Verdienen Lehrer schlechter als Ingenieure?

11 Antworten

Hallo, ich bin Ingenieur und verdiene deutlich mehr als 60k und alle meine Berufskollegen auch. Mein Freund ist Berufsschullehrer und verdient weniger. Aber ich habe den starken Eindruck, dass er eine recht ruhige Kugel schiebt. Und selbst wenn er den Ehrgeiz entwickeln würde bester Lehrer des Jahres oder des Landes oder der Schule werden zu wollen. Das würde ihm niemand mit eine müden Euro vergüten.

Bei Ingenieuren ist das anders. Die handeln ihr Gehalt frei aus. Dabei kann es auch manchmal durch Arbeitslosigkeit bedingt auch rückwärts gehen. Aber durch einen Glücksgriff oder dadurch dass man auch leicht in eine Managementposition hineinrutschen kann sind auch locker Gehälter weit über 100k möglich. Dann hat man aber auch Führungsverantwortung über Menschen. Und das ist Stress pur.

Ich würde an Deiner Stelle keine Geldentscheidung treffen, sondern die Entscheidung allein vom Spassfaktor abhängig machen. Frag' Dich ehrlich ob Du von Deiner Persönlichkeit eher ein Lehrer bist oder ein Ingenieur.

Was nützt Dir das hohe Ingenieursgehalt, wenn Du nachher vor Stress am Stock gehts und nicht mehr weisst was Du bist. Und umgekehrt: In den langweiligen Mühlen des öffentlichen Dienstes kann einem so manches Mal die Lust kommen mal etwas Richtiges zu bewegen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Es gibt nicht"den Ingenieur". Sein Einkommen hängt stark von der Branche und seiner Stellung im Betrieb ab. Es gibt Ingenieure, die sind Mitglied im Aufsichtsrat oder in der Geschäftsleitung und verdienen Millionen.

Die Mehrzahl arbeitet in untergeordneten Stellungen und verdient weniger als ein Handwerksmeister. Der Erfolg der Ingenieure hängt sehr von ihrem Talent ab. Da gibt es keinen BAT, der in ganz Deutschland gültig ist.

Wenn du nur aus wirtschaftlichen Gründen Lehrer wirst, kann man deine zukünftigen Schüler nur bedauern. Ein erfülltes Leben hat man dann, wenn man seine Talente ausleben kann.

benwolf 
Fragesteller
 24.08.2018, 10:00

Gott, wieder so ein Aggressionsexperte.

Ich hab meinen Ba in Elektrotechnik bald fertig und überlege ob ich den Master im Lehramt mache oder bei Elektrotechnik bleibe.

Wenns nur ums wirtschaftliche gehen würde würd ich nicht mal nachfragen.

Meine späteren Schüler brauchst du nicht bedauern, genauso wenig wie meine Kommilitonen die mich in 3 Fächern als Tutor ertragen mussten und seltsamerweise in Scharen gekommen sind.

Ertrag es einfach, dass Menschen gibt mit mehr als einer Begabung und da zwischen entscheiden müssen.

Diese dummen Vorwürfe gehen mir tierisch auf den S...

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Die Jobbeschreibung ist von Lehrern und Ingenieuren sehr unterschiedlich, auch das Rundherum mit Arbeitszeiten, Urlaub/Ferien, ist ganz anmders. So kann man nicht von besserer Bezahlung reden sondern nur von mehr oder weniger Geld im Jahr.

Bei den Mindestgehältern ist der Unterschied so gering dass man echt nur darauf achten sollte was einem besser liegt. Ob die Arbeit mit Kindern une Jugendlichen Stress ist oder Freude bereitet.

Nach oben haben natürlich die Ingenieure mehr Chancen, aber nicht bei ähnlichen Arbeitszeiten.

Eigentlich kotzt es mich an wenn es nur ums Geld geht.

benwolf 
Fragesteller
 24.08.2018, 08:33

Ich finde die Denkweise ein bisschen doof.

Ich habe bald meinen Bachelor fertig. Habe vorher 2 Ausbildungen gemacht und ein Fachabitur. Alles im Bereich Elektrotechnik.

Mich interessieren die Themen Elektrotechnik und Informatik ungemein.

Aber es macht mir eben auch totalen Spaß Menschen etwas beizubringen und ich bin auch verdammt gut darin. Dazu war es als Kind immer mein Traum mal Lehrer zu werden (Obwohl das damals wohl mehr damit zu tun hatte, dass mein Dad, mein großes Vorbild, Lehrer ist)

Es geht um 2 Sachen die mich beide sehr interessieren. Da zu sagen: Es geht nur ums Geld ist totaler Quatsch.

Aber Geld ist nun mal auch ein wichtiger Indikator, genauso wie Arbeitszeit bzw Arbeitszeiteinteilung.

Wenn du vor hast, wie ich, später mal eine Familie mit 3-4 Kindern zu haben musst du solche Sachen eben auch berücksichtigen. Ich komme halt nicht aus einer reichen Familie und gehe nicht davon aus irgendwann mal was zu erben.

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kuku27  24.08.2018, 10:30
@benwolf

Ich sag es mal klarer damit mich jeder versteht:

in beiden Jobs kann man eine Familie mit 3-4 Kindern ernähren, ich habe nur 3 Kinder und bin Ingenieur. Aber ich hätte nicht die Geduld so viel mit Kindern zu arbeiten. Ich mache es fallweise mit Trommeln, Perkussionsinstrumenten und Didgeridoo, Maultrommel usw.

Ich bewundere die Lehrer die das aushalten und sehe dass dabei viele von ihnen glücklich sind, nicht alle.

Darum mein Satz dass man das machen soll was einem liegt. Ich habe nicht behauptet dass es bei dir nur um Geld geht, aber ich höre immer wieder solche Diskussionen, die mich dann auch ankotzen. Auf der einen Seite manche Lehrer die nur jammern dass sie so wenig verdienen, auf der anderen Seite die Neider die nur die wenigen offiziellen Arbeitsstunden sehen und die viele Freizeit.

Wenn es dir hauptsächlich um den Job geht und das Geld nur reichen muss dann finde ich das OK.

Sorry wenn du dich angegriffen gefühlt hast.

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Lehrer haben viel mehr Urlaub/Ferien und bekommen als Beamte im Ruhestand rund 30% mehr.

Lehrer sind schon lange unterbezahlt, wie die meisten Beamten, obwohl immer auf ihnen rumgetrampelt wird. Die Einkommensentwicklung im öffentlichen Dienst hinkt ziemlich hinter der allgemeinen Entwicklung hinterher. Daher fehlen dort auch oft die wirklich guten Leute. Welcher IT-Spezialist geht schon zur Bundeswehr, wenn er woanders das dreifache verdient? Lehrer ist schon ein interessanter Beruf, aber man muss ihn auch lieben, damit er die Nachteile aufwiegt. Er hat auch eine Menge Vorteile.

benwolf 
Fragesteller
 23.08.2018, 14:41

Das ist ja meine Frage: Ist das so?

Wenn man als Lehrer zum Einstieg 48k Brutto bekommt, hört sich das erstmal absolut nicht schlecht an. Wenn man dann noch ins Beamtenverhältnis kommt und weniger Steuern zahlen muss und eine Arbeitsplatzgarantie hat hört es sich sogar sehr gut an.

Ich weiß, dass viele immer sagen das der Beruf schlecht bezahlt ist, aber an den Zahlen kann ich das nicht sehen, deswegen frage ich nach woher diese Aussagen kommen

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Jackie251  23.08.2018, 16:03

Das ist nicht korrekt.
Und vor allem für Lehrer darf man die ehebliche Freizeit mit einrechnen.
Bei 200 Arbeitestagen im Jahr ist ein Tag Urlaub = 0,5% Lohnerhöhung.

Dazu kommen wenige Pflichtstunden und hochgradig ineffektives arbeiten während gleichzeitig einmal geschaffene Lehrunterlagen über sehr lange Zeiträume verwenden werden können.
Da sieht es fortbildungs- und vorschriftenmäßig bei Akademikern in der freien Wirtschaft schon ganz anders aus.

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Ronox  23.08.2018, 17:44

Dass Beamte im Allgemeinen unterbezahlt sind, ist sicher richtig, aber ganz sicher nicht die verbeamteten Lehrer. Hier ist sogar das Gegenteil der Fall.

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Akka2323  24.08.2018, 00:02

Du hast völlig falsche Vorstellungen von der Arbeitszeit von Lehrern Ich habe jeden Sonntag um 6.00 Uhr morgens am Schreibtisch gesessen um wenigstens den Nachmittag freizuhaben. Die meisten Schulen sind inzwischen Ganztagsschulen, dann gibt es ständig nachmittags bis in den Abend hinein Konferenzen und Arbeitsgruppen, in der Ferien wird vor und nachbereitet und korrigiert. Dazu kommen noch diverse Abendveranstaltungen, Klassenfahrten und was weiß ich noch.

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weckmannu  24.08.2018, 08:28
@Akka2323

Ich kenne Realschullehrer, die regelmäßig pünktlich zum Ferienbeginn in den Urlaub fahren. Von Überlastung ist da keine Rede. Die Beamten versuchen ähnlich wie Landwirte bei jedem Wetter über ihr ach so schlechtes Einkommen zu klagen, und vergessen dabei alle Vorteile, die Beamte haben:

Keine Sozialabgaben

Unkündbarkeit

Höhere Pensionen als der Rentendurchschnitt

Günstige Kreditkonditionen, Haftpflicht...

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