Schwiegermutter zum 1.Geburtstags ihres Enkelkindes nicht einladen?
Unsere Tochter feiert in einpaar Tagen ihren ersten Geburtstag. Den wollen wir ihr so schön, wie es pandemiebedingt möglich ist, ermöglichen.
Jetzt ist das Problem, dass meine Schwiegermutter eine wirkliche Nörgeltante ist... ich bin die Rabenmutter weil ich stundenweise wieder arbeite und nicht nur Hausfrau bin. Die Kleine geht in keine Krippe oder in eine andere Kinderbetreuung... wir (mein Mann und ich) sprechen uns ab damit jemand bei der Kleinen ist und bei Homeoffice bin ich eh zuhause.
Die Kleine will auch nicht zu ihr und schreit sofort los... da ist es egal ob ich in der Nähe bin oder nicht. Selbst wenn mein Mann alleine mit ihr zu seine Eltern fährt ist es so.
Ich habe keine Lust mich an dem Tag mit ihr erneut zu streiten und würde sie am liebsten nicht einladen. Höre schon ihre Bevormundung wie "Wie könnt ihr dem Kind Kuchen geben." oder "Das arme Kind muss mit einer Mutter aufwachsen welche lieber arbeiten geht." (Letzteres ist übrigens öfters gefallen.)
Würdet ihr sie ausladen oder besser gesagt überhaupt nicht einladen?
Mein Mann steht hinter mir und würde sie auch am liebsten nicht einladen. Hat nur etwas Angst vor ihre Reaktion
Was sagt denn dein Mann dazu, hat er schon mal eine klare Ansagen seiner Mutter gegenüber gemacht?
Ja hat er und nicht nur 1x. Sie reagiert nicht drauf.
Er würde sie am liebsten auch ausladen. Traut sich aber nicht.
12 Antworten
Schwierig. Ich kann nachvollziehen, dass sie sich brüskiert fühlen würde, wenn ihr deine Eltern einladet und sie nicht. Ich kann aber auch sehr gut nachvollziehen, wenn ihr sie nicht einladen wollt.
Möglichkeit 1: ihr ladet einfach niemanden ein und feiert zu dritt. Als Begründung könnt ihr ja Omikron nennen.
Möglichkeit 2: einladen und alle spitzen Bemerkungen ignorieren (ich weiß, dass das schwierig ist).
Meine Schwiegermutter ist exakt genauso. Sie wollte unserem Sohn zum ersten Geburtstag unbedingt Schuhe schenken, weil "man das halt so macht". Dabei ist der Kleine zu dem Zeitpunkt noch nicht gelaufen und es wäre völlig sinnlos gewesen. Es war außerdem Sommer und ich hab ihn die meiste Zeit barfuss gelassen - war natürlich auch verkehrt. Und ständig musste ich mir anhören "er läuft ja noch nicht, er hat eine Fußfehlstellung (wie auch immer sie die als gelernte Schneiderin diagnostizieren will), das kommt bestimmt davon, weil du ihn soviel rumträgst" - es ging soweit, dass sie mich damit erpressen wollte, dass sie nicht zur Taufe käme, wenn ich ihm keine Schuhe anziehe an dem Tag. Daraufhin habe ich ihr erklärt, dass sie eingeladen ist, aber wenn sie aus welchem Grund auch immer nicht kommen mag, ist das ihr Ding und ihre eigene freie Entscheidung. Natürlich kam sie dann doch.
An den Schuhen, die ich ihm dann besorgt habe (Wildlinge), hatte sie natürlich auch alles auszusetzen "die sind ja so dünn, die haben ja gar kein Fußbett, blablabla"
ABER: irgendwann habe ich bei jedem Satz, der das Wort "Schuhe" oder "Füße" beinhaltete, nur gesagt "laut Kinderarzt ist alles in Ordnung, und bevor du nicht sechs Jahre Medizin studiert hast und Fachfrau für Kinderorthopädie geworden bist, ignoriere ich alles, was du sagst". Seitdem ist Ruhe.
Auch bei anderen Themen habe ich mich auf blöde Diskussionen gar nicht mehr eingelassen, sondern nur gesagt "es ist aber unser Kind und nicht deins, und wir entscheiden das so und so".
Bei manchen Themen habe ich auch herausgefunden, dass sie mich dafür kritisiert hat ("warum geht er mit 15 Monaten schon in die Kita, der Arme") und bei ihrer Tochter bezüglich deren zweijähriger Tochter genau das Gegenteil gesagt hat ("Du Glucke, warum geht deine Tochter noch nicht in die Kita, die braucht doch andere Kinder, schau wie schön es der XY hat").
Wir, also mein Mann und ich, leben deutlich entspannter, seit wir klargemacht haben, dass wir unser Ding durchziehen und uns auf Diskussionen gar nicht mehr einlassen. Natürlich hat uns bezgl. des Schuh-Themas dann auch geholfen, dass der Kleine angefangen hat zu laufen und jetzt begeistert durch die Gegend flitzt.
Mein Rat wäre deshalb: wenn ihr beide es aushalten könnt, dann ladet sie ein und geht auf die entsprechenden Bemerkungen nicht ein. Wechselt das Thema, unterhaltet euch demonstrativ über etwas anderes.
Vielleicht hilft dir auch, dass man es als Mutter ohnehin nie richtig macht. Irgendwer findet immer was zum Meckern.
Egal ob man Flasche gibt ("aber Muttermilch ist doch das beste") oder länger stillt als die gesellschaftlich akzeptierten 12 Monate ("willst du ihn noch an der Brust hängend zum Abi fahren"), ob man drei Jahre Zuhause bleibt ("Glucke, willst du deinem Mann ewig auf der Tasche liegen") oder sein Kind beizeiten in die Krippe bringt ("Rabenmutter"). Ob das Kind im eigenen Zimmer schläft ("wie kannst du es nachts nur alleine lassen") oder ob man ein Familienbett hat ("Wie willst du ihn da je wieder rauskriegen").
Deswegen muss man seinen eigenen Weg finden und Kommentare und Bewertungen von außen bestmöglich ignorieren.
Oh, danke für das Lob :-)
Ich hatte mich tatsächlich ausführlich über das Thema Kinderschuhe informiert, auch mit dem Kinderarzt. Davon weiß die Schwiemu nichts, aber sie hat mich so wuschig gemacht, dass ich extra wegen dem Thema "Fußfehlstellung" beim KiA war. Danach konnte ich dann erst recht überzeugt behaupten, dass alles in Ordnung ist. Und deswegen hat der Kleine auch Barfussschuhe von mir bekommen. Ist aber natürlich für die Schwiemu neumodischer Unsinn, "wir hatten sowas früher auch nicht und sind auch gelaufen". Ja, und genau deswegen hast du auch einen Hallux valgus an beiden Füßen, meine liebste Schwiegermutter (habe ich ihr auch so gesagt).
Die Schwiegermutter der FS scheint noch ein oder zwei Level aggressiver zu sein, wenn sie ihren Sohn ohrfeigte.
Ja, das ist nochmal eine andere Nummer, körperliche Gewalt hatten wir hier noch nicht. Aber die Geschichte unserer mittlerweile 17 Jahre dauernden Beziehung könnte ein ganzes Buch füllen ;-)
Das zeigt, wie wichtig es ist klare Grenzen zu setzen und diese konsequent einzuhalten.
Ja. Aus eigener Erfahrung muss ich leider auch sagen, dass man erst dann Grenzen zieht, wenn die schon sehr oft und sehr weit überschritten sind. Im Rückblick hätte ich bezüglich unseres Verhältnisses schon deutlich früher Grenzen ziehen sollen, aber wenigstens habe ich daraus gelernt und es besser gemacht, als mein Sohn geboren wurde.
"wir hatten sowas früher auch nicht und sind auch gelaufen". Ja, und genau deswegen hast du auch einen Hallux valgus an beiden Füßen,
Das passt genau zu den Forschungsergebnissen der Orthopäden. Zu enge Schuhe und zu wenig Barfußlaufen während des Wachstums ist der Hauptauslöser von Fußfehlstellungen.
Du kannst mit dem ruhigen Ziehen von Grenzen deinen Kindern ein sehr gutes Vorbild sein. Für die FS wird das wohl auch der einzige Weg bleiben, um für sich, ihr Kind und ihren Mann zu sorgen.
Hallo SummerSpirit,
gerade dieses von beiden Seiten geübte Verhalten "ich habe eine Bitte" und "Du ignorierst sie" signalisiert, dass die Bitten nicht ernst zu nehmen sind.
Wenn intensive Bitten völlig ignoriert werden, ist zwecks Besserung der Beziehung ein vorübergehender Kontaktabbruch durchaus sehr hilfreich. Es ist entgegenkommend, diese Regel (Du ignorierst unsere Bitte - wir brechen den Kontakt ab) vom Sohn deutlich anzukündigen. Und immer freundlich bleiben. Man kann auch klare Kante zeigen, ohne emotional auszuticken.
Mit Kontaktabbruch meine ich: Keine gegenseitigen Besuche, keine Telefonate, kein sonstiger Austausch.
Das war in meiner Familie seinerzeit der Fall. Wir haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Das Verhältnis zu meiner Mutter war danach einwandfrei positiv, angenehm.
Ich hab halt nur ein Problem damit meinen Schwiegervater damit indirekt zu bestrafen.
Du kannst deinem Schwiegervater das Problem ganz ruhig und sachlich schildern. Er kann euch ja auch alleine besuchen oder vielleicht hat er eine Möglichkeit, seine Frau zu bremsen.
mjutu gibt den hilfreichen Tipp. Wenn er nicht alleine kommen will, ist das eben der Preis den er zahlen muss, dass er seine Frau nicht abbremsen kann. Da ist der Ausdruck "bestrafen" nicht angemessen. Was ihr tut dient nur dem Selbstschutz und soll nicht als Bestrafung verstanden werden. Deine Schwiegermutter ist kein Kind, welches ihr erziehen müsstet oder solltet.
Dein Mann hat Angst vor ihrer Reaktion? Dabei seid ihr es doch, die auf ihre unfreundlichen Übergriffe reagieren.
"Das arme Kind muss mit einer Mutter aufwachsen welche lieber arbeiten geht"
Euer Kind versteht solche Sätze, auch wenn es noch nicht spricht. Die Herablassung ist schon am Tonfall zu spüren. Wenn sie das im Beisein des Kindes sagt, ist es angemessen sie direkt aufzufordern zu gehen. Ich würde jemanden, der so über meine Elternschaft lästert umgehend aus dem Haus werfen, und das in aller Ruhe, aber sehr bestimmt.
Ihr könnte es deiner Schwiegermutter ganz klar und direkt mitteilen, dass sie wegen ihrer beleidigenden Sprüche auf der Geburtstagsfeier eures Kindes nicht willkommen ist. Wenn sie dann im Dreieck hüpft, ist das ihr Problem und nicht eures. Sagt ihr, dass sie bei euch zu Hause ein Gast ist und sich dann auch dementsprechend zu benehmen hat oder aber eben nicht mehr eingeladen wird.
Du schreibst, du habest keine Lust mehr, dich mit ihr zu streiten. Das brauchst du auch gar nicht. Lasse dich auf keine Streits mehr ein. Die Kindererziehung ist eure Entscheidung und deine Schwiegermutter hat nichts zu sagen. Wenn sie das das nächste Mal versucht, sage ihr: "Wenn ich deinen Rat bekommen möchte, werde ich dir eine Frage stellen. Wenn ich dich nicht um Rat frage, brauche ich auch keinen. Also kannst du dir das sparen."
Eure Aufgabe ist es, euch um das Kind zu kümmern. Dazu gehört unter anderem auch, dass ihr Geld verdient und eure eigene Psyche fit haltet. Dabei hilft Arbeiten sehr. In einer Kinderkrippe mit professioneller Betreuung und anderen Kindern zusammen zu sein, schadet Kindern nicht. Meckernde Großeltern, die an den Eltern herumkritisieren und unqualifizierte Sprüche absondern, schaden dagegen.
Man kann sich Problemen auch stellen z.B.
"Das arme Kind muss mit einer Mutter aufwachsen welche lieber arbeiten geht."
Schlagfertige Antwort :
Tja, wenn die Eltern des Vaters nicht dafür gesorgt haben, dass er genügend Geld mit nach Hause bringt damit die " arme Mutter" endlich mal gemütlich zu Hause bleiben kann... ;o)
Übrigens löst das dann für alle Zukunft das Problem, dass die Schwiegermutter noch zu Familienfesten erscheint.
Auch der Ehemann wäre nämlich mMn dran mal was "Dir den Rücken stärkendes" vorab zu seiner Mutter zu sagen .
Zwei Fliegen mit einer Klappe erschlagen, denn somit trittst Du Deinem Mann auch kräftig auf den Schlips.....
Mit der Eheschließung hast Du die Verwandtschaft nun mal mitgeheiratet. Doch Zeit sich zu arrangieren ? Manchmal denke ich, sollte man sich nicht vom Ehemann/Ehefrau sondern dessen buckeligen Verwandtschaft trennen.
Dumm nur, dass man damit auch die Großeltern und die eigenen Kinder treffen wird.
Beim nächsten Mal nicht allein den Mann wählen, sondern sich zuerst gut die anzuheiratende Familie anschauen. Dabei sind auch zukünftige Frau/Mann des/der - Schwager und Schwägerinnen zu berücksichtigen :D
Beim nächsten Mal nicht allein den Mann wählen, sondern sich zuerst gut die anzuheiratende Familie anschauen.
Beim nächsten mal?! Denke daran, dass man Schwiegermütter auch auf Ebay-Kleinanzeigen weitergeben kann. Der eine oder andere Mann mit unüblich leidensbereiten Veranlagungen ist bereit für solche Individuen tief in die Tasche zu greifen. Wenn die Schwiegermutter dann das nächste mal meckert, dass die Mutter arbeiten geht, wäre die Antwort: "Das Problem ist gelöst. Wir haben dich auf Ebay versteigert und einen guten Preis bekommen. Hier ist die Adresse, bitte melde dich morgen dort. Und bitte ziehe dir etwas neckiges an. Wir danken dir!" ;-)
Was sagt denn dein Mann dazu? Ihn würde ich als erstes fragen, es ist immerhin seine Mutter und er muss hinter dieser Entscheidung stehen.
Prima! Das war die optimale Reaktion: sachlich, klar und eindeutig. Und stehst sicher vor deinem Kind und beschützt es vor Schnapsideen seiner Großmutter. Danke!
Möglichst dünne Schuhe ohne Fußbett sind neben dem Barfuss/Stoppersocken-Laufen übrigens ideal für Kinderfüße. Gute Entscheidung von ihr.
Du hast Methoden genannt, wie du deiner Schwiegermutter Grenzen gesetzt hast. Das ist eine hilfreiche und gute Antwort. Die Schwiegermutter der FS scheint noch ein oder zwei Level aggressiver zu sein, wenn sie ihren Sohn ohrfeigte. Das zeigt, wie wichtig es ist klare Grenzen zu setzen und diese konsequent einzuhalten.