Ab wie viel reitererfahrung ein Pflegepferd?

6 Antworten

Sagen wir mal so: Das hängt allein vom Besitzer ab.

Ich würde mein Pferd niemandem in die Hand drücken, der keine Ahnung hat. Also sehr hohe Chancen wirst du schätzungsweise noch nicht haben, an ein Pflegepferd zu kommen.

Zwischen Pflegebeteiligung und Reitbeteiligung gibts übrigens einen Unterschied. Bei einer Pflegebeteiligung reitet man normalerweise nicht. Bei einer Reitbeteiligung schon. Da würde ich niemanden nehmen, der nicht ruhig obensitzt und nicht etwas Ahnung von Stellung, Biegung etc. hat.

Am Liebsten wäre mir da natürlich jemand, der wirklich was kann. Heißt ganz grob gesagt: Ein paar Jahre Reiterfahrung sind Grundvorraussetzung.

Was du aber machen kannst ist, am Reitstall zu fragen ob du ein bisserl mithelfen darfst. Das wäre ja mal ein Anfang.

wenn du einen BETREUTE Pflegschaft bekommst, wo du unter Aufsicht mit dem Pferd umgehst und nie länger als mal eben 2-3 Minuten allein bist, kannst du jederzeit beginnen.

ansonsten: mach den "Pferdeführerschein" und vielleicht noch einige der ersten Abzeichen-Kurse, fahre in allen Ferien auf einen Reiterhof, dann kann es nächsten Sommer losgehen, wenn du wen findest, der ein passendes Pferd für dich hat

beste Möglichkeit: such dir einen Job im Reitstall: Ställe misten, Ausläufe abäppeln, streuen, usw. KEINE ARBEIT MIT den Pferden; ABER du kannst dort NAch GETANER aRBEIT ZUGUCKEN; WIE DIE ANDEREN (bESITZER/REITER9 ) mit ihren Pferden umgehen und lernen lernen lernen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Reiten-Haltung-Zucht-Ausbildung n.LTJ u.ä.

Um Pferde zu pflegen, braucht man überhaupt nicht reiten zu können. Und umgekehrt gibt es Leute, die schon mehrere Jahre reiten, aber nicht mal recht satteln können.

Aber wenn man das gerne möchte, darf man sich im Rahmen seiner wachsenden Möglichkeiten auch immer gerne um die Schulpferde kümmern. Man lernt, sobald der Reitlehrer merkt, dass es sich lohnt, ja normalerweise bald sein Schulpferd selber für den Reitunterricht fertig zu machen und hinterher zu versorgen. Wenn man sich darüber hinaus im Stall aufhält, den Stallgang fegt, anderen zusieht, zuhört, kleine Gefälligkeiten anbietet, dann wächst man da schnell rein. Es muß ja nicht immer ein bestimmtes „Pflegepferd“sein.

Dahika  24.07.2020, 17:38

Und umgekehrt gibt es Leute, die schon mehrere Jahre reiten, aber nicht mal recht satteln können.

LOL...stimmt. Ich hatte mal ein Buch gelesen - entschuldigung - wo Utta Danella von ihrem eigenen Reiten auf ihrem Pferd erzählte. DAs Pferd lebte 24/7 in einer Box in München und das war wohl so ein Nobelstall (für die Menschen!), dass sie nicht mal satteln musste. Jedenfalls erzählte sie dann, wie sie ihr Pferd in den Urlaub mit auf´s Land nahm. Dort in der Ferienunterkunft -wo das Pferd sogar mal ein Stündchen auf die Weide durfte - musste sie dann selbst satteln und trensen. Und sie schrieb ganz stolz, dass sie das auch könne, obwohl sie so gar keine Übung habe.
Ich habe nur mit den Augen gerollt. Was für eine Schnepfe.

Und in meinem früheren Stall hat mal ein M-Springreiter sein 17j. Pferd untergestellt. Er wollte es nicht mehr auf Turnieren starten, sondern es sollte ein Freizeitpferd werden. Offenstall, etc... Er war wirklich sehr nett!! auch zu seinem Exsportpferd - ein Pferd von Schockemöhle - aber er hatte von nichts eine Ahnung. Er musste das Futter selbst für den SB vorbereiten und er teilte dem pferd an Heu eine Meerschweinchenportion zu, dabei war das Pferd ein kräftiger 1,80 großer Warmblüter. Und als er sich daran machte, auszumisten, der Stall war nämlich ein Semivollpensionsstall und selbst misten war angesagt - mussten wir Miteinsteller uns verstecken, weil wir Tränen gelacht haben. Allerdings, er war wirklich ein Netter und war sich nie zu fein, mal zu fragen - obwohl er uns allen im Reiten überlegen war! Nach vier Wochen schwang der die Mistgabel so gekonnt wie wir alle und sein Pferd bekam auch genug zu fressen.

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Urlewas  24.07.2020, 17:54
@Dahika

DieZeiten, wo einem Pferdebesitzer das Pferd gesattelt hin gestellt wird, sind zwar wohl vorbei, aber in den Reitschulen ist man es teilweise (verständlicherweise!) leid, den Leuten das Sattel beizubringen, weil 9 von 10, die mit reiten anfangen, sowieso nachtblinde durchhalten. Hinzu kommt, dass oft die Fortgeschritteneren dann das Pferd oft bereits aufgewärmt von der vorigen Stunde übernehmen, so dass das mit dem Satteln dann auch nicht ohne weiteres nachgeholt werden kann.

Kürzlich kam auch so eine in den Stall, um sich als Reitbeteiligung zu bewerben. Ein paar Jahre Reiterfahrung nahm ich ihr ab - aber auftrensen... da brauchte man dummerweise auch no h so ne blöde Ausrede, „das Pferd sei beim ersten Mal nervös“, weil es nicht wußte, was sie wollte. Die ?Trense wurde von vorne vor das Pferd gehalten...🤭

I h dachte mir nur: sie kann ja nix dafür, dass es ihr keiner beigebracht hat. Aber so blöde Ausreden, statt einfach zu fragen, ne, tschüss denn...

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Dahika  24.07.2020, 18:10
@Urlewas

DieZeiten, wo einem Pferdebesitzer das Pferd gesattelt hin gestellt wird, sind zwar wohl vorbei

Och, wer weiß. Entsprechende 1000% RundumsorglosStälle wird es wohl noch geben. Die kosten dann halt eben sehr viel! Diese Schriftstellerin - die im übrigen schreckliche Bücher schrieb, hab drei davon gelesen - wird sich so eine Stall wohl geleistet haben.

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pony  24.07.2020, 19:32
@Dahika

90% der erwachsenen und kinder, die bei uns im stall neu sind und schon mehrere jahre reiten können nicht satteln, nicht trensen, kennen die namen der ausrüstungsteile nicht und wissen gerade mal, wo bei einem pferd vorne und hinten ist. korrektes führen können die meisten auch nicht.

sie lernen alles nach und nach. gehört zum unterricht (wird aber nicht extra berechnet) . der stallbesitzer besteht darauf, dass mit seinen eierlegenden wollmilchsäuen anständig umgegangen wird.

wer putzen und satteln nicht beaufsichtigt, hat nicht verstanden, dass gute schulponys mit geld nicht zu bezahlen sind. man nimmt als schulponys auch nicht billig aufgekaute ponys mit macken, die keiner mehr haben will, sondern wählt sorgfältig aus.

dann bleiben die reitschüler auch dabei.

dann kann man für reitschüler auch pflegebeteiligungen vergeben.

gott seis getrommelt und gepfiffen - so überlebt ein stall auch einen corona-lockdown ohne dass die tiere schäden davontragen.

ich hab noch gelernt: erst kommt das pferd. dann kommt ganz lange gar nichts und dann kommt der reiter.

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Dahika  25.07.2020, 18:42
@pony

Tja, stimmt wohl. LOL... ich stand einmal in einem fremden Reitstall, als ich eine Freundin besuchte, in der Stallgasse, als eine Frau ihr Pferd dort durch die Stallgasse in die Box führte. Führen wollte. DAs Pferd rannte durch die Gasse, sie hinterher am Strick und sauste in die Box. Sie knallte um ein Haar gegen die hintere Boxenwand.
Hinterher erzählte sie ganz stolz, dass sie demnächst L Dressur reiten wollte. Ich lächelte beifällig und dachte aber: "Lern doch erst mal dein Pferd führen bevor du es reitest." Na ja, wer weiß ob Anky muss Grunzen ihr Pferd selbst jemals führt.

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bei einem pflegepferd kümmert man sich ausschliesslich, nicht "auch" um das pferd. reiten können ist dafür überhaupt nicht wichtig.

man muss ein pferd korrekt pflegen und grob seinen gesundheitszustand beurteilen können, z.b. lahmheit erkennen, verhaltensänderungen bemerken, hautveränderungen und verletzungen feststellen und insektenstiche und kleine wunden versorgen können. wenn auch abmisten dazugehört, muss man abweichungen beim kot und urin (geruch, menge etc.) bemerken. und natürlich richtig abmisten lernen.

du musst ein halfter und eine fliegenmaske anlegen können und oft auch wissen, wie das mit der fliegendecke geht.

hufpflege, futtergeschirrpflege und pflege von putzzeug und der ausrüstung, mit der du selber umgehst, gehört dazu.

oft musst du sogar die grundlagen der fütterung können, wenn der stall HP oder selbstversorger ist.

und du musst auch gut mit menschen kommunizieren können.

ein pferd musst du richtig führen und richtig anbinden können.

für spazierengehen und bodenarbeit musst du die grundlagen der bodenschule beherrschen, trensen können, wissen, wie du ein pferd im öffentlichen raum richtig führst und wie du wann die bodenarbeitsgerte richtig einsetzt.

es ist schon eine ganze menge, die du können oder lernen musst, um mit dem pflegepferd alleine was machen zu können.

"nur" reiten kann fast jeder depp lernen. und viele bilden sich auch noch was drauf ein, das drumrum nicht erledigen zu "müssen", sondern andere zu haben, die das für einen erledigen.

quetsch deinen reitlehrer aus: "wie geht das? wie heb ich den huf richtig hoch, wie verlese ich einen schweif, wie heisst diese putzbürste, wie wäscht man ein halfter...usw."

du kannst natürlich nicht alles wissen - den rest müsste dir der besitzer des pflegepferdes beibringen. wenn dich das in 2 jahren immer noch interessiert, wird es zeit, sich zusätzlich zum reitunterricht nach einem pflegepferd umzusehen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

Ein Pflegepferd reitet man in der Regel gar nicht. Du musstt dich also gut mit der >>Pflege und dem ganzen drum herum gut auskkenn

Woher ich das weiß:Hobby – Ich reite seit meinem 6.Lebensjahr und habe zwei Pferde