Palästina?

7 Antworten

Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, dann ist das ein Überbegriff für Araber, die nicht wirklich zu einem Volk gehören, also eine Art Sammelbegriff für Staatenlose oder Ausgestoßene. In der Weltregion mit Normadenvölkern ist das vermutlich nichts Besonderes, aber in einer Welt mir Staatsgrenzen ein Problem. Man nötigte nach dem 2. Weltkrieg sie auf dem Staatsgebiet des heutigen Palestinas zu siedeln oder jagte sie zumindest dort nicht wieder weg. Irgendwann benannte man sie nach ihrem Lebensraum.

Was den besiedelten Raum angeht, das waren die Kananiter. Das hat mittlerweile ein User hier schon erklärt.

Es gab weder damals noch heute ein Palästina

Die Römer haben diese Provinz so genannt. Davor war es die Provinz Judäa. Da es ständig Aufstände gegen die Römer gab und die Römer stärker waren und den Tempel vernichtet haben, wurde Judäa zur Strafe in Palästina umbenannt. Der Begriff kommt von den Philistern. Gegen diese hatten die Juden lange davor immer gekämpft, das waren Einwanderer wohl meist aus Richtung Griechenland und bei den Juden verhasst. Zu dieser Zeit hat es aber solche Kämpfe nicht mehr gegeben. War wohl reine Schikane von den Römern, damit endlich Ruhe im Karton ist. Hat bis heute nicht geklappt.

Ranzino  27.01.2024, 15:45

nun ja....es gab bis 1948 tatsächlich keinen jüdischen Staat mehr dort; insofern waren die Maßnahmen also erfolgreich.
und hätte man ihnen die Gegend nicht einfach geschenkt, gäbe es den Staat Israel doch wahrscheinlich bis heute nicht.

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Klaraaha  27.01.2024, 15:52
@Ranzino

Richtig, aber die anderen Staaten gab es so davor auch nicht. Die gehörten alle mal zum osmanischen Reich und wurden nach und nach wieder gebildet. "Palästina" wurde noch verwaltet, weil es auch da wohl keine Einigung gab. Geplant als Zwei-Staaten- Lösung war das aber davor schon.

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Eisenschlumpf  30.01.2024, 08:14
@Ranzino
hätte man ihnen die Gegend nicht einfach geschenkt

Wie ist das gemeint?

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Eisenschlumpf  30.01.2024, 10:48
@Ranzino

Als gegenseitiges Übereinkommen. Leider wurde es nicht akzeptiert.

Wenn es als Geschenk bezeichnet wird, wurde Transjordanien einer saudischen Familie geschenkt? Dieses Übereinkommen wurde merkwürdigerweise akzeptiert und ist fast nie Gegenstand von Kritik.

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Ranzino  30.01.2024, 10:52
@Eisenschlumpf

ich wüsste jetzt nicht, was daran gegenseitig war
die Araber haben nicht unplausibel alles beansprucht, eben weil seit Bar Kochba usw. Juden sich in alle Welt zerstreut hatten und sich dieser Status der Diaspora nun mal gefestigt hatte.

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Eisenschlumpf  30.01.2024, 10:59
@Ranzino
ich wüsste jetzt nicht, was daran gegenseitig war

Die Einigung, dass es zwei weitere Staaten auf dem Gebiet des Völkerbundsmandats geben soll.

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Ranzino  30.01.2024, 11:23
@Eisenschlumpf

welche Einigung ?
ich wüsste nicht, dass die Araber den Völkerbund erlaubt haben, da was aufzuteilen

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Eisenschlumpf  30.01.2024, 11:24
@Ranzino
ich wüsste nicht, dass die Araber den Völkerbund erlaubt haben, da was aufzuteilen

Die Osmanen auch nicht.

Die Briten auch nicht.

Die Italiener auch nicht.

Aber der Völkerbund.

Gemacht wurde es trotzdem, eben weil es ein Völkerbundsmandat war mit den Zielen.

Wieso hat kaum einer Schwierigkeiten damit, dass Jordanien auf dem Gebiet errichtet worden ist?

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Ranzino  30.01.2024, 16:02
@Eisenschlumpf

weil Jordanier Araber sind und keine Juden. na das war jetzt für die Bewohner einfach zu schlucken ?

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Eisenschlumpf  30.01.2024, 16:04
@Ranzino

Die Begründung ist zu kurz gegriffen. In Palästina gab es nicht nur Juden.

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Ranzino  30.01.2024, 16:08
@Eisenschlumpf

nö, denke ich nicht. Juden waren anwesend, aber es war von seiten der Araber nicht erwünscht, dass die einen Staat haben. es ging ja offensichtlich auch ohne

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II99II  31.01.2024, 04:43
@Ranzino

Das Osmanische Reich hat im 1. Weltkrieg verloren und ist zerfallen.

Die Osmanen waren übrigens keine Araber, sie waren sogar eher Feinde der Araber. Besonders die türkische Republik hatte während seiner Gründungsphase viel Wert daraufgelegt, alle arabisch-kulutrellen Einflüsse abzuschaffen.

Das Osmanische Reich war ein Vielvölkerstaat. Es hat eine Form von gesellschaftlichem Pluralismus gefördert. Abgesehen von den Juden, die schon immer in der Region lebten - wie bspw. in der Stadt Hebron, wo jüdische Familien ihre Ursprünge bis zu 3000 Jahre zurückdatieren können - sind exilierte Juden aus Europa, UdSSR oder Nordafrika bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts wieder nach Israel zurückgekehrt, gründeten dort Siedlungen und kauften sogar rechtmäßig Land unter osmanischem Recht.

Nur weil die Araber das Land mal 630 eroberten und bis 1090 besetzt hatten, gehört es ihnen ja deswegen nicht. Nach der Logik gäbe es noch viele andere Völker, die einen Anspruch darauf hätten, wie Griechen, Perser, Römer, Briten, Türken,..

In der Geschichte kommt es oft vor, dass Menschen einer homogenen Gruppe einen Lebensraum für sich beanspruchen. Vergleichbar mit den Muslimen in Kosovo, die ein eigenes Land innerhalb von Serbien für sich beansprucht haben, um ein aktuelles Beispiel zu nennen.

Der jüdische Staat sollte ein Verbund der jüdischen Siedlungen werden. 80% des Mandatsgebietes wurde in Form von Jordanien den Arabern überlassen. Wie gesagt haben die Araber dort keine Ansprüche... das wäre so als wolltest du Teile von Spanien den Arabern überlassen, nur weil die mal dort eingefallen waren... oder als würdest du behaupten, dass arabische Muslime das indigene Volk von Ägypten wären...

Wenn das Land deiner Meinung nach rechtmäßig den Arabern gehört, weil sie es irgendwann mal erobert hatten, dann gehört das Land heute auch rechtmäßig den Juden, weil sie es zurückerobert haben.

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Ranzino  31.01.2024, 11:38
@II99II

Wenn das Land deiner Meinung nach rechtmäßig den Arabern gehört, weil sie es irgendwann mal erobert hatten, dann gehört das Land heute auch rechtmäßig den Juden, weil sie es zurückerobert haben.

tjoa, dann darf Hamas grundsätzlich weiter Israel angreifen; sie rückerobern ja auch nur mal wieder ?
man muss schon anerkennen, dass Juden seit der römischen Besatzung keinen eigenen Staat hatten und wir reden da von ca. 2000 Jahren mit wechselnden Besitzern der Gegend. da ist nix mit "Gott hat uns auserwählt", das Argument ist Mumpitz.

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II99II  31.01.2024, 16:19
@Ranzino
da ist nix mit "Gott hat uns auserwählt", das Argument ist Mumpitz.

Das Argument wurde hier auch nicht genannt, auch wenn die meisten der dortigen Muslime ihren Kampf gerne mit dem Qur'an rechtfertigen, aber diese Stelle über die "Kinder Israels" gerne ignorieren...

Religiöse Texte sollten keine Grundlage für einen modernen Staat sein. Stattdessen aber Völkerrecht und es war auch die UN, welche den Staat Israel ermöglicht hat und die Siegermächte des 1. und 2. WK.

tjoa, dann darf Hamas grundsätzlich weiter Israel angreifen; sie rückerobern ja auch nur mal wieder ?

Tjoa, sie dürfen es versuchen, so wie sie es seit 75 Jahren versuchen. Aber dann sollen sie sich nicht wundern, wenn sie als Antwort darauf in Schutt und Asche gebombt werden ;) Vielleicht wäre es ja klüger einfach nach vorne zu schauen und sich etwas Eigenes und Neues aufzubauen, statt ewig nur zu versuchen anderen etwas wegzunehmen? Wie du ja geschrieben hast, haben die Israelis sich dort auch etwas "Neues" aufgebaut.

Stell dir mal vor die Europäer hätten dieselbe Einstellung, wie die Palästinenser und würden sich jedes Land zurückholen wollen, dass sie in der Geschichte mal verloren haben... die ganze Welt wäre ein großes Schlachtfeld

man muss schon anerkennen, dass Juden seit der römischen Besatzung keinen eigenen Staat hatten und wir reden da von ca. 2000 Jahren

Weißt du was das bedeutet, dass man überhaupt von einer Zeitspanne von 2000 Jahren reden kann und dass es trotzdem immer noch Leute gibt, die sich mit diesem Volk identifizieren und die Kultur, Bräuche und Sprache bis heute erhalten haben? Was lernen wir daraus, wenn nach so einer absurd langen Zeit jetzt trotzdem wieder ein jüdischer Staat dort entstanden ist......???

Das heißt die Araber können sich auf den Kopfstellen und Flick-Flacks machen, wie sie wollen. Es wird niemals ihr Heimatland werden, denn andere haben dafür bereits 2000 Jahre gelitten, geblutet und geschwitzt und der ganzen Welt bewiesen, wer wirklich bereit ist für seine Heimat bis ans Äußerste zu gehen.

Btw.: Israel erhebt keine Ansprüche auf die Arabische Halbinsel... sie können also jederzeit nach Hause gehen :)

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Ranzino  31.01.2024, 17:06
@II99II

wenn das "Gott hat uns auserwählt" Argument doch Käse ist: wieso hat das denn Juden noch keiner erzählt und folgerichtig den Teilungsplan ausm Fenster gefeuert ?
soweit ich es sehe, hat man sehr wohl religiöses Geschwafel in der Birne gehabt damals und wollte den Juden nach 2000 Jahren endlich was Gutes tun weil "es geschrieben steht".

sollten die Araber jemals nennenswerte Fortschritte machen in der Rückeroberung, dann war der Teilungsplan offensichtlich hirnrissiger Mist und die bis dahin vergangene Zeit war vergeudet.

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II99II  31.01.2024, 22:29
@Ranzino

Es ist richtig das Zionismus häufig eine Vermischung aus konservativ-religiösen Dogmen und politischen Zielen darstellt. Es ist quasi das jüdische Pendant zum Islamismus. Genau diese beiden Ideologien treffen da aufeinander.

Auch die Araber hatten damals ganz bewusst Nationalismus betrieben und alle Register gezogen... z. B. behauptet die 1930iger Jahre Palästinenser wären die direkten Nachfahren des Volks der Philister, oder der Kanaaniter. Das ist bewusst Lügen gewesen und sollte Desinformationen verbreiten.

In Wahrheit haben arabische Historiker noch bis in die 1950iger Jahre vor dem UN-Sicherheitsrat argumentiert, dass gar kein Land mit dem Namen "Palästina" existieren könnte, da es keine historische Grundlage dafür gibt. Das war noch zu einer Zeit als es eher die jüdischen Siedler waren, die sich selbst Palästinenser nannten :) Das zeigt z. B. sehr schön die Flagge von Palästina aus dem Jahr 1924: https://en.m.wikipedia.org/wiki/File:Flag_of_Palestine_(1924).svg

Erst mit dem Arabischen Aufstand von 1936 änderte sich das und die Araber nannten sich erstmals selbst "Palästinenser" und sagten, dass das Land ihnen gehören würde. Seitdem trägt die palästinensische Flagge die panarabischen Farben. Eine Kriegsflagge die Aufstand und Kampf im nationalistischen Sinn symbolisiert. Der Kampf geht von den arabischen Nationalisten aus.

wieso hat das denn Juden noch keiner erzählt und folgerichtig den Teilungsplan ausm Fenster gefeuert ?

Ich glaube du unterschätzt einen wichtigen Faktor... es leben 20% arabische Muslime in Israel, als vollwertige Staatsbürger, in Sicherheit und Frieden und Koexistenz mit den Juden. Muslime arbeiten dort in hohen, öffentlichen Ämtern oder kämpfen als Soldaten der IDF gegen die palästinensischen Jihadisten. Jeder 5. Israeli ist ein Moslem!

"Teilungsplan ausm Fenster gefeuert", ist also indirekt schon passiert und Israel ist eine Form von Ein-Staaten-Lösung, bzw. Jordanien und Israel sind bereits die Zwei-Staaten-Lösung. Das was die palästinensischen Anführer seit 1947 machen, ist komplett unnötig und sinnlos... sie hatten über die Jahrzehnte mehrmals die Chance und Aufforderung durch USA, Israel, Saudi-Arabien, etc. ihren eigenen Staat zu gründen und haben es nie gemacht. Es ging nie darum etwas aufzubauen.

und die bis dahin vergangene Zeit war vergeudet.

Ja, was hats Deutschland und Frankreich heute gebracht, sich ewig wegen Elsass-Lothringen gegenseitig umzubringen?

Vor allem macht Israel von der gesamten Landfläche der arabischen Welt gerade mal nur 0,4% aus. Araber stürzen sich in sinnlose Kämpfe die sie nicht gewinnen können, wegen 0,4% "Lebensraum" und gleichzeitig leugnen sie das alle archäologischen Funde aus der Region eindeutig in hebräischer Sprache verfasst sind, nicht in arabischer.

Das alles ist unerträglich dumm.

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Die Vorfahren der heutigen Palästinenser waren Araber die das Gebiet besetzt und den Großteil der Juden von dort vertrieben haben.

ogvinyua 
Fragesteller
 27.01.2024, 17:01

Wann besetzen sie den ort? Und gibt es beweise das sie araber sind und keine kanaaniter

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II99II  31.01.2024, 05:03
@ogvinyua

Jerusalem wurde im Jahr 637 n. Chr. von den Arabern belagert und erobert. Es war eines der ersten Angriffsziele der Islamischen Expansion.

Damals hatten sogar einige Juden in Mohammed den prophezeiten Messias gesehen, weil sie dachten das er sie von der römischen Besatzung befreien würde. Der Gedanke wurde aber schnell verworfen, da der Messias nicht mit dem Schwert in der Hand kommen würde.

Allerdings begann die Islamische Expansion erst direkt nach dem Tod von Mohammed, unter Abu Bakr.

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