Nein. Eine narzisstische Persönlichkeitsstörung (NPS) ist eine psychische Erkrankung, ja – das heißt aber nicht, dass Betroffene ihre Handlungen nicht verstehen oder kontrollieren könnten. Bei der Schuldfähigkeit geht es im rechtlichen Sinn darum, ob jemand die Natur seiner Handlung oder ihre Folgen erkennen und danach handeln konnte.

Menschen mit NPS können sehr wohl verstehen, was richtig oder falsch ist.

Sie handeln oft manipulativ, egozentrisch oder rücksichtslos, aber das heißt nicht, dass sie rechtlich „schuldunfähig“ sind.

Nur in extremen Fällen psychischer Erkrankungen, bei denen das Realitätsempfinden stark gestört ist (z. B. akute Psychosen), kann Schuldfähigkeit eingeschränkt sein – NPS gehört normalerweise nicht dazu.

Kurz und knapp: krankhafte Narzissmus ≠ verminderte Schuldfähigkeit. Man kann krank - und trotzdem für sein Handeln verantwortlich sein.

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Hey,

Am schlimmsten an Depression ist für mich dieses lähmende Gefühl von Sinnlosigkeit und innere Leere. Nicht einfach nur traurig oder down sein, sondern dass alles an Farbe verliert, man sich 50 Kilo schwerer fühlt, das Atmen schwerfällt, und es sich anfühlt, als ob du in dir selbst wie gefangen bist, als ob du in dir selbst wie in einem Mech sitzt. 
Wenn man nicht mal mehr wirklich etwas denkt, es einfach Leer ist und Emotions- und Energielos. Man nichts mehr will.
Da ist keine Trauer, nur eine dumpfe Schwere.
Es ist, als würde jeder Atemzug mehr Kraft kosten, als man übrig hat. 

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Bisschen

Das Leben an sich nicht, nur der Inhalt des Lebens macht es manchmal verdammt schwer. Die Umgebung, das Umfeld und ehrlich, auch man selbst, der eigene Kopf, manchmal. Diese ständige innere Stimme, die alles analysiert, hinterfragt, niemals zufrieden ist, weil sie immer nach mehr Wahrheit sucht — und dabei oft das Einfache erst gar nicht zulässt. Dieses dauernde Grübeln, das Sich-nicht-einfach-mal-Fallen-Lassen können. Und dann kommt auch das Gefühl dazu, nicht wirklich verstanden zu werden, obwohl man sich aufrichtig bemüht, sich selbst zu verstehen. Man fühlt sich irgendwie fehl am Platz — nicht wegen der Leute um einen herum, sondern weil die Welt selten mit der eigenen Wahrnehmung übereinstimmt. Es ist manchmal fast ein Kampf zwischen dem Wunsch, authentisch zu sein, und der Erschöpfung, die das mit sich bringt. Und ja, manchmal ist man auch der eigene härteste Gegner, weil man so hohe Ansprüche an sich selbst stellt, dass man kaum zur Ruhe kommt ...
Das Leben ist nicht per se schwer, aber der ganze Kram, der drinsteckt, kann verdammt erdrückend sein.

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Hey,

Ja, es kann auf jeden Fall an deinem Autismus liegen, denke ich. Dummheit war es nicht, nein. Viele Autist*innen verarbeiten Informationen anders – oft detailorientiert, aber manchmal auf eine Art, dass der Überblick oder die Kontext-Interpretation schwieriger ist.

Bei dir war der Fokus auf die Busnummer logisch – sie ist ja das auffälligste Merkmal. Aber das Endziel zu überprüfen, ist ein zusätzlicher Schritt, der schnell untergeht, vor allem wenn man in einer ungewohnten, stressigen Situation ist oder viele gleich aussehende Infos verarbeiten muss. Dazu kommt: Fahrpläne, Ausfälle und alternative Routen können sehr verwirrend sein, gerade wenn sich die Abläufe ständig ändern. Das hat nichts mit fehlender Intelligenz zu tun, sondern mit der Art, wie dein Gehirn Reize filtert und verarbeitet.

Wenn der Busfahrer nicht sagt, ob der Bus zum richtigen Ziel fährt, oder wenn die Infos schlecht oder verwirrend sind, erhöht das den Stress und die Fehlerwahrscheinlichkeit massiv. Das ist ein Problem des öffentlichen Nahverkehrs.

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Ich kann nur von mir sprechen: Ich bin damit sehr offen, ich kann darüber sprechen. und auch andere können mit mir über ihre Probleme sprechen.
Wer damit ein Problem hat, muss ja nichts mit mir zu tun haben. Ich bin dafür es zu enttabuisieren und zu normalisieren, dass man darüber offen reden kann, wenn man das möchte.
Wir müssen die psychische Gesundheit genauso selbstverständlich behandeln wie die physische. Das würde nicht nur Leben retten, sondern auch vielen Menschen den Druck nehmen, sich zu verstecken oder zu schämen.

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Leben.

Denn das Leben hat keinen Sinn, den hat es von sich aus nicht. Aber wenn man das möchte, kann man dem eigenen Leben einen Sinn geben.

Das Leben selbst hat keinen Sinn. Aber genau darin liegt die Freiheit: Man selbst ist der oder diejenige, die entscheiden kann, ob und welchen Sinn man dem eigenen Leben gibt.

Manchmal heißt das, einfach zu existieren — und manchmal, daraus etwas Eigenes zu formen. Sinn ist mAn kein Geschenk, sondern eine Entscheidung.

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Mitten in einer Diskussion heute nahm ich heute mein Glas Wasser und kippte es mit voller Wucht über die Arbeitsfläche in der Küche. Einfach so. Absichtlich. Ich weiß nicht mal, warum. Der Gedanke und die Bewegung kam gefühlt aus dem Nichts, und ich tat es, bevor ich ihn hinterfragen konnte. Es war einer dieser absurden Momente, in denen man etwas völlig Unerwartetes oder Verrücktes tut – fast wie ein Versuch, aus der Simulation auszubrechen. xD

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Nein

Nein, allein weil es keine wissenschaftliche Grundlage dafür gibt, dass Single-Männer per se gefährlicher sind als verheiratete Männer. Studien zeigen vielmehr, dass Gewaltverhalten von vielen Faktoren abhängt und nicht einfach am Familienstand festzumachen ist.

Psychologisch gesehen ist das Konzept „gefährlich sein“ extrem komplex. Häusliche Gewalt passiert häufig im privaten Rahmen, gerade bei verheirateten oder in festen Partnerschaften lebenden Menschen. Dabei spielen Machtstrukturen, Kontrollbedürfnisse und Abhängigkeiten eine größere Rolle als der Beziehungsstatus an sich. 

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Ein Problem weniger auf der Welt, der nicht auf Kosten anderer im Gefängnis sitzt.

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Erstmal: Du bist nicht gefühllos, auch wenn es sich oft so anfühlt.

Alexithymie bedeutet nicht, dass keine Emotionen da sind – sondern dass sie nicht bewusst wahrgenommen, benannt oder verarbeitet werden können. Es ist, als wäre da ein „emotionaler Nebel“ oder eine Mauer zwischen dem, was dein Körper spürt und dem, was du im Kopf verstehen kannst.

Und ja: Das macht Beziehungen verdammt schwer.

Nicht nur Liebesbeziehungen – auch Freundschaft, Familie, Vertrauen, Nähe im Allgemeinen.

Viele Missverständnisse in Beziehungen entstehen, weil das Gegenüber nicht versteht, warum du so reagierst, wie du reagierst (z. B. neutral bleibst, dich zurückziehst, nicht sagen kannst, was du fühlst).

Man kann Nähe auch zeigen durch:

  • Verlässlichkeit
  • Präsenz (z. B. zuhören, dasein)
  • kleine Gesten, Rituale
  • gemeinsame Zeit
  • Schutz, Fürsorge, Respekt

Du schreibst:

„Ich konnte meine Freundinnen nicht lieben.“

Das kann sein. Oder du hast etwas empfunden, aber es nicht erkannt.

Viele lernen über die Zeit, gewisse körperliche Zustände als Hinweise zu deuten.

Hilfreich ist z. B.:

  • ein Gefühlstagebuch
  • Jede Stunde ein Timer "Was fühle ich gerade, was könnte es sein?"
  • Körperwahrnehmung stärken (z. B. Yoga, Meditation, Atemübungen)
  • sich mit Gefühlslisten oder Emotionsskalen auseinandersetzen
  • andere fragen: „Was würdest du in so einer Situation fühlen?“
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Wie erkennt man Alexithymie an sich selbst?

Hallo. Ich habe zwei Gedanken.

1 = Ich habe ein Video gesehen, dass Menschen mit Alexithymie oft Essstörungen haben. Liegt es daran, dass der Körper im Überlebungsmodus die Emotionen unterdrückt?

2 = Ich möchte mich ungern selbst diagnostizieren, aber ich vermute, Alexithymie zu haben. Als Kleinkind litt ich an gefährlichem Untergewicht, und dachte mir, es könnte damit zu tun haben. Meine Mutter erwähnte, sie bemerkte dass ich als Kind schon Probleme hatte, Gefühle zu identifizieren. Ich möchte ungern meine Mutter mit meiner Vermutung belasten (ich weiß nicht genau wieso, aber ich will einfach nicht.) , und ich rede nicht so gerne über Gefühle, aber es lässt mich nicht los, deswegen frage ich hier, ob diese Symptome, die ich beschreiben werde, tatsächlich Alexithymie sein könnten, oder nicht, und ich übertreibe nur.

Ich fühle mich oft einfach neutral...ich kann es nicht beschreiben. Ich kann nicht mal beschreiben, wie ich mich im Moment fühle...es ist so, als wäre ich ständig verwirrt. Ich weiß nicht, ob ich Emotionen in einem Moment fühle. Beispielsweise wenn ich weine, bemerke ich die Reaktion meines Körpers : Tränen, Zittern, komisches ziehen im Hals. Aber ich weiß nicht, ob ich tatsächlich traurig bin. Oft überfordern mich die Reaktion des Körpers total, zum Beispiel wenn man Herz plötzlich rast und ich so ein komisches "Schock" Gefühl habe. Ich denke, es ist Nervosität, aber ich bin mir bisher unsicher.

Ich erinnere mich, als Kind starke Bauchschmerzen gehapt zu haben. Ich dachte, es wäre eine Krankheit. Ich denke, meine Eltern sagten mir, es war ein "Pilz im Bauch." Ich war bei einem "Doktor" (er war eine Art Heilpraktiker oder so), der mir Placebos gab. Aber als ich älter wurde, verstand ich, dass die Bauchschmerzen mit meinen Gefühlen zu tun hatten. Ich konnte eben nicht zwischen Angst und Bauchschmerzen unterscheiden (mittlerweile kann ich es, da mir meine Mutter erklärte, dass es zusammenhängt.)

Ich habe allerdings einen Fortschritt beim Erkennen gemacht. Ich habe eine Katze, die ich sehr mag, aber ich hatte schon immer Schwierigkeiten mit engen Beziehungen, also habe ich keine spürbare emotionale Bindung mit der Katze. Aber eines Tages, als ich sie streichelte, bemerkte ich wie mein Herz sich komisch anfühlte, und ich verstand, dass es wohl bedeutet, dass ich sie wirklich lieb habe.

An manchen Tagen fühle ich mich so neutral, dass ich den ganzen Tag mit blankem Gesicht rumlaufen könnte. Das tue ich aber nicht, sondern ich tue so als wäre ich z.B glücklich damit ich nicht komisch auffalle. Anscheinend nennt man das Pseudoemotionalität. Außerdem ist mir an mir selber aufgefallen, dass ich nicht sehr emphatisch gegenüber Menschen bin. Es ist schwer zu glauben dass andere Menschen tatsächlich den Schmerz von anderen fühlen.

Aber manchmal bin ich ja energetisch, und vor allem bei Emotionen wie Eifersucht, Verliebtsein, Angst, Wut oder Lachen fühlt es sich oft sehr authentisch an. Ist es trotzdem Alexithymie? Und wenn ich es habe, ist es wichtig, das zu behandeln?

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Da sind mMn eindeutig klassische Merkmale von Alexithymie vorhanden. Alexithymie ist nicht das Fehlen von Gefühlen, sondern eher ein Problem bei der Übersetzung zwischen Körper, Gefühl und Bewusstsein.

Ob du tatsächlich Alexithymie hast, kann natürlich nur eine Fachperson wirklich einschätzen – aber deine Beschreibung ist meines Wissens sehr stimmig. Und allein, dass du dir überhaupt so viele Gedanken darüber machst, zeigt schon, dass du dich intensiv mit dir selbst auseinandersetzt – das ist ein wichtiger Schritt.

Wenn du magst, schau dir mal den TAS-20-Test an – das ist ein gängiger Fragebogen zur Selbsteinschätzung bei Alexithymie.

Hilfreich kann auch ein Emotions-Tagebuch sein: Schreib auf, was du körperlich spürst, was du denkst, was du in dem Moment tust – und versuche, daraus abzuleiten, was du vielleicht fühlst. Du kannst auch bestimmte Gefühle googeln und schauen, ob sie zu deinem Zustand passen.

Liebe Grüße!

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Nur weil man Alexithymie hat, heißt das NICHT, dass man nichts fühlen kann.

Alexithymie bedeutet, dass jemand Schwierigkeiten hat, eigene Gefühle zu erkennen, zu benennen und zu unterscheiden. 

Bei Alexithymie nimmt man häufig zuerst die körperlichen Symptome wahr und leitet daraus ab, wie es einem emotional ungefähr geht. Oft merkt man es allerdings nicht sofort, sondern erst im Nachhinein. Besonders schwierig ist es oft, körperliche und emotionale Ursachen voneinander zu unterscheiden. Zum Beispiel bei Bauchschmerzen: Kommen sie von etwas Körperlichem? Oder belasten mich gerade Gefühle, die ich (noch) nicht benennen kann?Emotion ≠ Ausdruck ≠ Bewusstsein über die Emotion

Haben Autist:innen kein Sättigungsgefühl?

Das kann manchmal vorkommen – ist aber kein Kernsymptom des Autismus.
Das liegt oft daran, dass Körperwahrnehmung bei Autist:innen anders organisiert ist – nicht daran, dass sie „kein Sättigungsgefühl“ hätten.

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Ist meine Mutter toxisch und sollte ich den Kontakt abbrechen?

Erstmal vorab: ich will hier kein Mitleid erregen oder mein Leben als „ach so schwierig“ darstellen, nur eine ehrliche Einschätzung von anderen. Ich hatte/habe zu 90% eine Kindheit und Jugend mit schönen bzw. zumindest normalen Erlebnissen. Die restlichen 10 % lassen sich mit einer Situation recht gut beschreiben: Ich war in der 7.Klasse und hatte mein Vokabelheft nicht geschrieben, was meine Mutter herausfand. Anstatt mir aber irgendwie zu erklären, dass man seine Aufgaben erledigen muss, wurde sie extrem laut und sagte „am liebsten würde ich dich jetzt ohrfeigen“. Meinem Bruder hat sie gerne Stifte hinterhergeschmissen, das hat bei ihm wahrscheinlich zu Aggressionen geleitet, die ich dann wieder ertragen musste. Mein Vater hielt sich bei sowas einfach raus. Obwohl wir sehr brave Kinder und Jugendliche waren, wurde sie bei kleinen Missgeschicken sehr aggressiv und ignorierte uns dann gerne wochenlang. Ich könnte das jetzt noch ewig fortsetzen, aber ihr könnt es euch wahrscheinlich erschließen. Mein Problem ist jetzt: Ich bin extrem privilegiert aufgewachsen und habe trotzdem eine gute Beziehung zu meiner Mutter, was sie in dem Glauben lässt Alles richtig zu machen. Außerdem habe ich Freund* innen die mit Prügel und Armut aufgewachsen sind. Bin ich also einfach nur zu sensibel und hatte eine gute Kindheit? Ist meine Mutter toxisch? Sind das genug Gründe um einen Kontaktabbruch zu machen? Könnten diverse mentale Probleme von mir dort ihre Wurzeln haben?

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Was du beschreibst, ist mMn emotionaler Missbrauch: Androhung von Gewalt, wochenlanges Ignorieren, Wutausbrüche. Nur weil du auch schöne Erinnerungen hast, heißt das nicht, dass das andere okay war.

Dass du dich fragst, ob das "schlimm genug" ist, zeigt mir schon, wie sehr du gelernt hast, dich selbst zu hinterfragen, statt deine Gefühle ernst zu nehmen. Und genau das ist wahrscheinlich ein Ergebnis dieser Kindheit.

Du brauchst keine Erlaubnis, den Kontakt zu reduzieren oder abzubrechen. Es geht nicht darum, ob sie "toxisch genug" war – sondern ob der Kontakt dir guttut.

Liebe Grüße!

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