Lernen wir ein schlechtes Gewissen zu bilden oder kommt das von alleine?
Ich habe eine Beobachtung gemacht:
Gestern habe ich einer Frau für ihre positive Ausstrahlung ein Kompliment gemacht. Ich mache so etwas gerne, weil es mein Gegenüber glücklich macht und ich, wenn etwas meine Meinung ist, meine Meinung auspreche.
Ich habe dafür aber (nicht von der Frau, sondern von 2 Bekannten, die neben mir standen) eine nicht so positive Reaktion bekommen. Sie haben nichts gesagt aber es eher belächelt, nach dem Motto: Das war sehr unnötig und eine Schleimspur zu viel.
Ich hatte dann ein ziemlich schlechtes Gewissen.
Ich habe allgemein beobachtet, dass man bei Ablehnung eher dazu tendiert ein schlechtes Gewissen zu bekommen.
Würdet ihr sagen, dass das schlechte Gewissen etwas anerzogenes ist oder man ein schlechtes Gewissen schon von Geburt an hat?
7 Antworten
Könnte es sein, dass das, was du als schlechtes Gewissen bezeichnest, eher ein schlechtes Gefühl war?
Ausgehend davon, dass du deinem Gefühl Ausdruck verliehen hast, als du das Lob ausprachst, hast du alles richtig gemacht! Die positive Ausstrahlung dieser Frau hat in dir etwas zum Klingen gebracht, das nur DU spüren konntest: das hat etwas mit Frequenz, Wellenlänge zu tun, die deine empathische Art brauchte, um in Resonanz zu gehen! ☆☆
Menschen, die anderen selbstlos eine Freude machen (können), sind sehr feinsinnig.
In deinem Fall warst du leider mit materialistisch veranlagten Leuten zusammen, groben Klötzen verglichen mit dir. Die wissen absolut nichts über solch kleine, aufbauende Gesten ohne Berechnung, welche aus reiner Freude heraus entstehen, einem anderen zu einer Freude verhelfen zu können. Oft haben sie es vielleicht als Kind mal gespürt, wurden aber selbst nie gelobt, Loben wurde womöglich lächerlich gemacht von Eltern, die auch keinen Sinn dafür hatten.
Was du getan hast, war menschlich im besten Sinne - und gut, dass du deinem Impuls gehorcht hast, denn du bist in diesem Moment zu einem Schöpfer geworden! Was da zählte, ist die Absicht, etwas Positivem Ausdruck zu verleihen!
Weshalb also ein schlechtes Gewissen haben? Du bist ja anders als sie und musst dich nicht vergleichen! Auf Menschen, die einem ein schlechtes Gefühl geben, ist es besser zu verzichten!
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Ein schlechtes Gewissen ist nicht von Geburt an vorhanden - es bildet sich in Kindern durch Erziehung, wenn sie ein Gespür dafür entwickeln, was Gut und was Böse ist. Bei mir war es meine Oma mit dem Spruch 'Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem anderen zu!' - für eine Vierjährige als Grundlage für ethisches Empfinden genau richtig; darauf ließ sich aufbauen.
Zum Teil Erziehungssache, aber hauptsächlich eher eine Frage des Charakters. Und diesen kann man nicht grundlegend umerziehen, weil sich die eigene Einstellung /Achtung gegenüber unseren Mitmenschen nicht aufzwingen lässt, sondern eine Frage der Persönlichkeit ist u. sich höchstens im Lauf des Lebens durch gewisse Erfahrungen ändern kann.
Die menschlichen Verhaltensweisen sind ein sehr weites u. interessantes Themengebiet, was mich auch schon ewig interessiert.
Zum Beispiel TV-Berichte, in denen es um die Frage geht, ob man als "Serienkiller" geboren wird, oder ob dieses extrem krankhafte Verhalten mit bestimmten Ereignisse in der Kindheit, dem Verhältnis zu Vater / Mutter, osä. zusammen hängt. Allerdings kann man das genauso wenig pauschalisieren.
Es gibt unendlich viele Fachbücher u. Ratgeber als E-Books über Menschliche Psychologie, Narzissmus, Toxische Beziehungen, Manipulation u. über Krankheiten wie z.B. Schizophrenie, Psychosen, Depressionen, etc.
Man findet auch immer wieder Gratis- Angebote oder kann bestimmte E-Books kostenlos lesen ohne 'runter zu laden.
Vielleicht hast du ja Lust zum Stöbern...😏
Ein schlechtes Gewissen hat man ja eher wenn man gegen die moralischen Standards verstößt, die man seit der Kindheit erlernt hat. Nicht nur durch die Eltern, sondern auch durch Freunde, Lehrer, Erzieher usw.
Du hast dich eher schlecht gefühlt, weil du das Gefühl hattest schlecht bei deinen Freuden dar zu stehen. Das würde ich nicht als schlechtes Gewissen bezeichnen.
Ja, es ist beides. Von Geburt an hast du noch kein Schamgefühl und keine Vorstellung von Recht und Unrecht. Deine sozialen Kompetenzen bilden sich mit der Zeit aus.
Zu deiner Beobachtung könntest du deine Absichten deutlicher kommunizieren: du teilst deine Wertschätzung gerne mit und nimmst auf dein Umfeld positiven Einfluss. Dadurch hat dein Gegenüber die Gelegenheit, gegebenfalls gegenzusteuern.
Die 2 Bekannten betrifft das erst, wenn du sie mit einbeziehst. Ohne dem wirst du niemals erfahren, ob sie sich benachteiligt fühlen oder du Grenzen überschreitest.
Hallo,
du bist Teil einer Gruppe.
Und diese möchte halt nicht,
dass dir eine andere Person wichtiger ist,
als sie.
Ein ganz normales Verhalten, aus uralten Zeiten.
Mehr ist da nicht dahinter.
Mach Dein Ding!!Hansi
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