War die Bevölkerung schon immer so am durchdrehen wegen einer Bundestagswahl, oder ist das jetzt neu, das man so abgeht wegen einer Wahl?

ich habe das Gefühl, ein Großteil dieser Demos ist organisiert - diese finden in größeren Städten statt - Sprechchöre und Spruchbänder - und ich bin mir sicher, es gibt viele Teilnehmer, die gar nicht so recht wissen, wofür oder wogegen sie demonstrieren - es ist heutzutage einfach, die Massen zu mobilisieren

hat es sich bei den Wahlumfragen bemerkbar gemacht ? nee - wird es auch nicht

wenn die Leute früher auf die Straße gingen, um zu demonstrieren, dann hatten sie noch ein echtes Anliegen - sie zeigten ihre Empörung und das war gut so - Politiker müssen und sollen erfahren, wann es genug ist mit dem, was sie tun - ich erinnere mich noch gut an die Zeit Ende der 60er Jahre - das waren Demos, die wirklich die Politik und die Gesellschaft veränderten, indem sie zum Nach- und zum Umdenken anregten - das ist heute nicht mehr der Fall

wenn jetzt Demos veranstaltet werden -im Grunde wegen eines Pipifax- dann beachtet das der Rest der Bevölkerung irgendwann mal gar nicht mehr

bei uns hier auf dem Land ist nichts los - alles ist ruhig - das war aber schon immer so

man weiß doch im Grunde gar nichts über die Kanzlerkandidaten und das was wir wissen, das wurde für uns inszeniert -so eine Art "Showlaufen à la Hollywood" und in den Talk Shows werden wir auch nur angelogen, von Interessengruppen/Politik bezahlte "Experten und Influencer" dito

es interessiert mich nicht, wer welches Leben führt - ich versuche nur, herauszufinden, wer wohl momentan am ehesten in der Lage ist, DE aus der Misere zu manövrieren - nur das ist mir wichtig

wir haben viel hinter uns. Zunächst war die Gesellschaft nur selten so polarisiert. Eigentlich höchstens im Strauß-Wahlkampf "Freiheit statt Sozialismus" bzw. FJS-Nein-Danke.

Zum anderen haben wir mit der Klimahysterie und nach der zuvor unvorstellbaren Freiheitseinschränkungen durch Korona Themen zu bewältigen, die im hohen Maße eine Irrationalität angenommen haben - da geht es viel mehr um einen Glauben als um tatsächliche Politik.

Naja und die Grünen mit ihrer völlig verfehlten Migrations- und Wirtschaftspolitik und Baerbock mit ihrer feministischen Aussenpolitik haben so viel kaputt gemacht, dass es einfach kein "weiter so" geben darf, wenn Deutschland nicht völlig ruiniert werden soll. Daher steht entsprechend viel auf dem Spiel.

Unsinnigerweise gibt es aber keine erkennbare Lösung. Je stärker die AfD wird, umso wahrscheinlicher sind die Grünen wieder in der Regierung. Daher ist auch jede Wahlentscheidung (vielleicht ausser Grün und AfD bei entsprechender Überzeugung) eine falsche Entscheidung.

Und weil es bei BSW, Linken und FDP um das Erreichen der 5% Grenze geht, steht da auch besonders viel auf dem Spiel.

Ich würde sagen, so heftig war das eben noch nie.

Hm ist schon immer eine besondere Aufregung, aber in den letzten Jahren ist es schlimmer geworden. Vor Russlandskrieg 2022, vor Corona 2020/2021, vor der Flüchtlingskrise 2015, vor der Euro Krise 2010, vor der Finanzkrise 2008, vor 9/11 2001, vor dem Euro 2000, vor der Wiedereingliederung des Ostens 1990... Jeweils war es ruhiger, zumindest Rückblickend so wahrgenommen. In der jeweiligen Zeit gab es immer genug Grund zur Aufregung

• Die Gesellschaft ist gespalten und polarisiert.
• Die Weltlage ist so ernst wie seit der Kuba-Krise nicht mehr.
• Die deutsche Wirtschaft schwächelt.
• Noch nie hat sich die US-Politik direkt in den deutschen Wahlkampf eingemischt und dann auch noch auf Seiten der umstrittensten Partei.

All das ist tatsächlich neu.

Ich denke es wird über das Netz wesentlich direkter ausgetragen. Damals hat man sich ja nur in Kneipen und so gesehen, da war das automatisch etwas menschlicher, da man ja nicht direkt eine Prügellei anfangen wollte (zumindest nicht jeder).