Versuchungen?

10 Antworten

Das Denken, die Religion würde einen Menschen zu stark in seinen Freiheiten einschränken, die kamen früher hin und wieder auch.

Heute erkenne ich sie als "Schein"-Freiheiten. Ich bin dankbar, dass ich sie dank Gott/Jesus hinter mir lassen konnte.

Die Wiederkunft von Jesus wird mit dem Abfall vom Glauben vieler in Zusammenhang gebracht. Die Bibel prophezeit sie. Deshalb haben manche Christen das Gefühl, dass Jesus bald wiederkommen wird.

Für Nicht-Religiöse sind die 10 Gebote und andere Weisungen der Bibel von Menschen erfunden. Sie sehen es zum Teil als Macht-Instrumente der Kirchen, das Leben der Menschen zu beeinflussen. Für sie sind es deshalb keine Sünden.

Och, da fallen mir spontan viele mögliche Gründe oder Rechtfertigungsstrategien ein:

  • die Versuchung bzw. der Versucher und nicht der Versuchte wird bestraft
  • es wird schon keiner merken
  • man gönnt sich ja sonst nichts
  • der Mensch ist halt schwach
  • es bereichert mein Leben
  • du lebst nur ein einziges Mal, also carpe diem
  • einmal ist keinmal
  • man erkennt das "Sündige" erst, wenn man es erfahren hat
  • das war mein anderes Ich
  • war das eine Versuchung? Ach so, wusste ich nicht.
  • etc etc

Weil die Welt in meiner Religion nicht "des Teufels" ist, und wir weder Lustempfinden noch Genuß und Sinnesfreude als Sünde definieren. Was für die Christen eine Versuchung ist, das ist für mich eventuell der dankbare Genuss von Gottesgaben.

Meine Religion warnt lediglich vor Maßlosigkeit, man darf über die Freuden des Lebens nicht seine Pflichten vergessen und soll sich auch an den kleinen Dingen erfreuen.

In den Weisheitstexten finden sich Empfehlungen wie diese ( Empfehlungen von Menschen, wohlgemerkt, keine göttlichen Gebote!):

"Ein Becher Wasser löscht schon den Durst, einundvoll Gemüse stärkt das Herz. Ein einziges gutes Ding steht für alles Gute, ein winzigen bisschen steht für viel."

"Wer den ganzen Tag nur traurig ist, dem bereitet niemand einen schönen Augenblick. Doch wer den ganzen Tag nur scherzt, dem hält keiner das Haus in Ordnung"

"Folge deinem Herzen solange du lebst und tue nicht mehr als deine Pflicht ist. Verkürze nicht die Zeit für das Vergnügen: solches ist der Seele ein Gräuel."

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

damit wir aus dem reinfall etwas lernen.

Meine Frage ist, warum denken die meisten Nichtchristen, dass man sündhafte Versuchungen nicht widerstehen soll?

Es ist nicht erst seit Jesus bekannt, was zu tun und zu lassen wäre, um ein möglichst friedliches, freies und sicheres Leben zu führen. Von daher wundert mich, dass gerade ein Christ vorgibt, die Sünde zu kennen, wenn er doch selber einen Gott braucht, der ihm hilft, nicht in Sünde zu fallen. Das ist kein großartiger Sieg aus dem Verständnis heraus, warum das eine oder andere nicht angeraten ist. Es ist auch kein Zeichen von Nächstenliebe, wenn man sich davon insgeheim eine Belohnung im Himmel erhofft. Und es ist sicher nicht Gott, der mit den Missbrauchsopfern vor Gericht zieht, um diesen angeblich christlichen Sumpf an Ungeheuerlichkeiten aufzuarbeiten. Niemand dankt ab, niemand hat jemanden gedeckt, niemand hat die Strafverfolgung vereitelt und als Angeklagter sitzt "die Kirche" auf der Bank, wenn man doch nur Namen und Wohnort angeben müsste, um diese miesen Vergewaltiger einfahren zu lassen.

Kumba ya, my Lord.