Verbrechen der Kirche haben nichts mit Christentum zu tun?
Es gab und gibt dunkle Zeiten in christlichen Kirchen. Kreuzzüge, Ablassbriefe, Hexenverbrennungen oder, um ein trauriges, aktuelleres Beispiel zu nennen: Kindesmissbrauch.
Mir ist absolut bewusst, dass nur ein minimaler Prozentsatz von Christen an diesen abscheulichen Verbrechen beteiligt war. Allerdings verstehe ich dann das Argument nicht, dass diese Verbrechen nichts mit dem "echten" Christentum bzw. der Bibel zu tun haben, weil es da ja nicht drin steht, so etwas zu tun, sondern Jesus Nächstenliebe gepredigt hat. Ja, das stimmt, aber sie haben die Verbrechen dennoch im Namen Jesu begangen. Kein Christentum = keine Kreuzzüge, oder?
Wären diese Verbrechen ohne das Christentum überhaupt so möglich gewesen? Man hat den Glauben dazu benutzt, solche Dinge zu rechtfertigen und um die Menschen zu beeinflussen. Deshalb bin ich ganz klar der Meinung, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen den Verbrechen der Kirche & dem Glauben gibt. Ich lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.
Wie seht ihr das?
Das Ergebnis basiert auf 27 Abstimmungen
14 Antworten
Wenn man die Motivation der Leute anschaut, die auf die Kreuzzüge gingen, dann gab es da alle möglichen Gründe.
Von religiösen Gründen - Befreiung der heiligen Stätten und von der Sündenlast - über Abenteuerlust bis zu Abhängigkeiten von geistlichen und weltlichen Autoritäten.
Nicht vergessen darf man auch, dass es zuvor die Eroberungsfeldzüge des Islam bis weit nach Europa hinein gab.
https://www.youtube.com/watch?v=fm6ytiW7Swc (ab 1.30)
Du schreibst es richtig, wenig Leute haben, im Namen des Christentums schreckliche Dinge getan.
Ablassbriefe das ist ein völliger Punkt an Dich. Da war die Geldgier der Kirchenleitung in Rom unfassbar gross.
Den Kindsmissbrauch den kannst Du nicht der Kirche anhängen. Das wären Personen, die für die Kirche gearbeitet haben. Wo man die Kirchen an den Pranger stellen muss, dass ist die Aufarbeitung dieser Taten.
Hexenverbrennungen, so eine kürzliche Dokumentation im Ersten/ZDF, waren, entgegen der vorherrschenden Meinung mehr weltliche Herrscher und Ankläger beteiligt als solche aus der Kirche.
Ich habe auf das geantwortet, was in der Frage stand. Es ging nicht um Südamerika. Muss ich jetzt Dir als Muslim die traurige Geschichte des islamischen Sklavenhandels in Erinnerung rufen? Oder der Kinderraub an christlichen Familien als Nachwuchs für die gefürchteten osmanischen Janitscharen, welche man dann gegen Christen einsetzte? Oder die derzeitige Christenverfolgung in islamischen Ländern. Oder....
Soll ich dir die Kreuzzüge oder Kolonialismus und zwei Weltkriege in Erinnerung rufen ?
Er ist ein ehemaliger Physikprofessor ohne Qualifikation als Historiker oder Experte für Religionswissenschaft, den das Southern Poverty Law Center 2011 zu einer Kerngruppe von 10 antiislamischen Hardlinern in den Vereinigten Staaten zählte. [1]
https://en.wikipedia.org/wiki/Bill_Warner_(writer) (übersetzt mit Google-Übersetzer)
Die Dikussion haben wir schon einmal geführt.
Damals habe ich geschrieben, dass Du mir Fakten darüber liefern solltest, dass seine Informationen falsch sind. Doch Du hast sie mir nicht liefern können.
Noch einmal. Es ist von dieser Person das einzige Video, dass ich verlinke. Sonst keines. Wenn Du mir beweisen kannst, dass seine Informationen falsch sind, werde ich auch dieses nicht mehr zeige.
Kindesmissbrauch gibt es in vielen Religionen. Der spezielle Glaube an Jesus hängt damit nicht direkt zusammen, aber solch merkwürdigen Vereine ziehen solche Menschen anscheinend an.
Besser: Die Verbrechen haben nichts mit der Lehre Jesu und der Apostel zu tun!
Ganz im Gegenteil widersprechen sie sogar dem, was Jesus und die Apostel gelehrt haben.
Denn: Jesus und die Apostel haben Nächstenliebe, sogar Feindesliebe, Sanftmut, Respekt, Freundlichkeit, Demut, Selbstbeherrschung usw. gelehrt. So sollten Christen sich also verhalten...
Beispiel Kreuzzüge:
Die Kreuzzüge konnten auf jeden Fall nicht mit der Bibel legitimiert werden. Wie auch, wenn die Jesus die Nächsten- und sogar die Feindesliebe lehrte und die goldene Regel aufstellte: "Alles nun, was ihr wollt, dass die Leute euch tun sollen, das tut auch ihr ihnen ebenso" (Matthäus 7,12a).
Für Christen findet sich in der Bibel kein Auftrag, Jerusalem oder Israel zu erobern. Auch sollen Christen nicht mit Gewalt die Staatsgewalt übernehmen oder einen christlichen Staat errichten, sondern sich der Obrigkeit unterordnen, wie der Apostel Paulus in seinen Briefen im Neuen Testament fordert.
Der damalige Papst versprach den Kreuzzüglern, dass nur durch die Teilnahme am Kreuzzug die Sünden vergeben werden. Das widerspricht absolut der Bibel, die deutlich lehrt, dass Sündenvergebung und ewiges Leben nur durch den Glauben allein und durch die Bitte um Vergebung im Gebet (1. Johannes 1,9) geschehen kann. Während der Papst eine unbiblische Werksgerechtigkeit verkündigte, um die Menschen zum Kreuzzug zu bewegen, lehrt die Bibel allein die Gerechtigkeit aus Glauben aufgrund der Gnade, Liebe und Barmherzigkeit Gottes.
Deshalb und aus anderen Gründen (die Grausamkeiten usw.) kann man die Kreuzzüge als absolut antibiblisch und antichristlich bezeichnen. Mit einem biblischen Christentum oder Gottes Willen hatten die Kreuzzüge nichts zu tun...
Nein, die Verbrechen hatten nur was damit zu tun, dass die Kirche viel Macht besaß und Macht immer missbraucht wird. Da ist es vollkommen egal ob es die Katholische/Evangelische Kirche, der Islam, Buddhisten, Hinduisten, Antitheisten, Kommunisten usw. sind.
Absolute Macht wird von Amtsträgern immer missbraucht.
Natürlich hängt das mit der Religion zusammen.
Nur waren dafür die falschen religiösen Vorstellungen verantwortlich, die man sich zurecht gelegt hat, was zu diesem Handeln geführt hat. Das beherrschende Staatskirchentum war dafür verantwortlich, dass man die Menschen unter die kirchliche Kontrolle bringen wollte. Wo jede Abweichung oder Ungehorsam mit Konsequenzen verbunden war. Nicht mehr die freiwillige Religionszugehörigkeit war maßgebend, sondern die Unterwerfung unter die kirchliche Herrschaft. Deshalb wurde zur Glaubenskontrolle im Mittelalter die Inquisition eingeführt, die darüber wachte, dass die Menschen auch die kirchlichen Lehren und Praktiken befolgen.
Da ist also ein Religionssystem entstanden, dass dazu diente die Menschen unter die Herrschaft der Kirche zu bringen. Das hat seine theologische Grundlage durch Augustinus gefunden, der der Begründer des Gottesstaates wurde. Wo Staat und Kirche als eine untrennbare Einheit betrachtet wurde. Wo Staats- und Kirchengesetze für die Bürger*innen gleiche Verbindlichkeit besaßen. Wer Kirchengesetze nicht befolgte oder Lehren missachtet hat, bzw. diese nicht befolgte, machte sich strafbar und wurde bestraft. Diese Handlungsweise bestimmte lange Zeit das Handeln der Kirche.
Man kann also nicht davon sprechen, dass einige Leute nur falsch gehandelt hätten, oder dass es nur das Versagen Einzelner gewesen wäre, sondern es waren Päpste, Theologen, Kirchenlehrer usw. die dieses System geschaffen haben, um so ihrer Macht und ihrem Einfluss Geltung zu verschaffen und was von den weltlichen Herrschern mitgetragen und auch befürwortet wurde. Schließlich diente es den Herrschern und Päpste ihren Machtanspruch zu legitimieren und abzusichern. Was bis in die Neuzeit reicht. Erst durch die Demokratie abgeschafft wurde. Wo aber weiterhin durch kirchlich orientierte Parteien versucht wird den Einfluss auf den Staat geltend zu machen. Aber wenig Freude mit jenen Regierungsparteien hat, die dem nicht nach kommen.
In Südamerika haben christen Völker ausgelöscht aber davon will man ja ablenken