Sozialer Nationalismus?

6 Antworten

Von Experte erikbhrdt bestätigt

Nationalismus und Sozialismus lassen sich nicht einfach mechanisch kombinieren, weil ihre Grundlogiken einander widersprechen. Sozialismus denkt universalistisch, Solidarität mit allen Arbeitenden, über Grenzen hinweg. Nationalismus denkt exklusivistisch, Solidarität mit den „Eigenen“, Abgrenzung von den „Anderen“. Versuche, beides zu mischen, enden meist damit, dass die nationale Abgrenzung stärker bleibt und die sozialen Elemente zu bloßen Mitteln der Integration nach innen werden. Damit entsteht kein „dritter Weg“, sondern eine autoritäre Form von Wohlfahrtsnationalismus.

Theoretisch ist es durchaus möglich, dass Staaten eine Politik verfolgen, die konservative Werte mit starker Sozialpolitik verbindet, Beispiele dafür finden sich in Skandinavien (etwa Verbindung von Wohlfahrtsstaat und kultureller Identität) oder auch in der französischen Tradition des Republikanismus. Doch das wird nicht als „sozialer Nationalismus“ bezeichnet, sondern eher als sozialdemokratische oder christdemokratische Synthese. Der Begriff selbst ist historisch durch den Missbrauch im 20. Jahrhundert stark belastet.

Gruß aus Tel Aviv

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Globalgeschichte

Ofelia1  28.08.2025, 21:06

Sozialismus war auch immer schon nur Ausbeutung der Arbeiter und massenweise verhungernde Bürger in den Straßen, siehe China unter Mao oder Russland unter Stalin, Lenin, usw.....für mich ist Sozialismus total krank und abartig, egal ob national oder kommunistisch, beides endet immer in einer Diktatur in der viele Menschen ihr Leben lassen müssen. Der einzige Unterschied: Bei den Braunen sterben die Leute in Krieg und Bombenhagel, bei den Roten sterben die Leute am nagenden Hunger. Alles keine schönen Tode. Ich möchte niemals Braune oder Rote an der Macht sehen, sind alle Abschaum.

Stressika  28.08.2025, 21:14
@Ofelia1

Deine Einschätzung verweist auf reale historische Erfahrungen mit autoritären Regimen des 20. Jahrhunderts, insbesondere unter Stalin und Mao, wo sich unter dem Banner des Sozialismus tatsächlich katastrophale Hungersnöte und Repression ereignet haben. Das lässt sich historisch nicht leugnen. Allerdings ist es analytisch wichtig, zwischen unterschiedlichen Strömungen und Umsetzungen des Sozialismus zu unterscheiden. Sozialismus ist zunächst eine politische Idee, die von der Solidarität der Arbeitenden und der Überwindung sozialer Ungleichheit ausgeht. Wie diese Idee in konkrete Politik übersetzt wird, ist historisch höchst unterschiedlich.

Der autoritäre Staatssozialismus sowjetischer Prägung führte zu massiven Menschenrechtsverletzungen. Der demokratische Sozialismus und die Sozialdemokratie in Westeuropa hingegen verbanden sozialistische Ideen mit parlamentarischer Demokratie und Rechtsstaatlichkeit und legten damit die Grundlage für moderne Wohlfahrtsstaaten, die Armut und soziale Unsicherheit deutlich reduziert haben.

Es wäre also verkürzt, alle sozialistischen Ansätze mit Diktatur und Hungersnöten gleichzusetzen. Ebenso wenig wie man jede Form von „Nationalismus“ automatisch mit Nationalsozialismus oder Faschismus gleichsetzen sollte, auch wenn dort eine historische Verbindung besteht.

Historisch differenziert zu argumentieren heißt, sowohl die Verbrechen autoritärer Systeme klar zu benennen als auch anzuerkennen, dass andere Strömungen desselben politischen Ideenspektrums ganz andere Entwicklungen genommen haben.

Gruß aus Tel Aviv

Dafür steht - zumindest teilweise - Die Heimat (früher NPD): "Unser Sozialismus ist national", heißt es etwa.

Eine Möglichkeit wäre es , aus vielen anderen die es gibt.

Aber ob sich dafür Leute finden die sich dafür Interessieren ,steht auf einem anderen Blatt Papier.

Das könnte nicht funktionieren. Es würde auf einen Nationalsozialismus hinauslaufen und somit auf einen völkerrechtswidrigen deutschen Angriffskrieg, womöglich gegen Frankreich (wegen den dortigen vielen Islamisten).


Stevievwonder 
Beitragsersteller
 28.08.2025, 20:15

wo hab ich von den faschisten von damals gesprochen? und warum ständig frankreich

Ubald  28.08.2025, 21:59
@Stevievwonder

Die Vergangenheit soll nur etwas illustrieren. Sonst wär mir das zu kompliziert auszudrücken.

Das wär halt nicht den linken Werten entsprechend, da echte Solidarität keine Ländergrenzen kennt


Stevievwonder 
Beitragsersteller
 28.08.2025, 17:26

Würdest du wildfremde leute zu dir nachhause holen und ggf deine eigene familie gefährden? bei mir hört Solidarität außerhalb des volkes auf.

lsp07  28.08.2025, 17:57
@Stevievwonder

Mein Haus ist meine Privatsphäre und meine Familie sind Menschen, die ich kenne, der vergleicht hinkt ziemlich. Und wenn die alternative wäre, Kinder sterben zu lassen, würde ich sie in mein imaginäres Haus lassen

Stevievwonder 
Beitragsersteller
 28.08.2025, 20:22
@lsp07

Dein Volk kennst du genauso gut! erzähl mir doch nicht du würdest lieber Ali aus Somalia bei dir aufnehmen statt Henriette aus der backstube die grad ihre wohnung verlor

lsp07  28.08.2025, 21:07
@Stevievwonder

Nein, „mein Volk“ kenne ich nicht. Und dein Beispiel ist nicht so gut, ich würde zum Beispiel lieber Fatima aus der Türkei aufnehmen, als Herbert aus der Backstube