Stimmt es das diese Politiker Autismus haben?

3 Antworten

Es wäre extrem unwahrscheinlich, dass es bei allen aus deiner Liste zutreffen täte.

Aber es könnte mal bei einem einzelnen sein. Ich denke aber, dass es ethisch nur sinnvoll ist, darüber öffentlich zu reden, wenn es dazu einen triftigen Grund gibt. Man sollte das ja bei normalen Menschen nicht gegen deren Willen offenlegen und bei Politikern ja nur im Fall einer Gefahr, und die hast du bei "Autismus" ja nur selten oder gar nicht. Bei Narzissmus wie bei Trump wäre es wichtig, es öffentlich zu sagen.

Davon ist nicht auszugehen.

Netzwerken und emotionale Intelligenz bzw. Empathie sind in der Politik notwendig. Ständig hat man mit anderen Menschen zu tun und muss sie überzeugen bzw. an sich binden.

Greta Thunberg ist die Ausnahme, nicht die Regel. Auf die genannten Personen trifft Deine Einschätzung nicht zu.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Erfahrung in der Parteipolitik und als Reporter

Dreamy008  13.05.2024, 09:30

Als Autist kann man sehr wohl emotionale Intelligenz und Empathie fühlen. Auch die Überzeugungskraft sinkt nicht unbedingt. Gerade in autistischen Frauen kann man oft sogar eine Hyperempathie wahrnehmen, autistische Menschen können oft sehr gut sehen, wie andere fühlen, haben allerdings Probleme, diese Empathie richtig auszudrücken.

2
vanOoijen  13.05.2024, 10:05
@Dreamy008
haben allerdings Probleme, diese Empathie richtig auszudrücken.

Das reicht schon um als Politiker nicht erfolgreich zu sein.

Im Gegenteil müssen diese eher Empathie heucheln können wo sie keine haben.

0
Dreamy008  13.05.2024, 12:29
@vanOoijen
Das reicht schon um als Politiker nicht erfolgreich zu sein.

Jein. Wenn du sachbezogene Politik statt Populismus betreibst, reicht das schon.

Autisten können ja beispielsweise oft Empathie empfinden, und diese auch (mithilfe verinnerlichter Phrasen) gut zum Ausdruck bringen. Schwierig wird es eher, wenn es darum geht, Empathie mithilfe von "Subtext" oder "Messages zwischen den Zeilen" auszudrücken. Grundsätzlich kann der Ausdruck von Empathie aber ganz gut funktionieren, zusätzlich ist ja jeder Autist anders, Autismus wird ja nicht grundlos auch als "das Spektrum" bezeichnet :)

0
vanOoijen  13.05.2024, 13:37
@Dreamy008
Wenn du sachbezogene Politik statt Populismus betreibst, reicht das schon.

Und auf wen der Politiker in der Frage trifft das zu?

Olaf Scholz, Angela Merkel, Karl Lauterbach, Vladimir Putin, Recep Tayip Erdogan, Joe Biden, Donald Trump, Kim Jong Un, Emanuel Macron, Viktor Orban, Georgia Meloni, Edi Rama, Enver Hoxha und Albin Kurti
0
Dreamy008  13.05.2024, 14:57
@vanOoijen

Auf keine der oben genannten, logisch. Meine Aussage hat sich darauf bezogen, dass du meintest, dass man als Autist in der Politik aufgrund mangelnder Empathie wahrscheinlich keinen Erfolg haben wird.

Denke ich, die oben genannten Politiker sind Autisten? Höchstwahrscheinlich nicht, das können wir als Außenstehende aber nicht beurteilen.

Danke ich, es ist grundfalsch, Autisten als nicht empathiefähig einzustufen? Ja, das denke ich, Autisten sind oft hyperempathisch, daher wäre ein Absprechen dieser Empathie eine Falschinformation (auch wenn ungewollt).

1
vanOoijen  13.05.2024, 15:16
@Dreamy008

Autisten können sich weder im Kollegenkreis durchsetzen und schon gar nicht in der Politik. Sie haben keine soft-skills. Die sind aber gerade da wichtiger als vernünftige Arbeit. Alles Vitamin B und Blendwerk.

Sie eignen sich als akribische Hintergrundarbeiter für die zweite Reihe, aber nicht als Rampensau.

0
Dreamy008  13.05.2024, 19:54
@vanOoijen
Sie haben keine soft-skills. 

Entschuldige?

Soft-Skills bezeichnen ja nicht nur zwischenmenschliche Kenntnisse, sondern genauso Zeitmanagement, Problemlösung, usw., darin sind viele Autisten hervorragend.

Ich selbst bin Autist, und wo immer ich auch kann in Führungspositionen. Durch mein analytisches Denken schaffe ich es, die Fähigkeiten eines jeden einzuschätzen, und sie einsetzen und verbessern, wo sie gebraucht werden. Das soll nicht überheblich klingen, aber ein Gegenbeispiel dazu sein, dass Autisten sozial grundsätzlich inkompetent, und nicht für Führungspositionen geeignet wären.

Jeder Autist ist wiegesagt anders, zu sagen, dass kein Autist sich im Kollegenkreis oder in der Politik durchsetzen könnte, oder sich nur als Hintergrundarbeiter engagieren würden/könnten/sollten, ist verallgemeinernd.

Ich verstehe, dass das Verständnis von Autismus unglaublich gering ist, aber wichtig ist, dass wir aufhören, jeden Autist in eine Schublade zu stecken, die Fähigkeiten vorwegzunehmen,...

1
Zitruseulchen  14.05.2024, 00:07
@Dreamy008

Intelligenz! Wie schön! Danke, dass du das alles erklärt hast, sonst hätte ich wahrscheinlich wieder meinen üblichen Roman runtergerattert.

Und lass uns erst gar nicht von Dingen wie Alexithymie und dem Double-Empathy-Problem sprechen. Sobald du sagst, Neurotypisten sind uns Autisten mindestens genauso unempathisch gegenüber, wie wir ihnen gegenüber unempathisch sind bzw. ihres Empfinden nach erscheinen - ob gewollt oder ungewollt spielt hier erstmal keine Rolle -, ist das Geheule groß.

Der Neurotypist ist empathisch, der Autist ist es nicht!

Sag' mir bitte, dass ich nicht die Einzige bin, die sich jedes Mal denkt: "Oh ja, heute mal wieder im Internet verletzende Verallgemeinerungen über eine marginalisierte Gruppe verbreiten 😀👍🏻 Und danach klappe ich einfach den Laptop zu, schalte das Handy aus und lebe mein Leben weiter, denn mein Leben wird nicht durch die Falschinformationen etc., die ich über Gruppe X verbreite, eingeschränkt. Ich bin gerne ein super-empathischer Nicht-Autist, ein hyperduperabsolutmega-empathischer Nicht-Autist, sooooo hyperduperabsolutmega-empathisch könnten Autisten niemals sein. Hach, wie empathisch ich doch bin!"

Genau so stelle ich mir das jedes Mal vor. Merken die nix?

1
Dreamy008  14.05.2024, 08:12
@Zitruseulchen
Sobald du sagst, Neurotypisten sind uns Autisten mindestens genauso unempathisch gegenüber, wie wir ihnen gegenüber unempathisch sind bzw. ihres Empfinden nach erscheinen - ob gewollt oder ungewollt spielt hier erstmal keine Rolle -, ist das Geheule groß.

Exakt das, das Double-Empathy-Problem ist ja der Hauptgrund, wieso Autisten als "unempathisch" wahrgenommen werden.

Genau so stelle ich mir das jedes Mal vor. Merken die nix?

Ja, das Ding ist, dass es leicht ist, eine marginalisierte Gruppe zu targetten. Ich unterstelle gar nicht, dass das hier der Fall war, sondern dass so viel Stigma und Stereotypisierung um Autismus stattfindet, dass Menschen sich mehr oder weniger im Recht fühlen, eine Gruppe zu verallgemeinern, und nach unten zu treten, weil wir uns einfach nicht im großen Stil wehren können.

Ein nicht unwesentlicher Teil der Autismusforschung ist ja auch in der NS-Zeit passiert, um die "lebenswerten Autisten" (=Asperger) von "nicht-lebenswerten Autisten" zu trennen. Wenn man das bedenkt ist es nicht verwunderlich, wie viel Stigma es noch gibt. Durch Social Media haben wir aber endlich eine Stimme um zurückzukämpfen, und darüber aufzuklären, was Autismus wirklich ist.

1