Meinung Klimaaktivisten?

Gut gedacht, schlecht gemacht. Wobei das auch nicht stimmt, so fair muss man sein. Sie haben geniale Aktionen gemacht, wie die Aktion vor dem Verkehrsministerium. Verkehrsminister Wissing hat gesagt, es gäbe nicht genug Schilder für eine allgemeine Geschwindigkeitsbeschränkung. Daraufhin hat die letzte Generation haufenweise Tempo 100 Schilder vor das Verkehrsministerium gekippt.

Die Presse hat in ihren Blättchen auf Seite 4 berichtet und die Pfeife im Verkehrsministerium hat gar nicht reagiert.

Seit die Klimakleber mit Kartoffelbrei werfen und auf den Strassen festkleben, sind sie auf Seite eins. Sie werden von allen gehasst, aber sie sind präsent.

Wenn sie anfangen, Dackel auf sechsspurigen Autobahnen festzukleben, haben sie meine volle Sympathie.

Insgesamt gesehen ist es gut, dass wir solche Menschen haben, die dafür kämpfen und damit auch für uns.

Allerdings machen sie manchmal den Klimaprotest an den falschen Stellen und die falschen Aktionen, z.B. den Verkehr aufhalten und das Brandenburger Tor beschmutzen. Dadurch verlieren sie mehr Menschen als sie gewinnen. Ich würde ihnen nicht für alle Sachen Bußgelder zahlen lassen. Aber für diese Sachen schon. Und nicht nur Bußgelder, sondern auch mal später aus dem Gefängnis entlassen und Menschen, die Aufträge und damit Geld verloren haben - sollten es der "Letzten Generation" in Rechnung stellen. Also wenn man einen Auftrag mit 1 Million Euro verlieren, sollten es die Sponsoren der Letzten Generation auch bezahlen.

Klimaaktivismus ist zwar an sich nichts Schlechtes; ganz im Gegenteil. Aber die Methoden der »Letzten Generation« sind in keiner Weise zielführend und auch nicht akzeptabel.

So werden sich die nach Luxus Süchtigen nicht aufrütteln lassen, sich im Interesse des Überlebens der Menschheit zu mäßigen.

Es ist wirklich nicht nötig, mit dem 500 PS starken SUV zum Briefkasten an der Ecke zu fahren, nur weil man es kann. Es ist auch nicht nötig, sich alle halben Jahre ein neues Handy zu kaufen, nur weil das Neue eine Funktion mehr hat, die man ohnehin nie benutzen wird. Ebenso wenig braucht man alle Jahre einen neuen Fernseher, nur weil es jetzt neue Formate und Features gibt, die man nicht nutzen wird.

Das sind nur einige Beispiele. Es gibt noch viel mehr, aber das würd den Rahmen einer Antwort sprengen.

Letztlich sind nicht die Konsumenten die Bösewichte, sondern die Industrie, die um jeden Preis (auch die Zerstörung der Lebensgrundlage der Menschheit) jedes Quartal mehr Umsatz machen will als im vorigen Quartal. Die manipulieren die Konsumenten und betrügen die Verbraucher, nur um noch mehr Gewinn zu machen.

Und die Industriemagnaten sind wirklich die Allerletzten, die sich durch Klimaaktivisten aufhalten lassen würden. Deswegen sind Klimaaktivisten auf verlorenem Posten und begehen all ihre Taten vergeblich.

Bertrand Arthur William Russell sagte einmal:

„Die Frage heute ist, wie man die Menschheit überreden kann, in ihr eigenes Überleben einzuwilligen.“

Ich finde, er hatte damit Recht, aber eine Antwort darauf wird auch heute niemand finden können — leider. So wird die Menschheit sich wohl innerhalb der nächsten 50 bis 100 Jahre selbst ausrotten.

Ich mag die nicht. Auch wenn ich mit den Zielen durchaus übereinstimme- die Art und Weise, wie das umgesetzt wird, ist absolut unmöglich. Durch diese Aktionen werden Menschen gefährdet und es kommt dabei zu Sachbeschädigungen. Damit bringt man nur die Bevölkerung gegen sich auf und schafft eine Abwehrhaltung zu diesem Thema.

Nachtrag:

Das hier halte ich auch für besonders übel:

https://www.focus.de/politik/ausland/nahost/klimaaktivistin-macht-juden-vorwuerfe-fridays-for-future-sprecherin-schockt-mit-wirrer-genozid-nachricht_id_226258300.html

Wo bleibt die Distanzierung von derartigen Aussagen? Was hat das für Konsequenzen? Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass so ein widerliches Verhalten wieder möglich ist.

Nicht nur schlecht, sondern sogar schlimm.