War an der DDR nicht alles schlecht?

7 Antworten

Von Experten Udavu und kami1a, UserMod Light bestätigt

Es ging den meisten, die aus der DDR heraus wollten, gar nicht um schöne Dinge, die es eben in der DDR nicht gab. Stattdessen ging es um Freiheit, denn die gab es in der DDR überhaupt nicht.

Es ging um die Freiheit, selbst zu entscheiden, wie man leben wollte. Um die Freiheit, die eigenen Gedanken zu äußern, ohne Angst vor Repressalien haben zu müssen. Um die Freiheit, reisen zu können, wohin man wollte und nicht durch eine Mauer eingeschlossen zu sein. Die Menschen sehnten sich nach einem Leben, das nicht von staatlicher Kontrolle durchzogen war, einem Leben ohne ständige Bespitzelung und Überwachung durch die Stasi, ohne Zensur, ohne die Gängelung durch die Partei.

Es war der Wunsch, sich frei zu entfalten. Kaum einer träumte von Reichtum oder Luxus, sondern von der einfachen Möglichkeit, er selbst zu sein, eigenen Wege zu gehen, Träume zu verfolgen, ohne dafür sanktioniert zu werden. Selbst kleine alltägliche Entscheidungen waren eingeschränkt. Welche Bücher man lesen konnte, welche Musik man hören durfte, welche Filme man sehen sollte. All das wurde reguliert. Der Staat wollte bestimmen, wie die Menschen dachten und fühlten.

Für viele, die aus der DDR fliehen wollten, ging es nicht um materielle Vorteile, sondern um die Sehnsucht nach einem Leben in Würde, nach der Möglichkeit, den eigenen Überzeugungen folgen zu können.

Weil all das in der DDR nicht gegeben war, spielte es keine Rolle, ob es Kindergärten für alle Kinder oder einen Arbeitsplatz für jeden gab. Es spielte auch keine Rolle, ob das Bort billiger war, als das Getreide, aus dem es hergestellt wurde. Alle "Wohltaten" der Kommunisten spielten keine Rolle, weil es keine Freiheit gab.


Auf den ersten Blick war einiges nicht schlecht. Aber eben leider meist nur gedacht. Klar kann man auf Kosten der Gemeinschaft oder des Staates Mieten, Preise, med. Versorgung, Energieversorgung, Renten, Kinderbetreuung etc. ermöglichen, aber dann ist man nun mal betriebswirtschaftlich und am Ende volkswirtschaftlich mit Sicherheit pleite. Wie es auch kam. Die umfassende Kinderbetreuung hatte auch die staatliche Kontrolle als Hintergund. Am Ende war man pleite, die Technologie hoffnungslos veraltet, die Umwelt verschmutzt oder verseucht, sämtliche Infrastruktur marode. Viele Konsumgüter, die nicht lebensnotwendig waren, waren viel zu teuer, dazu war man vom westlichen Welthandel abgeschnitten.

Man kann sich sicher Teile der damaligen Infrastrukturen als ungefähres Vorbild nehmen und sie anhand der heutigen Verhältnisse prüfen und vielleicht auch teilweise umsetzen. Dazu gehören heute bereits die im Osten noch sehr gut verfügbaren Krippen- und Kita-Plätze, oder Hort und außerschulische Ganztagsangebote (früher AG's) - auch wenn das alles viel Geld kostet. Oder ambulante Ärztehäuser bzw. med. Versorgungszentren (früher Poliklinik), die verschiedene Fach- und Allg.-Mediziner unter einem Dach vereinen.


zetra  11.10.2024, 16:05

dazu war man vom westlichen Welthandel abgeschnitten.

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https://www.hdg.de/lemo/kapitel/geteiltes-deutschland-gruenderjahre/deutsche-frage/alleinvertretungsanspruch.html

Darauf kann die BRD doch wirklich nicht drauf stolz sein.

zetra  12.10.2024, 10:13
@darkhouse

Und ob, die Drohung an andere Staaten, das sie ausgestoßen werden, sollten sie mit der DDR Handel und andere Beziehungen aufnehmen, ist doch wohl eindeutig. Hallsteindoktrin.

darkhouse  14.10.2024, 09:20
@zetra

Bis 1969 ja, danach erfolgte so eine Art Gegenteil mit dem Grundlagenvertrag von 1972.

Nein, sie ist nur der BRD Wirtschaft nicht gewachsen gewesen, wobei diese ohnehin im Ruhrgebiet stand, die DDR hatte keine Schmelzöfen und fing bei Null an, nach den Reparationszahlungen alleine, zu 98 % der Kosten.

Dann die Hallsteindoktrin und somit ist sie dann das Schmuddelkind gewesen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Udavu  11.10.2024, 16:25

Die DDR war eine menschenverachtende Diktatur wo der Bürger der Feind des Staates war.

 Stasi

Das Feindbild der Stasi"Der Gegner ist überall ..."

Stefan Wolle

(Mehr zum Autor)

SED und Stasi hatten fast paranoide Angst vor Kritik. Feste Feindbilder und Schwarz-Weiß-Denken prägten ihr Denken. Andersdenkende galten als "feindlich-negativ" oder als Agent des Klassenfeinds.

https://www.bpb.de/themen/deutsche-teilung/stasi/222243/das-feindbild-der-stasi/

smartguy92  11.10.2024, 17:43

Ja....wenn du Pech hattest, hattest du rund um die Uhr Stasi-Überwachung an der Backe. Wenn du in dem alles kontrollierenden Verein namens SED nicht Mitglied warst, hattest du keine reellen Chancen auf eine ordentliche Karriere und nicht zu vergessen waren die haufenweise grauen Plattenbauten natürlich das "Wohnparadies" schlechthin.....

Ich bedauere es wirklich so sehr, dass ich in diesem Mega-Staat nicht aufwachsen durfte! *Ironie off*

GutenTag2003  11.10.2024, 16:46
Dann die Hallsteindoktrin und somit ist sie dann das Schmuddelkind gewesen.

Das ist nur die eine Seite. Parallel dazu gab es die Seite der UDSSR-Staaten.

Aber richtig. Schmuddelig war es schon, als ich 1990 durch Ost-Berlin und von dort aus über die Straßen und durch Ortschaften der ehemaligen DDR fuhr.

GutenTag2003  11.10.2024, 16:50
@GutenTag2003

Ergänzung:

  • Die Fassaden, grau fast schwarz.
  • Balkone teilweise abgebrochen, nur noch zum Teil vorhanden und nicht mehr zu nutzen
  • usw.

... allerdings im Grunde noch (viele) schöne, restaurationsfähige, alte Gemäuer. Zumindest in der Innenstadt.

GutenTag2003  11.10.2024, 20:20
@JMJreboot

Habe auch andere Städte - außer Berlin - gesehen. Von diesen Zuständen will heute aber niemand mehr etwas wissen.

JMJreboot  11.10.2024, 18:22

Lediglich der wirtschaftliche Nachteil fällt dir ein?

Hallsteindoktrin

Hört deine Welt 72 auf zu existieren?

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Grundlagenvertrag

Von Staatssicherheit und Grenztoten keine Rede.

Deine Antwort ist ein Armutszeugnis.

Diese Expertenantwort gleicht eher einer Glorifizierung als einer korrekten Antwort.

zetra  11.10.2024, 19:07
@JMJreboot

Was du hören möchtest, dazu gibt es hier reichlich User, die deine Wünsche bedienen können, auch wenn sie die DDR niemals kannten.

JMJreboot  11.10.2024, 19:25
@zetra

Was ich hören möchte?

Wie wäre es einer objektiven Antwort die der Wahrheit entspricht.

Stattdessen bekommt man bei dir regelmäßig halbseidene Verklärung und einseitige Schuldzuweisung.

Mich muss sicher keiner aufklären, auch ich bin ein Kind der DDR.

zetra  11.10.2024, 19:42
@JMJreboot

Nun gut, ein Kind. Aber ich habe diese gesamte Strecke mitgemacht mit allen Höhen und Tiefen. Ach ja, sogar die jetzige Misere in DE, soll am Ende noch für gut befunden werden, das finde ich schon gewaltig naiv gesehen. Hier wird nichts über den Klee gelobt, eine Richtigstellung ist allerdings oft von Nöten.

JMJreboot  11.10.2024, 19:49
@zetra
ich habe diese gesamte Strecke mitgemacht

Aber die Kurve nie bekommen wie es scheint.

Nochmal zu Erinnerung, die Frage lautete, "War an der DDR nicht alles schlecht?"

Und dir fällt nichts weiter dazu ein, trotz deiner Erfahrung. Das ist gelinde gesagt, nicht nur fragwürdig.

Du kommst mit der Hallsteindoktrin, ich entgegne mit dem Grundlagenvertrag.

Wird einfach wegignoriert weil?

Was Deutschland heute damit zu tun hat erschließt sich anscheinend nur deinem festgefahrenen Welt/Feindbild.

Eine Richtigstellung ist bei dir, wie so oft, tatsächlich von Nöten.

zetra  12.10.2024, 09:11
@JMJreboot

Die Kurve wurde genommen und zwar so gründlich, das es den Nichtfreunden/Nichtkennern der DDR, wieder zu viel wurde und mit Parteinähe verwechselt wird.

MrBlackAdder  11.10.2024, 17:37
 die DDR hatte keine Schmelzöfen

Glaube ich nicht. Was war denn mit dem Stahlwerk Riesa und den Maxhütten in Zwickau und Unterwellenborn/Thüringen? Wurden da die Schmelzöfen demontiert?

zetra  11.10.2024, 18:57
@MrBlackAdder

Das sind Manufakturen, auch Brandenburg könnte dabei noch genannt werden. Warum gefallen denn Tatsachen nicht, jeder sagt hier, das er korrekt alles sehen will und sich daran hält.

In Magdeburg/Krupp, da wurden die Maschinen allesamt demontiert.

MrBlackAdder  11.10.2024, 23:08
@zetra

Eisenhüttenstadt kenne ich persönlich. Magdeburg war auch nicht das Thema, Kannst du nicht geradeaus antworten?

zetra  12.10.2024, 09:00
@MrBlackAdder

Da du das endlich kapiert hast, könnte die Anmache auch eingestellt werden.

Natürlich war nicht alles schlecht. Die meisten haben sich im großen und ganzen wohl schon wohlgefühlt.

Es war halt das Eingesperrt sein und das beobachtet werden. Du wusstet nie so richtig wem du trauen kannst.

Das es "im Westen" die besseren Autos, gab, "echte" Jeans, Bananen, das war nicht mal so wichtig.

Schön, wenn man was in Westpaketen bekam. Aber ging auch ohne, hatte ja längst nicht jeder WEstverwandschaft.

Auch noch so ein Punkt: Manche mussten sich distanzieren, oder sie wären im Job nicht weitergekommen oder gekündigt worden. WAr auch so ein Ding Familien wurden auseinandergerissen.

nein definitiv nicht gab einige gute aspekte. Nur mal Bsp Rente wa ja so heute ein sehr zentrales thema ist, darum hat sich in der ddr niemand sorgen gemacht. Kinderversorgung und zeitgleich Arbeit / Karriere war auch kein thema


Fuchssprung  11.10.2024, 16:41

In einem Staat, der kurz vor der Pleite stand, hättest du das aber tun sollen. Denn wenn es die DDR weiter gegeben hätte, dann wäre es Essig mit der Rente.

suumcuique5786  11.10.2024, 19:39
@Fuchssprung

nö wäre nicht essig gewesen, was meinst wohl wieso Strauß sofort einen Milliardenkredit rausrückte als die ddr erstmals in ernstere finanzielle Schwierigkeiten geriet. der Wohlstand der brd war massiv abhängig von Billigimporten aus der ddr.

Fuchssprung  11.10.2024, 19:55
@suumcuique5786

Hätte, hätte, Fahrradkette. Zum Glück ist die DDR Geschichte und ich bin stolz darauf, dass ich dazu beigetragen habe, dass sie untergegangen ist.

suumcuique5786  11.10.2024, 20:13
@Fuchssprung

sorry aber nichts mit hätte hätte... Strauß und der milliardenkredit sowie die billigimporte sind historische fakten

Fuchssprung  11.10.2024, 22:57
@suumcuique5786

Glaubst du wirklich, dass Strauß dumm genug gewesen wäre, die DDR zu unterstützen, als das Ende bereits abzusehen war?

suumcuique5786  12.10.2024, 01:16
@Fuchssprung

ich glaube du geht hier von komplett falschen tatsachen aus und unterliegst dem irrglauben das die bewohner die ddr komplett abschaffen wollten. dem war zu mindesten bei der großen mehrheit nicht so. bei den Protesten Ende der 80er jahre wollten die meisten tatsächlich nur Reformen, gab ja durchaus Missstände in der ddr aber die ddr als Ganzes sollte schon erhalten bleiben. Und ja Strauss hätte da auch noch mal nen Milliardenkredit rausgehauen, wenn die konditionen ähnlich positiv für die brd geblieben wären.

Fuchssprung  12.10.2024, 07:56
@suumcuique5786

🤣🤣🤣🤦‍♂️ Ich gehe also von komplett falschen Tatsachen aus und unterliege dem Irrglauben das die Bewohner die DDR komplett abschaffen wollten? Du hast dir da eine schöne Fantasy Geschichte gebastelt. Ich hingegen habe in der DDR gelebt und dafür gearbeitet, dass sie untergeht. Es gab einen verschwindend geringen Teil linker Spinner, die die DDR erhalten wollten. Aber das waren so wenige, dass die nicht der Rede wert sind. Was die große Mehrheit wollte, das konntest du am Tag der ersten freien Wahl in der DDR sehen. Dort wurde der Wille des Souveräns nämlich deutlich.

suumcuique5786  12.10.2024, 09:21
@Fuchssprung

da sind wir schon mal 2 die in der ddr lebten.

Und was die ersten "freien Wahlen" angeht - die waren so frei wie der kaffee den die Cdu verteilte für die Stimmen der Wähler. Ach ja wohin wanderten gleich die meisten ehemaligen Sed Funktionäre - japp zur Cdu, also in dem Sinne hatte der Osten gewählt was er kannte

Fuchssprung  12.10.2024, 09:48
@suumcuique5786

Wer die ersten freien Wahlen in Anführungszeichen setzt und damit so tut, als wären sie nicht frei gewesen, der verzerrt die historische Wahrheit um seine eigenen politischen Interessen über die Fakten zu stellen. Du tust gerade so, als hätten die Wähler ihre Stimme der CDU für Kaffee gegeben. Das ist schlicht Dummschwatz und nicht wert, auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden.

suumcuique5786  12.10.2024, 09:59
@Fuchssprung

das war gängige Praxis die Cdu hat damals speziell an Rentner Kaffe verschenkt unter der Bedingung das sie gewählt werden.

Fuchssprung  12.10.2024, 10:08
@suumcuique5786

Du solltest dich wirklich schämen! Aber irgendwie freut es mich, dass du dir nicht anders zu helfen weißt, als solche Märchen zu erfinden.

suumcuique5786  12.10.2024, 10:38
@Fuchssprung

ach mein ruf ist durchaus intakt - gibt halt leute wie dich die gerne ihre version der geschichte mit allen mittel durchsetzen wollen

suumcuique5786  12.10.2024, 10:59
@Fuchssprung

in dem Punkt wirklich schade das Zeitreisen in die Vergangenheit physikalisch unmöglich sind. Würde zu gerne die dir entgleienven Gesichtzüge sehen, wenn du es selbst sehen würdest

Fuchssprung  12.10.2024, 11:04
@suumcuique5786

Versuche doch bitte nicht, ein paar Werbegeschenke als Bestechung darzustellen. Das funktioniert nicht. Fakt ist, die Kommunisten haben in der DDR auf der ganzen Linie versagt und wurden dafür an der Wahlurne abgestraft. Du kannst ruhig erfinden, was du willst. An diesem Fakt kannst du nichts mehr ändern.

suumcuique5786  12.10.2024, 11:06
@Fuchssprung

und hier kann jeder lesen das du absolut keine Ahnung hast wovon du redest die ddr war sozialistisch nicht kommunistisch

beweisführung abgeschlossen

Fuchssprung  12.10.2024, 11:12
@suumcuique5786

Nein, du hast keine Ahnung. Sozialistisch war der Staat, doch geführt wurde er von den Kommunisten. Denn keiner der Sozialdemokraten hatte es nach der Zwangsvereinigung in die oberste Führung geschafft. Dort saßen nur Kommunisten, bis zum Schluss. Wenn du mehr wissen willst, dann frag mich ruhig.