Unterwasserortung mittels Akustiksensoren (akustische Triangulation), Unterwasser-Richtmikrophon für die passive Geräuschortung, welches am effektivsten?

3 Antworten

Man wundert sich zwar, aber nach langer Suche, in einem riesigen Gebiet, haben sie ja inzwischen (nur) Klopfgeräusche gehört! Die werden sie hoffentlich anpeilen, dadurch das Suchgebiet weiter eingrenzen und die Leute hoffentlich rechtzeitig hoch holen! Allerdings ist weder das Auffinden sicher, vor allem wenn sie in 4500 m auf dem Grund sind UND ob man sie hoch holen könnte, ist ebenfalls fraglich, weil es Rettungen aus solchen Tiefen bisher nur im Film gab!

Kleosa 
Fragesteller
 21.06.2023, 10:41

Wieso wurde kein Sicherheitsfaden an dem U-Boot-befestigt, welches vom Überwasserboot aus abgespult wird (z.B. 15 km Länge ...), um immer eine Notverbindung zu haben, falls alles versagt ...

Naja wenn das billige bzw. Improvisations-U-Boot mit XBox-Controller gesteuert wird, kein Wunder wer bei so einer herausfordernden Expedition in so ein Müllhaufen einsteigt, ist selbst schuld.

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Kelec  21.06.2023, 10:49
@Kleosa

Ein 15km langes Kabel größtenteils senkrecht runter abzuspulen ist an sich schon eine Herausforderung.

So ist die Reißlänge von normalem Stahl bei etwa 7km. Somit kann ein Stahlseil maximal 7km in die Tiefe bevor es unter der Eigenlast reißt.

In einem Bogen ist das natürlich anders aber auch hier treten irgendwann die selben Probleme auf. Zudem schränkt das Kabel die Bewegungsfreiheit besonders in horizontaler Richtung durch das Gewicht ein.

Immerhin hast du dann hinter dem Uboot ein Stahlseil welches nur gerade runterhängen möchte damit musst du zusätzlich Kraft aufwenden um es auf die Seite zu ziehen.

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Spikeman197  21.06.2023, 10:50
@Kleosa

Ein 5000 m Drahtseil? Ich bezweifele, dass das praktikabel ist.

Naja, also ich wundere mich auch, dass 'sowas' passieren kann. Andererseits kenne ich mich damit nicht wirklich aus.

Aber, obwohl es nicht explizit gesagt wurde, sind da ja offensichtlich mehrere Fehler passiert und ein zusätzliches NotSystem scheint es nicht zu geben.

Die FunkVerbindung ist ausgefallen, das Boot ist vom Kurs abgekommen (Antrieb/Steuerung defekt?), Kontakt/Position verloren gegangen UND die HauptNotfallEinrichtung hat versagt! Eigentlich soll das uBoot bei technischen Problemen automatisch auftauchen und vermutlich gibt es dann auch einen NotfallSender und LeuchtRaketen. Aber für den Fall unverhofft unter Wasser zu bleiben, gibt es anscheinend nyx! Da hilft nur der SauerstoffVorrat für 4 Tage und das Prinzip Hoffnung!

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Kelec  21.06.2023, 10:54
@Kleosa

Ebenfalls 7km.

Kohlenstoffnanoröhrchen und Graphen gehen aber da gibts keine so langen Seile.

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SirKermit  21.06.2023, 10:54
@Kleosa

Nur weil man Komponenten wie einen X-Box Controller nutzt, heißt das noch lange nicht, dass diese unzuverlässig sind.

Wieso wurde kein Sicherheitsfaden an dem U-Boot-befestigt,

Dazu musst du sicherstellen, dass Unterwasser auch keine Hindernisse existieren, sonst wird eine solche "Sicherheitsleine" schnell zu einer Todesfalle. Auch verleirt man dabei einen Teil der eigenen Beweglichkeit.

So einfach wie im Film ist das eben leider nicht.

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Kleosa 
Fragesteller
 21.06.2023, 10:55
@Kelec

und Funktechnik mittels Langwellen ?

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RedPanther  21.06.2023, 11:05
@Kleosa
Wieso wurde kein Sicherheitsfaden an dem U-Boot-befestigt, welches vom Überwasserboot aus abgespult wird (z.B. 15 km Länge ...), um immer eine Notverbindung zu haben, falls alles versagt ...

Gehst du immer davon aus, dass Profis, die alle erdenklichen Ausbildungen genossen haben und Jahrzehnte an Erfahrungen in ihrem Fach haben, zu dämlich sind um an etwas zu denken, das so naheliegend ist dass der durchschnittliche Teenager drauf kommt?

Auf die Reißlänge, also bei der das Seil allein aufgrund seines eigenen Gewichts reißt, wurde schon hingewiesen. Wobei Kelec an dieser Stelle leider nicht berücksichtigt hat, dass die Gewichtskraft des Stahls im Wasser geringer ist als in der Luft, sodass die Reißlänge länger ist.

Das Problem wäre eher, dass die Strömungen in den unterschiedlichen Wassertiefen so sehr am Seil zerren, dass das U-Boot sonstwohin geschwemmt wird, ohne dass es sich dagegen wehren kann. Mit Glück kannst du dir dann einmal kurz die Titanic angucken und wirst dann von deinem Seil weg gezerrt. Mit Pech zerrt dich das Seil gegen das Wrack der Titanic und zerstört dein U-Boot.

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Kleosa 
Fragesteller
 21.06.2023, 11:07
@RedPanther

es ist kein Führungsseil sondern als Ortungsseil gedacht !

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RedPanther  21.06.2023, 11:08
@Kleosa

Wenn es stabil genug ist um nicht zu reißen, und lang genug um in 4000 m Tiefe zu reichen, dann ist es ein Führungsseil. Ob du willst oder nicht.

Oder willst du einfach mal der Wasserströmung befehlen zu stoppen, weil du dein Seil nur zur Ortung verwenden möchtest?

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Kelec  21.06.2023, 18:17
@RedPanther

Stimmt den Auftrieb habe ich als vernachlässigbar angenommen wobei das für Nylon nicht mehr stimmen würde.

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Kelec  21.06.2023, 18:19
@Kleosa

Auch Ultralangwelle geht nicht weit.

Die Russen und Amerikaner haben Ubootfunk im Bereich 70Hz da kommst du vielleicht 100m ins Wasser tiefer nicht.

Radar scheidet bei dieser Frequenz aus weil die Ortsauflösung mit der Pulschärfe Variiert und diese Frequenz abhängig ist.

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Spikeman197  21.06.2023, 18:58

Was mir anfangs nicht bewusst war: Das uBoot ist viel weniger 'HighTech' als gedacht, oder erhofft. Es wurde nicht nur von einer privaten Firma gebaut, die es auch betreibt, sondern wurde auch von echten Fachleuten kritisiert, weil es nicht zertifiziert ist und zB die Sichtkuppel nur für 1500 m statt für die nötigen 4500 m ausgelegt ist. Auch mit anderen SicherheitsEinrichtungen wurde es wohl weniger ernst genommen, als anderen Projekten.

Dann wundert es einen vllt. doch nicht so sehr, wenn da wichtige AusfallSicherungen versagen! Natl. hoffe auch ich, dass sie gerettet werden. Aber wenn man Milliardär ist, hat man bei der Firma wohl am falschen Ende gespart!

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Radar kann man Unterwasser eigentlich vergessen. Das Gegenstück wäre das Sonar.

Akkustische Triangulation und Richtmikrofone bringen passiv nur etwas wenn das Gerät auch ein Geräusch erzeugt.

Magnetisch geht hängt aber sehr stark von der Größe des Objektes ab.

Auch passiv Magnetisch geht indem man die Verzerrung des Erdmagnetfeldes misst.

Kleosa 
Fragesteller
 21.06.2023, 10:38

wieso Radar vergessen ?

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Kelec  21.06.2023, 10:39
@Kleosa

Weil Meerwasser für Radarwellen nicht sonderlich durchlässig ist.

Daher müssen Uboote meist auch relativ nahe an die Wasseroberfläche kommen oder auftauchen um Funknachrichten zu senden und zu empfangen.

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Kleosa 
Fragesteller
 21.06.2023, 10:49
@Kelec

also am besten die Erkennung von akustischen Wellen , Wärmestrahlen

oder halt auffinden anhand des Metalls, durch Magnetik

im einem großen Suchgebiet sinnvoll ?

Oder halt ein Unterwasser-Drohnenschwarm, welche z.B. in einem Abstand von 10m in eine Richtung absuchen (10m * 100 Drohnen) durchsuchen damit 1000 qm in relativ kurzer Zeit und so weiter ...

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Kelec  21.06.2023, 10:51
@Kleosa

Wärmestrahlen scheiden auch aus weil Wasser da nicht sonderlich viel durchlässt.

Sonar, passiv akkustisch und magnetisch ist am Sinnvollsten.

So einen Drohnenschwarm gibt es nicht, wäre aber auch schwer weil jede Drohne müsste mit einem Kabel am Schiff hängen. Funk scheidet wie gesagt da recht bald aus.

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Kleosa 
Fragesteller
 21.06.2023, 11:35
@Kelec

naja der Milliardär Hamish Harding, hat ja noch Fotos gepostet vor Ort, sofern diese aktuell von der Expedition sind,

die haben ja von SpaceX, das Starlink Satelliteninternet installiert, vielleicht könnten die damit gezielt geortet werden, sofern die Elektrik nicht auch aus ist ...

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Kelec  21.06.2023, 18:16
@Kleosa

Das verwendet doch genau so Funk.

Das Wasser schirmt eigentlich so gut wie alle Elektromagnetischen Wellen in diesem Bereich ab.

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  • Radar funktioniert im Wasser nicht. Das U-Boot könnte so dicht unter der Oberfläche schweben, dass du es mit bloßem Auge sehen kannst, und mit dem Radar wäre es nicht zu entdecken.
  • Magnetanomaliedetektoren haben nur eine begrenzte Reichweite und Sensitivität. Du kannst damit wunderbar ein großes U-Boot orten, das dicht unter der Wasseroberfläche ist. Aber kein kleines U-Boot in der Tiefsee.
  • Thermographie wird zwar zur Aufklärung von U-Booten eingesetzt, aber funktioniert v.a. bei Atom-U-Booten, die ihre Reaktoren kühlen müssen und damit recht viel warmes Wasser absondern. Und auch das wird aufgrund der Strömungen und damit verbundenen Wasservermischung schon schwierig, wenn das Atom-U-Boot sich 100 m unter der Wasseroberfläche befindet. Ein kleines, mit Elektromotoren betriebenes U-Boot erwärmt das Wasser nicht sonderlich (es hat ja nichts, das gekühlt werden müsste) und in tausend Metern Tiefe kommt davon absolut nichts an die Oberfläche, was man noch messen/darstellen könnte.

Nein, das Mittel der Wahl ist Sonar, also Akustiksensoren. Praktischerweise leitet Wasser den Schall sehr viel besser als Luft. Die Militärs können da verdammt viel: Ein Sonar, das auf 10 km Entfernung ein extra schallgedämmtes, auf Schleichfahrt befindliches anderes U-Boot hören kann, wird es aus 30-40 km Entfernung mitbekommen, wenn der Tourist in seinem Kleinst-U-Boot mit einem Schraubenschlüssel an die Wand klopft. Und klar, damit geht dann auch eine Triangulation gut.

Die Frage ist allerdings, inwiefern Sonare in militärischer Qualität für die Suche zur Verfügung stehen.

Und selbst wenn du das Touristische U-Boot geortet hast: Wie willst du ihm eigentlich helfen?

Es kann sich im Grunde nur selbst helfen, nämlich indem es seinen Ballast abwirft, was einen Aufstieg an die Wasseroberfläche zur Folge hätte... da sie das ganz offensichtlich nicht gemacht haben, gehe ich davon aus, dass das Unglück, was auch immer es war, so schnell eingetreten ist dass man überhaupt nichts mehr machen konnte.