Wie denkst du über Martin Luther?
Martin Luther – der Mann, der die Kirche auf den Kopf stellte
Martin Luther war ein Augustinermönch, Theologieprofessor und Bibelübersetzer, der mit seinen 95 Thesen im Jahr 1517 die Reformation ins Rollen brachte. Ursprünglich wollte er nur Missstände in der katholischen Kirche anprangern, doch seine Ideen führten zu einer tiefgreifenden Spaltung des westlichen Christentums. Er betonte, dass der Mensch allein aus Gnade und durch den Glauben gerechtfertigt wird – ohne Ablassbriefe oder kirchliche Rituale.
Neben seiner Theologie prägte Luther auch die deutsche Sprache mit seiner Bibelübersetzung. Doch er war nicht nur Reformator, sondern auch eine streitbare Persönlichkeit mit Ecken und Kanten. Seine Schriften und Reden waren leidenschaftlich, manchmal derb, und nicht selten umstritten.
Ob Held oder Ketzer – an Martin Luther kommt in der Geschichte des Christentums niemand vorbei.
10 Antworten
Die katholische Kirche war damals auf dem Tiefpunkt ihrer Existenz – ein dekadentes Machtgefüge. Daher war es kein Wunder, dass jemand kam, um diesen Apparat zu reformieren.
Allerdings wäre ohne ihn viel Leid erspart worden. Er ist letztlich der Auslöser des dreißigjährigen Kriegs, der die größte Katastrophe auf deutschem Boden war, weit schlimmer als die beiden Weltkriege. In manchen Gebieten Deutschlands sind 90 % der damaligen Bevölkerung umgekommen.
Die 5 Soli von Luther sind sehr wichtig:
Sola Scriptura (allein die Schrift): Nur die Bibel ist die Grundlage für die Lehre und Verkündigung und der Maßstab für das christliche Leben.
- Das Vorbild sind die Beröer, die alles anhand der Bibel überprüften. "Sie forschten täglich in der Schrift, ob es sich so verhalte" (Apostelgeschichte 17,11).
- "Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes ganz zubereitet sei, zu jedem guten Werk völlig ausgerüstet" (2. Timotheus 3,16-17).
Sola Fides (allein der Glaube): Allein der Glaube kann uns retten und nicht unsere vermeintlich guten Werke.
- "Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat" (Johannes 3,16).
- "So kommen wir nun zu dem Schluss, dass der Mensch durch den Glauben gerechtfertigt wird, ohne Werke des Gesetzes" (Römer 3,28).
Sola Gratia (allein die Gnade): Nur durch Gottes Gnade werden wir gerettet und durch Seine Barmherzigkeit und Liebe. Alle Ehre, alles Lob und aller Dank dafür gebührt Gott allein.
- "Denn aus Gnade seid ihr errettet durch den Glauben, und das nicht aus euch - Gottes Gabe ist es" (Epheser 3,28).
- "Denn der Lohn der Sünde ist der Tod; aber die Gnadengabe Gottes ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserem Herrn" (Römer 6,23).
Daraus ergeben sich auch die anderen beiden "Soli":
Solus Christus (Allein Christus): Nur in Christus können wir errettet werden. Es gibt keinen einzigen anderen Weg zu Gott und zum ewigen Leben als nur durch Christus.
Soli Deo Gloria (Allein Gott gehört die Ehre): Gott hat Alles was ist zu seiner eigenen Ehre erschaffen. Es ist Gottes souveräne Entscheidung, den Mensch in Christus zu erretten. Das Ziel des Lebens ist es, Gott zu ehren.
Ich bin sola scriptura einverstanden, denn das ist das Wort Gottes und so lernen wir Gott besser kennen.
Trotzdem muss man Luther auch kritisieren, z. B. in seiner Einstellung und den Schriften gegenüber Juden und den Bauernkriegen und auch darin, dass er in der Umgestaltung der Kirche weg von Tradition und außerbiblischen Lehren hin zu mehr Bibel nicht weit genug gegangen ist.
Wie denkst du über Martin Luther?
Für mich war das Video eines US-amerikanischen Propheten, dem der Herr etwas über Martin Luther offenbart hatte, aufschlussreich
(Aus meiner Sicht ein interessantes Video, weil da wirklich der Geist Gottes rausspricht)
LGundGS!
Was ich persönlich gut an Martin Luther finde ist vor allem sein Verdienst um die Kirchenmusik.
Einige der bekanntesten Kirchenlieder gehen maßgeblich auf Luther zurück.
Er hat damit das Fundament gelegt für wundervolle Kirchenmusik der kommenden Jahrhunderte, die sich auf diese Choräle bezieht.
Zu den berühmtesten gehören:
„Ein feste Burg ist unser Gott“
„Vom Himmel hoch, da komm ich her“
„Nun freut euch, lieben Christen g’mein“
„Christ lag in Todesbanden“
Unter anderem meine Lieblingskomponisten J.S.Bach und Max Reger haben zeitlebens diese Melodien in ihrer Musik verarbeitet.
Lesetipp dazu:
https://evangelische-zeitung.de/max-reger-und-die-liebe-zum-choral
LG
Leider hat er als Schein-Katholik nicht gewusst, dass man nach der Lehre der katholischen Kirche nicht durch Rituale und den Ablass gerettet wird, sondern durch Glauben und Werke der Liebe zu Gott und den Menschen. Und damals, zu Luthers Zeiten, konnten eh alle Deutsch. Dafür brauchte es Luther nicht. Und deutsche Bibelübersetzungen gab es schon vor Luther.