Reicht diese Vorbereitung für ein eigenes Pferd?
Hallo, die Frage wurde hier vermutlich schon tausendfach gestellt, nur finde ich unter allen Fragen und Antworten, nichts, dass zu meiner Situation passt :)
Ich reite mittlerweile seit über 8 Jahren und habe auch vorher schon viel mit Pferden zu tun gehabt. Natürlich stand deshalb das Thema „Eigenes Pferd“ schon sehr früh im Raum. Aus meiner Familie reitet eigentlich niemand, bzw. verfügt auch keiner über Pferdewissen, mit Ausnahme meiner Patentante, welche seit Jahren eigene Pferde hat und dadurch eben auch viel Erfahrung. Also wäre ich mit der Verantwortung größtenteils alleine, habe im Notfall allerdings jemanden, den ich ansprechen könnte.
Als Stall käme ein Offenstall hinter unserem Haus in Frage, welchen ich sogar von meinem Fenster aus sehen kann ;)
Ich hatte schon zwei Pflegebeteiligungen und eine Reitbeteiligung, habe außerdem circa ein halbes Jahr in einem Offenstall ausgeholfen, sodass ich ein Gefühl für das Arbeitspensum bekomme. Geplant sind noch einige Kurse zum Thema Bodenarbeit und Gymnastizierung, denn in dem Bereich durfte ich leider noch nicht so viel machen, sondern habe nur ein paar mal longiert :) ich lese mir, immer wenn ich Zeit dazu habe, gerne mal Gesundheitskataloge (oder wie ihr das nennt ^^) für Pferde durch, damit ich einen Überblick über Krankheiten, Symptome und Ursachen, Handlungsmöglichkeiten, etc. bekomme. Einen Erstehilfekurs möchte ich unbedingt auch noch machen, damit ich nicht nur vom Internet lerne und auch Fragen stellen kann.
Mit dem Pferd möchte ich dann hauptsächlich Freizeit reiten und Bodenarbeit machen, also Sapziergänge, longieren, Tricks und das ein oder andere Mal ohne Sattel (mit Pad?) reiten. Klingt vielleicht sehr nach Ostwind, macht mir aber einfach am meisten Spaß mit den Pferden und ist (meiner Meinung nach) auch besser als 4/5 mal die Woche hartes Training ^^.
Meine Eltern würden mir das Pferd größtenteils finanzieren (das Geld haben meiner Eltern, das wäre sicher) und ich würde einen Teil dazuzahlen (ich hab eine Möglichkeit Geld zu verdienen, die ich hier jetzt nicht weiter erklären möchte XD)
Als Pferd wäre ein vielleicht 7-15 jähriges Kleinpferd gedacht, welches schon Erfahrung hat und mit dem ich „einfach ein bisschen rumreiten und Spaß haben“ kann :) zum Probereiten o.ä würde meiner Trainerin und eine andere, sehr Pferdeerfahrene Person mitkommen, natürlich gäbe es ein große AKU, etc.
Ich bin 13 Jahre alt und circa 1.65m groß, falls das noch wichtig ist und habe das Glück, in der Schule nie viel lernen zu müssen, um gute Noten zu schreiben.
Also meine Frage: wie könnte ich mich noch besser auf ein eigens Pferd vorbereiten, bzw. seid ihr der Meinung, dass ich das schaffen kann? Und wenn ich, dann gerne eine Begründung, da ich der Meinung bin, dass man mit ausreichend Vorbereitung und Ansprechpartnern auch in dem Alter ein eigenes Pferd haben kann :)
Da einige die Frage am Schluss vielleicht falsch verstanden haben: die Entscheidung für ein Pferd steht schon länger fest, ich würde lediglich gerne wissen, wie ich mich noch besser vorbereiten kann :)
9 Antworten
Da sind leider einige Punkte noch nicht ganz durchdacht:
- So ein Pferd lebt gut und gerne mal rund 30 Jahre (grade Kleinpferde auch gerne länger). Wenn du ein 15 jähriges Pferd kaufst, hast du das also auch rund 15 Jahre lang noch. In diesen 15 Jahren wirst du irgendwann von zuhause ausziehen und deinen Lebensunterhalt selbst bestreiten müssen. Vllt wirst du für Ausbildung oder Studium auch umziehen müssen, ggfls. in eine Stadt in der die Ställe für ein Pferd wesentlich teurer sind. Berufsanfänger und erst Recht Azubis/Studenten schwimmem bekanntlich nicht in Geld. Wie soll das dann mit dem Pferd werden? Wird das dann wieder verkauft ( bedenke dabei, dass ein dann etwa 20 Jahre altes Pferd meist nicht mehr so leicht ein neues Zuhause findet)?
- Was passiert wenn der Offenstall hinter eurem Haus wegfällt? (Das Pony lässt sich nicht in die Herde integrieren, entwickelt zum Beispiel Heustauballergie/ Rehe/Ekzem/…und kommt mit den Bedingungen dort nicht klar, Streit mit Stallbesitzer oder schlicht Schließung des Stalls). Ich kenne genug Leute die jeden Tag rund 20-30 km fahren, weil sie erst in dieser Entfernung einen passenden (!) Stall für ihr Pferd gefunden haben. Sind deine Eltern in der Lage dich da jeden Tag zur Not auch weiter weg hin und her zu kutschieren? Möglicherweise auch 3x täglich, wenn das Pony mal Medikamente braucht zum Beispiel?
- Mit 13 bist du unmöglich in der Lage ein Pferd gesunderhaltend zu reiten. Du hast auch keine „8 Jahre Erfahrung“, denn sein wir mal ehrlich ein 5 jähriges Kind sitzt nur drauf und kann weder motorisch noch psychisch verstehen wie es auf das Pferd einwirken soll. Bestenfalls fängt man so mit 10 an wirklich ne Idee davon zu bekommen, was man da oben macht sodass man langsam von Reiten und nicht nur von Draufsitzen sprechen kann. Wenn du es also nicht kaputt reiten willst, brauchst du auch unbedingt einen Bereiter für mindestens 2x die Woche, der das Pony mitreitet und korrigiert und du selbst solltest auch mindestens 2x die Woche mit diesem Pony guten (!) Unterricht nehmen. Das heißt zusätzlich zu den Haltungskosten, werdet ihr wöchentlich mal locker 100€ Berittkosten und auch 80-100€ Unterrichtskosten für dich on top planen müssen. Das sind rund 800€ im Monat NUR für Ausbildungszwecke, damit das Pferd durch dein Reiten nicht langfristig kaputt geht. Alles andere kommt da auch noch dazu, ist das deinen Eltern bewusst, dass sich das ganze locker auf 1500€ im Monat hochspielen kann? (Es gibt Menschen die verdienen nichtmal so viel im Monat)
- Also keine finanzielle Planung deinerseits. „Bei anderen Sachen einstecken“, wenn das Geld kaum für die Miete reicht ist gut. Ernährst du dich dann von Luft und Liebe?
- Und die sind auch auf spezielle Bedürfnisse ausgerichtet?
- Auch keine finanzielle Planung. Jemanden zu kennen oder denjenigen auch regelmäßig zu bezahlen sind 2 Paar Schuhe.
Es ist echt nicht böse gemeint, aber das ist halt mal wieder die blauäugige Herangehensweise von Teenagern, wie man sie hier ständig findet. Ohne langfristigen Plan und ohne Vorausschau. Du weißt halt mit 13 einfach noch nicht wie das Leben läuft. Das ist auch nicht schlimm, musst du auch nicht und wirst du noch früh genug lernen. Nur für ein eigenes Pferd ist das eben nix.
Die Finanzierung durch die Eltern ist halt so eine Sache. Selbst, wenn sie sich dazu bereit erklärt haben: Ich hoffe, ihnen, und auch dir, ist bewusst, dass man dann nicht mehr in Urlaub fahren kann, weil das Geld für ein Hü drauf geht.
Was passiert, wenn sie sich scheiden lassen (was ich natürlich nicht hoffe, was aber durchaus nicht unüblich wäre)? Wer bezahlt dann das Tier? Hat das Elternteil dann noch genügend Geld für euch beide und das Pferd? Ihr müsst ja auch noch irgendwie leben.
Was ist, wenn du doch das Interesse verlierst? Ein eigenes Pferd ist nochmal was anderes als eine Reitbeteiligung oder ein Pflegepferd. Was ist, wenn deine Freunde in ein paar Jahren feiern gehen und du nicht mit kannst, weil du zum Pferd musst?
Was ist, wenn du ausziehst? Eine Ausbildung oder ein Studium machst? Wer unterstützt dann finanziell? Was ist mit einem Partner, Familienplanung etc.? Ein Pferd ist nicht nur ein finanzieller Faktor, sondern kann auch schnell zum Beziehungskiller werden.
Selbst wenn dir das alles noch so weit weg erscheint: Du solltest es dennoch in Erwägung ziehen. Denn Dinge ändern sich. Interessen ändern sich. Du änderst dich.
Vergiss das nicht.
Über Geld spricht man ja gewöhnlich nicht, aber ich drück es mal so aus „es wäre auch bei 1.500€ fürs Pferd noch genug Geld für den Urlaub da und auch jedes Elternteil könnte ein Pferd alleine finanzieren“ :) es gibt viele „was ist wenn…?“ Szenarien, aber die werden niemals verschwinden :) auch später kann es noch Lebensumschwünge geben und wenn es überhaupt nicht mehr passt und man dem Pferd nicht gerecht werden kann: dann verkauft man es. Das klingt zwar immer hart, aber im Endeffekt hatten ja (zumindest die meisten) Pferde schon Vorbesitzer. Natürlich sollte man nicht darauf hinplanen, dass das Pferd irgendwann wieder verkauft wird, aber das kann aus den verschiedensten Gründen immer nötig sein
Das ist richtig. Ich will es dir ja auch nicht ausreden. Wenn bei euch alles geklärt ist und du dir sicher bist, dass es passt, dann mache es. Mir geht es nur darum, dass du nicht hinterher enttäuscht bist, weil sich vielleicht doch alles ganz anders entwickelt als du es dir vorgestellt hast
Ach doch, die anderen Antworten bzgl. Pferden und Kindern passen bei dir ganz genau. Lies dich durch, da wird alles beantwortet.
Du weißt scheinbar noch nicht mal, das grundlegenste: nämlich, dass Pferde Herdentiere sind und mind. 1 Artgenossen in der Haltung brauchen... aber auch das funktioniert in der Praxis so gut wie nie, da 2 Pferde nun mal keine Herde sind und sehr kleben.
Und dass Pferdehaltung in Eigenregie (am eigenen Haus im Wohngebiet sicher nicht erlaubt...) Arbeiten statt Reiten bedeutet. Gerade, wenn du alles alleine machen musst.
Vielleicht hast du die Situation nicht ganz verstanden :) hinter unserem Haus ist ein Offenstall. Nicht unser Garten (😂!) dort steht das Pferd mit mindestens vier anderen Pferden. Und auch da, kommen teilweise noch Pferde hinzu. Und wenn dieser Stall nicht passt, dann lebe ich trotzdem in einer Gegend, in der es unfassbar viele Ställe gibt, die meisten nur 5 Minuten zu Fuß entfernt. Dadurch, dass dort mehrere Personen stehen, wird die Arbeit aufgeteilt und wie bereits erwähnt, hab ich schon ein halbes Jahr in einem Offenstall (auch dort) ausgeholfen um zu sehen, ob ich dieses Pensum schaffe und auch gerne mache :)
Ich hab selbst kein Pferdewissen, aber lese ich ganz gern mal die Threads mit zu dem Thema.
Für mich als Laie klingt es bei dir nach guten Voraussetzungen. Andere scheinen sich da weniger Gedanken vorher zu machen und das mit dem Offenstall nebenan ist ja geradezu luxuriös. Bedenke nur, wenn mal umziehen möchtest zum Studieren oder für die Liebe, dann wird das sehr schwierig.
Muss es denn unbedingt ein eigenes sein? Kann man die Pferde nicht auch so liebhaben, pflegen und reiten?
Natürlich kann man sie auch so liebhaben und pflegen und reiten, allerdings habe ich mit einem eigenem Pferd deutlich mehr Möglichkeiten (auch, wenn es gleichzeitig mehr Zeit, Geld und Verantwortung bedeutet). Mit dem Thema Reitbeteiligung und Pflegebeteiligung habe ich (oft aufgrund von Besitzern) keine guten Erfahrungen gemacht :/
Tja, dann finde ich es immer nur schwierig in deinem Alter, grundsätzlich mit eigenen Tieren, weil da einfach noch ein ganz großer Umbruch und Weichenstellungen ansteht und das Tier länger lebt. Das geht so oft schief.
Mir wäre lieber du würdest warten, bis du beruflich und so gefestigt bist, aber das ist halt auch eine lange Zeit und letztlich deine Entscheidung.
Nein
Warum?
Darum
- Meine Eltern würden mir das Pferd größtenteils finanzieren
- Ich bin 13 Jahre alt
Also meine Frage: wie könnte ich mich noch besser auf ein eigens Pferd vorbereiten,
Mindestens 5 Jahre älter werden und genug verdienen um dir nicht nur dein eigenes Leben selbstständig leisten zu können sondern auch noch 500-800€ im Monat Spaßgeld übrig hast!
(das Geld haben meiner Eltern, das wäre sicher)
Geld haben und Geld auch für so was ausgeben zu wollen sind zwei sehr unterschiedliche Dinge.
Wenn wir mal ehrlich sind, die meisten Erwachsenen Menschen die ich kenne, die ein eigenes Pferd haben, haben definitiv keine 500€-800€ im Monat an Spaßgeld über. Wollen meiner Eltern ihr Geld für ein Pferd ausgeben? Wir haben darüber lange geredete und ja, sie würden es machen und stehen bei der Sache hinter mir. Und wann werde ich in meinem Leben nochmal so viel Freizeit haben wie jetzt? Da gewöhne ich mir lieber jetzt den Pferdealltag an und kann gleich mit Pferd organisieren (obwohl planen mit Pferden ja nicht immer so ganz einfach ist^^), anstatt es mit 35 zu bereuen, dass ich es nicht gemacht habe :)
Wenn wir mal ehrlich sind: du hast doch keine Ahnung, was andere Leute an „Spaßgeld“ übrig haben. Und du hast auch keine Ahnung, bei wie viel Leuten der Traum vom Pferd zum Albtraum geworden ist, weil es eben doch nicht reicht, und weil man sich schließlich für ein Pferd abrackert, welches mit seinen Krankheiten immer mehr Last als Lust darstellt.
1: Im Leben werden immer Veränderungen kommen und ich werde mich später sicherlich mal nach meinem Pferd richten müssen, aber für einen Freund fürs Leben (oder zumindest hoffe ich, dass es möglichst lange währt :)) kann man meiner Meinung nach auch bei anderen Sachen einstecken
2: In meinem Dorf gibt es unzählige Ställe, sodass ich genug Ausweichmöglichkeiten (so um die 8) habe. Außerdem sind nochmals so viele Ställe in den Nachbardörfern vorhanden
3: Ich habe eine gute Trainerin die ich schon lange kenne und bei der ich viel lerne, welche an 2-3 Tagen zu mir kommen würde. Bei Bedarf kenne ich auch eine sehr gute Bereiterin, mit welcher auch einiges abgeklärt ist ;)