Statistik/Erfahrung zu Rechtschreibfehlern beim Studium?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich hatte bei meiner Bachelorarbeit auch gleich bei der Einleitung so einen Klopper, den ein Programm auch nicht hätte erkennen können, weil der sinnverändernde Tippfehler aus einem Substantiv ein anderes Substantiv gemacht hat, also nur auf semantischer Ebene ein Fehler entstand. Hätte ich gemerkt, wenn ich es noch einmal später vor Abgabe durchgelesen hätte; hätte ein Korrekturleser bemerkt, wenn ich es zur Korrektur gegeben hätte - dafür war aber keine Zeit mehr 🤭

Ich kann dir sagen: Es gibt selbst für gefühlte 2-Noten-Abzug-Fehler keine zwei Noten Abzug, noch nicht einmal eine - wenn sich das dann nicht durch die ganze Arbeit zieht.

Mich erschrecken die schriftsprachlichen (In-)Kompetenzen, die mir in der Schule, v.a. natürlich in den höheren Klassen, und an der Uni begegnen. Offenbar sehe das nicht nur ich so: Im Studium wurde mir einmal zurückgemeldet, dass es die einzige fehlerfreie Arbeit gewesen sei. Wenn man das schon betont ...

Das Problem beim Korrekturlesen eigener Texte ist, dass man weiß, was man liest, und gar nicht mehr richtig liest, vor allem, wenn man noch mitten drin ist.

Das hilft dagegen:

  • Kapitel A erst korrekturlesen, wenn man Kapitel B fertig hat; dann stehen nämlich Zeit und ein anderer inhaltlicher Schwerpunkt zwischen Schreiben und Lesen
  • wenn vor der Abgabe noch Zeit ist: nach einer mindestens mehrstündigen, besser mehrtägigen Pause, nochmal komplett korrekturlesen
  • wenn man Leute kennt mit mindestens gleichen schriftsprachlichen Kompetenzen kennt: andere bitten, die Arbeit korrekturzulesen
  • das Korrekturlesen in Auftrag geben, aber das kostet natürlich (dafür war mir mein Geld immer zu schade und abgesehen davon auch die Zeit zu knapp)
Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Es gibt keinen Anspruch auf Dank. Ich freu mich nur darüber.

Vielen Dank für deine Antwort. Ja, bei mir war auch keine Zeit und ich war mir immer sicher, dass ich in der Rechtschreibung etc. "gut" bin. Aber wie du sagst, man sieht bei der eigenen Arbeit dann den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Selbst meiner Betreuerin scheint dies nicht aufgefallen zu sein oder sie wollte mir mit Absicht diesen Fehler nicht nennen! 🙄

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Meiner Erfahrung nach sind Tippfehler in geringerem Ausmaß kein Grund für Notenabzug. Auch in Arbeiten gestandener Wissenschaftler findet man immer wieder kleinere und größere Fehler.

Interessant wird es erst, wenn z.B. Fehler auf jeder Seite auftauchen oder wissenschaftliche Begriffe betroffen sind.

Einzelfälle hingegen werden üblicherweise wohlwollend übersehen und stehen auch einer 1,0 nicht entgegen.

Ich kenne einen Fall, wo es recht starken Notenabzug wegen der Rechtschreibung in der Abschlussarbeit gab, aber diese Person hatte eine Lese-Rechtschreibschwäche und hat weder Nachteilsausgleich geltend gemacht, noch (warum auch immer) Bekannte die Arbeit überprüfen lassen.

Beste Grüße!

Gut zu wissen. Vielen Dank für deine Antwort 😊

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Keine Ahnung, wie das heute ist. Bei mir wurde das 1971 bemängelt.

Ich hatte vom 4. bis zum 6. Semester praktisch schon durchgearbeitet.

Für die 1. Staatsarbeit "gönnte" ich mir 4 Wochen. 2 Wochen für die Lektüre von 50 Lesebüchern und einem Dutzend Lehrplänen. 2 Wochen für die Niederschrift.

War kein Meisterwerk, aber da bereits das 2. Kind unterwegs war, galt es schnell zu bestehen und nicht unbedingt gut.

Die 1 als Gesamtnote wurde es nicht mehr, nur eine schlappe 2 in Mindestzeit.

Kurze Nachfrage:

Ich hatte vom 4. bis zum 6. Semester praktisch schon durchgearbeitet.

Du warst dann ab dem4. Semester voll berufstätig?

Für die 1. Staatsarbeit "gönnte" ich mir 4 Wochen. 2 Wochen für die Lektüre von 50 Lesebüchern und einem Dutzend Lehrpläne. 2 Wochen für die Niederschrift.

Meintest du mit den 4 Wochen den Urlaub von der Arbeit?

Ich bin nämlich auch schon über 10 Jahre voll berufstätig und studiere "nur" als Hobby.

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@Noidea333

Ich habe jedes Jahr um die 6 Monate gearbeitet (voll). Dazu noch als Ultimokraft an 4 Tagen.

Die 4 Wochen dann halt nicht.

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@HeinrichLuff

Verstehe. Also dann wohl ähnlich wie bei mir eine Frage der Konzentration, weil zu viel Stress.

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Egal wie oft man z.B. Hausarbeiten, vor allem aber eine Bachelorarbeit oder Diplomarbeit korrekturliest, bevor man sie abgibt, man findet immer wieder Fehler!

Komisch. Die Textprogramme haben doch alle Korrekturfunktionen.

Und das ist das Problem! Alle Fehler werden nicht erkannt! Zum Beispiel wenn wenn man Wörter, bzw. Wortgruppen wiederholt! 😪 Vielleicht noch durch ein Komma getrennt... Soweit denkt das Programm dann leider nicht mehr mit!

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@Noidea333

Doch. Gerade das hat mich mal sehr gewundert. Es wurde
eine einwandfreie Stelle markiert. Irgendwann dabe ich gemerkt, dass
ich da "das das" geschrieben hatte, völlig korrekt, aber angemeckert.

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@Tannibi

In meinem Fall:

"...auf historische Texte und Überlieferungen zurückzugreifen, Überlieferungen zurück und um das Leben einer Person ..."

Ich habe das so oft gelesen und nie gemerkt! 😥

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@Tannibi

"Um die Geschichte besser zu verstehen, hat man die Möglichkeit, auf historische Texte und Überlieferungen zurückzugreifen, Überlieferungen zurück und um das Leben einer Person besser einschätzen zu können, gibt es mitunter auch nicht zu verachtende Biographien."

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@Noidea333

Das Fettgedruckte muss weg. Und das hat ein Programm gemerkt?

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@Tannibi

Nein ... Das habe ICH gemerkt ... Als es zu spät war, weil schon lange abgegeben! 😭😴

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Nicht böse gemeint: Von dir hätte ich eine so blinde Antwort nicht erwartet.

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