosmetik. Aber es ist natürlich deutlich bequemer, sich an verhältnismäßig simplen Dingen wie der Sprache abzuarbeiten, anstatt die wirklichen Probleme anzugehen.

Ich habe nichts dagegen, wenn jemand freiwillig gendern möchte. Aber ich finde es falsch, anderen das aufzuzwingen oder ihnen zu unterstellen, sie würden bewusst ausschließen, nur weil sie es nicht tun. Sprache soll Menschen verbinden, nicht trennen. Und das tut sie dann am besten, wenn sie klar, verständlich und unideologisch bleibt.


NicCologne  25.07.2025, 02:56

Danke für deinen Vortrag, Nachtmensch.

Aber hier mal kurz, warum dein „ganz normale Sprache“-Argument hinkt:

1. Es zwingt dich niemand.

Du darfst auch weiterhin „Schüler“ sagen.

Nur: Wenn andere inklusiver sprechen wollen, ist das kein „aktivistischer“ oder „kosmetischer“ Akt, sondern schlicht Achtsamkeit – und ein sprachlicher Fortschritt.

2. Das generische Maskulinum ist nicht geschlechtsneutral.

Es ist – wie der Name schon sagt – maskulin. Und Studien zeigen, dass Menschen bei „der Wissenschaftler“ eben an Männer denken. Nur weil du dich „nicht ausgeschlossen“ gefühlt hast – andere haben das sehr wohl. Vielleicht hast du nur nicht hihingehört.

Ein Junge hat einen schweren Unfall. Der Vater bringt ihn ins Krankenhaus. Der diensthabende Arzt sagt: „Ich kann den Jungen nicht operieren – das ist mein Sohn!“
Frage: Wie geht das?

3. Englisch ist keine Ausrede.

Im Englischen wird eben nicht gegendert wie im Deutschen – weil die Sprache gar kein grammatisches Geschlecht für Berufsbezeichnungen hat. Da braucht man kein „Kund*innen“, weil „customers“ schon neutral ist. Das ist keine Bestätigung deiner Meinung – das ist ein ganz anderer Sprachbau.

4. Es geht nicht um Ideologie.

Es geht um Sichtbarkeit. Wenn die Hälfte der Menschheit sprachlich nicht oder nur "mitgemeint" wird, dann ist das halt einfach nicht mehr zeitgemäß.

5. Deine Zeit diese epische Abhandlung zu verfassen, hättest auch sinnvoller nutzen können.

Zum Beispiel: sich einfach mal informieren, wie Sprache wirkt. Oder ein winziges Gender-* tippen. Tut echt nicht weh. Und wenn du es nicht machst wirst du feststellen – Überraschung! – dich jagt trotzdem niemand.

PS: Sprache verändert sich. Immer. Das hat noch nie jemand mit einem 4-seitigen Post aufhalten können. 😉

Die Lösung:

→ Der Arzt ist die Mutter.

Nachtmensch0711  25.07.2025, 04:29
@NicCologne

Danke für deine Antwort. Du hast meinen zentralen Punkt aber offensichtlich leider nicht verstanden. Zumindest redest du, bzw. dein KI-Text,  komplett an ihm vorbei . Die ganze Debatte um Sichtbarkeit und sprachliche Inklusion beruht nicht auf einem realen, historisch gewachsenen Problem, sondern auf einem künstlich erzeugten Konflikt. Es ist ein neuzeitliches Phänomen, dass überhaupt jemand zu behaupten begann, das generische Maskulinum sei nicht geschlechtsneutral. Diese Fehlinterpretation stammt aus feministischen Kreisen, die in den letzten Jahrzehnten begonnen haben, gewachsene sprachliche Strukturen ideologisch umzudeuten. Davor war es für Frauen genauso selbstverständlich wie für Männer, dass allgemeine Bezeichnungen alle Menschen meinten. Es stellte sich gar nicht die Frage, ob jemand direkt angesprochen oder nur mitgemeint ist, weil das sprachliche Verständnis eindeutig war und das generische Maskulinum von allen als das angesehen wurde, was es auch tatsächlich ist: geschlechtsneutral.

Aus sprachwissenschaftlicher Sicht ist die Behauptung, das generische Maskulinum sei nicht geschlechtsneutral, nicht haltbar. Es handelt sich um eine grammatische Form, die in ihrer Funktion nie auf biologische Geschlechter bezogen war. Dass ein Wort grammatisch maskulin ist, bedeutet nicht, dass es ausschließlich Männer meint. Das grammatische Geschlecht ist kein Ausdruck von gesellschaftlicher Ausgrenzung. Es ist ein strukturelles Merkmal der deutschen Sprache, das sich über Jahrhunderte bewährt hat. Erst die ideologische Umdeutung dieser Struktur schafft die Missverständnisse, die es zuvor schlicht nicht gegeben hat.

Wenn heute behauptet wird, Gendern sei ein sprachlicher Fortschritt, dann ist das eine rhetorische Behauptung, die mit der tatsächlichen Sprachrealität nichts zu tun hat. Die Vorstellung, dass bestimmte Menschen sich sprachlich nicht angesprochen fühlen, ist kein gewachsenes Empfinden, sondern ein konstruiertes Narrativ, das gezielt verbreitet wurde. Erst durch diese Verbreitung haben manche begonnen, Sprache anders zu deuten und sich tatsächlich ausgeschlossen zu fühlen, nicht weil die Sprache es objektiv tut, sondern weil ihnen eingeredet wurde, sie tue es. Und genau das ist ein Rückschritt. Eine bewährte grammatische Struktur, die über Generationen hinweg problemlos funktioniert hat, wird zum Problem erklärt. Es entsteht Unsicherheit, wo früher sprachliche Klarheit herrschte. Es entsteht Spaltung, wo sich zuvor niemand ausgeschlossen gefühlt hatte. Die Sprache wird nicht präziser oder gerechter, sondern schwerfälliger, ideologisch aufgeladen und in ihrer Verständlichkeit beschädigt. Es hilft niemandem und fördert auch keine Gleichberechtigung. Es schafft neue Fronten und sorgt nicht für mehr Akzeptanz gegenüber feministischen Bemühungen, sondern vielmehr für Ablehnung und Unmut. Laut einer repräsentativen Umfrage lehnen rund 80 Prozent der Deutschen das Gendern ab. Viele Menschen empfinden Gendern nicht nur als unnötig, sondern schlicht als lächerlich. Genau das wirkt sich auf die gesamte Wahrnehmung der feministischen Bewegung aus, weil gerade das Gendern von allen feministischen Bestrebungen mit Abstand am stärksten im öffentlichen Fokus steht. Dabei handelt es sich inhaltlich nicht nur um einen nebensächlichen, sondern um einen völlig sinnlosen Aspekt, der die eigentlichen, viel wichtigeren Anliegen überlagert und deren Ernsthaftigkeit beschädigt.

Dass Sprache sich verändert, ist unbestritten. Aber normalerweise geschieht das auf natürliche Weise aus dem tatsächlichen Sprachgebrauch der Menschen heraus. Gendern dagegen ist ein gezielter Eingriff in gewachsene Strukturen, ein künstlicher Versuch, Sprache ideologisch umzupolen. Und genau deshalb stößt es auch auf so breite Ablehnung, weil es nicht organisch entstanden ist, sondern eine kleine Minderheit versucht, es gegen den Willen der Mehrheit künstlich zu etablieren.

NicCologne  25.07.2025, 16:00
@Nachtmensch0711

Danke auch für deine Antwort..

Vielleicht liegt’s daran, dass ich mich über ein Gendersternchen hier und da einfach freue. Ich finde es gut, wenn Frauen und nicht-binäre Personen sichtbar mitgemeint sind.

Ich kann mich da schlicht nicht so drüber aufregen – im Gegensatz zu vielen anderen. Das heißt aber nicht, dass es mir egal ist.

Was mir wichtig ist: Fakten.

Nimm meine Antwort oben also einfach als relativ wertneutralen Faktencheck.

Denn da stechen – bei allem Respekt – einige unsinnige oder uninformierte Aussagen heraus, die ich klarstellen möchte.

Der Vergleich mit dem Englischen? Für jemanden, der sich so für Sprache einsetzt, geradezu absurd.

Gender mal „the customer“ – 🤔😂

Das generische Maskulinum ist eine Eigenheit der deutschen Sprache, nicht der englischen

Aber gut, du willst, dass ich mich mit deinen Aussagen intensiver auseinandersetze? Dann los - ich zitiere wieder sinngemäß:

1. „Früher war alles klar.“

Ich antworte mal mit einer Zeile von Herbert Grönemeyer:

„Genug ist zu wenig, oder es wird so wie es war. Stillstand ist der Tod, geh voran, bleibt alles anders"

Sprache wandelt sich. Immer.

2. „Das generische Maskulinum ist geschlechtsneutral.“

Nochmal. Nein.

Wenn du „der Arzt“ hörst, siehst du einen Mann. Wenn du „die Hebamme“ hörst, siehst du eine Frau. Das ist nicht neutral.

Begriffe wie „die Mitarbeitenden“ oder „Studierende“ sind hingegen inklusiv und elegant. Niemandem fällt dabei ein Zacken aus der Krone wenn sie verwendet werden.

3. „Gendern ist ideologisch und künstlich.“

Sprache war schon immer ideologisch geprägt – und wurde ebenso oft verändert: Beispiel? „Fräulein“, „Krüppel“, das N-Wort – heute zurecht verpönt.

Wenn sich Menschen sprachlich Sichtbarkeit wünschen, ist das weder künstlich noch ideologisch. Das ist gesellschaftlicher Fortschritt.

4. „Gendern schadet der Sprache.“

Veränderung ist unbequem – aber das gilt auch für Rechtschreibreformen oder Duden-Updates. Sprache war noch nie statisch.

Und interessanterweise hat sich kaum jemand so laut beschwert, als Begriffe wie „Remigration“, „Messermänner“ oder „Kopftuchmädchen“ in die politische Sprache eingezogen sind. Komisch, oder?

5. „Gendern lenkt von echten Problemen ab.“

Das ist schlichter Whataboutism. Nach dem Motto: „Es gibt Wichtigeres.“ Stimmt immer – bringt aber keine Diskussion weiter.

6. „Die Mehrheit ist dagegen.“

Stimmt. Teilweise. Aber die Mehrheit war auch mal gegen das Frauenwahlrecht, gegen Ehe für alle oder das Internet. Eine Mehrheitsmeinung liegt nicht automatisch richtig oder hält notwendige Veränderungen auf.

7. „Gendern ist ein Rückschritt.

Das ist eine rhetorische Umkehrung von Fortschritt zu Rückschritt – nur weil Veränderung unbequem ist. Reaktionäre Logik.

🎶Stillstand ist der Tod... 😄

8. „Sprache verändert sich organisch – Gendern ist aufgewungen.“

Auch das ist Quatsch. Alle sprachlichen Veränderungen werden angestoßen – durch Medien, Bildung, Gesellschaft.

In der Pandemie haben wir uns alle innerhalb weniger Tage Begriffe wie „Inzidenz“, „7-Tage-Wert“ oder „Reproduktionsfaktor“ draufgeschafft, weil es notwendig war.

Nur weil DU gendern nicht für notwendig hältst, heißt das nicht, dass es nicht sinnvoll ist. Und es schadet dir auch nicht.

Was ich glaube

Was du hier machst, ist nichts anderes als sprachliche Inklusion als ideologischen Angriff zu framen – auf Basis nostalgischer Rückblicke, halbrichtiger Sprachtheorien und persönlichem Unmut über Veränderung.

Ich finde Gendern gut. Und wenn dich das so sehr aufregt, dass du 1000 Zeichen gegen ein Sternchen schreibst – vielleicht bist du nicht der Ideologie-Kritiker, sondern selbst der Ideologe im Raum. 😉

Ich persönlich gendere nicht. Es ist äußerst unpraktisch und hört sich schlecht an. Wir haben bei unserer Diplomarbeit auch nicht gegendert. Außerdem ist es ein Produkt linker Identitätspolitik. Trotzdem halte ich viele Reaktionen auf das Gendern für übertrieben. Das Thema ist gar nicht so wichtig.


Husky14  25.07.2025, 01:07

Es ist garnicht so wichtig für DICH

Ich kann voll auf verstehen warum du es dumm findest aber für mich ist es sehr wichtig klar es hört sich komisch and aber es ist gewönungssache für mich war es auch erst komisch aber inzwischen ist es normal weil es für MICH wichtig ist

gendern ist eigentlich dazu da um eine inklusivere Sprache und somit welt zu erzeugen den Sprache verbindet

Für diesen überzogenen Mist hatte ich auch nie etwas übrig in deutscher Schrift und Sprache. Ansonsten fand ich es aber durchaus gut, diese Menschengruppe zumindest rechtlich aus der Ecke von latenter Kriminalität heraus zu holen.

Aber DAS bedeutet immer noch nicht, sich zu freizügig damit in der Öffentlichkeit auch überall gleich ausleben zu müssen. Kleiner Finger...ganze Hand Ärgerniss.


NicCologne  25.07.2025, 03:03

Wie meinen? 😳 Menschengruppe, Kriminalität, freizügig? Entweder du oder ich sind im falschen Film. GENDERN ist das Thema.

Weil es eine Veränderung von etwas wäre das sich “beständig” anfühlt und das hasst der Mensch, für Leute wie mich ist gendern sehr wichtig aber warum sollte es jemanden interessieren der nicht non binary ist sondern cis, weil es sie nicht betrifft

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin selbst Non binär und lesbisch und recherchiere viel.

NicCologne  25.07.2025, 03:55

Warte mal kurz – wieso meinst du, für mich als Frau sei das nicht wichtig?“

Sprache betrifft mich jeden Tag.

Wenn ständig nur „Schüler“, „Ärzte“ oder „Kunden“ gesagt wird, bin ich eben nicht automatisch mitgemeint – auch wenn’s vielleicht so gemeint war.

Und genau darum geht’s beim Gendern. 🤷‍♀️

Ja, Veränderung knirscht manchmal. Aber es geht nicht nur um „Beständigkeit“.

Es geht auch darum, dass sich manche – meist Männer – in ihrer gewohnten Vormachtstellung bedroht fühlen.

Jetzt soll plötzlich auch sprachlich sichtbar werden, dass die Welt nicht nur aus ihnen besteht.

Und apropos Veränderung:

2020 konnten plötzlich alle Inzidenzwert, Aerosole und FFP2-Maske sagen und erklären. Da war’s dann kein Problem. Ging ganz schnell.

Da frag ich mich also warum beim Gendersternchen so ein Aufstand?

Husky14  25.07.2025, 15:35
@NicCologne

Frag ich mich auch aber du hast vollkommen recht stimme dir voll und ganz zu

Wenn du es selbst nicht magst, dann frag dich das doch einfach selbst. Viele haben sicher eine ähnliche Begründung dafür, wie du. Oder versuchst du nur, hier eine Diskussion zu provozieren?


Benokanto 
Beitragsersteller
 24.07.2025, 23:32

Beides, ich will provozieren und ich will andere meinungen hören

tippsforqueers  24.07.2025, 23:38
@Benokanto

Dass du provozieren willst, dachte ich mir schon. Dann ergibt es aber auch keinen Sinn, dir andere Meinungen oder Argumente zu nennen, weil du ja nicht auf logische Antworten aus bist.

Benokanto 
Beitragsersteller
 24.07.2025, 23:41
@tippsforqueers

Nein ich bin offen für alles und liebe eben Provokation. Ich finde Gendern scheiße und du liebst es. Wo ist das Problem?