Sollten Männer ein Mitspracherecht bei einer Abtreibung haben?

29 Antworten

Ich habe jedes Verständnis dafür, dass sich ein Mann (ob er nun für das Austragen der Schwangerschaft oder für einen Schwangerschaftsabbruch plädiert) mies und außen vor gelassen fühlt.

Wir sind ein freies Land und so hat jeder das Recht auf freie Meinungsäußerung.

So gesehen hat der Erzeuger ein "Mitspracherecht" und eine Kommunikation zwischen den Partnern, ob eine Schwangerschaft ausgetragen oder abgebrochen wird, ist durchaus wünschenswert. Aber der Mann hat kein "Entscheidungsrecht". 

Der beste Fall ist ein gemeinsam gefundener und getragener Entschluss. 

Doch vor der Geburt ist man(n) noch kein "Vater" und es ist doch gar nicht gesichert, dass derjenige, der "Vaterrechte" für sich in Anspruch nehmen will (oder eben auch nicht), auch wirklich der Erzeuger ist. 

Außerdem; wie kann irgendein Mensch über die körperliche und seelische Unversehrtheit einer Frau entscheiden? Denn es ist nun mal die Frau, ohne deren Körper weder das eine noch das andere möglich ist.

Schließlich liegen zwischen einem positiven Schwangerschaftstest und Mutterschaft oder auch einer Adoption eine Schwangerschaft mit allen möglichen Komplikationen, Risiken und Spätfolgen und eine ungewollte Geburt mit allen möglichen Komplikationen, Risiken und Spätfolgen, was gegebenenfalls auch zu familiären, partnerschaftlichen, gesellschaftlichen und finanziellen Problemen führen kann.

Ebenso betreffen die körperlichen und seelischen Umstände eines medikamentösen oder operativen Eingriffs in erster Linie die Frau.

Wie sollte ein Kompromiss aussehen? Ein bisschen schwanger, ein halbes Baby oder eine Überführung der Leibesfrucht in einen anderen Körper gibt es nicht.

Alles Gute für dich!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin seit fast 40 Jahren Hebamme

Rudi0948  11.03.2025, 12:25

Der beste Fall ist ein gemeinsam gefundener und getragener Entschluss.

Wenn in einer Ehe eine unerwünschte Schwangerschaft ankündigt und beide der Ansicht sind, kein Kind mehr haben zu wollen (es sind schon einige da), dann ist das vorteilhaft. Ist sie aber von jemand Anderen, wird es kompliziert. Der Ehemann wird wahrscheinlich nicht gewillt sein, ein "Kuckucksei" großzuziehen, von den Folgen des Seitensprungs mal abgesehen. Ist die Schwangerschaft ein Ergebnis eines Verbrechens, wir er dem doch zustimmen.

isebise50  11.03.2025, 12:31
@Rudi0948

Eine Vaterschaftsanfechtung ist grundsätzlich auch während der Ehe möglich (nur nicht schon vor Geburt des Kindes).

PlueschTiger  11.03.2025, 15:55
@isebise50

Aber gerade in einer Beziehung blanker Selbstmord. Frauen sagen zwar so was, aber jeder weiß was die Konsequenz ist, denn das als Mann fordern ist im Grunde das Beziehungsende. Für eine Frau bedeutet das nämlich das er ihr nicht traut.

isebise50  11.03.2025, 17:35
@PlueschTiger
Der Ehemann wird wahrscheinlich nicht gewillt sein, ein "Kuckucksei" großzuziehen, von den Folgen des Seitensprungs mal abgesehen.

Daraus habe ich gefolgert, dass in deinem konstruierten Fall das Fremdgehen bekannt ist.

Eine Frau entscheidet vollkommen alleine über das Abbrechen oder Austragen einer ungewollten Schwangerschaft.

Die Situation mag aus Sicht des Mannes oftmals unbefriedigend erscheinen, aber letztlich gibt es keine andere Lösung, als das Selbstbestimmungsrecht der Frau über ihren eigenen Körper anzuerkennen. Es ist ihr Körper und eine Zwangsschwangerschaft ist nicht zumutbar.

Bedenke vor allem auch, dass die Identität des Erzeugers zu Beginn einer Schwangerschaft ja gar nicht feststeht. Die Frau könnte einen beliebigen Mann als potentiellen Vater benennen, der dann jeder Entscheidung zustimmen könnte. Alleine dieses Argument zeigt doch, dass ein Mitspracherecht gar keinen Sinn ergibt.


Rudi0948  11.03.2025, 12:27

Das wäre das Letzte, was in einer Ehe zu suchen hätte.

TrueMan98 
Beitragsersteller
 10.03.2025, 13:43

Valider Punkt, darüber werde ich mir Gedanken machen

Nein, die Entscheidung liegt am Ende bei der Person, die geschwängert wurde.

Das bedeutet im Umkehrschluss aber nicht, dass die betroffenen Frauen sich bei anderen keinen Rat einholen würden. Ohne von Vergewaltigungen oder dergleichen zu sprechen: Wenn es sich um eine ungewollte Schwangerschaft in einer gesunden Beziehung handelt, dann wird die Frau mit großer Sicherheit auch ihren Mann/Freund bei der Entscheidung mit einbeziehen. Das vergessen viele Hardcore Gegner immer.

Jede Frau kann sich bei ihrem Partner oder anderen Männern einen Rat einholen - wenn sie das möchte. Am Ende entscheidet aber die Frau final, wie sie vorgeht. Sie darf nicht von außen dazu gezwungen werden, ein Kind zu gebären.

Nein.

Denn es ist allein die Frau die über ihren Körper entscheidet und kein Mann der Welt

Wenn man in einer Beziehung ist, kann man natürlich mit dem Partner darüber sprechen, wie er dazu denkt . Kind behalten ja oder nein. Denn "leichtfertig" entscheidet das keine Frau, ihr Kind abzutreiben. Daher ist ein Gespräch mit dem Partner normal. Aber letztenendes entscheidet das allein die Frau

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Persönliche Meinung und Ansicht

Im Idealfall sollten doch beide Partner sich nach vernünftigem Dialog auf einen gemeinsamen Kurs einigen.

Da die Entscheidung für oder gegen eine Abtreibung jedoch keine Kompromisse ermöglicht, sollte im Zweifel die Entscheidung bei der Frau liegen. Immerhin wirkt sich die Entscheidung für den Mann höchstens auf die Geldbörse auf, für die Frau jedoch auch auf den Körper.