Sollte Leihmutterschaft in Deutschland legalisiert werden?

Das Ergebnis basiert auf 44 Abstimmungen

Nein 61%
Ja 39%

7 Antworten

Von Experte kami1a, UserMod Light bestätigt
Nein

Leihmutterschaft sehe ich sehr kritisch.

Eine Leihmutterschaft ist eine große Belastung für die schwangere Frau. Ich finde es sehr problematisch, den Körper eines anderen Menschen für neun Monate zu "mieten". Denn in dem Moment, in dem jemand sehr viel Geld für eine Schwangerschaft zahlt, wird die Schwangerschaft zur Dienstleistung und das Kind zur Ware.

Ein Kind sollte keine Ware sein, die man sich kaufen kann wie ein Tier vom Züchter. So sehr ich den Wunsch nach einem Kind verstehen kann, frage ich mich doch, ob man wirklich alles tun muss, was technisch oder biologisch möglich ist.

Und wir alle wissen, dass man für Geld, das man dringend braucht, Dinge tut, die man freiwillig nicht tun würde.

Daher ist schon auch die Frage, wieviel Selbstbestimmung bei einer Leihmutterschaft noch gegeben ist, wenn eine Frau damit in einem Land wie der Ukraine einfach das Dreifache von dem verdient, was ihr Mann in einem ganzen Jahr verdient.

Man stelle sich vor, jemand würde öffentlich erklären, er habe eine Niere oder einen Teil seiner Leber an einen reichen Westler verkauft, weil er das Geld so dringend brauche. Der Aufschrei wäre zu Recht riesig. Also warum soll es in Ordnung sein, seine Gebärmutter zu verkaufen?

Und was ist, wenn zB vorgeburtlich schon eine Behinderung diagnostiziert wird? In ausländischen Verträgen steht sogar teilweise, dass Frauen dann abtreiben müssen. Und wenn die Behinderung aber erst nach Geburt diagnostiziert wird? Da gab es schon Fälle, wo Eltern nur den gesunden Zwilling mit nach Hause genommen haben und den behinderten bei der Leihmutter in Thailand gelassen haben.

Sowas passiert, wenn man Schwangerschaften als Dienstleistung kauft. Man möchte die Ware bitte einwandfrei geliefert haben als zahlender Kunde.

Dann noch die Risiken für die Leihmutter: Die Frau kann Komplikationen bis hin zur Lebensgefahr (z.B.Gestose) oder auch lebenslange gesundheitliche Probleme durch Schwangerschaft und Geburt davontragen. 

Von den Gefahren bezüglich Menschenhandel und so weiter möchte ich gar nicht erst anfangen: Die andere Seite der Leihmutterschaft

Ich habe jedes Verständnis für Menschen mit einem starken Kinderwunsch.

Unerfüllter Kinderwunsch ist belastend und existenziell und es ist sicher sehr sehr schwer, wenn man damit konfrontiert wird, dass eine natürliche Sache, etwas, das bei anderen problemlos klappt, bei einem selbst einfach nicht geht.

Aber der Wunsch nach etwas enthält ja noch nicht das Recht darauf, den Wunsch erfüllt zu bekommen.

Es gibt halt einfach keinen Rechtsanspruch auf ein Kind. Und das ist auch gut so.

Es gibt auch eine sehr interessante Reportage zum Thema: https://www.ardaudiothek.de/episode/das-feature-deutschlandfunk/babys-fuer-die-welt-das-geschaeft-mit-ukrainischen-leihmuettern/deutschlandfunk/95315656/

Kann sich vielleicht jeder hier mal zu Gemüte führen, der Leihmutterschaft für eine tolle Idee hält.

Und nur so am Rande: es gibt ja immer mal wieder Promis (zuletzt Paris Hilton), die durch ihren Umgang mit Leihmutterschaft suggerieren, das wäre alles ganz einfach und es brauche nur das entsprechende Kleingeld. Finde ich problematisch.

Nein

Schlicht und ergreifend, nein. Kinder sind keine Ware die man sich mal bequem shoppen kann nur weil es jemanden so in den Sinn kommt ein Kind haben zu wollen. Es gibt genug legale Möglichkeiten von künstlicher Befruchtung bishin zur Pflegefamilie und der Möglichkeit der Adoption, das langt dicke.

Nein

Leihmutterschaft macht das Kind zur Ware und ist damit in meinen Augen ein eklatanter Verstoß gegen die Menschenwürde.

Damit hat Leihmutterschaft in Deutschland keine Chance und das ist auch gut so.

Ja

Unter strengen Auflagen, wie zum Beispiel keinerlei wirtschaftlichen Zuwendungen.

Ja

Unter strengen Auflagen, ja.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich habe ein Kind.