Sollte das Ehegattensplitting abgeschafft werden?
Das Ehegattensplitting ist sexistisch, weil es veraltete Geschlechterrollen zementiert und Frauen in finanzielle Abhängigkeit drängt.
Indem es Paare steuerlich begünstigt, wenn ein Partner, meist die Frau, zu Hause bleibt, fördert es das Modell der Hausfrauenehe.
Dies hindert Frauen daran, wirtschaftliche Unabhängigkeit zu erlangen und ihre Karrierechancen voll auszuschöpfen, was die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern weiter verstärkt und Fortschritte in Richtung Gleichberechtigung behindert.
Ausserdem fördert das Ehegattensplitting Sexismus, FINTA-Feindlichkeit und ignoriert die neuen Familien in der 3 Personen miteinander verheiratet sind.
Sollte das Ehegattensplitting abgeschafft werden?
14 Antworten
Es ist mir völlig egal, ob das Ehegattensplitting abgeschafft wird oder nicht. Es beeinflusst ohnehin nur unterjährig die Lohnsteuerzahlungen. Auf die Jahres-Einkommenssteuer hat es keinen Einfluss, wenn beide zusammen veranlagt werden.
Die einzige echte Auswirkung hat die Wahl der Steuerklassen lediglich bei Zahlung von Entgeltersatzleistungen, die auf Grundlage des Nettoeinkommens berechnet werden - wie z.B. Krankengeld, Kinderkrankengeld, Verletzengeld.
Bei unterschiedlichem Einkommen hat der Besserverdienende bei Steuerklasse 3/5 unterjährig mehr Netto, es folgt aber i.d.R. eine Steuernachzahlung, während man bei 4/4 eher eine Steuerrückzahlung erhält.
Inwieweit die Steuerklassen die Geschlechterrollen beeinflussen soll, erschließt sich mir nicht. Es begünstigt allerdings die Ehe, denn bei Unverheirateten ist es steuerlich von Nachteil, wenn einer der beiden mit dem zu versteuernden Einkommen nicht einmal den Grundfreibetrag übersteigt. Bei einem Arbeitsentgelt von über 1.350 € spielt es schon keine Rolle mehr.
Es gibt einen Haufen Missverständnisse um das Ehegattensplitting herum.
Das EGS (keine Lust es jedes Mal auszuschreiben 😉) ist keine Subvention der Ehe. Es sorgt dafür, dass Ehen mit gleichen Jahresverdienst auch gleich besteuert werden, also ein Paar mit einer Einkommensverteilung vom 10k/80k, genauso viele Steuern zahlt wie ein Paar bei dem Beide jeweils 40k verdienen.
Diese Zusammenveranlagung hat den Vorteil, dass die Eheleute untereinander entscheiden können wie sie ihre Einkommen verteilen und bietet Sicherheit im Fall von Krankheit, Pflegebedürftigkeit und Co.
Es hat aber auch den Nachteil, dass ein Partner für den anderen einsteht, sprich für ihn aufkommt, auch dann wenn sie in verschiedenen Wohnorten leben (Beruflich) oder in der Trennungszeit oder auch bereits geschieden sind. Der finanzstärkere Partner ist weiterhin unterhaltspflichtig dem finanzschwächeren gegenüber, wenn dieser nicht für sich selbst sorgen kann (Gesundheit/ Alter, Arbeitslosigkeit)
Durch die Eheschließung sind Ehepartnerinnen und Ehepartner auch nach der Scheidung dazu verpflichtet, den Lebensbedarf des anderen Ehepartners sicherzustellen, wenn dieser dazu selber nicht in der Lage ist und ein sog. Unterhaltstatbestand ( §§ 1570 – 1576, Bürgerliches Gesetzbuch, BGB ) erfüllt ist.10.04.2023
Die Unterhaltspflicht kann begrenzt sein (3 Jahre) oder unbegrenzt z.B. bei langer Ehe und erlischt erst wenn der finanzschwächere Partner sich selbst versorgen kann oder eine andere Partnerschaft eingeht.
Auch die Rentenpunkte werden geteilt
Unter dem Strich spart der Staat durch diese Regelung Unmengen an Sozialgeldern.
Btw Stichwort sexistisch:
Erstens es ist egal, wie Ehepartner ihre Aufgaben aufteilen oder die Einkommensverteilung ist. Es gibt keine Vorschrift, die besagt, die Frau muss weniger verdienen oder zu Hause bleiben. Es gibt genug Ehen in denen der Mann daheim bleibt oder weniger verdient
Zweitens: seit 2017 können gleichgeschlechtliche Ehen eingegangen werden, die dann ebenso Vor- und Nachteile des Splittings haben. Allein diese Tatsache führt das Argument nach Sexismus und veralteter Geschlechterrolle ad absurdum.
Die Expertin für abstruse Theorien ist wieder unterwegs..... Wolltest du nicht inaktiv sein?!
Das Ehegattensplitting ist sexistisch, weil es veraltete Geschlechterrollen zementiert und Frauen in finanzielle Abhängigkeit drängt.
Das Ehegattensplitting gilt für alle Ehepaare unabhängig vom Geschlecht. Es berücksichtigt weder, welches Geschlecht der Hauptverdiener hat, noch fördert es spezifisch die traditionelle Rollenverteilung. Es könnte genauso gut einen Ehemann in Teilzeit fördern, wenn die Ehefrau Vollzeit arbeitet und mehr verdient. Was ich aus beruflicher Erfahrung weiß sogar doch häufiger vorkommt als man denkt.
Das Splitting begünstigt die Ehe als institutionelle Lebensform, unabhängig davon, wie die Einkommensverhältnisse innerhalb der Ehe aussehen. Ziel ist es, die finanzielle Belastung innerhalb der Ehe zu reduzieren, was auch gleichgeschlechtliche Paare oder Paare mit modernen Rollenverteilungen betrifft.
Indem es Paare steuerlich begünstigt, wenn ein Partner, meist die Frau, zu Hause bleibt, fördert es das Modell der Hausfrauenehe.
Das Ehegattensplitting begünstigt keine spezifischen Geschlechterrollen, da es für alle Ehepaare gleichermaßen gilt, unabhängig davon, welches Geschlecht der Hauptverdiener hat. Es gibt keine geschlechtsspezifischen Vorgaben, und es könnte ebenso gut den Mann in einer Teilzeit- oder Hausmannrolle unterstützen, wenn die Frau die Hauptverdienerin ist.
Dies hindert Frauen daran, wirtschaftliche Unabhängigkeit zu erlangen und ihre Karrierechancen voll auszuschöpfen, was die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern weiter verstärkt und Fortschritte in Richtung Gleichberechtigung behindert.
Das Ehegattensplitting nimmt Paaren nicht die Möglichkeit, individuell über ihre berufliche und familiäre Rollenverteilung zu entscheiden. Frauen (oder Männer) können sich unabhängig vom Steuervorteil entscheiden, Vollzeit zu arbeiten, ihre Karriere zu verfolgen oder eine andere Rollenverteilung innerhalb der Familie zu wählen. Das Ehegattensplitting zwingt keinen Partner in eine bestimmte Rolle, sondern ermöglicht finanzielle Flexibilität.
Ausserdem fördert das Ehegattensplitting Sexismus, FINTA-Feindlichkeit und ignoriert die neuen Familien in der 3 Personen miteinander verheiratet sind.
Das Ehegattensplitting ist geschlechtsneutral und gilt für alle Ehepaare, unabhängig vom Geschlecht der Partner. Es berücksichtigt keine spezifischen Geschlechterrollen oder Identitäten und ist somit nicht inhärent sexistisch oder FINTA-feindlich. Es zielt darauf ab, die steuerliche Belastung innerhalb der Ehe zu reduzieren, unabhängig davon, wer die Einkommensbringer sind.
Das dies nunmal nur eine monogame Ehe beinhaltet liegt in der Natur der Gesetze bezüglich einer Ehe.
Sollte das Ehegattensplitting abgeschafft werden?
Mit den oben genannten Gründen sicherlich nicht.
Das steht auf einem anderen Blatt. Dabei geht es ja auch um "verstehen wollen".
Denkst du wirklich die gute stellt diese Fragen ernsthaft ?
So was wie
"Sollte das übermäßige zeigen von Deutschland Fahnen wärend der EM verboten werden da es Ausländer an den Nationalsozialismus erinnern und traumatisieren könnte ?"
Ich glaube nicht mehr das dies an mangelder Intelligenz oder Verständnis liegt.
Aber man muss ihr lassen sie macht das recht proffessionell.
Ich bin mir da nicht so sicher, grade in der woken Bubble gibt es da schon den ein oder andere der eher mit sowas auffällt
Es sollten viele andere Dinge abgeschafft bzw verändert werden. Anstatt sich mit Ehegatten Splitting auseinander zu setzen, würde ich es mehr feiern, wenn man sich mehr dem Kinderschutz, dem Schutz für Frauen widmet. Wenn man Kindern oder Frauen was antut, bekommt man Bewährung aber geht es um paar euronen, muss man sein Leben hinter Gittern. Komische Welt
Ist sexistisch nicht wenn man auf Grund seines Geschlechtes diskriminiert bzw stereotypisiert wird ?
Das Ehegattensplitting ist allerdings nicht ans Geschlecht gebunden daher kann es schon mal per Definition kein Sexismus sein.
Ob es abgeschafft werden sollte ... hmmm vielleicht könnte man es durch etwas besseres ersetzen.
https://lisa-paus.de/gastbeitrag-auf-edition-f-wie-unser-steuersystem-frauen-benachteiligt/
https://www.boeckler.de/de/boeckler-impuls-ehegattensplitting-verletzt-gleichheitsgebot-9482.htm
Laut Lisa Paus wirkt das sexistisch. Es ist aber Sexistisch.
wie kann das Splitting sexistisch sein, wenn auch gleichgeschlechtliche Ehen möglich sind?
Danke, sehr gut, logisch und stringent dargelegt.