So, wie Cannabis »legalisiert« wird, drängt sich mir der Verdacht auf, dass die ganze Kampagne nur darauf ausgelegt ist, dass die Behörden eine möglichst vollständige Liste von Konsumenten bekommt. Spätestens nach den Neuwahlen wird die Legalisierung als gescheitert gebrandmarkt und zurück genommen. Und dann können die ganzen Konsumenten durchsucht werden und der Strafverfolgung zugeführt werden.
Der Plan ist wirklich perfide und geschickt eingefädelt. Es gibt keinen offiziellen Verkauf, sondern nur »Anbau-Klubs«, bei denen man sich namentlich registrieren muss, um mitmachen zu können. So bleibt der Cannabis-Markt aber in der Hand der illegalen Händler, die weiterhin hoch gezüchtetes und mit Chemie versetztes Gras verkaufen.
Nach dem Regierungswechsel wird die Regierung feststellen, dass sich die Situation durch die Legalisierung nicht gebessert hat und Cannabis wird wieder verboten.
In Bayern ist alles noch viel schlimmer, denn hier werden die Anträge auf Genehmigung der Klubs gar nicht erst bewilligt. Bis heute hat noch kein einziger Klub grünes Licht bekommen, angeblich weil noch wichtige Unterlagen nicht eingereicht wurden. Söder hat sein Versprechen gehalten und macht den Kiffern das Leben so schwer wie nur möglich.
Die Regelung mit den Freimengen beim Besitz sind schlecht. Man darf bis zu drei Pflanzen groß ziehen. Wenn dann die Zeit der Ernte gekommen ist, hat jede Pflanze um die 200 Gramm Ertrag gebracht. Das ist aber viermal so viel wie erlaubt ist. Bei einer Durchsuchung wird also eine unzulässige Menge gefunden und der Besitzer vor Gericht gezerrt, um bestraft zu werden.
Eine Legalisierung sollte ganz anders ablaufen. Es sollten staatlich kontrollierte Betriebe in großem Stil Cannabis anbauen, nach der Ernte sollte das Gras getestet und zertifiziert werden, um es dann – natürlich ordentlich besteuert – in Head-Shops und/oder Apotheken gegen Altersnachweis verkauft zu werden.
Die Produktionskosten halten sich in einem Rahmen, der es erlaubt, etwa 30 % Cannabis-Steuer zu erheben und trotzdem noch billiger zu sein, als der Stoff vom Schwarzmarkt, vielleicht um die 5 Euro pro Gramm. So würden die kriminellen Dealer das Interesse daran verlieren und sich auf andere Drogen verlagern.
Als Resultat hätte man einen sauberen Markt, in dem es kontrollierte Qualität gibt und keinen mit Chemie versetzten Stoff, der die Konsumenten vergiftet. Polizei und Gerichte könnten sich auf die Verfolgung der kriminellen Dealer konzentrieren, die mit harten Drogen handeln, ja sogar die Haftanstalten wären dadurch entlastet.
Und die Steuer würde ausreichend Geld in die Staatskasse spülen, damit eine vernünftige Aufklärung über Cannabis an den Schulen eingeführt wird. So würde Cannabis schnell den »Reiz des Verbotenen« verlieren und viele Jugendliche würden möglicherweise gar nicht erst anfangen zu kiffen.
In der derzeitigen Form ist es keine Legalisierung, sondern ein groß angelegter Plan, um nach dem wieder eingeführten Verbot massiv gegen die Konsumenten vorgehen zu können. Kurz: Es ist nur eine Verarsche.