Pferd macht keinen Spaß mehr? Pferd abgeben?
Hallo.. Ich habe seit ca. 4 1/2 Jahren einen 25 Jährigen Haflinger Wallach, den ich auf Grund von Arthrose nicht mehr reiten kann. Jeden Tag fahre ich zu ihm, aber nur noch um seine Box zu machen und ihn vielleicht ein bisschen zu putzen.. Und dafür zahle ich jeden Monat 270€ (obwohl das Geld kein Problem ist, aber dafür, das ich mit ihm nichts mehr machen kann ist das schon ziemlich viel..) . Es macht mir einfach keinen Spaß mehr. Ich möchte so gerne wieder Reiten, Reitstunden nehmen (das habe ich bestimmt schon seit 2 Jahren nicht mehr gemacht), Ausreiten und vielleicht auch mal das ein oder andere Turnier gehen. Ich überlege, mein Pferd auf einen Gnadenbrothof zu bringen oder in andere, gute Hände ab zu geben, wo er ein schönes Rentnerleben leben kann. Aber irgendwie würde ich mich da ihm gegenüber total schlecht fühlen, ihn einfach weil er "alt" ist, abzugeben :/ Falls ich ihn abgeben sollte, möchte ich natürlich gerne ein anderes, jüngeres Pferd haben wollen, aber ich weiß nicht ob mein Vater das mit macht..eine Reitbeteiligung oder ein Pflegepferd möchte ich nicht. Ich würde schon gerne wieder ein eigenes dann haben wollen, aber so wie es jetzt ist, bin ich einfach mega unglücklich.. Ich bin schon immer total neidisch, wenn ich die anderen Reiter auf unserem Hof sehe, die mit ihrem Pferd alles machen können.. Was würdet ihr an meiner Stelle machen,
und wie soll ich das alles meinem Vater erklären? Über Tipps wäre ich euch Mega dankbar!!
17 Antworten
Was ich wieder machen würde, wäre das, was ich bis vor 1 Jahr gemacht habe, mich um meinen alten Herren kümmern und zusehen, dass es ihm an nichts fehlt.
Dankbar sein, für die Jahre, die er mich auf seinem Rücken getragen hat und mir (da auch älter gekauft) ein großartiger Lehrer war.
Ihn mit Freude versorgen, mich über jeden guten Tag freuen und Spaziergänge unternehmen, so weit er es schafft und an schlechten Tagen einfach bei ihm sein.
Und an seinem letzten Tag noch bewusster jeden Moment mit ihm verbringen, und bis zur letzten Sekunde bei ihm sein und hoffen, dass er merkte wie dankbar ich ihm für sein Vertrauen und alle vergangenen Jahre war, auch wenn er alles andere, als ein einfaches Pferd war.
Alte Pferde können einem noch so viele schöne Momente schenken, auch wenn man sich nicht mehr drauf setzen kann.
Wenn meine Tochter mit so einem Anliegen käme, würde ich ihr vorschlagen, das Pony in einen günstigeren Rentnerstall zu stellen, wo sie sich weiter kümmern kann und sie dürfte sich eine Reitbeteiligung suchen.
Wenn sie mir dann das gleiche sagen würde, wie du geschrieben hast, würde ich mich um den alten Herren kümmern und Töchterchen hätte, zumindest von mir finanziert, zum letzten Mal auf einem Pferd gesessen.
Es gibt sicher billigere Einstellmöglichkeiten für ein Pferd, welches nicht mehr gearbeitet wird. Da brauchst du sicher keinen Stall mit Halle/Platz/etc. Erkundige dich, ob du ihn in Rentnerherde unterbringen kannst, dann hat er da vllt noch ein paar schöne Jährchen. Ansonsten muss ich echt sagen, Umstände hin oder her - Verantwortung für ein Tier zu übernehmen heißt für mich bis zum Schluss und mit allen Konsequenzen. Es gibt natürlich diverse Gründe, warum jemand ein Pferd abgeben muss, z. B. nicht mehr stemmbare finanzielle Belastung bei Krankheit etc. Spaß und/oder Nutzen gehören für mich hier nicht dazu!
.eine Reitbeteiligung oder ein Pflegepferd möchte ich nicht.
Warum nicht? Wo ist das Problem?
Du kannst doch nicht ein Lebewesen einfach wegwerfen, das dir so viel gegeben hat?!
Wenn deine Eltern mal alt sind, schiebst du sie dann auch einfach ab?
Du kannst deinen Hafi zwar nicht mehr reiten, aber spazieren gehen, longieren, Doppellonge, Fahren vom Boden, Handarbeit, Zirzensik usw usw.
Du weißt nicht die lange er noch durch hält. Wahrscheinlich nicht mehr so lange. Ich würde sage behalte ihn. Du kannst spazieren gehen und bodenarbeit machen. Du kannst auch vertrauensarbeit machen. Mein wort: du kannst mit ihm alles machen außer reiten, es gibt auch so viel zu machen.
Er ist noch topfit, von der Arthrose abgesehen. Außerdem ist er total robust, hatte in den letzten Jahren keine einzige Krankheit gehabt. Der TA meint, er würde noch ein paar Jährchen machen.
Nein. Aber sich mit dem Tier beschäftigen und sich anpassen so wie sich das Pferd sein ganzes Leben lang angepasst hat. Das wäre nur fair!
Hallo,
ich bin generell niemand der sofort Verrat schreit, wenn man sein Pferd verkauft. Für ein reitbares Pferd bis zum mittleren Alter, findet man mit einigem Suchen einen Platz an dem das Tier es gut hat. Frage dich doch mal, wer ein Pferd kauft, dass in den folgenden Jahren noch einiges an Kostenv erursachen wird, nicht mehr voll nutzbar und alt ist. In den seltesten Fällen, wirst du jemanden absolut seriöses finden, im schlimmsten Falle wird dein Pferd zu einem Wanderpokal - kein schönes Ende.
Warum soll es keine Reitbeteiligung sein? Was sprich dagegen, dem Pferd als Dank für seine Treue einen schönen Lebensabend zu bereiten? Leen ist nicht immer nur Spaß. Du hast mit dem Pferd auch Verantwortung für ein Leben übernommen. Wenn ich mein altes Kinderpony abgegeben hätte, weil es nicht mehr die erwünschte Leistung bringt, hätten meine Eltern mir keinen müden Cent mehr für den Reitsport gegeben.
Wenn du dich nicht dazu aufraffen kannst, dass Tier bis zu seinem Ende zu begleiten. Such ihm irgendwie ein schönes Plätzchen und schaffe dir nicht wieder ein neues Pferd an.
Na toll. Soll die Besitzerin vor dem Pferd stehen und ungeduldig auf seinen Tod warten?