Wird die Jugend vernachlässigt?

8 Antworten

Ich sage es mal so: Es gibt schon Angebote für Jugendliche, die auch gut sind und selbst auf dem Land ist mittlerweile einiges geboten; vernachlässigt wird die Jugend meiner Meinung nach eigentlich nicht. Es gibt Jugendhäuser, Jugendtreffs von Kommunen und Kirchen sowie Trägervereinen - es gibt Freizeitangebote, Ferienprogramme usw., es ist objektiv alles da, nur wird es nicht immer genutzt und trifft nicht immer den Geschmack der Heranwachsenden - auch ist der Informationsfluss mitunter zäh, so dass sich vieles nur schwach rumspricht.

Generell ist zu sagen: Gegenüber meiner Generation (Jahrgang 1990/91), wo man als Teenager in der Vorstadt weitestgehend sich selbst überlassen war und wo der katholische Pfarrer der einzige Verbündete war, dem wir nicht egal waren und der mit uns ein Jugendzimmer im Pfarrheim aus der Taufe hob, hat sich hier schon vieles getan. Es gab zwar einen Jugendgemeinderat, aber der wurde von der Verwaltung mehr oder weniger ausgebremst bzw. bei Entscheidungen ignoriert, was zermürbte Mitglieder bewirkte, tagte aus dem Grund eines Tages nicht mehr und war dann Vergangenheit (da war mein Cousin für eine Periode dabei).

Es mag aber sicher auch Situationen und Bereiche geben, in denen die Jugend regelrecht chronisch vernachlässigt wird, mir fallen hier Politiker ein, die Jungwähler oftmals nicht ernst nehmen und Vereine, die Jugendliche bzw. Nachwuchs zwar "ach so vermissen", aber dann reglementieren und vergällen, sobald der Nachwuchs da ist "weil man es so macht, wie es schon immer war" und nichts anderes duldet.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Deine Frage ist sehr offen in der Frage, wer die Jugend vernachlässigt. Die Jugendlichen selbst? Oder die Gesellschaft?

Im ersteren Fall würde ich lieber formulieren, daß die Jugend etwas sehr besonderes ist, was von den Jugendlichen selbst jedoch oft nicht bemerkt wird. Sie wollen nämlich älter wirken, anerkannt werden und eigene Wege gehen. Die Jugend benötigt dabei Unterstützung in jeder Richtung. Die Älteren neigen dazu, die Jugend zu belächeln. Dabei schneiden sie sich ins eigene Fleisch. Denn Alt braucht jung. Und jung fördert alt.

Wenn es um gesellschaftliche Faktoren geht, dann ist die heutige Jugend meiner Meinung nach viel besser dran als vorherige Generationen. Grob gesagt können sie machen was sie wollen. Sie werden von der Wirtschaft umworben, die soziale Hängematte ist ausgewogen, sie können eine Auszeit nehmen, sie dürfen sich irgendwo ankleben, sich ihr Geschlecht aussuchen, ein Kind abtreiben usw... Die Alten könnten neidisch werden. Wäre da nicht dieser Zwang sich zwischen zig Möglichkeiten entscheiden zu müssen.

Nein. Wenn es eine Altersphase gibt, die generell vernachlässigt wird, dann sind es die ganz alten Menschen.

Natürlich gibt es viele vernachlässigte Jugendliche und auch einzelne, strukturelle Bereiche. Aber im Großen und Ganzen werden Jugendliche nicht vernachlässigt - auch wenn sie nicht immer die Art Aufmerksamkeit bekommen, die sie sich wünschen.

Nein.

Vor allem hat die Jugend keinerlei Anspruch darauf, dass sich Dritte um sie kümmern. Dazu snd sie selber aufgerufen.

So wie ich den Satz verstehe stimme ich schon ein bisschen zu. Jede ältere Generation sagt, „die Jugend von heute ist verkorkst“ oder ähnliches. Das wurde aber schon in der Antike gesagt. Außerdem werden Jugendliche bei Veranstaltungen vernachlässigt. Zum Beispiel gibt es immer Angebote für Erwachsene und Kinder aber nichts für dazwischen.