Warum entscheiden sich junge Menschen heute gegen Kinder?
Hallo,
mich würde interessieren was die Bewegpunkte junger Menschen sind, sich gegen Kinder zu entscheiden? Weder positiv oder negativ bewertet.
Ganz gegen Kinder? Oder gegen ein zweites oder drittes Kind?
entweder ganz oder auch warum kein zweites wäre auch interessant.
gar nicht weil sie keine entscheidungsgewalt darüber haben?
klar kann man entscheiden ob man Kinder haben möchte oder nicht? Schon mal was von Verhütung gehört?
16 Antworten
Ich wollte keinen Sex.
Ich wollte keine Partnerschaft.
Ich verdiene gerade mal so viel, dass ich meinen eigenen Lebensunterhalt sichern kann.
Meinen Eltern waren wir Kinder lästig.
Meine Eltern legten wert darauf, dass ich studiere, da habe ich mich nicht um den Aufbau einer Familie gekümmert.
Ich fühlte mich lange zu unreif, um ein Kind zu erziehen.
Und ich war immer der Meinung, ich müsse erst seelisch gesund sein, damit ich das, was ich von meinen Eltern mitbekommen habe, nicht an eigene Kinder weitergebe.
Meine Eltern waren auch noch nicht seelisch heil, um uns Kinder freilassend erziehen zu können.
Meine Eltern hatten weder von partnerschaftlicher Kommunikation noch von Pädagogik ausreichend Ahnung.
Ich bin fast nur damit beschäftigt, das nachzuholen, was mir meine eigenen Eltern nicht geben konnten.
Ich möchte mich nicht ein Leben lang an einen Partner binden und soviel Nähe zulassen, es könnte ja die Hölle werden.
Ich möchte nicht ein Leben lang mit einem Kind verbunden sein, dessen gutes Recht es ja wäre, dass seine Eltern lebenslang für es da sind.
Ich möchte nicht lebenslang um ein Kind Angst haben müssen. Denn in dieses Kind hätte ich dann viel Zeit, Mühe, Liebe reingesteckt; hätte ihm alles, was ich zu geben habe, mitgegeben; hätte auf viel Eigenes verzichtet und viel Leid auf mich genommen. Das Kind wäre dann mein Lebenswerk.
Ich möchte auch nicht den Stress erleben, der einem von allen Seiten gemacht wird, was man mit dem Kind denn alles machen solle: der Staat fordert, die Eltern fordern, die Schwiegereltern fordern, der Partner fordert, die Erzieher und Lehrer fordern, die Eltern von späteren Kindesfreunden fordern, ...
Die Kindererziehung wird zunehmend unfreier in unserem Land, das möchte ich auch nicht: Schulpflicht, Kitapflicht, Krippenpflicht, Krankenhausgeburtspflicht, ... und es werden immer mehr Vorschriften, die nicht meinen Werten entsprechen.
Ich kann mir zwar vorstellen, dass ich wegen Kindern vieles aufgeben würde, aber man wäre ja 24/7 gefordert. Das stelle ich mir bedrängend vor, wenn man mal krank ist, und sich gleichzeitig um ein krankes Kind kümmern müsste. Oder wenn man total übermüdet ist, und ein krankes Kind schreit dann auch noch nachts nach Aufmerksamkeit.
Und die ganzen Aufgaben, die auf einen zukommen, was man alles besorgen müsste, da ist man ja nur noch mit Einkaufen beschäftigt, weil das Kind schon wieder was Neues braucht. Naja, inzwischen kann man sich ja alles bestellen. Aber es fehlt doch erstmal an grundlegendem Wissen, wie man das alles organisiert.
Ich vermisse eine Aufklärung über all das, was mit Kinderbekommen, Kindererziehen, Partnerschaft, ... zu tun hat. Wir wurden die gesamte Schulzeit nur auf Beruf und Studium vorbereitet. Niemand hat uns auf das familiäre Leben vorbereitet. Die Eltern selber haben es damals vorgelebt, aber uns nicht dahingehend gefördert. Als Kind kennt man die Perspektive der Eltern nicht, und die Verhältnisse haben sich seither ja auch sehr geändert.
Aber ich mag Kinder voll gern und nutze jede Gelegenheit, mit Kindern zusammen zu sein, mit Kindern zu lernen, mit Kindern zu spielen, Kindern zu helfen, für Kinder in armen Ländern zu spenden, Kinder zu trösten, empathisch gegenüber Kindern zu sein, sei es ehrenamtlich oder wo auch immer.
Da muss man gar nicht spekulieren, da gibt es valide Umfragen, die uns die Gründe nennen:
- Unabhängigkeit beibehalten
- Freiheit beibehalten
- keine Verantwortung übernehmen wollen
- Finanzen
- Karriere
Mit einem Kind bindet man sich für sein Leben lang. Man kann nicht mehr Party machen, nicht mehr so in Urlaub fahren usw. Und natürlich kostet ein Kind Geld, ca. 150.000 Euro bis zum 18. Lebensjahr. Auch wenn der Staat rund 50.000 dabei fördert (Kindergeld), möchten die Jugend wohl das Geld lieber für sich ausgeben. Und unsere kinderunfreundliche Gesellschaft spielt auch eine große Rolle.
Das kann viele Gründe haben.
Manchen mögen einfach keine Kinder, manche haben Angst vor der Schwangerschaft, manche wollen möglichst wenig Einschränkung im Leben, andere haben Angst, nicht gut für das Kind sorgen zu können. Vielleicht findet man die heutige Welt nicht kindgerecht oder hat schlechte Erfahrungen mit Kindern oder Geburten gemacht....usw
Natürlich können auch mehrere Gründe sowie ganz andere Gründe zutreffen.
Ich finde sich dagegen zu entscheiden ist auch eine Art Verantwortung zu übernehmen... wenn man in einer Situation steckt in der man barely sich selbst über Wasser halten kann, ist es besser es nicht auszutragen... es in eine Pflege Familie zu geben von der man nicht weiss ob es ein gutes Leben hat oder nicht, wäre hingegen verantwortungslos. Es auszutragen und ihm nichts bieten zu können ist schlimmer als sich dagegen zu entscheiden. Und falls jetzt jemand sagt dass man halt richtig verhüten muss: nichts ausser sterilisieren ist 100% sicher Leute.
Um zurück zur eigentlichen Frage zu kommen. Es gibt viele Gründe warum junge Leute sich schon vor dem bestehen einer Schwangerschaft dagegen entscheiden. Sie wollen die Freiheiten behalten, sich auf die Karriere konzentrieren oder trauen es sich vielleicht nicht zu, und und und...
Ich möchte zum Beispiel keine Kinder haben, weil Kinder oft anstrengend und nervenaufreibend sind. Es kostet viel Zeit, jeder Tag muss geplant werden, nach der Arbeit kann man sich nicht ausruhen, weil man für die Kinder da sein muss, geschweige denn auch mindestens am Anfang wenig bis gar keinen Schlaf bekommt und auch sehr viel Geld kosten. Auch schränkt das die Urlaubsorte ein, man kann eher keine spontanen Dinge unternehmen, sondern braucht immer einen Babysitter und Kinder kosten allgemein sehr viel Arbeit und Zeit.