(Shades of Grey) Ist meine Verärgerung berechtigt?

5 Antworten

50 Shades of Grey ist unfassbar problematisch. Es hat nichts mit Konsens oder einem sicheren und gesunden BDSM Lifestyle zu tun und wird/wurde auch massiv von der Kink-Community kritisiert

Dein Text ist sehr lang und ich bin mir nicht sicher, worauf du genau hinaus möchtest, bezweifle aber stark, dass du schon in der Grundschule etwas über das Patriarchat gelernt hast

Es ist aber gut, dass du dich mit deiner eigenen toxischen Männlichkeit auseinandergesetzt hast.

50 Shades of Grey ist ein gutes Beispiel dafür, wie auch Frauen sexistische Geschlechterrollen aufrechterhalten und sich in diesen (vermeintlich) wohlfühlen können - nur weil Frauen anfällig für sexistisches Denken sind und (z.T. ungesunde) sexuelle Fantasien haben, bedeutet es nicht, dass Feminismus Blödsinn und nicht mehr ernstzunehmen ist

Viel eher fehlt der verantwortungsbewusste und kritische Umgang mit sexuellen Medien und das Wissen über Konsens und Sicherheit - vor allem bei der Auslebung von Kinks

xXAnmXx 
Fragesteller
 13.03.2024, 18:25

Du musst es mir nicht glauben, aber der Genderpaygap war schon in der zweiten Klasse Thema.

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Ruzzzzzzzz  14.03.2024, 06:46
@xXAnmXx

Okay, das kann gut sein, ich hab in der zweiten eher was über Kartoffeln gelernt, da warst du wohl auch einer moderneren Schule

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Majordomus  15.04.2024, 10:53

Ich halte nichts von dem Begriff "Toxische (giftige) Männlichkeit". Er ist sexistisch, weil er mir unterstellt, ich hätte auf Grund meines Geschlechtes und nicht meines Chrakters Defizite. Kein Mensch ist auf Grund seines Geschlechtes giftig.

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Majordomus  15.04.2024, 21:27
@Ruzzzzzzzz

Ich beschreibe was der Begriff in mir und vielen anderen assoziiert. Das muss mit einer offiziellen Definition nicht unbedingt 1 zu 1 deckungsgleich sein. Insbesondere wenn dieser Begriff so inflationär und verallgemeinernd Verwendung findet. Ich denke da bin ich Recht nah an dem was viele die ihn verwenden auch dabei im Kopf haben.

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Ruzzzzzzzz  16.04.2024, 00:04
@Majordomus

Was wäre denn dann ein besserer Begriff deiner Meinung nach?

Wie willst du es denn sonst nennen, wenn Männer nie über ihre Gefühle sprechen und darunter psychisch extrem leiden, sodass die Suizidrate viel höher ist? Dass Männer weniger um Hilfe fragen und zum Arzt gehen, mehr Alkohol und Fleisch essen (da dies als männlich angesehen wird, im Vgl. zum schwachen Gemüse) sodass die Lebenserwartung geringer ist als bei Frauen? Dass Männer Gewalt nutzen, um Macht auszuüben?

Toxische Männlichkeit bedeutet nicht, dass Männer an sich schädlich oder giftig sind, es bezieht sich auf verschiedene Aspekte und Verhaltensweisen, die aufgrund von Gesellschaft und Kultur vorgegeben werden und Frauen sowie Männern selbst schaden. Es geht nicht per se um das Geschlecht, sondern um die damit einhergehende Sozialisation, unsere Gesellschaft.

Ich erlebe kaum, dass der Begriff falsch und inflationär genutzt wird.

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Majordomus  16.04.2024, 08:02
@Ruzzzzzzzz

Ich esse Fleisch weil es mir schmeckt, wie meine eine Tochter auch, meine andere Tochter isst von Natur aus viel lieber Früchte. Wir haben wirklich niemals eine Assoziationen mit Stärke oder Gesundheit zu Fleisch oder Gemüse hergestellt. Das sind persönliche Vorlieben. Das Männer nicht über Gefühle reden hat nicht mit Erziehung oder Gesellschaft zu tun. Ich brauche dazu eine Vertrauensperson. Die meisten Menschen sterben durch Suizid(z.B. an Weihnachten), weil sie Einsam sind. (auch Frauen )

Wenn ich Versuche etwas rational zu Lösen wurde mir schon mal toxische Männlichkeit vorgeworfen die Gegenüberstehende Frau wollte aber einfach nur einen Zuhörer. Es gibt sicher Eigenschaften die Männer bzw. Frauen vermehrt auszeichnen.

Diese Eigenschaften können mal positiv mal negativ ausschlagen. Wenn Frauen ihr Fähigkeiten zur Solidarisierung im Trennungsfall dazu nutzen das Jugendamt und die Justiz zu vereinnahmen, so dass in der Folge Kind und Vater entfremdet werden. So käme nie einer auf die Idee von toxischer Weiblichkeit zu sprechen, ich auch nicht. Obwohl die Beispiele sehr häufig sind. Es sind charakterliche Fehler der Einzelnen Menschen.

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Diejenigen die Fifty shades of Grey noch nicht kennen, sollten jetzt auf Netflix gehen und es sich anschauen. Behaltet dabei ihm Hinterkopf, dass mehr als 100.000.000 Exemplare verkauft wurden und die Bücher fast ausschließlich von Frauen gekauft wurden/werden.

Nein, das soll sich keiner anschauen.

Es ist eine Darstellung einer toxischen Beziehung, die zwar behauptet was mit BDSM zu tun zu haben, über die aber jeder in der entsprechenden Szene (und Leute wie ich, die der Szene nicht angehören aber auch für eigene Fanfictions einiges angelesen haben) den Kopf schütteln.

Es ist schlicht und einfach nur eine respektlose, übergriffige Beziehung.

Sowas zu lesen kann ab und an ganz anregend sein. In sowas leben möchte Frau aber nicht.
Das ist ähnlich wie im Zuge von 'consentual non-con', wo man sich dadurch Erregung verschafft, dass man 'spielt' Kontrolle komplett abzugeben, allerdings die Kontrolle de facto nie abgibt, weil man immer in einem enorm starken Vertrauensverhältnis steht, das auch darauf basiert, dass jederzeit abgebrochen werden kann und wird, wenn man sich z.B. eines Safewords bedient.

Und das solltest du lernen zu unterscheiden.

Ich hoffe damit ist alles gesagt... ich hab mir das da oben nicht ganz durchgelesen, weil es für mich wenig Sinn ergab.

xXAnmXx 
Fragesteller
 19.03.2024, 16:15

Zusammenfassung:

Warum werden Männer für die Existenz von Geschlechterrollen verantwortlich gemacht und dazu aufgefordert diese nicht mehr zu reproduzieren, wenn Frauen doch offensichtlich auf traditionelle Männer stehen (reich, stoisch, dominant, arrogant)?

Ob Shades of Grey problematisch ist oder nicht, wirkt sich offensichtlich nicht auf die Beliebtheit aus.

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xXAnmXx 
Fragesteller
 19.03.2024, 16:35

Ich habe das Ansehen von Shades of Grey zu Aufklärungs Zwecken empfohlen. Man darf selbst Hackenkreuze zu Aufklärungszwecken zeigen, warum also nicht Shades of Grey.

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Es ist tatsächlich so dass es viele Frauen gibt die die klassischen Rollen gut finden, aber für die gibt es keine Bewegung. Nicht jede Frau ist mit den Feministinnen einer Meinung. Es gibt auch Frauen die sich so eine Beziehung wie in diesem (sehr schlechten) Film/Buch wünschen, aber die sind die Minderheit. Nichts desto trotz bedeutet WAHRER Feminismus dass die Frau das Recht hat selbst zu entscheiden was sie will und ob sie sich eine solche Rolle in einer Beziehung wünscht oder nicht.

Viele Falsche Feministinnen wollen das nicht akzeptieren und allen Frauen ihr eigenes Frauenbild aufzwängen und natürlich auch den Männern. Die Männer haben ebenso das Recht zu entscheiden welche Rolle sie in einer Beziehung übernehmen wollen. Männer zu etwas zu zwinge was sie nicht wollen ist auch nicht anders ans Frauen zu etwas zu zwingen was sie nicht wollen.

In diesem Film/Buch geht es ja aber um eine BDSM-Beziehung und da haben doch die Beteiligten das Recht ihre Neigungen und Vorlieben auszuleben. Eine Frau die keine devoten Neigungen hat, würde sich auf so etwas wohl kaum einlassen und würde das auch nicht so genießen wie der weibliche Charakter in dem Film/Buch.

Interessant finde ich aber, dass die Feministinnen die das Buch anprangern, nie darüber reden dass der männliche Charakter in jungen Jahren selbst so behandelt/missbraucht? wurde wie er die Frau behandelt/missbraucht?, und zwar von einer Frau. Dass es dominante und sadistische Frauen gibt die gerne devote Männer quälen ist kein Problem für Feministinnen, nur der umgekehrte Fall stört ihr Weltbild.

Leben und leben lassen. Gegen einvernehmliche Dinge zwischen Erwachsenen muss/soll/darf niemand etwas unternehmen. Wenn es allerdings um nicht einvernehmliche Gewalt geht, egal ob gegen Frauen oder gegen Männer, dann muss man etwas unternehmen. Das ist aber keine Frage des Feminismus sondern von Recht und Moral.

Danke für deine Frage.

Vorab ich hab 50 shades of Grey nicht gesehen und werde es auch nicht, denn ich hab kein netflix. Laut Google geht es in dem Film/Buch um eine Beziehung, in der auch BDSM eine große Rolle spielt.

Also kurz zu jeglicher Art von sexuellen Praktiken, soziemlich alles ist ok, vorausgesetzt alle Beteiligten sind sich der Risiken bewusst und willigen (trozdem) ein. Das heißt auch, das es absolut legitim ist, wenn du und deine erste Freundin euch auf typische Geschlechterrollen einlasst, solange beide fine damit sind. Auch im Alltag wäre es vertretbar, wenn sich in einer hetero Beziehung z.B die Frau um Kinder und den Haushalt kümmer, während der Mann arbeiten geht und somit Geld für die Familie bereitstellt. Es sollten nur alle Menschen die Wahl haben, ob sie diesen Geschlechterstereotypen entsprechen wollen oder nicht, und niemand soll wegen dieser Entscheidung benachteiligt werden oder andere Chancen dadurch bekommen.

Hier liegt nunmal auch das Problem an einer patriachalen Gessellschaft, denn in dieser haben nicht alle Geschlechter dieselben Chancen und werden teils benachteiligt, wenn sie nicht dem bestehendem Geschlechtersystem entsprechen.

Nun zurück zu 50 shades of Grey, ich vermute mal, dass dabei eben diesen Geschlechterstereotypen und auch Machtstrukturen beleuchtet werden. Das kann auch dazu anregen diese infrage zu stellen und darüber besser zu reflektieren.

Übrigens stimme ich dir in der Schule zu, alle Geschlechter, also auch Frauen könne Geschlechterstereotypen reproduzieren.

Woher ich das weiß:Hobby – linksgrünversifft oder so

Ein zweit- oder drittklassiger Hollywoodfilm muss ja nicht unbedingt die gesellschaftliche Realität widerspiegeln. Es ist vor allem ein kommerzielles Produkt der Filmindustrie, das mit skandalisierendem Marketing Kunden ins Kino locken wollte.

xXAnmXx 
Fragesteller
 10.03.2024, 18:28

Aber warum springen dann nur Frauen darauf an?

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BeviBaby  10.03.2024, 18:34
@xXAnmXx

Es springen nicht 'nur Frauen' darauf an.

Aber unabhängig davon: Das konkrete Ding ist halt eben auf weibliche Zuschauerschaft ausgelegt.

Das ist als würdest du einen inhaltlich fragwürdigen Lerncomputer in Pink betrachten und dich dann fragen 'warum wollen nur Mädchen sowas bescheuertes haben?'

Dabei vernachlässigst du aber, dass es genau dasselbe Modell auch in Blau gab und das halt eben eher von Jungs gewählt wurde. Letztlich wird dann vermutlich sowas rauskommen wie dass BEIDE Geschlechter entsprechend Interesse an dem Grundgedanken haben (welche Anteile bei beiden Geschlechtern ist dann wieder was anderes... das können durchaus auch geringe Anteile sein), die Wahl einer konkreten Ausführung dann aber letztlich durch andere Faktoren bedingt ist, wie z.B. die Farbe.

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xXAnmXx 
Fragesteller
 10.03.2024, 18:39
@BeviBaby

Ich bezweifle dass ein Buch mit so einem eindeutigen Inhalt, nicht wegen des Inhalts, FAST ausschließlich von Frauen gekauft wird.

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