Warum gibt es Fahrkartenkontrolleure in Deutschland?

7 Antworten

Andere Ländere, andere Sitten. Das ist mit zu hoher Aufwand ( Kosten ) verbunden. Ausserdem ist die Gefahr zu gross wegen Vandalismus etc. Die Kontrollis di dollis kommen immer am Payday. Also Ende des Monats und der 1. Folgemonats. Weil dort in Deutschland ALLE Ihr Lohn und Gelder bekommen. Das macht lukratives Geschäft. Ich gebe dir aber auch so vollkommen Recht. In London oder in New York ( paar mal auf Reisen gewesen ) gibt es wirklich Drehkreuze. Japan und China ist noch viel viel moderner geworden. Halt Bargeldlos. In Deutschland ist das was anderes.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Vieles selbst erlebt und auch gesehen.
xyz911  15.02.2024, 06:11

Gerade in Großbritannien hat die Geschichte zwei Seiten: Einerseits nutzt man z.B. in London die Auster-Karte [sic] als kontaktlose Fahrkarte, andererseits wurde im Netz "Greater Anglia" noch 2014 damit geworben, dass man in den kommenden Jahren moderne Services wie Print-at-Home-Tickets oder Handy-Tickets einführen wollte, die zu dem Zeitpunkt in Deutschland längst flächendeckend verfügbar waren.

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Die Schwarzfahrer-Quote liegt in Deutschland bei etwa 5 Prozent.

Das weiß man deswegen so genau, weil einige Verkehrsverbünde eine 100 Prozent Kontrolle machen und dann alle Ausgänge besetzten und nur Leute mit gültiger Fahrkarte durchlassen.

Was du vorhast mit Drehkreuzen und Schranken das geht nur bei einem geschlosenen System. Dazu müsste man dann sämtliche Stationen für teuer Geld umbauen und das wirft dann weitere Fragen auf.

In solchen Ländern ist es üblich das man dann für JEDE Fahrt einzeln bezahlt. Sowsa wie Monatskarte kennt man in diesen Ländern kaum oder ist eher unüblich.

In Deutschland sind über 50 Prozent mit einer Zeitkarte wie Wochen oder Monatskarte unterwegs die fallen dann als Schwarzfahrer natürlich weg. Und da der Verkehr in Deutschland in Verkerhsveründen organisiert ist, stellt sich dan die Frage wie dann der Umstieg auf Bus oder Strassenbahn organisiert ist.

Und zum Schluss natürlich auch der Datenschutz. In Ländenr wie Niederlande könnte man rein theoretisch genau verfolgen wann jemand wo war und wann und wie umgestiegen.

Das wäre für die Verkehrsunternehmen effizient.

Für den Fahrgast aber unheimlich nervig, an Drehkreuzen warten... nicht nach einem Zug rennen zu können... der Streß für alte Menschen... die Überwachung (das Unternehmen weiß immer wo Du gerade bist)

LOLiee297 
Fragesteller
 14.02.2024, 22:20

an Drehkreuzen warten

musste im Ausland noch nie warten, da immer genügend Drehkreuze da sind.

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simonpeters1979  15.02.2024, 01:06
@LOLiee297

In London ist das in der Hauptverkehrszeit an wichtigen Bahnhöfen echt schlimm. In Paris hat mich das auch genervt.

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Ploedder  14.02.2024, 22:27

Weder wartet man da an Drehkreuzen noch käme jemand auf die Idee nach einem Zug zu rennen, der nächste ist eh gleich da. Und zahlen tust mit einer annonymen Prepaidkarte die du verleihen oder verschenken kannst.

Und nein, das Unternehmen weiss nicht wo du bist weil es ja nicht einmal weiss wer du bist.

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simonpeters1979  15.02.2024, 01:10
@Ploedder
noch käme jemand auf die Idee nach einem Zug zu rennen, der nächste ist eh gleich da.

Das kommt drauf an wo. In London, Paris oder New York braucht man nicht rennen. Aber wenn Du so etwas in Berlin machen willst, wo auf einigen Linien nur im 5 Minuten Takt gefahren wird, will man seine Bahn lieber nicht verpassen. Jetzt wären 5 Minuten später ankommen ja nicht unbedingt schlimm, aber wenn man einen Anschlussbus bekommen muss, der seltener fährt, werden daraus schnell man 10 oder mehr Minuten, die man länger braucht. Auf dem Weg zur Arbeit kann das schon ein Problem sein.

Und nein, das Unternehmen weiss nicht wo du bist weil es ja nicht einmal weiss wer du bist.

Zeitkarten sind eigentlich immer personalisiert. Und durch das Ein- und Auschecken hinterlässt man Spuren quer durch die Stadt.

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Sei doch froh, wenn man - in welchen Branchen auch immer - noch auf Menschen setzt. Oder ist es dir "egal", irgendwann auf dem Arbeitsmarkt "überflüssig" zu sein und ohne Einkommen?

Das Wegrationalisieren von jeglichen Tätigkeiten ist schon zur Seuche geworden - als ob das eine Tugend sei.

Nur weil wir Deutschen (ich kenne das jedenfalls nirgends aus dem Ausland) eine Namensnennungs-Phobie (das berühmte "Hallo" oder "ja" am Telefon) und einen Anonymisierungs-Tick haben, der schon pathologisch ist, finde ich das dennoch nicht gut. Besser, man wird von Menschen überprüft statt von "Maschinen". Welch Minderwertigkeitskomplex führt sonst noch zu solchen Auswüchsen....

Apropos effizient: es gibt auch Länder, in denen eine wesentlich höhere "Ehrlichkeit" herrscht - viel angenehmer im täglichen Umgang. Das ist effizient - nicht die Investition in leider erforderliche "Kontrolle"....

Kostensteigerung durch Missbrauch und teure Gegenmaßnahmen kann doch niemand ernsthaft unter "effizient" verbuchen wollen - welch falsch Wortwahl!

Alles Gute!

simonpeters1979  15.02.2024, 01:13

👏👍

Du sprichst mir aus der Seele.

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Von Experten xyz911 und Giovanni47 bestätigt

Weil nur ein kleiner Teil der Bahnhöfe überhaupt die baulichen Voraussetzungen für eine solche Zugangskontrolle erfüllt. Viele Bahnhöfe sind frei zugänglich, und Absperrungen, die nicht leicht zu umgehen wären, sind dort kaum realisierbar.

Außerdem müssen auch z. B. Fahrgäste im Rollstuhl oder mit Kinderwagen berücksichtigt werden. Wenn man für diese Personengruppen einen Durchgang freilässt, aber nicht gleichzeitig auch Aufsichtspersonal vorhanden ist, dann kann man sich auch die Drehkreuze gleich sparen.

Und schließlich ist es die Vielfalt der unterschiedlichen Fahrscheine, die so etwas sehr schwierig macht: Papiertickets aus Fahrscheindruckern, Handytickets mit Barcode, Chipkarten, Schwerbehindertenausweise, Eintrittskarten für Veranstaltungen mit Gültigkeit zur An- und Abreise im ÖPNV, Studentenausweise mit Semesterticket, Fahrkarten ausländischer Bahnen, Fahrkarten für mehrere Personen uvm.

So etwas funktioniert allenfalls in klar begrenzten Netzen mit einheitlichen (oder nur wenigen verschiedenen) Fahrkarten.