Komma-Setzung?

5 Antworten

  1. Wir freuen uns (,) zahlreiche Bewerbungen zu erhalten. (= "kann"-Komma)
  2. Wir freuen uns darauf, zahlreiche Bewerbungen zu erhalten. (= Bei hinweisendem Wort, z. B. hier "darauf", ist das Komma obligatorisch.)

Ich würde in beiden Fällen ein Komma setzen. Es strukturiert den Satz, macht ihn inhaltlich übersichtlicher.

P.S. "Bewerbungen sichten", was für ein grauenvolles Deutsch. Ich denke, ich würde nicht gern in einer Firma arbeiten, in der Bewerbungen gesichtet werden. Sieht man mich dort denn überhaupt als Menschen/Mitarbeiter oder nur als nummeriertes Rädchen im Gefüge?

Nach der Regel, die ich in der Schule gelernt habe, braucht es ein Komma. Wenn der Infinitiv mit zu einen Zusatz hat, soll laut meinem Lehrer ein Komma gesetzt werden.

zahlreiche Bewerbungen zu sichten ist ein sog. erweiterter Infinitiv. Die werden unter bestimmten Bedingungen vom Rest des Satzes mit Komma abgegrenzt. Keine davon ist hier gegeben. Insofern muss hier kein Komma gesetzt werden, aber es darf. Es handelt sich also um ein Kann-Komma.

https://dict.leo.org/grammatik/deutsch/Rechtschreibung/Regeln/Interpunktion/Komma/PartAdjInf.xml?lang=de#id=4.1.7.4.3

herbert832  30.12.2023, 16:51

Mein Lehrer hat behauptet, ein erweiterter Infinitiv brauche immer ein Komma...

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DerKalif  30.12.2023, 18:35
@herbert832

Ich bin mir ziemlich sicher, dass er da irrt. Vielleicht hatte er noch ältere Rechtschreibregeln im Kopf, als er das gesagt hat.

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herbert832  30.12.2023, 22:35
@DerKalif

Ja, es sind 50 Jahre her, seit ich in die Schule gegangen bin. Aber ich erinnere mich gut daran.

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herbert832  30.12.2023, 22:45
@herbert832

Da ich beruflich nicht mit Texten arbeite, habe ich mich nicht viel mit den Änderungen der Rechtschreibregeln befasst. Ich weiss nur, dass es jetzt selbstständig heisst, wss mir ziemlich unsinnig vorkommt.

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Ja, da muss ein Komma hin.

Hawkhail  20.07.2023, 22:27

Das Komma ist freiwillig.

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Ja!

Noch besser:

Wir freuen uns schon darauf, viele Bewerbungen zu bekommen!

("SIchten" ist Amtsdeutsch und kann abstoßend wirken.)

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Schreiberin, Texterin, Lektorin