Transpersonen, wie macht ihr das mit dem Gynäkologen?

Regelblutung007  15.09.2024, 20:29

Warum sollten Männer zum Frauenarzt?

Inkognito-Nutzer   15.09.2024, 20:49

Auch (genetische) Männer können an Brustkrebs erkranken. Transmänner haben zudem noch andere Gründe.

8 Antworten

Ich persönlich (Transmann 20) war noch nie beim Frauenarzt. Für mich war immer klar, dass ich dort niemals hin möchte also bin ich da auch nie hingehangen. Für Hormone war ich Anfangs bei einem Endokrinelogen und mittlerweile bei einem Urologen, welcher auch die Nachsorge nach der Op macht.

Ich hätte das auch nicht gekonnt mich da einfach so untersuchen zu lassen es wäre mir definitiv unangenehm gewesen. Ich weiß auch gar nicht genau was so ein Chackup genau ist oder was da gemacht wird.

Aber ich denke, dass das jede Person anders macht und es auch auf die Ärzte ankommt ob man sich da wohl fühlt oder nicht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin Trans ftm

Inkognito-Nutzer   16.09.2024, 06:28

Du bist noch 20, aber irgendwann überschreitest du die 35 und dann werden regelmäßige Brustkontrollen unerlässlich.

Ich selbst kann mir auch keine Gebärmutterentfernung vorstellen, da ich höllische Angst vor Operationen habe und auch keine Dysphorie habe, mich stört eher der Teil obenrum. Da müsste man ja durchaus mal zur Kontrolle zur Gebärmutterhalskrebsprophylaxe, da es, als ich jung war, keine Impfungen gab.

Fxnn48  16.09.2024, 10:14
@Inkognito-Beitragsersteller

Meine Brust habe ich seit dem ich 17 bin zum Glück schon weg und meine Gebärmutter bin ich seit diesem Jahr auch endlich los.

Inkognito-Nutzer   16.09.2024, 11:33
@Fxnn48

Auch cis Männer können Brustkrebs bekommen, Transmänner sollten ebenfalls zur Kontrolle, afaik ist das Risiko dort ein klein wenig höher als bei cis Männern. Ich geh da lieber keine Risiken ein.

Inkognito-Nutzer   16.09.2024, 11:50
@Fxnn48

Meine Gebärmutter wird in absehbarer Zeit sowieso ihren Dienst einstellen, da ist mir der Teil ziemlich egal. Ich bin eh ein Schisser, was Operationen angeht, ich denke, eine Brustentfernung wäre schon schlimm genug.

Hast du eine Ahnung, ob in meinem Alter überhaupt noch gute Ergebnisse zu erwarten sind? Aber tendenziell schon, oder? Ich weiß, das ist eine Frage für den Arzt, aber da habe ich schon bei Vielem erlebt, dass sie einem tolle Ergebnisse versprechen und am Ende ist man kranker als vorher.

Fxnn48  16.09.2024, 13:52
@Inkognito-Beitragsersteller

Ja das stimmt, aber ich denke mal das man es merkt wenn man Brustkrebs hat und eventuell kann man das ja auch beim Urologen gucken lassen auch gerade wenn etwas sein sollte.

Fxnn48  16.09.2024, 14:02
@Inkognito-Beitragsersteller

Was die Ergebnisse angeht das ist komplett unterschiedlich. Ich habe allerdings schon mehrere Ergebnisse gesehen auch von älteren Transmännern in einer Facebook Gruppe und da sahen die Ergebnisse auch gut aus.

Erstmal kommt es ja darauf an wie groß die Brust ist und ob man dann kleine oder große Schnitte gemacht bekommen würde. Gerade wenn man eher größere Brüste hat kann es sein, dass an den Seiten noch Haut absteht und es sozusagen unter den Armen am Körper nicht gerade runter geht sondern da noch sowas wie eine Welle ist.

Auch bei kleinen Schnitten kann noch Haut zurück bleiben, aber bei kleinen Brüsten ist das eher unwahrscheinlich, weil auch Haut mitweggemacht wird damit da eben nicht noch Haut zu viel ist.

Wenn gerade bei großen Schnitten noch zu viel Haut unter den Armen sein sollte, kann man das durch eine weitere Op korrigieren lassen und danach dürfte es dann auch gerade heruntergehen.

Das wichtigste ist, aber sich eine gute Klinik beziehungsweise einen guten Arzt oder eine gute Ärztin herauszusuchen. Ich habe in einer Facebook Gruppe auch schon mitbekommen, dass ein Transmamn nicht warten konnte und zu jemand gegangen ist, welcher zwar die Brust entfernen kann aber das Ergebniss dann nicht so schön ist, weil in dieser Klinik normalerweise Brustkrebs Patienten behandelt werden.

Also man sollte da schon jemand suchen, welcher auch Ahnung hat von der Mastektomie bei Transmännern. Dann kommt es auch erstmal zum Erstgespräch bei dem die individuellen Möglichkeiten durchgegangen werden also welche Op Methode infrage kommt und es werden auch Ergebnisse aus dieser Klinik gezeigt, so kann man sich selbst ein Bild machen wie es bei einem selbst ungefähr aussehen könnte.

Angst davor zu haben ist auch nichts schlimmes, weil es bei Op‘s immer Risiken gibt, welche auftreten können.

Inkognito-Nutzer   17.09.2024, 13:05
@Fxnn48

Brustkrebs bemerkt man leider nicht (bevor es zu spät ist). :(

Ich habe zwar selbst keine Fälle in der Familie, aber kenne etliche Betroffene aus dem Bekannten und Kollegenkreis.

Urologen kennen sich damit nicht aus, auch cis Männer würden zum Gynäkologen geschickt. Ich hab zwar, wie gesagt, noch keinen gesehen, aber ich weiß es von Berichten. Ganz wenige Frauenärzte haben extra Männersprechstunden, aber sowas erhoff ich mir hier gar nicht erst.

Inkognito-Nutzer   17.09.2024, 13:09
@Fxnn48

Ich danke dir für einen ausführlichen Bericht, das hilft mir sehr und ich werde mich auf jeden Fall umsehen/umhören.

Meine Brüste sind leider ziemlich groß und allgemein bin ich nicht mehr besonders schlank. Daran muss ich wieder mehr arbeiten, früher habe ich Muskelaufbau betrieben um meinen weiblichen Körper wenigstens etwas zu überdecken, aber das habe ich die Jahre über schleifen lassen, da mich chronische Schmerzen quälen.

Manchmal kann auch das Gefühl man würde zum Arzt des falschen Geschlechtes gehen, obwohl es ja das richtige ist, wie eine Barriere wirken. So geschehen bei meiner Freundin.

Sie hat die komplette Transformation Mann zu Frau hinter sich. Und obwohl sie endlich eine Frau war, kam es ihr im Kopf falsch vor zum Frauenarzt zu gehen.

Ich besprach das ganze mit meinem Gynäkologen und wir vereinbarten einen Doppeltermin für sie und mich gleichzeitig. Er ist übrigens auch trans, Frau zu Mann.

Als der Termin dran war, war sie mega nervös. Außer uns 3 war nich ein ungewöhnlich schweigsamer junger Helfer mit im Zimmer, der alles notierte. Während der Untersuchung unterhielten wir uns über alles mögliche, was ihr half sich zu entspannen. Unser Gyn untersuchte uns parallel. Jeden Schritt machte er erst bei mir, und dann bei ihr.

Endergebnis: beide gesund.

Kurz vorm verlassen des Zimmers löste sich auf warum der Helfer so schweigsam war. Er hatte eine überdeutliche Beule in der Hose. Auf meine Frage ob er eine von uns attraktiv findet nickte er und zeigte zaghaft auf meine Freundin.

Dadurch wurde ihr klar das sie nun wirklich eine Frau ist, und als solche auch wahrgenommen wird. Und nimmt seitdem alle Termine beim Gynäkologen wahr.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich war dieses Jahr zum ersten Mal da und sehr positiv überrascht. Zwar hätte ich überhaupt kein Problem mit weniger Diskretion gehabt, aber das komplette Praxispersonal hat sich bemüht, damit ich mich möglichst wohl fühle.

Der Arzt selbst hat auch lange mit mir gesprochen und die Untersuchung ging dann super schnell. Das einzig irritierende war die Frage „Wie es kommt, dass ich mir als trans Mann einen männlichen Gyn aussuche?“. Den Zusammenhang, den er da gesucht haben will, habe ich bis heute nicht verstanden… Sonst war aber wirklich alles cool!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – selbst bisexuell und trans

Inkognito-Nutzer   16.09.2024, 06:33

Das klingt ja sehr positiv. Meinst du, solche Ärzte sind eher selten? Ich glaube, das war aber einfach nur Neugierde vom Arzt oder der Versuch Smalltalk zu halten, ganz ohne Zusammenhänge zu suchen.

Oh und darf ich fragen welche Region?

Ich verstehe nicht bis die Transformation abgeschlossen ist dauert es doch höchstens paar Jahre oder? Die nehmen doch zuerst Hormone und machen dann die OP. Wenn untenrum alles weibliche weg ist müssen die doch nicht mehr zum Frauenarzt?🤔

Für die die schreiben sass ist schlimm für trans zum FA zu gehen. Wir normale Frauen finden es auch nicht geil zum Frauenarzt zu gehen. Und ehrlich ich war nur in meinen Schwangerschaften beim Frauenarzt, zu vorsorgen gehe ich nicht, bin aber mit 27 noch vom Alter entfernt indem man Sachen wie gebärmutterhalskrebs oder Brustkrebs bekommt. Ich behaupte jetzt mal dass fpr normale Männer der Gang zum Urologen auch nicht besonders angenehm ist.


runa13  15.12.2024, 20:36

Definiere normal. Und obwohl du es als biologische Frau als unangenehm empfindest, zum Gyn zu gehen, ist das mit krasser Dysphorie noch einmal anders, glaub mir.

Inkognito-Nutzer   16.09.2024, 11:38

Nein, nicht jeder möchte eine vollständige OP mit Hysterektomie und Phalloplastik und das ist auch gut und richtig so. Ich habe eine Dysphorie, die meinen Oberkörper betrifft, Gesicht, Brust, Stimme, Muskelaufbau an den Armen... Meine Vagina stört mich eher weniger und ob ich beim Pinkeln nun stehen kann oder nicht, ist mir egal.

Auch können sowohl cis Männer, als auch Transmänner, an Brustkrebs erkranken, folglich sollte man die Kontrollen wahrnehmen.

Da bereits Frauen mit unter 27 an Gebärmutterhalskrebs und Brustkrebs gestorben sind, ist dein Umgang mit deiner Gesundheit stark fahrlässig. Deine Kinder wollen sicher nicht bei nur einem Elternteil aufwachsen.

Außerdem kannst du es schlichtweg nicht vergleichen, als Frau beim Gynäkologen zu sitzen oder als Mann.

Lass es einfach, ok?

Der Fragesteller scheint Transfrauen und Transmänner zu verwechseln! Eine Transfrau ist von Geburt an ein Mann mit Penis, identifiziert sich aber als Frau. Ob er eine OP gemacht hat ist keine Voraussetzung. Was soll er da beim Gynäkologen? Wenn er Probleme mit dem Penis , der Blase oder Prostata hat, geht er doch zum Urologen.

Somit wissen viele Diskutierende hier nicht, ob sie von Transfrau oder Transmann reden!


Inkognito-Nutzer   18.11.2024, 08:29

Nein, hier wird nichts verwechselt.

Eine Transfrau geht zum Gynäkologen aufgrund des höheren Brustkrebsrisikos zur Vorsorge und manche auch aufgrund der Hormongabe. Es gibt nunmal einen Zeitpunkt bevor man problemlos als Frau wahrgenommen wird, aber auch dort sind regelmäßige Arztbesuche unerlässlich.

Ein Transmann benötigt ebenfalls einen Gynäkologen, ebenfalls aufgrund der Hormone, wenn sie nicht beim Endokrinologen verschrieben und kontrolliert werden, und der Krebsvorsorge, insbesondere dann, wenn der Uterus noch vorhanden ist. Außerdem sollte auch nach einer Mastektomie die Brustkrebsvorsoge nicht außer Acht gelassen werden.

Hier stelle ich es mir komisch vor, als bärtiger Mann zur Vorsorge zu gehen. Man wird sicher beäugt.

Inkognito-Nutzer   18.11.2024, 09:22
@gb200

Mag nicht nur so sein, ist ganz einfach so.