Schließen sich Ritterlichkeit/Gentlemantum und Feminismus/Gleichheit der Geschlechter gegenseitig aus?

Keineswegs.

Es wird von Gentlemen nicht erwartet, Frauen irgendwie anders zu behandeln als die anderen Mitmenschen. Aber natürlich sollte man, wenn man sich als Gentleman bezeichnen will, allen Mitmenschen gegenüber ein gehobenes Maß an Anstand und Moral entgegenbringen. Dazu gehört unabdingbar auch der Einsatz für Gerechtigkeit und damit auch die gleichberechtigte Teilhabe an der Gesellschaft für alle. Ich würde das gentle (sanftmütig, behutsam) in diesem Begriff halt auf Frauen bezogen so interpretieren, dass man sich in keiner Weise irgendwie übergriffig verhält. Blöderweise hat halt die Diskriminierung der Frauen dafür gesorgt, dass es Konvention wurde, als kultiviert zu gelten, wenn man Diskriminierung und Übergriff hinter einem Vorhang die Frau bevorzugender Oberflächlichkeiten verschleiert. Aber wenn ich so alltägliche Mikro-Aufmerksamkeiten wie das Türaufhalten, Sitzplatz anbieten, auf dem Gehweg ausweichen, ... nicht auf Frauen beschränke und sie auch dankend annehme, wenn ich selbst der Empfänger bin, sehe ich darin auch keine Übergriffigkeit, wenn ich sie Frauen gegenüber zuteil kommen lasse.

Nö....

Der Feminismus ist eine Ideologie, die auf der Gleichstellung der politischen, wirtschaftlichen, persönlichen und sozialen Rechte der Frauen basiert. Einfach gesagt ist Feminismus ein Kampf gegen die Diskriminierung von Frauen in der Gesellschaft.

...ein Gentleman diskriminiert keine Frauen.....