Stimmt es das etwas DNA vom ersten Kind im Mutterleib bleibt und weitere Kinder etwas von dieser DNA bekommen?

6 Antworten

Nein, sowas passiert nicht. Es ist zwar nicht auszuschließen, dass Zellen des Kindes auch über längere Zeit hinweg im Mutterleib bleiben, aber die DNA wird dabei nicht auf Geschwister übertragen.

Tatsächlich könnten Schwangerschaften früherer Geschwister aber auf einem anderen Weg einen Einfluss haben. Man hat zum Beispiel festgestellt, dass die Wahrscheinlichkeit homosexuell zu sein für einen Sohn umso größer wird, je mehr ältere Brüder er hat, mit jedem älteren Bruder steigt die relative Wahrscheinlichkeit um 33 % (Blanchard & Bogaert 1996). Dieser Fraternal Birth Effect wurde bereits in den 1990ern beschrieben. Man geht davon aus, dass das Immunsystem der Mutter während der ersten Schwangerschaft Antikörper gegen bestimmte Proteine bildet, deren Gene beim Ungeborenen auf dem Y-Chromosom liegen. Da Frauen kein Y-Chromosom haben, erkennt das Immunsystem die gebildeten Proteine als fremd und reagiert entsprechend mit einer Immunantwort. Man weiß, dass einige dieser Proteine die Gehirnentwicklung steuern. Während der zweiten Schwangerschaft mit einem Sohn könnte der Körper der Mutter schnell Antikörper gegen diese Proteine bilden und dadurch deren Menge verringern. Das wiederum könnte dazu führen, dass sich das Gehirn anders entwickelt. Tatsächlich hat man in einer Studie 2017 festgestellt, dass Mütter von homosexuellen Söhnen einen höheren Antikörperspiegel gegen ein solches Protein (NLGN4Y) aufweisen (Bogaert et al. 2017).

Von Stelzenfliegen weiß man, dass frühere männliche Sexualpartner die Eigenschaften ihrer "Stiefkinder" beeinflussen: kleinere Männchen führen zu kleineren Nachkommen sogar dann, wenn der biologische Vater größer ist (Crean et al. 2014). Auch diese sog. Telegonie hat mit der Vererbung von Eigenschaften im Sinne einer DNA-Übertragung allerdings nichts zu tun. Wahrscheinlich enthält der Samen andere Inhaltsstoffe wie Proteine, die sich auf epigenetischem Weg auf die Aktivität der Gene auswirken (Patlar 2022). Insekten können allerdings Sperma über lange Zeit hinweg speichern. Das ist bei Säugetieren nicht der Fall. Beim Menschen bleibt Sperma nur etwa 5 Tage lang lebensfähig, daher ist es unwahrscheinlich, dass frühere Sexualpartner den Nachwuchs späterer Partner beeinflussen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig

Also dass ein Teil der kindlicher Zellen in Blut und sogar Gehirn gelangen und da auch lange bleiben können. Ich hab mal irgendwo gelesen, dass ein Fötus sogar Stammzellen "schicken" kann um in Körper der Mutter Schäden zu reparieren, keine Ahnung ob das nur eine wirre Hypothese war oder irgendwie belegbar ist.

Dass das dann auch Einfluss auf später geborene Geschwister hat ist nicht auszuschließen, aber es ist ja auch eine Frage der Verdünnung. Lass irgendwie jede 1000.000 Zelle vom ersten Kind stammen die in der Mutter unterwegs ist, dann kommen ggf. ein paar Zellen auch ins Fruchtwasser und werden da vom Säugling aufgenommen, aber ob die Chance hoch ist würde ich mal bezweifeln.

https://www.deutschlandfunk.de/foetuszellen-in-mutters-hirn-100.html#:~:text=Im%20Blutkreislauf%20einer%20Schwangeren%20zirkuliert,es%20einen%20positiven%20Effekt%20haben.

Noch nie gehört. Allerdings kann man während der Schwangerschaft DNA des Kindes im mütterlichen Blut finden und untersuchen. Und jedes Kind bekommt auch mitochondriale DNA von seiner Mutter.

Blödsinn.

Über die Verwandtschaft zur Mutter haben die Geschwister ohne "Reste vom Vorgänger" eine gemeinsame DNA. (Übrigens auch zum Vater.)

Klingt ganz so, als hätte jemand das Thema nicht richtig verstanden und sich selber was überlegt.

hxgh20 
Fragesteller
 29.02.2024, 14:09

Hab es in einem tiktok gelesen☺️

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Realisti  29.02.2024, 14:10
@hxgh20

Na, dann weißt du ja jetzt, wie seriös deine Quelle ist.

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Das ist natürlich Blödsinn. Jedes Kind bekommt einen neuen und ganz eigenen DNA-Mix von den Eltern.

Bitte lies mal ein Biologiebuch.