Stimmt das?
Dass man heutzutage beim Bewerben, kein Anschreiben mehr braucht, sondern nur noch Lebenslauf und Zeugnisse?
Bitte sagt ja, ich hasse das Anschreiben.
Am liebsten würde ich so antworten:
Warum haben Sie sich genau für unser Unternehmen entschieden?
Ich: Weil ich Geld brauche.
6 Antworten
Das kommt darauf an was das Unternehmen möchte und das steht meist bei den Daten für die Bewerbung (Sonst ist das eine gute Gelegenheit da mal anzurufen und nachzufragen, auf dieses Telefonat kann man sich dann auch beziehen)
Die meisten Unternehmen wollen gar keine Schriftliche Bewerbung mehr, sondern nutzen Onlineformulare
Anschreiben sind in den letzten 10 Jahren auf jeden Fall unwichtiger geworden, bei vielen Unternehmen sind sie nur noch optional, manche wollen sie explizit nicht mehr haben. Das kommt aber immer auf das Unternehmen und vor allem die Anzahl der Bewerbungen an. Unternehmen, welche dringend suchen, kommen einem dort also sehr entgegen. Firmen wie Daimler / Mercedes wahrscheinlich eher weniger, die erwarten tendenziell eher die volle Bandbreite.
Durch ChatGPT haben Anschreiben zudem nochmal an Bedeutung verloren, denn jedem Personaler muss klar sein, dass ein Großteil die Anschreiben nicht einmal mehr selbst verfasst. Daher ist der Inhalt um so irrelevanter geworden, einige Personaler / Chefs sagen immer wieder, dass sie die Anschreiben sowieso nicht lesen.
Ein Anschreiben bietet in den meisten Fällen aber immer noch einen klaren Vorteil: Man hebt sich von den anderen ab, und das mittlerweile eben mehr als vorher, weil nicht mehr jeder eins schreiben muss und das auch nicht jeder tut. Ich würde Anschreiben heute aber anders verfassen als noch in der Schule vor rund 10 Jahren gelernt. Diese Standardfloskeln wie ich aufs Unternehmen aufmerksam wurde usw. interessieren keinen mehr (meiner Meinung nach war das sowieso schon immer Unsinn). Man sollte sich kurz halten und lieber schnell darstellen, wieso man sich für die Stelle gut und besser als andere eignet. Ein Lebenslauf ist nicht immer ausreichend, um z.B. sein großes Interesse und vor allem persönliche Aspekte wie die eigene Motivation und den Charakter darzustellen. Je besser man sich für einen Job eignet und man sich von anderen abheben kann, desto mehr Vorteile hat auch ein Anschreiben.
Als Anekdote sei noch gesagt: Jeder Personaler / Chef tickt anders. In der Schule wurde uns immer vermittelt, es gäbe einen Standard, an den wir uns alle halten müssen. Wer abweicht, fliegt sofort aus dem Auswahlverfahren. Ich habe längst gelernt, dass das Quatsch ist. Eine Personalerin sagte mir an der Uni mal, sie vermisse meine Hobbys. Ich ganz verwundert: "Hobbys? Das ist doch längst oldschool, die meisten raten doch davon ab!". Sie sagte: "Mir doch egal, ich will wissen wie du tickst und ob du zu uns passt". Andere würden eben sofort sagen: "Was interessiert mich deine Freizeit?". Der eine Personaler will sehen, dass du ein motivierter Typ bist, der andere will in kürzester Zeit ohne großes Lesen wissen, was du kannst. Du musst immer versuchen zu erahnen, wie das Unternehmen tickt und was am ehesten passt. Und genau das musst du im Anschreiben dann anwenden. Manchmal schriebt man sehr formal, manchmal eher motiviert und flapsiger.
Der Arbeitgeber sollte schon wissen, auf welche Stelle oder welchen Ausbildungsplatz sich der Anwärter bewirbt.
Ein höfliches Anschreiben, warum und wiso, was habe ich bisher gemacht, schadet sicher nicht.
Ich schicke ihnen eines mit. Ich finde man kann damit extra überzeugen. Vor allem wenn der Lebenslauf nicht so rosig ist.
Ich habe die letzten 15 Jahre kein Anschreiben mehr verfasst,
aber das liegt daran, dass ich immer einen Recruiter hatte.
Eigentlich braucht es ein Anschreiben.