Mit 17 ausziehen Trans Jugendamt?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Mein tiefstes Beileid. Ich höre leider viel zu oft von Eltern die ihre Kinder nicht akzeptieren und sie so von sich weg treiben...

 ich zieh jetzt aus so das ich das mit 18 nicht so schwer hab

Wie meinst du diesen Satz? Meinst du damit Stabilität mit Job, Wohnung und co, oder meinst du damit deine Transition? Denn letzteres kannst du auch vor 18 Jahren anfangen. Genauer gesagt kannst du dir schon mit 15 einen Therapeuten holen, der dir mit diesem Thema hilft. Weil du trans bist musst du für diese Therapie nicht mal zahlen, das übernimmt die KK. Für alle weiteren Schritte brauchst du zwar unter 18 eine Unterschrift deiner Eltern, aber es würde natürlich nicht schaden jetzt schonmal daran zu arbeiten.

Ich weiß das klingt jetzt bestimmt sau dumm, aber du solltest vllt noch ein letztes mal versuchen mit deinen Eltern drüber zu reden. Sag ihnen klar und deutlich wie du dich fühlst und was du willst. Setze klare Linien und halte dich daran. Wenn deine Eltern dich nicht akzeptieren nach all der Zeit ist es halt einfach besser für dich wenn du den Kontakt mit ihnen runter schraubst. Das solltest du ihnen auch genau so sagen.

Also in der Theorie kannst du natürlich auch zum Jugend Amt gehen. Ich kenne nicht die ganze Geschichte, aber wenn du denkst dass es das richtige ist, dann mach es.

Ich hoffe egal was passiert dass du stark bleibst!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin selbst trans (mtf)

Trans-Jugendliche sind für Jugendämter nichts völlig fremdes. Das gibt es zwar selten, kommt aber trotzdem immer mal wieder vor.

Meine Kollegin hat derzeit einen jungen Mann in einer stationären Wohngruppe, der ähnliche Umstände wie du zu haben scheint. Er ist auch als Mädchen geboren, fühlte sich aber als Mann und die Eltern konnten das gar nicht akzeptieren. Er hat sich dann letztendlich letztes Jahr mit 17 Jahren in Obhut nehmen lassen.

Wenn du das so schreibst, denke ich: Selbstverständlich. Selbstverständlich erfüllst du derzeit die Voraussetzungen für einen stationären (Jugendhilfe)Bedarf.

Parallel würde ich dir aber empfehlen, dich auch an eine Beratung für transgender zu wenden. Für deine psychische Gesundheit ist es bestimmt gut, dich hier professionell in diesem Themenbereich beraten zu lassen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sozialer Dienst (Jugendamt)

Versuche mal zu recherchieren ob es in deiner Nähe nicht irgendwo eine LGBT Jugendhilfe gibt.

Die könnten dich eventuell zum Jugendamt begleiten.

Vielleicht betreuen sie sogar LGBT Jugendwohngruppen, den in vielen normalen Wohngruppen sind die anderen Jugendlichen auch nicht unbedingt die toleranstesten was Transmenschen angeht.

Ob es eventuell auch die Möglichkeit gibt alleine zu wohnen kommt auf dein Jugendamt an.

Auch ob sie überhaupt Handlungsbedarf sehen. Deshalb macht es Sinn sich von jemandem begleiten zu lassen, der den Kontakt zu Jugendämtern gewöhnt ist.